Grünes Licht für Kiffer-Clubs in Nordrhein-Westfalen: Landesweit sind inzwischen 25 sogenannte Anbauvereinigungen für die gemeinsame Cannabiszucht genehmigt worden, wie eine dpa-Recherche bei den zuständigen Bezirksregierungen ergab. Demnach sind aber auch noch zahlreiche Anträge offen.
Insgesamt könnten in den nächsten Jahren in NRW mehrere tausend Cannabis-Clubs entstehen. Das Gesundheitsministerium würde nach früheren Angaben bis zu 3.000 Anbauvereinigungen im Land erlauben.
Neun Cannabis-Clubs allein im Regierungsbezirk Arnsberg
Mit neun Anbauvereinigungen wurden die meisten bislang im Regierungsbezirk Arnsberg genehmigt. 16 Anträge sind laut einer Sprecherin noch in der Prüfung. Die Bezirksregierung Köln hat acht Clubs die Erlaubnis zum Cannabis-Anbau erteilt. 28 Anträge seien noch offen. Bei der Bezirksregierung Düsseldorf stünden aktuell 30 Anträge aus. Drei Anbauvereinigungen wurden bisher genehmigt.
Im Regierungsbezirk Münster bekamen zwei Clubs eine Erlaubnis, zehn Anträge sind noch in der Bearbeitung. Bei der Bezirksregierung Detmold sind elf Anträge aus ganz Ostwestfalen-Lippe eingereicht worden. "Davon sind acht im Prüfverfahren", so ein Sprecher. Drei Anbauvereinigungen hätten bereits eine Erlaubnis bekommen.
Zahlreiche Vorgaben für Anbauvereinigungen
Am 1. April trat das neue Cannabis-Gesetz in Kraft, drei Monate später dann auch die "Regelungen zum Eigenanbau in Anbauvereinigungen". Seitdem ist der "gemeinschaftliche, nicht-gewerbliche Eigenanbau von Cannabis in Anbauvereinigungen zum Eigenkonsum legalisiert", teilte das Bundesgesundheitsministerium mit.
Die Cannabis-Clubs müssen zahlreiche Vorgaben erfüllen: Die Mitglieder müssen mindestens 18 Jahre alt sein und schon mindestens ein halbes Jahr in Deutschland leben. In 200 Metern Umkreis darf es keine Schule, keinen Kindergarten, keinen Spielplatz geben. Pflanzen und Samen müssen gut weggeschlossen sein.
In Bielefeld wurde bereits Cannabis an Clubmitglieder ausgegeben
Bereits Ende November hat in Bielefeld ein Cannabis-Club Marihuana ausgegeben. Der Verein "Joints Venture" begann als erster Club in NRW mit der Abgabe an seine Mitglieder. Zuvor wurden die Cannabisblüten getrocknet und portioniert. In einem gesicherten, angemeldeten Transport wurden sie dann in den Tresor des Vereins in der Bielefelder Innenstadt gebracht.
Die Vorfreude war groß, schon vor der Öffnung standen etwa 80 Clubmitglieder Schlange. Nur an sie darf das Cannabis ausgegeben werden. Insgesamt wurden Ende November etwa 2.500 Gramm Cannabis verteilt.