Das müssen Sie heute zum Thema E-Commerce wissen. 

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/////  HANDEL NATIONAL
Mystery Boxen nicht von Retouren ausgeschlossen

Der boomende Handel mit Mystery Boxen, bei denen Kunden Warenpakete unbekannten Inhalts online bestellen, birgt laut Stiftung Warentest rechtliche Tücken. Der E-Commerce-Experte Phil Salewski betont, dass Käufer bei der Rücksendung kompletter Pakete durchaus vom 14-tägigen Widerrufsrecht Gebrauch machen können. Viele Anbieter würden dies mit zwei Paragraphen umgehen wollen, doch weder die „individuelle Konzeption“ noch die „Entsiegelung“ seien anwendbar. Ersteres würde für maßgefertigte Produkte gelten, letzteres für Waren, die z.B. aus hygienischen Gründen nicht zur Rückgabe geeignet sind.

Wayfair-Aus: Stadt Lich rätselt über Zukunft des Zentrallagers
Die Stadt Lich habe erst am Freitagnachmittag vom sofortigen Rückzug des britischen Online-Möbelhändlers Wayfair aus Deutschland erfahren, berichtet FAZ.net. Offensichtlich ist unklar, was mit dem 433 Meter langen, 188 Meter breiten und 19 Meter hohen Zentrallager am Rand der Stadt passiert. Die 2021 in Betrieb genommene Immobilie gehöre mehrheitlich einem strategischen Fonds und werde von der Dietz AG aus Bensheim verwaltet, Wayfair sei Mieter gewesen – mit einem Vertrag über 15 Jahre. Der Stadt seien durch den Bau 2,54 Mio. Euro an Kosten entstanden.

JLL sieht Rückenwind für stationären Handel
Wenn Immobiliengeschäfte ein Indikator sind, dann sieht JLL Germany den klassischen Einzelhandel vor einer Stärkung: „Fachmarktprodukte und Geschäftshäuser auf der Highstreet waren wieder sehr gefragt“, so der Immobilien-Spezialist in einer Pressemitteilung zum abgelaufenen Jahr 2024. Das spiegele die generell guten Aussichten für den Einzelhandel: „Nach Jahren der Neuausrichtung durch den Onlinehandel und die Pandemie hat der Handel 2024 wieder einigen Rückenwind bekommen: Die Frequenzen in den Innenstädten sind 2024 erneut gestiegen und mit ihnen die Handelsumsätze.“ Der Handel profitiere von der gewachsenen Kaufkraft in Deutschland. In Zahlen: Der deutsche Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien habe 2024 mit einem Ergebnis von fast 5,6 Mrd. Euro abgeschlossen (plus 15 Prozent), liege aber noch 37 Prozent unter dem Fünfjahresschnitt.


///// HANDEL INTERNATIONAL

Experten rechnen weltweit mit 3,9 Prozent Inflation
Die weltweite Inflation wird laut des „Economic Experts Survey“ des Ifo-Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik dieses Jahr bei 3,9 Prozent liegen. Für die DACH-Region erwarten die Fachleute unterschiedliche Entwicklungen: In Deutschland rechnen sie mit 2,4 Prozent, in Österreich mit 2,5 Prozent und in der Schweiz mit 1,2 Prozent Teuerung. Die Expertenprognosen liegen über den Zielwerten vieler Zentralbanken, was nach Einschätzung von Ifo-Forscher Niklas Potrafke größere Zinssenkungen unwahrscheinlich macht.

Farmy fusioniert mit Pico
Der Schweizer Online-Hofladen Farmy fusioniert mit dem Zürcher Bio-Großhändler Pico Lebensmittel, berichtet Carpathia.ch. Das nutze beiden Unternehmen: Pico kann sein B2C-Angebot ausweiten und Farmy bleibe in einer neuen Form erhalten. Die Crowd-Aktionäre von Farmy allerdings würden ihre Investitionen wohl verlieren. Mit der Fusion ende die Ära eines innovativen E-Food-Unternehmens, das neben Coop und Migros mit einem „Hauch von Rebellion“ und Humor Akzente gesetzt habe.

Otrium erreicht die Gewinnzone
Die niederländische Online-Outlet-Plattform Otrium steht kurz vor der Gewinnzone und erreichte im vierten Quartal 2024 erstmals ein ausgeglichenes Ergebnis, berichtet Fashionunited.de. Nach der Bereinigung des Markensortiments und dem Rückzug aus den USA und Großbritannien setze das Unternehmen auf hochwertige Marken wie Closed und Levi’s, die im Konsignationsmodell vertrieben werden. Mit einer B-Corp-Zertifizierung von 91,6 Punkten unterstreiche das Unternehmen zudem sein nachhaltiges Geschäftsmodell, das auch Reparatur- und Recyclingservices umfasse.

Entlassungswelle bei Meta
Nach Microsofts Ankündigung von letzter Woche rollt die Entlassungswelle nun auch bei Meta, berichtet Theverge.com. CEO Mark Zuckerberg habe in einer internen Mitteilung angekündigt, dass etwa fünf Prozent der Belegschaft das Unternehmen am 10. Februar verlassen müssen, wobei es sich nur um Mitarbeiter mit schwachen Leistungen – „low performer“ – handeln solle. Meta plane, die frei werdenden Stellen 2025 neu zu besetzen. Der Konzern hat bereits zwischen 2022 und 2023 insgesamt 21.000 Beschäftigte entlassen.

Chinesische Online-Händler wappnen sich für Tiktok-Verbot
Chinesische Online-Händler bereiten sich auf ein mögliches Ende ihres Tiktok-Geschäfts in den USA vor, berichtet Scmp.com. Die Verkäufer würden ihre Lagerbestände reduzieren und nach alternativen Handelswegen bei Amazon und Shein suchen. Die Investmentbank Wedbush warne überdies vor etwaigen Vergeltungsmaßnahmen Pekings gegen US-Konzerne wie Apple und Tesla.

///// TRENDS & TECHNOLOGIE

Klarna jetzt auch eine Option bei Stripe
Klarna intensiviert laut Pressemitteilung seine Kooperation mit Stripe und ist nun Online-Händlern in 27 Ländern als weitere Option der Zahlungsplattform zugänglich; Programmierkenntnisse sind nicht nötig. Eine Studie von Stripe zeige, dass Shops durch die Integration von BNPL-Lösungen ihren Umsatz durch mehr Konversionen und größere Warenkörbe um bis zu 14 Prozent steigern können. Die Zahl der Händler, die Klarna zum ersten Mal anbieten, habe sich durch die Kooperation im Vergleich zum ersten Quartal 2024 schon jetzt verdoppelt.

Die neue Alexa halluziniert immer noch
Der Start der neuen, kostenpflichtigen, aber dafür künstlich intelligenten Alexa lässt weiter auf sich warten und ist – nach Oktober 2024 – auf ein nicht genanntes Datum verschoben, berichtet Engagdet.com. Die LLMs hinter Alexa – Anthropics Claude und Amazon Nova – halluzinieren noch zu viel. Die Fehlerhäufigkeit müsste aber laut Entwicklungschef Rohit Prasad „nahe Null“ sein, da die Sprachassistentin ja in den Alltag integriert werden soll. Weitere vorerst noch ungelöste Probleme sind die Latenz, sprich die Geschwindigkeit der Antworten, und die reibungslose Zusammenarbeit mit Hunderten von Anwendungen und Diensten von Drittanbietern.

89 Prozent für ein Recht auf Reparatur
Fast neun von zehn Verbrauchern wünschen sich ein gesetzlich verankertes Recht auf Reparatur, wie eine Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands zeigt. Hohe Reparaturkosten sind für 77 Prozent der Befragten der Hauptgrund, defekte Elektrogeräte nicht reparieren zu lassen, für die Hälfte erscheint der Aufwand zu groß. Mit einem staatlichen Reparaturbonus nach österreichischem oder französischem Vorbild würden 78 Prozent der Verbraucher ihre Geräte häufiger reparieren lassen, zudem wünschen sich 90 Prozent verbindliche Herstellerangaben zur Lebensdauer von Elektroprodukten.

///// NACHHALTIGKEIT

Amazon bestellt 200 Elektro-Lkws
Amazon hat bei Mercedes-Benz-Trucks über 200 Elektro-Lkws vom Typ „eActros 600“ bestellt, wie das Unternehmen auf seiner Webseite mitteilt. Für Deutschland seien mehr als 50 der Laster vorgesehen, die auf der mittleren Meile jährlich über 100 Mio. Pakete transportieren sollen und dank neuer Schnellladestationen binnen einer Stunde von 20 auf 80 Prozent aufgeladen werden können. Der neue Großauftrag sei Teil der Unternehmensstrategie bis 2040 in allen Geschäftsbereichen CO2-neutral zu arbeiten. Noch in diesem Jahr wolle man die Zahl der verschiedenen E-Lieferfahrzeuge in Europa auf 10.000 Stück steigern.