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Vertretung in Luxemburg
  • Presseartikel
  • 29. November 2024
  • Vertretung in Luxembourg
  • Lesedauer: 4 Min

Neue Eurobarometer-Umfrage zeigt Rekordhoch bei Vertrauen in EU in den letzten Jahren

©Juliana Romão

Der heute veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage zufolge ist das Vertrauen in die Europäische Union auf dem höchsten Stand seit 2007 und war die Unterstützung für den Euro noch nie so hoch wie jetzt. Ferner geht aus der jüngsten Umfrage hervor, dass die Europäerinnen und Europäer optimistischer in die Zukunft blicken. Sie wünschen sich – insbesondere angesichts der derzeitigen globalen Herausforderungen – eine stärkere und unabhängigere EU.

Vertrauen in EU: so hoch wie seit 17 Jahren nicht mehr

51 % der Europäerinnen und Europäer sprechen der EU ihr Vertrauen aus, das ist das beste Ergebnis seit 2007. Junge Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren haben am meisten Vertrauen in die EU (59 %). Außerdem gaben 51 % der Europäerinnen und Europäer an, dass sie der Europäischen Kommission vertrauen. Das stellt ebenfalls das beste Ergebnis seit 17 Jahren dar.

Fast drei Viertel der Befragten (74 %) identifizieren sich als EU-Bürgerinnen und -Bürger – das ist der höchste Wert seit über zwei Jahrzehnten. Darüber hinaus schätzen mehr als sechs von zehn EU-Bürgerinnen und -Bürgern (61 %) die Zukunft der EU optimistisch ein.

Parallel dazu haben 44 % der EU-Bürgerinnen und -Bürger nach wie vor ein positives Bild von der EU, 38 % ein neutrales und 17 % ein negatives Bild.

Auch in den meisten (möglichen) Bewerberländern, die befragt wurden, sind positive Entwicklungen erkennbar. Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Albanien (81 %), Montenegro (75 %), dem Kosovo (70 %), Georgien (58 %), Nordmazedonien (56 %), Bosnien und Herzegowina (56 %) und Moldau (52 %) haben Vertrauen in die EU. In der Türkei vertrauen 42 % (4 Prozentpunkte mehr als in der vorherigen Umfrage) der EU und in Serbien sind es 38 % (+2 Prozentpunkte). 38 % der Befragten aus dem Vereinigten Königreich (+6 Prozentpunkte) empfinden ähnlich.

Europäerinnen und Europäer fordern eine stärkere, unabhängigere und nachhaltigere EU

Fast sieben von zehn Befragten (69 %) stimmen darin überein, dass die EU über ausreichend Befugnisse und Instrumente verfügt, um die ökonomischen Interessen Europas in der Weltwirtschaft zu verteidigen. Ebenso halten 69 % die Europäische Union für einen Ort der Stabilität in einer krisengeschüttelten Welt.

Den Europäerinnen und Europäern zufolge sollten Sicherheit und Verteidigung (33 %) mittelfristig der wichtigste Schwerpunktbereich der EU-Maßnahmen sein, gefolgt von Migration (29 %), Wirtschaft (28 %), Klima und Umwelt (28 %) sowie Gesundheit (27 %). 44 % aller Bürgerinnen und Bürger in Europa sind der Ansicht, dass die Sicherung von Frieden und Stabilität kurzfristig die größten positiven Auswirkungen auf ihr Leben haben wird, gefolgt von der Sicherung der Nahrungsmittel- und Gesundheitsversorgung sowie der Lieferkettensicherheit in der EU und der Steuerung der Migration (jeweils 27 %). Was bestimmte Bereiche für EU-Maßnahmen im Umweltsektor betrifft, so sollte die EU nach Meinung der Europäerinnen und Europäer erneuerbaren Energien (38 %) den Vorrang einräumen, gefolgt von Investitionen in nachhaltige Landwirtschaft (31 %), Energieinfrastruktur (28 %) und Investitionen in saubere Technologien (28 %).

Historisch hohe Unterstützung für den Euro und wachsender Optimismus gegenüber der Wirtschaft

Die Eurobarometer-Umfrage verzeichnete die bislang höchste Unterstützung für die einheitliche Währung, sowohl in der EU insgesamt (74 %) als auch im Euro-Währungsgebiet (81 %). Die Lage der europäischen Wirtschaft wird von 48 % der Europäerinnen und Europäer (+1 Prozentpunkt seit dem Frühjahr 2024) als gut und von 43 % (+2 Prozentpunkte) als schlecht wahrgenommen. Die Wahrnehmung der Lage der europäischen Wirtschaft hat sich seit Herbst 2019 stetig verbessert. Viele Bürgerinnen und Bürger (49 %) glauben, dass die wirtschaftliche Lage in Europa in den nächsten zwölf Monaten stabil bleiben wird.

Kontinuierliche Unterstützung für den Ukraine-Kurs der EU

Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind fast neun von zehn Europäerinnen und Europäern (87 %) damit einverstanden, den vom Krieg betroffenen Menschen humanitäre Hilfe zu leisten. 71 % der EU-Bürgerinnen und -Bürger unterstützen Wirtschaftssanktionen gegen die russische Regierung, russische Unternehmen und russische Privatpersonen; 68 % befürworten die finanzielle Unterstützung der Ukraine. Sechs von zehn Befragten begrüßen die Zuerkennung des Status eines Bewerberlandes an die Ukraine und 58 % stimmen der Finanzierung des Erwerbs militärischer Ausrüstung und ihrer Lieferung an die Ukraine durch die EU zu.

Von insgesamt 15 Themen gilt der Krieg in der Ukraine nach wie vor als wichtigstes Thema auf EU-Ebene (31 %), gefolgt von Einwanderung (28 %) und der internationalen Lage (22 %). Hingegen denken 76 % der Befragten in Europa, dass Russlands Invasion der Ukraine eine Bedrohung für die Sicherheit der EU darstellt.

Hintergrund

Die Erhebung für das Standard-Eurobarometer 102 (Herbst 2024) wurde zwischen dem 10. Oktober und dem 5. November 2024 in allen 27 EU-Mitgliedstaaten durchgeführt. Insgesamt wurden 26 525 EU-Bürgerinnen und -Bürger persönlich befragt. Zudem wurden in neun Bewerberländern bzw. möglichen Bewerberländern (allen bis auf die Ukraine) sowie im Vereinigten Königreich Befragungen durchgeführt.

Weitere Informationen

Standard-Eurobarometer 102

https://europa.eu/eurobarometer/surveys/detail/3215

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
29. November 2024
Autor
Vertretung in Luxembourg