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Nahost-Ticker Geisel-Deal noch vor Trumps Vereidigung? +++ Israelischer Finanzminister befürchtet «Katastrophe» bei Waffenruhe
Agenturen/red.
13.1.2025
Am 7. Oktober 2023 überfielen Terrorkommandos der islamistischen Hamas Israel, verübten Massaker an der Zivilbevölkerung und entführten mehr als 240 Menschen. Israel reagierte mit einem Militäreinsatz in dem von der Hamas kontrollierten Gazastreifen. Die Entwicklungen im Ticker.
Das Wichtigste im Überblick
- Die israelische Luftabwehr hat in der Nacht auf Freitag laut Militärangaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen.
- UN-Generalsekretär António Guterres hat nach den erneuten israelischen Angriffen im Jemen zur Deeskalation aufgerufen.
- Nach dem schnellen Vorrücken der Rebellen in Syrien schickt Israel weitere Soldaten auf die vom jüdischen Staat annektierten Golanhöhen.
- Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge Luftangriffe auf für Waffenlieferungen an die Hisbollah genutzte Routen an der syrisch-libanesischen Grenze geflogen.
- Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, hat Israels Verhalten im Westjordanland kritisiert.
- Was zuvor wichtig war, kannst du hier nachlesen.
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18.53 Uhr
Fünf israelische Soldaten im Gazastreifen gefallen
Bei Kämpfen im Norden des Gazastreifens sind fünf israelische Soldaten im Alter von 19 bis 23 Jahren gefallen. Acht weitere Soldaten seien schwer verwundet worden, teilte die Armee weiter mit. Es habe sich um Soldaten eines Aufklärungsbataillons gehandelt. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht mitgeteilt.
Damit stieg die Zahl der seit Beginn des Gaza-Kriegs und bei Kämpfen mit der libanesischen Hisbollah-Miliz getöteten israelischen Soldaten auf 840.
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17.08 Uhr
14 Menschen laut Palästinensern im Gazastreifen getötet
Israelische Luftangriffe haben am Montag laut palästinensischen Angaben im Norden des Gazastreifens mindestens 14 Menschen das Leben gekostet. Unter den Todesopfern seien fünf Angehörige einer Familie, sagten Mitarbeiter des palästinensischen Gesundheitswesens in dem Küstengebiet.
Ein Angriff traf eine Gruppe Menschen in der Stadt Gaza im Viertel Daradsch. Mindestens sieben Menschen wurden getötet, darunter zwei Kinder, wie der Notfalldienst des Gesundheitsministeriums mitteilte. Zwei weitere Menschen kamen in Dschabalia al-Balad ums Leben, wie es hiess.
Fünf weitere Menschen wurden bei dem Angriff verwundet. Ein dritter Angriff traf ein Gebäude der Salaheddin-Schule im Westen von Gaza, in dem geflüchtete Familien Zuflucht gesucht haben. Unter den Todesopfern seien zwei Eltern und ihre Kinder, teilte das Al-Ahli-Krankenhaus mit, das die Getöteten aufnahm.
Das israelische Militär äusserte sich nicht zu Angriffen im Gazastreifen. Es hat jedoch in der Vergangenheit die militant-islamistische Hamas für die zivilen Opfer verantwortlich gemacht mit der Begründung, die Extremisten seien in Wohngebieten oder anderen zivilen Orten aktiv.
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15 Uhr
Israelischer Finanzminister befürchtet «Katastrophe» bei Waffenruhe
Israels Finanzminister Bezalel Smotrich hat einen möglichen Waffenruhe-Deal im Gaza-Krieg als «Katastrophe für die nationale Sicherheit des Staates Israel» kritisiert.
«Wir werden nicht Teil einer Kapitulationsvereinbarung sein, die die Freilassung von Erzterroristen, einen Stopp des Krieges und eine Verwässerung der Errungenschaften vorsieht, die mit viel Blut erkauft wurden» schrieb der rechtsextreme Politiker auf der Plattform X zu der sich abzeichnenden Vereinbarung. Die Übereinkunft würde auch bedeuten, viele Geiseln im Stich zu lassen, schrieb er.
«Jetzt ist der Zeitpunkt, mit aller Kraft weiterzumachen, den ganzen Gazastreifen zu erobern und zu säubern, der Hamas endlich die Kontrolle der humanitären Hilfe aus der Hand zu nehmen und in Gaza die Tore zur Hölle zu öffnen, bis zur völligen Kapitulation der Hamas und Rückführung aller Geiseln», schrieb Smotrich.
Smotrich und der ebenfalls rechtsextreme Polizeiminister Itamar Ben-Gvir verfolgen höchst umstrittene Ziele wie etwa eine israelische Wiederbesiedlung des Gazastreifens. Sie haben dem Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in der Vergangenheit mit dem Platzen der Koalition gedroht, sollte Israel das von US-Präsident Joe Biden unterstützte Abkommen für eine Waffenruhe und die Befreiung der Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge umsetzen.
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12.54 Uhr
Hamas stellt sich auf Freilassung von Häftlingen ein
Angesichts möglicher Fortschritte bei den Verhandlungen über eine Gaza-Waffenruhe stellt sich die islamistische Hamas bereits auf eine Freilassung palästinensischer Häftlinge ein.
«Wir erneuern unser Versprechen an unser standhaftes, geduldiges Volk und an unsere heldenhaften Gefangenen in den Gefängnissen und bekräftigen, dass ihre Freiheit bald erreicht wird», teilte die Hamas mit.
Der israelische Aussenminister Gideon Saar sagte bei einem Treffen mit seinem dänischen Amtskollegen Lars Løkke Rasmussen, er habe diesen über Fortschritte bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas in Katar informiert.
«Israel will die Freilassung der Geiseln sehr und arbeitet hart daran, einen Deal zu erzielen», sagte Saar nach Angaben seines Büros. «Wir werden bald wissen, ob die andere Seite auch einen Deal will. Wir hoffen, in der nahen Zukunft Fortschritte zu sehen.»
Bei den indirekten Verhandlungen in Doha zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas, bei denen neben Katar auch Ägypten und die USA vermitteln, geht es unter anderem um die Freilassung palästinensischer Häftlinge im Gegenzug für die Geiseln in der Gewalt der Hamas sowie um einen Abzug der israelischen Truppen aus Gaza.
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12.12 Uhr
Israelische Medien verkünden: Fortschritte bei Waffenruhe-Gesprächen
Bei Gesprächen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln in der Gewalt der Hamas hat es nach israelischen Medienberichten deutliche Fortschritte gegeben.
Demnach wurde in der katarischen Hauptstadt Doha ein Drei-Stufen-Plan ausgearbeitet. Gegenwärtig warte man auf die Reaktion der islamistischen Hamas, berichtete der israelische TV-Sender N12. Für die Berichte gab es zunächst keine offizielle Bestätigung.
Bei den indirekten Verhandlungen in Doha zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas, bei denen neben Katar auch Ägypten und die USA vermitteln, geht es unter anderem um die Freilassung palästinensischer Häftlinge im Gegenzug für die Geiseln sowie um einen Abzug der israelischen Truppen.
Die nun ausgearbeitete Vereinbarung orientiert sich den Berichten zufolge an einem Waffenruhe-Plan, den US-Präsident Joe Biden bereits im Mai letzten Jahres vorgestellt hatte. N12 berichtete, in einer ersten Phase sollten mehr als 30 «humanitäre Fälle» unter den Geiseln freigelassen werden und erst danach junge Männer und Soldaten. Die dritte Phase sehe einen Wiederaufbau des weitgehend zerstörten Gazastreifens und eine alternative Regierung des Küstenstreifens vor. Hoffnungen auf eine abschliessende Einigung bei den zähen Verhandlungen hatten sich bisher immer wieder zerschlagen.
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4.39 Uhr
USA: Sind sehr, sehr nah an Deal
Joe Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan hat sich am Wochenende vorsichtig optimistisch über einen möglichen Deal für eine Waffenruhe und Geisel-Freilassung im Gaza-Krieg geäussert . «Wir sind sehr, sehr nah dran», sagte Sullivan dem US-Fernsehsender CNN. «Wir sind nach wie vor entschlossen, jeden Tag, den wir im Amt sind, zu nutzen, um diese Sache zu Ende zu bringen.» Es könne aber auch sein, dass sich insbesondere die Hamas am Ende nicht bewege, «wie es schon so viele Male passiert ist» – und vor dem Machtwechsel am 20. Januar keine Abmachung mehr zustande komme.
Donald Trumps Sicherheitsberater Mike Waltz sagte im Gespräch mit ABC News, eine rasche Einigung sei im Interesse der Palästinenserorganisation. Jeder Deal nach Trumps Amtsübernahme werde für die inzwischen «komplett isolierte» Hamas «nur noch schlechter ausfallen» als das, was derzeit auf dem Tisch liege.
Der scheidende US-Präsident Biden scheint entschlossen, noch vor dem Ende seiner Amtszeit eine Waffenruhe im verheerenden Gaza-Krieg und einen Deal zur Freilassung der Hamas-Geiseln zu erreichen. In einem Gespräch mit Benjamin Netanjahu habe er den israelischen Ministerpräsidenten auch zu verstärkter humanitärer Hilfe gedrängt, teilte das Weisse Haus mit. Netanjahu erwähnte nach Angaben seines Büros «Fortschritte» bei den Verhandlungen über eine Freilassung der Geiseln und informierte Biden über das Mandat, das er seinen Unterhändlern für deren Gespräche in Katar und einen möglichen Deal mit der Hamas erteilt habe.
Eine ranghohe israelische Delegation war zuvor zu neuen Gesprächen in der katarischen Hauptstadt Doha eingetroffen. Aus Verhandlungskreisen verlautete, mit dabei seien auch diesmal wieder der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, sowie der Chef des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet, Ronen Bar.
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4.35 Uhr
Ringen um Geisel-Deal vor Trumps Vereidigung
Wenige Tage vor der Amtseinführung Donald Trumps in den USA hat der Stellvertreter des künftigen Präsidenten der palästinensischen Terrororganisation Hamas mit schwerwiegenden Konsequenzen gedroht. Sollten sich die Islamisten einem Deal mit Israel verweigern und nicht vor Trumps Vereidigung am 20. Januar alle Geiseln in ihrer Gewalt freilassen, werde die nächste US-Regierung drastische Schritte ergreifen, versprach Trumps designierter Vize J.D. Vance. Sowohl er als auch der Nationale Sicherheitsberater des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden gaben sich aber hoffnungsvoll, dass noch in dieser Woche ein Durchbruch gelingen könnte.
Trump hatte vergangene Woche nochmals bekräftigt, im Nahen Osten werde «die Hölle losbrechen», wenn die Geiseln bis zu seiner Amtsübernahme nicht wieder zuhause sein sollten, «und das wird nicht gut für die Hamas sein, und es wird - offen gesagt - für niemanden gut sein».
Vance wurde nun vom konservativen US-Fernsehsender Fox News dazu befragt, was genau Trump damit gemeint habe. Seine Antwort: «Das bedeutet, die Israelis in die Lage zu versetzen, die letzten Bataillone der Hamas und ihre Führungsriege auszuschalten. Es bedeutet sehr aggressive Sanktionen und finanzielle Strafen für all jene, die Terrororganisationen im Nahen Osten unterstützen. Es bedeutet, die Aufgabe amerikanischer Führung auch wirklich zu erledigen» - eben so, wie Trump das in seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 getan habe.
Vance zufolge ist man im Trump-Lager «hoffnungsvoll, dass ganz am Ende der Regierungszeit Bidens ein Deal geschlossen wird, vielleicht am letzten oder vorletzten Tag». Wie auch immer diese Abmachung aussehen sollte: Sie werde darauf zurückzuführen sein, «dass die Leute schreckliche Angst davor haben, dass es (ansonsten) Folgen für die Hamas haben wird», meint der Republikaner.
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Montag, 13. Januar 2025, 1.23 Uhr
Israel: «Terrorziele» der Hisbollah im Libanon attackiert
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut militärische Ziele der Hisbollah-Miliz im benachbarten Libanon angegriffen. Die «vor Kurzem» ausgeführten Attacken auf verschiedene «Terrorziele» hätten unter anderem einem Raketenwerfer, einer militärischen Einrichtung und Routen zum Waffenschmuggel über die syrisch-libanesische Grenze gegolten, teilten die Streitkräfte in der Nacht über die Online-Plattform X mit. Die Auswahl der Ziele sei auf Basis von Geheimdienstinformationen erfolgt.
Die Armee führte aus, sie werde weiterhin jegliche Gefahren für den Staat Israel ausschalten und Versuche der Hisbollah unterbinden, ihre Truppen wieder aufzubauen – in Einklang mit der seit 27. November geltenden Waffenruhe-Vereinbarung. Die mit der libanesischen Islamisten-Miliz vereinbarte und zunächst auf zwei Monate angelegte Feuerpause läuft demnächst aus. Trotz vereinzelter Verstösse hat sie bislang im Grossen und Ganzen gehalten.
Vor dem neuerlichen Angriff auf Ziele im Libanon sei das Gremium, das die Einhaltung der Waffenruhe überwachen soll, über die ausgemachten Gefahren informiert worden, teilte die israelische Armee weiter mit. Allerdings sei danach nicht auf die Bedrohungslage reagiert worden. Die israelischen Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig bestätigen.
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22.55 Uhr
Israelische Armee räumt vermutliche Tötung zweier Kibbuz-Bewohner ein
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei ihrem Einsatz gegen den Grossangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 vermutlich versehentlich zwei Bewohner eines Kibbuz getötet. Dies habe eine interne Untersuchung zur Feststellung der Todesursache von Tomer Eliaz-Arava und seiner Mutter Dikla Arava im Kibbuz Nahal Oz ergeben, erklärte die Armee am Freitag. Für die Untersuchung seien Zivilisten und Soldaten befragt worden.
Die Ermittlungen hätten ergeben, dass der 17-jährige Tomer Eliaz-Arava zunächst von Hamas-Kämpfern entführt und anschliessend gezwungen worden sei, von Tür zu Tür zu gehen, um die Bewohner zum Verlassen ihrer Häuser zu überreden. Nach eineinhalb Stunden sei dem Teenager die Flucht gelungen, er habe sich versteckt.
Israelische Soldaten, die in den angegriffenen Kibbuz entsandt worden seien, hätten «eine verdächtige Gestalt» gesehen und auf sie geschossen. Bei dieser Person habe es sich wohl um Tomer Eliaz-Arava gehandelt. Dieser sei daher «mit hoher Wahrscheinlichkeit (...) aufgrund eines Identifikationsfehlers irrtümlich durch Schüsse (der israelischen Armee) getötet worden», erklärte die Armee weiter.
In der Zwischenzeit hatten Hamas-Kämpfer demnach seine Mutter Dikla Arava entführt und in einem Fahrzeug in Richtung Gazastreifen mitgenommen. Während der Fahrt sei das Fahrzeug von hinten beschossen worden, was «möglicherweise» zu ihrem Tod geführt habe, hiess es in der Armee-Erklärung weiter.
In beiden Fällen sei es jedoch nicht möglich, die Todesursache mit absoluter Gewissheit festzustellen, erklärte die Armee weiter.
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Freitag, 10. Januar 2025, 18.24 Uhr
Tote nach israelischem Angriff im Libanon
Bei einem israelischen Luftangriff im Südlibanon trotz der bestehenden Waffenruhe sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Beirut zwei Menschen getötet worden. Eine Rakete habe einen Lieferwagen bei dem Ort Tair Debba östlich der Küstenstadt Tyrus getroffen. In dem Fahrzeug befanden sich nach Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen Waffen.
Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, Terroristen hätten das Fahrzeug mit Waffen der proiranischen Hisbollah-Miliz beladen. Es sei unter Wahrung der Vereinbarungen über die Waffenruhe zerstört worden, um die Gefahr zu beseitigen. Israel werde weiter gegen jede Bedrohung vorgehen, betonte die Armee in einer schriftlichen Mitteilung.
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10.12 Uhr
Getötete Geiseln – nach Vater auch Sohn tot in Hamas-Tunnel gefunden
Israels Militär hatte am Mittwoch den Fund der Leiche des 53 Jahre alten Vaters bekanntgegeben und dabei auch mitgeteilt, dass Funde im Zusammenhang mit seinem Sohn «ernste Besorgnis» weckten, ob dieser noch am Leben sei. Bis dahin war man in Israel davon ausgegangen, dass beide noch am Leben sind. Heute Freitag meldet die Armee, sie habe auch den 22-jährigen Sohn tot aufgefunden.
Die Männer, die zu einer Beduinengemeinschaft gehören, waren am 7. Oktober 2023 während des Hamas-Massakers in den Gazastreifen verschleppt worden. Armeeangaben zufolge waren beide zur Zeit der Geiselnahme am Leben.
Zwei weitere Kinder des 53-Jährigen waren damals ebenfalls entführt worden. Die Jugendlichen kamen im Rahmen eines Abkommens zwischen der Hamas und Israel im November 2023 frei. Die vier arbeiteten während des Terrorüberfalls in einem Kibbuz nahe der Grenze zum Gazastreifen.
Die sterblichen Überreste der beiden Männer wurden Armeeangaben zufolge in einem Tunnel in der Gegend der Stadt Rafah im Süden des Palästinensergebiets geborgen und zurück nach Israel gebracht.
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19.04 Uhr
Polen: Netanjahu würde bei Auschwitzgedenken nicht verhaftet
Polen hat dem mit Haftbefehl gesuchten israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu signalisiert, dass ihm bei einer möglichen Teilnahme an der Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz keine Verhaftung droht. Jeder Vertreter der israelischen Führung, der daran am 27. Januar teilnehmen wolle, könne sich sicher fühlen und werde nicht verhaftet, sagte Regierungschef Donald Tusk in Warschau. Einen entsprechenden Beschluss habe sein Kabinett verabschiedet. Allerdings hatte Netanjahu schon vor Wochen mitteilen lassen, dass die Gedenkfeier von Anfang an nicht in seinem Terminkalender gestanden habe.
Nach Angaben Tusks wird Israel mit seinem Bildungsminister vertreten sein. Auch ein Sprecher des polnischen Aussenministeriums sagte, man habe bislang keine Hinweise darauf, dass Netanjahu an der Gedenkfeier teilnehmen wolle. Nach Auskunft der Gedenkstätte haben bereits Delegationen aus zehn Ländern zugesagt.
Der Internationale Strafgerichtshof hatte Ende November gegen Netanjahu und seinen Ex-Verteidigungsminister Joav Galant Haftbefehle wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Gazastreifen erlassen. Es ist der erste internationale Haftbefehl gegen einen westlichen Regierungschef, und er sorgte für heftige internationale Kritik.
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16.48 Uhr
Schweizer stirbt in iranischem Gefängnis
Am Donnerstag ist laut iranischen Staatsmedien ein Schweizer Staatsbürger im Gefängnis der iranischen Stadt Semnan gestorben. Demnach war er zuvor von Sicherheitsbehörden wegen Spionage verhaftet worden.
Todesursache soll gemäss Mohammad Sadegh Akbari, Justizchef von Semnan, Suizid sein. Das Gefängnispersonal habe vergeblich versucht, die Person zu retten. Zu Namen oder Geschlecht der verstorbenen Person sind keine Angaben bekannt.
Der Vorfall ereignete sich nach Angaben der staatlichen iranischen Medien im Gefängnis von Semnan im Nordosten des Landes. «Heute Morgen hat ein Schweizer Staatsbürger im Gefängnis von Semnan Selbstmord begangen», berichtete Mizan Online, das Presseorgan der iranischen Justiz.
EDA-Kommunikationschef Nicolas Bideau kommentiert auf X: «Die iranischen Behörden haben das EDA über den Tod eines Schweizer Staatsangehörigen im Gefängnis informiert. Wir sind in Kontakt mit den Behörden, um die Umstände zu klären.»
Les autorités iraniennes ont informé le DFAE du décès d’un citoyen suisse en prison. Nous sommes en contact avec les autorités pour éclaircir les circonstances du décès .
— Nicolas Bideau (@Chef_Komm_Eda) January 9, 2025«Das EDA bestätigt den Tod eines Schweizer Bürgers in Iran», hiess es auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Schweizer Botschaft in Teheran stehe in Kontakt mit den lokalen Behörden, um die Umstände des Todes in einem iranischen Gefängnis zu klären. Weitere Informationen wollte das Schweizer Aussendepartement zu Zeit nicht geben.
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Donnerstag, 9. Januar, 14.00 Uhr
Libanons Parlament wählt General Aoun zum Staatspräsidenten
Das libanesische Parlament hat Generalstabschef Joseph Aoun zum neuen Präsidenten des Landes gewählt. Aoun erhielt in einer zweiten Abstimmung 99 Stimmen und erreichte damit die erforderliche Mehrheit.
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11.49 Uhr
Italienische Journalistin im Iran freigelassen
Die vor knapp drei Wochen im Iran festgenommene italienische Journalistin Cecilia Sala ist nach Angaben der Regierung in Rom von den iranischen Behörden freigelassen worden. Die 29-Jährige sei bereits mit dem Flugzeug auf dem Weg nach Italien, teilte das Büro von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit.
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5.30 Uhr
Konflikt im Westjordanland nach Anschlag verschärft
Nach einem Anschlag mit drei toten Israelis im nördlichen Westjordanland hat die israelische Luftwaffe in der Nacht eine Gruppe Bewaffneter angegriffen. Ein Kampfflugzeug habe die «Terroristen» in der Gegend von Tamun im Jordantal attackiert, teilte die Armee in der Nacht auf der Plattform X mit. Details wurden zunächst nicht genannt. Tamun liegt rund 13 Kilometer von Nablus entfernt. Westlich von Nablus hatten mutmasslich palästinensische Angreifer zuvor einen Anschlag auf einen Bus verübt, bei dem zwei Frauen und ein Mann getötet und acht weitere Menschen verletzt wurden. Ob der Luftangriff mit dem Anschlag zusammenhängt, war zunächst unklar.
Unbestätigten israelischen Medienberichten zufolge kam es nach dem Anschlag zu Übergriffen israelischer Siedler gegen palästinensische Bewohner. So sollen sie in einem nördlich vom Tatort gelegenen Dorf ein Auto in Brand gesteckt haben. Aufnahmen zeigten, wie Bewohner versuchen, das Feuer zu löschen, berichtete die «Times of Israel». Demnach gab es keine Berichte über Festnahmen der gewalttätigen Siedler durch israelische Sicherheitskräfte.
Die ohnehin gespannte Lage im Westjordanland hat sich seit dem Terrorüberfall der islamistischen Hamas in Israel mit 1200 Toten am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg deutlich verschärft. Seitdem wurden dort nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei israelischen Militäreinsätzen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen von Extremisten rund 800 Palästinenser getötet. «Wir führen einen intensiven und weitreichenden Kampf gegen den Terrorismus in Judäa und Samaria (hebräisch für Westjordanland)», sagte Israels Generalstabschef Herzi Halevi am Tatort des jüngsten Anschlags.
«Wir werden diesen Kampf intensivieren und fortsetzen», sagte Halevi laut einer Mitteilung der Armee auf ihrem Telegram-Kanal. «Für die Terroristen, die diesen Anschlag verübt haben, tickt die Uhr», fügte der Generalstabschef hinzu. Laut Medienberichten hatte ein mutmasslich palästinensischer Angreifer aus einem Fahrzeug heraus den Bus beschossen. Zwei Tatverdächtige seien auf der Flucht. «Wir werden die abscheulichen Mörder finden und mit ihnen und all jenen, die ihnen geholfen haben, die Rechnung begleichen. Keiner wird entkommen», sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.
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Dienstag, 7. Januar 2024, 1.30 Uhr
Hilfskonvoi im Gazastreifen von Schüssen getroffen
An einem Checkpoint im Gazastreifen ist nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) ein Hilfskonvoi von israelischen Schüssen getroffen worden. Die Organisation verurteilte den Vorfall vom 5. Januar aufs Schärfste. Der WFP-Konvoi sei deutlich gekennzeichnet gewesen, hiess es. Mindestens 16 Kugeln hätten die drei Fahrzeuge getroffen. Acht Mitarbeiter der Uno-Hilfsorganisation sieen gefährdet worden. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen.
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19.08 Uhr
Israels Armee zieht sich aus Nakura im Südlibanon zurück
Israels Armee hat sich libanesischen und US-Angaben zufolge aus Nakura im Süden des Libanons zurückgezogen. Daraufhin sei ein Konvoi aus Soldaten der libanesischen Armee sowie der UN-Friedenstruppe Unifil in den Hafenort eingefahren, erklärten libanesische Sicherheitskreise.
Auch die Gemeinde bestätigte, dass die libanesische Armee gemäss dem Abkommen über eine Waffenruhe zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah-Miliz dort nun Stellung beziehe. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, den Berichten nachzugehen.
«Diese Rückzüge werden fortgesetzt, bis alle israelischen Streitkräfte vollständig aus dem Libanon abgezogen sind», sagte der US-Vermittler Amos Hochstein, der derzeit zu Gesprächen im Libanon ist, in einer Ansprache.
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Montag, 6. Januar 2025, 2.39 Uhr
Bericht: Israel strebt längere Waffenruhe mit Hisbollah an
Israel bemüht sich einem Medienbericht zufolge mit Unterstützung der USA darum, die Ende November mit der libanesischen Hisbollah-Miliz vereinbarte Waffenruhe zu verlängern. Damit solle verhindert werden, dass die am 26. Januar auslaufende Kampfpause vorzeitig beendet wird oder das Kriegsgeschehen unmittelbar nach Ablauf der Frist wieder voll entbrennt, schreibt die «Jerusalem Post». Die Zeitung beruft sich auf Angaben eines israelischen Regierungsvertreters. Demnach hielt Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntagnachmittag ein Treffen mit seinen Sicherheitsberatern ab, um über das weitere Vorgehen zu entscheiden.
Der US-Vermittler Amos Hochstein wird dem Bericht zufolge am Montag im Libanon erwartet, um ein – möglicherweise gar vorzeitiges – Scheitern der Waffenruhe zu verhindern. Denn trotz vereinzelter Verstösse hat sie bislang im Grossen und Ganzen gehalten. Ein Berater Hochsteins habe der Zeitung gesagt, dieser werde die erste reguläre Sitzung des Gremiums leiten, das überprüfen soll, ob die seit 27. November geltende Abmachung zwischen Israel und der islamistischen Hisbollah-Miliz auch tatsächlich eingehalten wird. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hatte dies am Sonntag verneint.
Katz warnte laut der «Times of Israel», seine Regierung könnte sich «zum Handeln gezwungen sehen», weil die Hisbollah die Abmachung nicht einhalte. Ihre Kämpfer hätten sich bislang nicht aus dem Südlibanon zurückgezogen, ausserdem sei die Demontage aller Waffen und terroristischer Infrastruktur im Grenzgebiet durch die libanesische Armee noch nicht erfolgt.
Der am 27. November in Kraft getretene und zunächst auf zwei Monate angelegte Deal zur Waffenruhe enthält mehrere Abmachungen. Unter anderem sollen sich die Hisbollah-Kämpfer hinter den Litani-Fluss rund 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze zurückziehen und die israelischen Streitkräfte das Nachbarland verlassen. Parallel soll die libanesische Armee ihre Präsenz im Grenzgebiet verstärken, um das entstehende Vakuum zu füllen.
«Sofern es keine grosse Überraschung mehr gibt», werde die libanesische Armee diese Aufgabe innerhalb der 60-tägigen Waffenruhe nicht vollständig erfüllen, sagte der von der «Jerusalem Post» zitierte israelische Regierungsvertreter. Das wiederum heisse, dass Israels Armee noch länger dort stationiert bleiben müsse, um eine Rückkehr der Hisbollah zu verhindern. Der US-Regierung habe man das bereits mitgeteilt.
An einem Scheitern der Waffenruhe könne indes auch Israel kein Interesse haben, schreibt die «Jerusalem Post». Zwar habe sich die Hisbollah seit Ende November auf libanesischer Seite der Grenze vereinzelte Verstösse gegen die Abmachung geleistet. Israelisches Gebiet, auf das vor der Waffenruhe teils Dutzende oder gar Hunderte Raketen pro Tag einprasselten, sei seither aber nicht mehr beschossen worden.
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21.59 Uhr
Hamas: Bereit zu Freilassung von 34 israelischen Geiseln in «erster Phase»
Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas ist nach eigenen Angaben bereit, in einer «ersten Phase» eines «Gefangenenaustauschs» 34 Geiseln an Israel zu überstellen. Es handele sich um 34 «israelische Gefangene auf einer von Israel übermittelten Liste» – egal ob tot oder lebendig, sagte ein hochrangiger Hamas-Vertreter am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu betonte hingegen, dass die Hamas noch immer nicht die von Israel verlangte Geisel-Liste übermittelt habe.
Laut der Hamas handelt es sich bei den 34 Menschen um «alle Frauen, Kranke, Kinder und ältere Israelis». Der Verantwortliche betonte: «Die Hamas und die Widerstandsgruppen brauchen etwa eine Woche Ruhe, um mit den Entführern zu kommunizieren und die toten oder lebenden (Geiseln) zu identifizieren.»
Bei den derzeit laufenden indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas in Katar geht es neben einer Waffenruhe im Gazastreifen auch um einen «Gefangenenaustausch», also die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für die Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen.
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21.34 Uhr
Mossad-Chef und US-Vertreter reisen zu Gaza-Verhandlungen
Medienberichten zufolge reisen ranghohe Vertreter Israels und der US-Regierung zu den laufenden Gesprächen über eine Gaza-Waffenruhe in Katar. Der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, wird am Montag in Doha erwartet, berichtete die Nachrichtenseite Ynet. Zudem schrieb ein Korrespondent der US-Nachrichtenseite Axios, auch der Nahost-Koordinator des Weissen Hauses, Brett McGurk, sei in die katarische Hauptstadt gereist.
Beides könnte bedeuten, dass eine mögliche Einigung näher rückt. Allerdings gab es solche Zeichen der Hoffnung in den vergangenen Monaten schon öfter, ohne dass ein Durchbruch erzielt worden wäre.
Die am Freitag auf mittlerer Ebene begonnene neue Verhandlungsrunde unter Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA laufe nach der jüngsten Veröffentlichung eines weiteren Geisel-Videos durch die Hamas auf «Hochtouren», schrieb Ynet. Barnea werde «voraussichtlich» am Montag zu den Gesprächen stossen. Ein ungenannter palästinensischer Funktionär habe von einem «entscheidenden Tag» gesprochen, schrieb Ynet.
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19.45 Uhr
Zivilschutz: 23 Tote bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen
Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind am Sonntag nach Angaben des Zivilschutzes in dem Palästinensergebiet mindestens 23 Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien elf Bewohner eines Hauses im Norden des Gazastreifens, sagte Zivilschutzsprecher Mahmud Bassal. Die Suche nach fünf Vermissten in den Trümmern des Gebäudes dauere an.
Die israelische Armee hatte zuvor mitgeteilt, am Freitag und Samstag mehr als hundert «Terrorziele» im gesamten Gazastreifen beschossen zu haben. Nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden binnen 48 Stunden insgesamt 88 Menschen bei israelischen Angriffen in dem Küstengebiet getötet.
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18.31 Uhr
Israel: Waffenruhe mit Hisbollah gefährdet
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat einem Medienbericht zufolge vor einem Ende der Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz gewarnt. Israel werde sich gezwungen sehen, zu handeln, falls sich die Hisbollah-Kämpfer nicht wie in der Vereinbarung über die Waffenruhe vorgesehen aus dem Südlibanon zurückzögen, sagte der Minister der Zeitung «Times of Israel» zufolge.
Israel sei am Erhalt der Waffenruhe interessiert, betonte Katz. Bedingung sei aber, dass sich die Hisbollah-Kämpfer hinter den Litani-Fluss rund 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze zurückzögen sowie eine Demontage aller Waffen und terroristischer Infrastruktur im Grenzgebiet durch die libanesische Armee. Das sei bisher aber nicht geschehen, warnte Katz.
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Sonntag, 5. Januar 2025, 17 Uhr
UN-Agentur: Sieben Babys in Gaza erfroren
Im Gazastreifen sind nach Angaben des Palästinenserhilfswerks UNRWA bereits sieben Säuglinge an Unterkühlung gestorben. Insgesamt gebe es aus Mangel an Unterkünften infolge des Kriegs für etwa 7700 Neugeborene keinen ausreichenden Schutz, warnte die UN-Agentur auf der Plattform X.
Ende Dezember hatte bereits die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa von vier Säuglingen berichtet, die an Unterkühlung gestorben seien.
Our latest situation update on the📍#GazaStrip and the📍#WestBank:
— UNRWA (@UNRWA) January 5, 2025
🔹Cold weather and lack of shelter are causing the deaths of newborns in #Gaza. 7,700 newborns lack lifesaving care. To date, at least seven babies have reportedly died.
🔹@WHO condemns the Israeli Forces’ raid… pic.twitter.com/9Crd9Zyk0y -
21.46 Uhr
Neuer Anlauf für Gaza-Waffenruhe und Geiseldeal
In den Bemühungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Rückkehr israelischer Geiseln keimt erneut Hoffnung auf. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu genehmigte nach Angaben seines Büros die Entsendung einer Verhandlungsdelegation nach Katar am Freitag. Der Golfstaat vermittelt zusammen mit Ägypten und den USA zwischen Israel und der Hamas, die direkte Verhandlungen ablehnen. Auch die Hamas wollte Unterhändler entsenden.
Ein hochrangiger Hamas-Vertreter äusserte sich optimistisch. «Die Chancen stehen gut, dass die Verhandlungen dieses Mal erfolgreich sein werden», sagte Mussa Abu Marsuk der katarischen Zeitung «Al-Arabi Al-Dschadid». Worauf sich sein Optimismus stützte, sagte er nicht. Zeichen der Hoffnung gab es schon oft, und sie wurden jedes Mal enttäuscht. Ein Kompromiss ist schwierig, weil Israel und die Hamas sich gegenseitig vernichten wollen.
Israel fordert eine Liste mit Namen der im Gazastreifen festgehaltenen lebenden Geiseln. Die Hamas erklärte Medienberichten zufolge, sie brauche eine Kampfpause, um den Aufenthaltsort und Gesundheitszustand der Geiseln in Erfahrung zu bringen. Israel hält das für eine vorgeschobene Behauptung. Die Hamas fordert den Berichten zufolge, dass Israel sich zu einem Ende des Krieges verpflichtet, was Israel ablehnt.
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20.54 Uhr
Israel bombardiert Raketenwerfer im Libanon
Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge trotz der aktuellen Waffenruhe Raketenwerfer der proiranischen Hisbollah-Miliz im Süden des Libanons bombardiert. Unter anderem seien Abschussrampen in der Gegend der Stadt Nabatijeh getroffen worden, hiess es.
In Einklang mit den Vereinbarungen über die seit Ende November geltende Waffenruhe sei die libanesische Armee zunächst aufgefordert worden, gegen die Raketenanlagen der Hisbollah vorzugehen. Erst als dies nicht erfolgt sei, seien die Anlagen angegriffen worden, teilte die Armee weiter mit. Die Angaben des Militärs liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Über mögliche Opfer des Angriffs wurde zunächst nichts bekannt.
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20.20 Uhr
Krankenhäuser: Mindestens 26 Tote bei Luftangriffen im Gazastreifen
Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind nach Angaben örtlicher Krankenhäuser mindestens 26 Menschen getötet worden. Unter den Toten eines Angriffs am Donnerstagmorgen im Süden des Gebiets seien drei Kinder, drei Frauen und vier Männer, teilte das Nasser-Krankenhaus mit, wo die Leichen eingeliefert wurden. Getroffen worden sein soll ein Zelt in einer von Israel als humanitäre Zone eingestuften Gegend, die als Muwassi bekannt ist. Dort leben Hunderttausende Vertriebene in Zelten. Bei dem Angriff wurden den Angaben zufolge unter anderem zwei ranghohe Beamte der Polizeibehörde getötet, die von der militant-islamistischen Hamas kontrolliert wird.
Das israelische Militär teilte mit, es habe bei dem Angriff ein ranghohes Mitglied des Sicherheitsapparats der Hamas ins Visier genommen. Hossam Schahwan, Mitglied der Hamas-Polizei, habe Geheimdienstinformationen gesammelt, die der bewaffnete Flügel der militanten Organisation für Angriffe auf israelische Truppen verwendet habe. Das Militär wirft Hamas-Extremisten vor, sich unter der Zivilbevölkerung zu verstecken und macht die Extremisten für Todesfälle unter Zivilisten verantwortlich.
Bei dem anderen Angriff sollen acht palästinensische Männer in der Mitte des Gazastreifens getötet worden sein. Die Männer hätten zu örtlichen Komitees gehört, die sich um den Schutz von Hilfskonvois kümmerten, teilte das Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhaus mit, in das die Leichen gebracht wurden. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP bestätigte im Krankenhaus die Zahl der Toten.
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Donnerstag, 2. Januar, 19.50 Uhr
Israels Justiz bremst rechtsextremen Polizeiminister
Israels Oberster Gerichtshof hat in einer weiteren Machtprobe mit der rechten Regierung Kompetenzen des rechtsextremen Polizeiministers Itamar Ben-Gvir beschnitten. Die Richter erklärten Teile eines umstrittenen Gesetzes für unwirksam, mit denen Ben-Gvir grossen Einfluss auf polizeiliche Ermittlungen erhalten sollte, wie israelische Medien übereinstimmend berichteten.
Die Kläger, darunter Organisationen der Zivilgesellschaft, hatten argumentiert, die nun aufgehobenen Passagen hätten dem Minister übermässige Befugnisse über die Polizeiarbeit eingeräumt, was die Polizei politisieren und die Demokratie gefährden würde.
Die Gerichtsentscheidung ist Teil des seit Jahren schwelenden Konflikts zwischen der rechtsgerichteten Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und der Justiz. Dabei geht es im Kern um die Frage, wie weit die Justiz einer demokratisch gewählten Regierung Grenzen setzen darf. Ben-Gvir äusserte sich empört. Der Gerichtshof habe sich einmal mehr angemasst, den Wählerwillen zu ignorieren.
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13.58 Uhr
Israel nahm 2024 rund 2500 Palästinenser im Gazastreifen fest
Israelische Sicherheitskräfte haben im Gazastreifen im Jahr 2024 laut dem Inlandsgeheimdienst Schin Bet rund 2500 Palästinenser festgenommen. 650 von ihnen seien verhört worden, teilte der Geheimdienst am Dienstag mit. Diese Verhöre hätten es ermöglicht, die Leichen von neun Menschen zu bergen, die während des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober 2023 entführt und in den Gazastreifen verschleppt worden seien. Beweise dafür legte der Schin Bet nicht vor.
Der Inlandsgeheimdienst veröffentlichte die Zahlen in seinem Jahresrückblick auf die Einsätze des Kalenderjahres. Demnach wurde ausserdem gegen 27 Israelis Haftbefehl wegen Spionage für den Iran erlassen. Das waren viermal so viele wie im Vorjahr. Im besetzten Westjordanland wurden 3682 Palästinenser wegen des Verdachts auf Beteiligung an terroristischen Aktivitäten festgenommen, so der Schin Bet. Im vergangenen Jahr nahmen israelische Sicherheitskräfte nach Angaben der Vereinten Nationen allein zwischen Oktober und Dezember mehr als 4000 Palästinenser im Westjordanland fest.
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13.49 Uhr
UNO: Gesundheitssystem im Gazastreifen «am Rande des völligen Zusammenbruchs»
Wegen der ständigen israelischen Angriffe ist das Gesundheitssystem im Gazastreifen nach Einschätzung der UNO «am Rande des völligen Zusammenbruchs». Zu einem neuen Bericht des UN-Menschenrechtskommissariats erklärte dessen Büro am Dienstag in Genf, «die Serie tödlicher Angriffe durch Israel auf die Krankenhäuser in Gaza und in der Nähe, sowie die Kämpfe, die damit zusammenhängen, haben das Gesundheitssystem an den Rand des völligen Zusammenbruchs gebracht».
Für den Zugang der Palästinenser zu einer Gesundheitsversorgung und zu Medikamenten seien die Auswirkungen «katastrophal», hiess es in der Erklärung weiter. Dem Bericht zufolge wurden in der Zeit zwischen Oktober 2023 und Ende Juni 2024 mindestens 136 Angriffe auf 27 Krankenhäuser und zwölf andere medizinische Einrichtungen im Gazastreifen gezählt - mit hohen Opferzahlen unter Ärzten, Krankenpflegern und Zivilisten. Die israelischen Anschuldigungen, dass die Gebäude von islamistischen Gruppen wie der Hamas genutzt würden, seien zudem «vage und allgemein». Es gebe bis heute keine ausreichenden Informationen dazu.
Die Krankenhäuser im Gazastreifen seien zu «tödlichen Fallen» geworden, betonte UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk. Er erklärte, dass der Schutz der Krankenhäuser im Krieg vorrangig sei und von allen Seiten respektiert werden müsse.
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10.44 Uhr
45 Patienten werden aus dem Gazastreifen evakuiert
45 Patienten sind nach Angaben von Mitarbeitern des palästinensischen Gesundheitssystems für eine Behandlung aus dem Gazastreifen evakuiert worden. Die Patienten verliessen das Europäische Krankenhaus in der Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets am Dienstagmorgen und gelangten über den Grenzübergang Kerem Schalom nach Israel. Sie sollen in den Vereinigten Arabischen Emiraten behandelt werden. Die Patientinnen und Patienten wurden nach Angaben der Klinik von mehr als 100 ihrer Angehörigen begleitet.
Unter den Evakuierten war der zehnjährige Abdullah Abu Jussef, dessen Nieren nicht mehr arbeiten. Der Junge wurde von seiner Schwester begleitet, weil die israelischen Behörden den Antrag seiner Mutter ablehnten, mit ihrem Sohn den Gazastreifen zu verlassen. Israel hat erklärt, dass es die Begleitpersonen aus Sicherheitsgründen überprüfe. «Der Junge ist krank», sagte seine Mutter Abir Abu Jussef. «Er braucht drei bis vier Tage pro Woche eine Dialyse.»
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Dienstag, 31. Dezember, 6.58 Uhr
Scharfe Warnung Israels an Huthi - Neuer Raketenbeschuss
Während sich Israels Militär im Norden des Gazastreifens auch am Jahresende weiter heftige Kämpfe mit der islamistischen Hamas liefert, fing die Luftabwehr nach Armeeangaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete ab. Hunderttausende Menschen hasteten kurz vor Mitternacht in die Bunker, als in der Küstenmetropole Tel Aviv und anderen Orten im Zentrum Israels die Sirenen heulten.
Das Geschoss sei vor Israels Landesgrenzen abgefangen worden, hiess es. Raketentrümmer verursachten laut örtlichen Medien zwar keine grösseren Schäden, allerdings sei ein grosses Fragment an einer Strasse in einem Ort nahe von Jerusalem eingeschlagen.
Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom wurde ein Fussgänger von einem Auto angefahren und leicht verletzt, als er zu einem Schutzraum eilte, meldete die «Times of Israel». Die proiranische Huthi-Miliz, die Israel fast täglich aus dem Jemen beschiesst, bestätigte den Angriff. Kurz zuvor hatte Israels UN-Botschafter Danny Danon die Miliz vor weiteren Angriffen gewarnt.
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22.34 Uhr
Netanjahu unterzieht sich Prostata-Operation
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu unterzieht sich einer Operation an der Prostata. Das teilte sein Büro in Jerusalem mit. Der Eingriff werde am Sonntag erfolgen. Der 75-Jährige sei am letzten Mittwoch im Hadassah-Krankenhaus in Jerusalem untersucht worden. Dabei stellten die Ärzte eine Infektion fest, die auf eine gutartige Vergrösserung der Prostata zurückging. Der Regierungschef wurde seitdem mit Medikamenten behandelt.
Die am Sonntag geplante Kabinettssitzung der Regierung finde statt, hiess es in der Mitteilung weiter. Ob mit oder ohne Netanjahu, ging daraus nicht hervor.
Netanjahu war in der Vergangenheit öfter wegen gesundheitlicher Probleme im Krankenhaus. Zuletzt war er Ende März wegen eines Leistenbruchs unter Vollnarkose operiert worden. Im Sommer vergangenen Jahres wurde ihm ein Herzschrittmacher eingesetzt.
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22.17 Uhr
Mehr als 1000 Menschen in Tel Aviv fordern Geisel-Deal
Mehr als 1000 Menschen haben in Tel Aviv für die Freilassung israelischer Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas demonstriert. Einav Zangauker, die Mutter einer Geisel, forderte in ihrer Rede die Teilnehmer dazu auf, die Augen zu schliessen, wie die «Times of Israel» berichtete. «Ich habe einen Traum», rief sie. «Ich träume, dass mein Matan und die anderen 99 Geiseln zu uns zurückkehren. Im Traum sehe ich, wie der Ministerpräsident (Benjamin Netanjahu) den Deal unterzeichnet, der alle Geiseln nach Hause bringt.»
«Und jetzt öffnet eure Augen weit», fuhr sie fort. «Öffnet sie weit: Unser Ministerpräsident möchte die Geiseln nicht nach Hause bringen und den Krieg (in Gaza) nicht beenden.» Aus der Menge ertönten Buh-Rufe. «Netanjahu, vergiss nicht: die Geschichte vergisst nicht», schloss Zangauker ihre Ansprache.
Beim Terrorüberfall auf den Süden Israels am 7. Oktober des Vorjahrs hatten die Hamas und ihre Verbündeten 1.200 Menschen getötet und weitere 250 in den Gazastreifen verschleppt. Rund 100 von ihnen befinden sich noch in der Gewalt ihrer Entführer, viele von ihnen dürften schon tot sein. Das Massaker der Islamisten war Auslöser des Gaza-Kriegs.
Monatelange Verhandlungen, die zur Freilassung der Geiseln und der Beendigung des Kriegs führen sollen, blieben bislang ergebnislos. Kritiker Netanjahus geben weitgehend ihm die Schuld daran. Aus ihrer Sicht hat der Regierungschef kein Interesse an einem Ende des Kriegs, weil ein solches seine Machtstellung in Israel gefährden würde.
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20.58 Uhr
Israel: 240 mutmassliche Hamas-Kämpfer in Spital gefasst
Israels Armee hat nach eigener Darstellung bei der Erstürmung eines Spitals im Norden des Gazastreifens 240 mutmassliche Hamas-Kämpfer gefangen genommen.
Die israelischen Streitkräfte hatten am Freitagmorgen das Spital angegriffen. Nach Darstellung der Armee vom Samstagabend ist der Einsatz inzwischen beendet.
In der Klinik war laut Armee eine Kommandozentrale der Hamas aktiv. In der Klinik sowie im umliegenden Gebiet seien 240 Kämpfer der islamistischen Hamas und des mit ihr verbündeten Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) gefangen genommen worden. Einige Milizionäre hätte sich als Patienten verkleidet, andere bewaffneten Widerstand geleistet. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beklagte, das Kamal-Adwan-Krankenhaus sei bei dem Einsatz ausser Betrieb gesetzt worden – als letzte grössere Gesundheitseinrichtung im Norden des Küstengebiets. Sie warf der israelischen Armee vor, das Gesundheitssystem im Gazastreifen systematisch zu zerlegen. Das sei ein Todesurteil für Zehntausende Palästinenser, hiess es von der UN-Organisation.
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09.26 Uhr
Hamas-Behörde berichtet: Israel hat Klinik-Direktor festgenommen
Die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen wirft israelischen Einsatzkräften vor, einen Krankenhausdirektor festgenommen zu haben. Hussam Abu Safeia und Dutzende weitere Mitarbeiter des Kamal-Adwan-Krankenhauses seien für Verhöre in eine Einrichtung gebracht worden, teilte die Behörde mit.
Israels Armee bestätigte dies auf Anfrage zunächst nicht. Das Militär hatte nach eigenen Angaben am Freitagmorgen einen Einsatz in der Gegend des Krankenhauses begonnen. Die Hamas nutze die Klinik im Norden des Gazastreifens für militärische Zwecke und als Versteck, hiess es in einer Mitteilung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verurteilte das Vorgehen Israels scharf und warf dem Militär vor, das Gesundheitssystem im Gazastreifen systematisch zu zerlegen. Das Kamal-Adwan-Krankenhaus sei durch den Einsatz ausser Betrieb gesetzt worden.
Die Angaben aller Seiten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
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28.12.2024, 07.36 Uhr
Ärzte melden Kältetote im Gazastreifen
Im Gazastreifen kämpfen hunderttausende Palästinenser gegen Kälte, Armut und den Verlust ihrer Heimat. Der Winter trifft die kriegsvertriebene Bevölkerung besonders hart, viele leben in notdürftigen Zelten aus zerrissenen Planen und Bettlaken.
Ein Flüchtender sagt: «Wir haben nur eine Decke für uns und drei für die Kinder, die uns Nachbarn gegeben haben.» Oft bleiben die Kinder unter den Decken versteckt, während ihre Kleidung nach dem Waschen im Wind trocknet.
Die Lebensbedingungen sind katastrophal: Viele haben keine Wechselkleidung mehr, und das Sammeln von Plastikflaschen für Feuer ist oft die einzige Möglichkeit, sich zu wärmen. Nachts sinken die Temperaturen auf unter 10 Grad Celsius, die Zelte durchweicht die Gischt des Meeres.
Mehr als 90 Prozent der rund 2,3 Millionen Einwohner im Gazastreifen sind aufgrund des Konflikts aus ihren Häusern vertrieben worden. Die meisten von ihnen hausen in provisorischen Lagern im Süden und Zentrum der Region. Die Situation spitzt sich weiter zu: «Wir zittern vor Kälte und der Verzweiflung», sagt Atta al-Hassumi, der mit acht Familienmitgliedern ebenfalls aus Beit Lahija fliehen musste. Er betet für milderes Wetter, doch Hoffnung scheint fern.
Die gesundheitlichen Folgen sind verheerend. Ärzte berichten, dass in dieser Woche mindestens drei Babys an der Kälte gestorben sind. Auch eine Pflegekraft, die selbst in einem Zelt wohnte, erlag der winterlichen Witterung.
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22.43 Uhr
WHO prangert Zerstörung des Gesundheitssystems in Gaza an
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine «systematische Zerlegung» des Gesundheitssystems im Gazastreifen durch die israelische Armee angeprangert. Das sei ein Todesurteil für Zehntausende Palästinenser, die medizinische Versorgung benötigten. So habe das israelische Militär bei einem Einsatz das Kamal-Adwan-Krankenhaus ausser Betrieb gesetzt. Es sei die letzte grössere Gesundheitseinrichtung im Norden des Küstenstreifens gewesen, klagte die UN-Organisation auf X.
Ersten Berichten zufolge seien mehrere wichtige Abteilungen des Spitals bei dem Angriff durch einen Brand zerstört worden. In dem Krankenhaus seien noch 60 Mitarbeiter und 25 Patienten in kritischem Zustand, darunter auch solche an Beatmungsgeräten. Alle anderen Patienten seien gezwungen worden, zu dem auch nicht mehr funktionsfähigen Indonesischen Krankenhaus zu gehen.
This morning’s raid on Kamal Adwan Hospital has put this last major health facility in North #Gaza out of service. Initial reports indicate that some key departments were severely burnt and destroyed during the raid.
— World Health Organization (WHO) (@WHO) December 27, 2024
60 health workers and 25 patients in critical condition,… pic.twitter.com/bD5eJgnVkR -
22.34 Uhr
Ärzte melden Kältetote im Gazastreifen
Das winterliche Wetter setzt kriegsvertriebenen Palästinensern in Gazastreifen zu. Kinder und Erwachsene, viele barfuss, kauern am Freitag im kalten Sand in Zelten. Der Seewind peitscht gegen die Unterstände aus zerrissenen Plastikplanen und Bettlaken, die mit Seilen und Holzrahmen zusammengehalten werden. Über Nacht können die Temperaturen auf unter 10 Grad Celsius sinken, und die Gischt des Mittelmeers durchfeuchtet oft die Zelte, von denen manche nur wenige Schritte vom Wasser entfernt stehen.
Ärzte des Nasser-Krankenhauses sagen, in dieser Woche seien mindestens drei Babys an der Kälte gestorben. Eine Pflegekraft, die im Europakrankenhaus arbeitete, starb ebenfalls an den Folgen der Kälte in einem Zelt.
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21.13 Uhr
Huthis im Jemen melden erneute israelische Luftangriffe auf Sanaa
Einen Tag nach einem tödlichen israelischen Luftangriff im Jemen hat die jemenitische Huthi-Miliz erneut einen israelischen Angriff auf die Hauptstadt Sanaa gemeldet. Die vom Iran unterstützte Gruppe bezeichnete den Angriff am Freitag im Onlinedienst Telegram als «amerikanische und britische Aggression». Israel, die USA und Grossbritannien äußerten sich zunächst nicht dazu.
Am Donnerstag hatte Israel von den Huthis kontrollierte Ziele im Jemen angegriffen, darunter den Flughafen von Sanaa, Militärstützpunkte, Kraftwerke und Hafenanlagen. Der Miliz zufolge wurden dabei sechs Menschen getötet. Als Reaktion griffen die Huthis am Freitag nach eigenen Angaben den Flughafen Ben Gurion nahe Tel Aviv an und zielten mit Drohnen auf die Stadt.
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15.31 Uhr
Israels Armee in Klinik im Gazastreifen im Einsatz
Israels Armee ist nach israelischen und palästinensischen Angaben seit dem Morgen in einer Klinik im Gazastreifen im Einsatz. «Das Kamal-Adwan-Krankenhaus dient als Hochburg der Hamas-Terroristen im Norden Gazas», hiess es in einer Mitteilung der Armee. Israelische Einsatzkräfte gingen in der Gegend der Klinik gegen die Organisation vor. Sie nutze das Krankenhaus für militärische Aktivitäten und als Versteck.
Ein hochrangiger Mitarbeiter der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen sagte, Israel habe das medizinische Personal und Patienten gezwungen, das Krankenhaus in Beit Lahia zu verlassen. Die Armee habe rund 170 Menschen im Hof der Klinik versammelt und Dutzende verhaftet. Die Kommunikation mit den anderen Betroffenen sei abgebrochen. Ihr Schicksal sei unbekannt. Palästinensische Berichte sprachen von 350 Menschen, darunter 170 Mitarbeiter der Klinik, die sich im Hof hätten versammeln müssen.
🚨Breaking: Dr. Hussam Abu Safiya, Director of Kamal Adwan Hospital: “Now the occupation army is burning all the operating departments in the hospital while we are still here. The Army evacuated the entire medical staff and the displaced people and arrested a number of the… pic.twitter.com/C5r2mBq45T
— Drop Site (@DropSiteNews) December 27, 2024 -
14.54 Uhr
Sorge im Libanon um brüchige Waffenruhe mit Israel
Einen Monat nach Inkrafttreten besteht im Libanon die Sorge vor einem möglichen Kollaps der Waffenruhe zwischen der Hisbollah und Israel. «Wir sitzen auf einer Zeitbombe, von der wir nicht wissen, wann sie wieder explodieren könnte», sagte ein libanesischer Regierungsvertreter der Deutschen Presse-Agentur.
Am 27. November war eine von den USA und Frankreich vermittelte Waffenruhe in Kraft getreten, die die Kämpfe zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah beenden sollte. Sie soll zunächst für rund zwei Monate gelten. Dennoch bleiben die Spannungen hoch, da beide Seiten sich gegenseitig Verstösse gegen die Waffenruhe vorwerfen. Es gab wiederholt Todesopfer, vor allem auf libanesischer Seite.
«Die Verletzungen des Abkommens wecken unsere Sorge, dass Israel nicht alle Aspekte respektiert», sagte ein weiterer Regierungsvertreter, der der Hisbollah nahesteht, der dpa.
Aus libanesischen Sicherheitskreisen hiess es, es habe seit dem 27. November bisher 259 israelische Verstösse gegeben. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israelischen Medienberichten zufolge, tötete das Militär seitdem 44 Hisbollah-Mitglieder, die gegen die Vereinbarung verstossen hätten.
Einige Experten sahen die Waffenruhe jedoch nicht in Gefahr. Israel setze die Vereinbarung durch, sagte etwa der politische Analyst Makram Rabah der dpa.
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11.54
Israel intensiviert Raketenangriffe auf Jemen
Israel hat nach wiederholten Raketenangriffen der Huthi-Miliz im Jemen seine Luftangriffe intensiviert. Ziele waren unter anderem der Flughafen von Sanaa, Häfen wie Hudaida und Kraftwerke. Laut Huthi-Angaben wurden sechs Menschen getötet und über 40 verletzt. Die Huthi kündigten an, ihre Angriffe auf Israel fortzusetzen, bis die israelischen Aktionen in Gaza enden.
Gleichzeitig kam es zu einem Luftangriff Israels im Gazastreifen, bei dem laut Hamas mindestens 50 Menschen starben, darunter auch Klinikmitarbeiter. Israel wirft den Huthi vor, zivile Infrastruktur für militärische Zwecke zu nutzen und Waffen aus dem Iran zu schmuggeln. UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte die Eskalation und rief beide Seiten zur Deeskalation auf. Die Angriffe auf den Flughafen von Sanaa trafen auch ein Team der WHO, darunter WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Nach Erfolgen gegen die Hamas in Gaza und die Hisbollah im Libanon richtet Israel nun verstärkt den Fokus auf die Huthi als weiteren Akteur in der Region.
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09.24 Uhr
Israelische Drohne greifen Spital im Norden von Gaza
Bei einem erneuten Luftangriff der israelischen Armee auf ein Gebäude in der Nähe des Kamal-Adwan-Spitals sollen laut Berichten des TV-Senders Aljazeera bis zu 50 Menschen getötet worden sein, darunter auch fünf Mitarbeitende des Spitals. Videos, die auf der Plattform X kursieren, zeigen eine Drohne sowie die Explosion, die für das verheerende Ereignis verantwortlich sein soll.
The Israeli army stormed the Kamal Adwan Hospital after besieging it and issuing evacuation orders. Hundreds of wounded, patients, doctors and nurses are in the hospital and their fate is unknown.
— The Palestine Chronicle (@PalestineChron) December 27, 2024
Contact was lost with medical and journalistic crews and the wounded inside Kamal… pic.twitter.com/zN75oC75UNDie Lage für die Menschen vor Ort ist dramatisch. Berichten zufolge wurden Patientinnen und Patienten gezwungen, das Spital zu verlassen. Mindestens 75 Personen sollen sich derzeit in der Kälte aufhalten und ohne adäquate medizinische Versorgung ausharren.
Journalisten vor Ort berichten zudem, dass das israelische Militär das Kamal-Adwan-Spital gestürmt habe. Nähere Details zu den Hintergründen und der aktuellen Situation liegen bisher nicht vor.
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3.20 Uhr
Israel: Wieder Rakete aus dem Jemen abgefangen
Die israelische Luftabwehr hat in der Nacht laut Militärangaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Sie sei noch ausserhalb der eigenen Landesgrenzen abgeschossen worden, hiess es. In mehreren Gebieten im Zentrum Israels hatten wieder die Warnsirenen geheult. Die Sirenen seien wegen möglicher Trümmerteile infolge des Abschusses ausgelöst worden. Der Vorfall ereignete sich kurz nach einem Gegenschlag der israelischen Luftwaffe auf Ziele im Jemen. Dabei wurden nach offiziellen Angaben mindestens sechs Menschen getötet und mehr als 40 verletzt.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Oktober 2023 greift die ebenfalls mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz Israel mit Raketen und Drohnen an. Bei dem jüngsten Gegenschlag Israels attackierte die Luftwaffe nach eigenen Angaben Infrastruktur der Huthi am internationalen Flughafen in Sanaa sowie Bereiche in Häfen, darunter in Hudaida. Dazu auch in zwei Kraftwerken. Israel sei entschlossen, den «Arm der iranischen Achse des Bösen» abzuschneiden, sagte Regierungschef Benjamin Netanjahu am Abend.
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1.27 Uhr
UN-Chef ruft Israel und Huthi-Miliz zu Deeskalation auf
UN-Generalsekretär António Guterres hat nach den erneuten israelischen Angriffen im Jemen zur Deeskalation aufgerufen. «Die heutigen israelischen Luftangriffe auf den internationalen Flughafen von Sanaa, die Häfen am Roten Meer und Kraftwerke im Jemen sind besonders alarmierend», sagte Guterres nach Angaben einer Sprecherin. Offiziellen Angaben zufolge wurden mindestens sechs Menschen getötet. «Der Generalsekretär verurteilt die Eskalation zwischen Jemen und Israel», hiess es.
Nach Angaben der israelischen Armee griff die Luftwaffe am internationalen Flughafen der Hauptstadt Sanaa Infrastruktur der Huthi-Miliz an. Dabei geriet auch ein Team der Weltgesundheitsorganisation um WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus unter Feuer. Israel warf der Huthi-Miliz vor, zivile Infrastruktur für militärische Zwecke zu nutzen, etwa für den Schmuggel von Waffen aus dem Iran. Die Miliz habe Israel wiederholt mit Drohnen und Raketen angegriffen. Die Huthi sind wie die islamistische Hamas im umkämpften Gazastreifen und die libanesische Hisbollah mit Israels Erzfeind Iran verbündet.
Die israelischen Luftangriffe folgten auf rund ein Jahr «eskalierender Aktionen» der Huthi im Roten Meer und in der Region, «die eine Bedrohung für die Zivilbevölkerung, die regionale Stabilität und die Freiheit der Schifffahrt darstellen», erklärte Guterres. Er appellierte an alle, die Zivilbevölkerung und zivile Infrastruktur zu schützen. Luftangriffe auf die Häfen am Roten Meer und den Flughafen von Sanaa würden humanitäre Massnahmen «in einer Zeit, in der Millionen von Menschen lebensrettende Hilfe benötigen, ernsthaft gefährden».
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Freitag, 27. Dezember 2024, 0.05 Uhr
Hamas-Behörde: 50 Tote bei Angriff auf Gebäude in Beit Lahia
Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Gebäude im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen.
Unter den Opfern seien auch fünf Mitarbeiter einer angrenzenden Klinik in der Stadt Beit Lahia, hiess es in einer Erklärung der Behörde und des Direktors des Kamal-Adwan-Spitals, Hussam Abu Safeia. Bei den Opfern soll es sich demnach um einen Kinderarzt, eine Laborantin, zwei Sanitäter und einen Techniker handeln.
Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die israelische Armee äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Bericht.
Das israelische Militär meldete derweil einen getöteten Soldaten bei Kämpfen im Norden des Gazastreifens.
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Ältere Einträge
Dieser Ticker behandelt die Ereignisse ab 27. Dezember. Alle älteren Ereignisse findest du hier.