An vielen Orten gingen die Temperaturen unter den Gefrierpunkt. In Bad Berleburg-Hemschlar in Westfalen waren es minus 16 Grad.
"Der kalte Erdboden kühlt dabei die bodennahe Luft ab", sagt Jürgen Vogt aus der WDR-Wetterredaktion. Weil im Tal mehr Boden als Kühlfläche vorhanden ist, ist es im Moment auf den Bergen sogar noch wärmer als im Tal. Auf dem Kahlen Asten waren es daher nur knapp -1 Grad. Auch in den größeren Städten in NRW war es in der Nacht frostig: In Düsseldorf und Köln beispielsweise -3 Grad, in Dortmund -2. Rekordverdächtig sind diese Temperaturen allerdings nicht.
Kälterekorde in NRW
In NRW war es tatsächlich schon mal viel kälter. 1942 froren die Menschen im sauerländischen Eslohe bei minus 31,2 Grad und in Münster bei minus 29,7 Grad. Im selben Jahr war es auch in Köln bitterkalt. Der dort gemessene Rekordwert: minus 24,9 Grad. Lennestadt-Theten im Kreis Olpe fror im Januar 1963 bei minus 26 Grad. Auch das Jahr 1997 hatte es in sich. Da kam Rahden-Kleinendorf im Kreis Minden-Lübbecke auf minus 24, 2 Grad.
Glatteis macht Feuerwehrleuten zu schaffen
In Dorsten brannte in der Nacht auf Dienstag eine Wohnung. Als die Feuerwehr anrückte, mussten die Männer erst Salz streuen, bevor sie löschen konnten, damit sie auf dem Boden nicht ausrutschten.
Die Witterungsverhältnisse machen die Arbeit der Feuerwehrleute generell schwieriger: Feuerhydranten sind beispielsweise schwieriger zu öffnen und Löschwasser kann schnell gefrieren.
Gefrorene Böden am Dienstag
Am Dienstag scheint abseits von Nebelfeldern zunächst gelegentlich die Sonne, am längsten Richtung Kölner Bucht, Sieg und Eifel. Von Norden her verdichten sich die Wolken, ab dem Mittag kann nördlich der Ruhr etwas Nieselregen fallen, der auf den gefrorenen Böden zu Glatteis führen kann. Die Temperaturen steigen auf 1 bis 5 Grad.
Glatteisgefahr: Streu- und Räumpflicht für Hausbesitzer
Wegen der Glätte sind Hausbesitzer und gegebenenfalls Mieter dazu aufgerufen, die Streu- und Räumpflicht zu beachten. Die Regelungen sind in den Gemeinden sehr unterschiedlich. Zum Beispiel ist die Anwendung von Salz aus Umweltgründen vielerorts nur in wenigen Ausnahmen gestattet. Mehr dazu hier:
ADAC: Fahrweise anpassen
Der ADAC Nordrhein rief dazu auf, bei Schnee und Eis nicht nur langsamer zu fahren. Auch ein ausreichend großer Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug sei wichtig. "Wer ein Gefühl für die veränderten Straßenverhältnisse bekommen möchte, kann eine kurze Bremsprobe durchführen, wenn es die Verkehrssituation gefahrenfrei zulässt", so der ADAC-Sprecher.
Grafik: Tipps für sicheres Fahren bei Eis und Schnee
Sollte man trotzdem ins Rutschen geraten, seien vier Dinge wichtig:
- Fuß vom Gaspedal nehmen
- auskuppeln
- gefühlvoll gegenlenken
- bremsen
Unsere Quellen:
- WDR-Wetterredaktion
- Nachrichtenagentur dpa
