Der Klimawandel und die Zerstörung der Umwelt sind existenzielle Bedrohungen für uns alle und wir sind mit einer globalen Krise konfrontiert: Unsere Umwelt ist bedroht und kann nicht mehr als selbstverständlich betrachtet werden.
Die Bekämpfung des Klimawandels gehört zu den wichtigsten Prioritäten der Europäischen Kommission und der europäische Grüne Deal („Green Deal“) ist unser Fahrplan zur Verwirklichung einer Klimaneutralität bis 2050.
Der europäische Grüne Deal
Der europäische Grüne Deal enthält wichtige politische Maßnahmen zur umfassenden Verringerung der Treibhausgasemissionen, zum Schutz der natürlichen Umwelt Europas und zur Investition in Spitzenforschung und -innovation im Kampf gegen den Klimawandel.
Mit dem Grünen Deal soll Europa bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent werden, einhergehend mit dem Wandel der EU hin zu einer modernen und wettbewerbsfähigen Wirtschaft, in der die natürlichen Ressourcen effizient genutzt und für jeden und jede sowie für alle Regionen Gerechtigkeit und Integration sichergestellt werden. Der Grüne Deal spielt auch eine wichtige Rolle bei der Überwindung der durch die Covid-19-Pandemie verursachten Krise in der EU, indem er die Erholung ankurbelt, Arbeitsplätze schützt und nachhaltiges Wachstum schafft.
Die EU gehört zu den weltweit führenden Akteuren im Kampf gegen den Klimawandel. Sie hat Rechtsvorschriften erlassen, die alle Wirtschaftsbereiche abdecken und dazu dienen, die Treibhausgasemissionen im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen zu reduzieren. Dennoch müssen zahlreiche Herausforderungen bewältigt werden, wenn Europa die Ziele des Grünen Deals erreichen will, und jeder Mitgliedstaat hat dabei seinen Beitrag zu leisten.
Mehr über den europäischen Grünen Deal
Wie setzt Luxemburg die Ziele des europäischen Grünen Deals um?
Luxemburg verfügt über eine beachtliche Biodiversität und abwechslungsreiche Landschaften, was auf eine große geologische und mikroklimatische Vielfalt zurückzuführen ist.
Um die Klima- und Energieziele der EU bis 2030 zu erreichen, haben alle EU-Mitgliedstaaten einen Nationalen Energie- und Klimaplan (National Energy and Climate Plan, NECP) für den Zeitraum 2021 bis 2030 erstellt.
Im Mai 2020 verabschiedete die luxemburgische Regierung den Nationalen Energie- und Klimaplan für das Großherzogtum, welcher die Grundlage für die Klima- und Energiepolitik in Luxemburg bildet. Der Nationale Energie- und Klimaplan Luxemburgs beinhaltet nationale Ziele, die bis 2030 erreicht werden sollen: die Reduktion von Treibhausgasemissionen um 55 %, die Anhebung des Anteils an erneuerbaren Energien (auf 25 %) und eine höhere Energieeffizienz (40-44 %).
Im Dezember 2020 verabschiedete die Abgeordnetenkammer das erste Klimagesetz in Luxemburg, welches Luxemburg verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 % zu reduzieren, das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 auf nationaler Ebene verankert und den erforderlichen Rechtsrahmen für die Umsetzung des Energie- und Klimaplans schafft.
Der integrierte nationale Energie- und Klimaplan
Bewertung des Nationalen Energie- und Klimaplans Luxemburgs durch die Europäische Kommission (pdf)
Sektoriale Klimaziele für den Zeitraum 2021-2030
Finanzierung des ökologischen Wandels
Die Europäische Union ist entschlossen, bis 2050 zum ersten klimaneutralen Wirtschaftsraum der Welt zu werden. Dafür sind erhebliche Investitionen erforderlich, sowohl vonseiten der EU und des öffentlichen Sektors der Mitgliedstaaten als auch vonseiten des privaten Sektors. Durch den Investitionsplan für ein zukunftsfähiges Europa wird es möglich, im Laufe der nächsten zehn Jahre 1 000 Milliarden Euro an nachhaltigen Investitionen zu mobilisieren. Ein Teil des Investitionsplans, der sogenannte Mechanismus für einen gerechten Übergang, wird verwendet, um sicherzustellen, dass der ökologische Wandel fair und gerecht verläuft.
Das LIFE-Programm ist das Finanzierungsinstrument der EU für Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen. Über dieses seit 1992 bestehende Programm konnten durch die Mobilisierung von mehr als 9 Milliarden Euro für Umwelt- und Klimaschutz mehr als 5 500 Projekte in der gesamten EU und in Drittländern kofinanziert werden.
Die politische Einigung über den langfristigen Haushalt der EU für den Zeitraum 2021-2027 sieht 5,4 Milliarden Euro für das LIFE-Programm vor.
Bis heute wurden über das LIFE-Programm in Luxemburg 23 Projekte kofinanziert – mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 89 Millionen Euro, zu dem die Europäische Union Mittel in Höhe von 34,5 Millionen Euro beigetragen hat.
Ein Beispiel eines erfolgreichen LIFE-Projekts in Luxemburg ist die Wiederherstellung von Feuchtgebieten und die Förderung bedrohter Arten in der Éislek-Region im Norden (LIFE Eislek). Dieses Projekt sorgt für eine Verbesserung der Bewirtschaftung und der Bedingungen von etwa 170 ha Feuchtgebieten im Norden des Landes. Ziel dabei ist es, die Lebensräume der Feuchtgebiete und die drei Zielarten – den Blauschillernden Feuerfalter (Lycaena helle), das Braunkehlchen und den Neuntöter – zu schützen. Das Projekt wird zu 50 % von der Europäischen Union finanziert.
Der Mechanismus für einen gerechten Übergang
Verschiedenes
- Luxemburg gehört zu den 187 Parteien, die das Übereinkommen von Paris ratifiziert haben, und verpflichtet sich demnach dazu, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen und sich weiterhin um eine Begrenzung auf 1,5 °C zu bemühen.
- 2019 erreichte Luxembourg im Bereich Öko-Innovation von allen EU-Staaten das beste Ergebnis.
- Luxemburg hat im Bereich Kreislaufwirtschaft große Fortschritte gemacht. Erreicht wurde dies durch die Förderung des Übergangs kleiner und mittlerer Unternehmen hin zu einer Kreislaufwirtschaft – insbesondere mittels des Programms Fit4Circularity und des Labels „SuperDrecksKëscht fir Betriber“.
- Das europäische Natura-2000-Netz umfasst über 27 000 Naturschutzgebiete, die fast ein Fünftel der Landfläche der EU ausmachen. In Luxemburg gibt es mehr als 60 Natura-2000-Gebiete, welche 27,13 % der Oberfläche des Landes bedecken.