Ukraine-Ticker Ukraine könnte erstmals einen Panzer-Vorteil gegenüber Russland haben +++ Schwere Kämpfe in der Ostukraine

Agenturen/red

13.1.2025

Ukraine nimmt zwei nordkoreanische Soldaten in Kursk gefangen

Ukraine nimmt zwei nordkoreanische Soldaten in Kursk gefangen

STORY: Die ukrainischen Truppen in der russischen Oblast Kursk haben nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zwei nordkoreanische Soldaten gefangengenommen. Sie seien verletzt und nach Kiew gebracht worden, teilte Selenskyj am Samstag auf der Plattform X mit. Er schrieb unter anderem, dass die beiden nordkoreanischen Soldaten wie alle Kriegsgefangenen die notwendige medizinische Hilfe erhalten würden. Und der Presse werde die Möglichkeit gegeben, mit ihnen zu sprechen. Die Gefangenen kommunizierten zudem mit dem ukrainischen Inlandsgeheimdienst SBU, fügte Selenskyj hinzu, nannte aber keine weiteren Details. Es ist das erste Mal, dass die Ukraine die Gefangennahme nordkoreanischer Soldaten bekanntgibt, die überlebt haben. Zuvor waren nordkoreanische Soldaten zwar gefangengenommen worden, die aber so schwer verletzt waren, dass sie kurz darauf starben. Nordkorea hat mindestens 10.000 reguläre Soldaten nach Russland geschickt. Im Oktober waren sie an der Seite des russischen Militärs in den Krieg eingetreten. Der Ukraine zufolge sind sie in in dem Gebiet von Kursk im Einsatz.

13.01.2025

Am 24. Februar 2022 hat Russland seinen völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine begonnen. Ein Ende ist nicht absehbar. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick

  • Die Schweiz lehnt zunehmend Gesuche von ukrainischen Flüchtlingen auf Schutzstatus S ab.
  • Zwei nordkoreanische Soldaten sind dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge im russischen Gebiet Kursk als Kriegsgefangene genommen worden.
  • Donald Trump will sich bald nach seiner Amtseinführung am 20. Januar mit Wladimir Putin treffen.
  • Was zuvor wichtig war, kannst du hier nachlesen.
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  • 19.12 Uhr

    Ukraine könnte erstmals einen Panzer-Vorteil gegenüber Russland haben

    Erstmals seit Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine vor 35 Monaten könnte die Ukraine einen Vorteil bei Panzern gegenüber Russland haben, berichtet das Wirtschaftsmagazin «Forbes». Dieser Vorteil zeigt sich jedoch nur an bestimmten Abschnitten der 800 Meilen langen Frontlinie.

    Laut einem russischen Blogger seien russische Panzer derzeit nur aus gedeckten Positionen im Einsatz. Weit hinter der Frontlinie wären die Panzer jedoch nur ungenaue Haubitzen, statt kampfführende Fahrzeuge.  Im Gegensatz dazu können ukrainische Panzer «freier» operieren, so der Blogger.

    Die ukrainischen Streitkräfte würden über eine Vielzahl an Drohnen verfügen, die im Kampfgebiet im Einsatz sind. Russische Panzer würden daher kaum die Angriffslinie erreichen, so der Blogger. Sie werden bereits Meilen hinter der Kontaktlinie von Drohnen getroffen.

    So können ukrainische Panzer direkt an die Front heranrollen, um russische Kräfte mit ihren Einheiten anzugreifen. Die einzige Rettung der Russen sind ihre reichlichen Bestände an tragbaren Panzerabwehrlenkwaffen, schrieb der Blogger.

  • 17.04 Uhr

    Russland kündigt Partnerschaftsvertrag mit dem Iran an

    Russland hat ein umfangreiches Abkommen mit dem Iran angekündigt. Der iranische Präsident Massud Peseschkian werde den Vertrag über «umfassende strategische Partnerschaft» bei einem Moskaubesuch am Freitag unterzeichnen, teilte der Kreml am Montag mit. Peseschkian werde mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin auch über Pläne für eine Ausweitung des Handels und der Zusammenarbeit in den Bereichen Verkehr, Logistik und humanitäre Hilfe verhandeln sowie «akute Fragen der regionalen und internationalen Agenda» erörtern.

    Peseschkian besucht Moskau drei Tage vor der Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump, der angekündigt hat, ein Friedensabkommen für die Ukraine zu vermitteln.

    Die Ukraine und der Westen haben Teheran beschuldigt, Moskau mit Hunderten Drohnen für den Einsatz auf dem Schlachtfeld in der Ukraine zu versorgen und bei deren Produktion in Russland zu helfen. Der Iran habe so eine Flut von Drohnenangriffen auf die ukrainische Infrastruktur ermöglicht. Russland und der Iran bestreiten das.

    Der Iran wiederum will hoch entwickelte russische Waffen wie Luftabwehrsysteme mit grosser Reichweite und Kampfjets, um mögliche Angriffe Israels abwehren zu können. Darüber hinaus dürfte der Iran auf finanzielle Zusagen Moskaus hoffen. Er ist durch das Vorgehen Israels gegen seine Verbündeten Hamas und Hisbollah sowie den Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad geschwächt.

  • 15.39 Uhr

    EU-Länder fordern niedrigere Preisgrenze für russisches Öl

    Die baltischen und nordeuropäischen EU-Länder dringen auf eine Verschärfung des Preisdeckels für russisches Öl.

    Um angesichts russischer Bemühungen um Anpassung und Umgehung von Sanktionen wirksam zu bleiben, müssten Strafmassnahmen kontinuierlich verschärft werden, schreiben die Aussenminister der Länder in einem Brief. Dieser ist an die Aussenbeauftragte der Staatengemeinschaft, Kaja Kallas, sowie an Maria Luís Albuquerque, EU-Finanzkommissarin, adressiert.

    Dabei seien Massnahmen, die auf die Einnahmen aus dem Ölexport abzielen, von entscheidender Bedeutung, da sie Russlands wichtigste Einnahmequelle schmälerten. Der Brief liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

    Die Unterzeichner fordern die Adressaten auf, bei den Beratungen über Sanktionen innerhalb der G7 das Ziel einer niedrigeren Ölpreisobergrenze dringend voranzutreiben. Weiterhin müsse eine niedrigere Ölpreisobergrenze mit anderen Massnahmen zur Begrenzung der Einnahmen Russlands aus Ölexporten einhergehen. Unter anderem die Regierung in Tallinn hatte schon mehrfach vehement auf eine niedrige Obergrenze gedrängt.

  • 14.57 Uhr

    Russisches Militärkrankenhaus nach Brand evakuiert

    In einem russischen Militärkrankenhaus südlich von Moskau ist nach Behördenangaben ein Feuer ausgebrochen. Vorläufigen Angaben nach sei ein Kabelschaden daran schuld, teilte die Regionalverwaltung von Tula auf ihrem Portal mit. Tote und Verletzte gebe es unter den dort behandelten Wehrpflichtigen nicht. 57 Insassen der Klinik seien in Sicherheit gebracht worden. Tula ist eine Grossstadt etwa 200 Kilometer südlich von Moskau.

    Den Angaben des Katastrophenschutzes ist die Feuerwehr noch bei der Brandbekämpfung. Die Flammen haben inzwischen beide Etagen des Gebäudes erfasst. Über die Höhe des Sachschadens ist bisher nichts bekannt. Seit Beginn des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Kriegs gegen die Ukraine hat es eine Reihe von Bränden in russischen Militärobjekten gegeben. Während einige davon auf Drohnenangriffe der Ukrainer zurückzuführen sind, gründen sich eine Reihe anderer Vorfälle auf Fahrlässigkeit.

  • 14.44 Uhr

    Kreml kritisiert neue Sanktionen als marktdestabilisierend

    Der Kreml hat die neuen US-Sanktionen als Versuch kritisiert, mit wettbewerbsverzerrenden Regelungen die Positionen russischer Konzerne zu untergraben.

    «Gleichzeitig müssen solche Entscheidungen natürlich auch zu einer bestimmten Destabilisierung der internationalen Energie- und Ölmärkte führen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Moskau werde alles dafür tun, die Schäden für die eigene Wirtschaft zu minimieren.

    Kremlsprecher Dmitri Peskow hat neuerliche Sanktionen der USA beklagt. (Archivbild)
    Kremlsprecher Dmitri Peskow hat neuerliche Sanktionen der USA beklagt. (Archivbild)
    Bild: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

    Peskow zeigte sich überzeugt, dass Moskau auch der neuesten Sanktionsrunde widerstehen kann. Es sei unmöglich, mit Sanktionen Energierouten zu stoppen, die sich auf natürlich Weise gebildet hätten. Werde an einer Stelle ein Hindernis aufgebaut, tauchten an anderer Stelle Alternativen auf, sagte er.

    Die USA haben wegen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine in der vergangenen Woche weitere Sanktionen gegen den russischen Energiesektor verhängt. So werden die Ölkonzerne Gazprom Neft und Surgutneftegas, aber auch 183 Tanker, die mutmasslich zur Schattenflotte Russlands gehören, mit Restriktionen belegt. Das sind Tanker und Frachter, die Russland nutzt, um bestehende Sanktionen beim Öltransport zu umgehen. Betroffen ist zudem der russische Atomkonzern Rosatom.

  • 12.56 Uhr

    Moskau wirft Ukraine Drohnenangriff auf Pipeline vor

    Russland hat der Ukraine einen Drohnenangriff auf eine Gaskompressorstation für die Schwarzmeerpipeline «TurkStream» im südrussischen Gebiet Krasnodar vorgeworfen.

    Alle Kampfdrohnen seien abgeschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Es habe keine Opfer unter den Mitarbeitern gegeben und Schäden durch herabstürzende Trümmer seien sofort behoben worden. Die gut 320 Kilometer von der russisch-ukrainischen Frontlinie entfernte Kompressorstation «Russkaja» arbeite im Normalbetrieb, hiess es. Kiew kommentierte den Vorwurf bisher nicht.

    Die 2020 in Betrieb genommene Pipeline transportiert auf einer Länge von gut 1100 Kilometern Erdgas durch das Schwarze Meer in den europäischen Teil der Türkei. Der Brennstoff wird dann über Anschlusspipelines weiter nach vor allem Bulgarien, Serbien und Ungarn transportiert. Aufgrund eines ausgelaufenen Transitvertrages fliesst seit Jahresbeginn kein russisches Erdgas mehr über die Ukraine in die Staaten der Europäischen Union. «TurkStream» ist momentan eine Alternativroute für russisches Pipelinegas in EU-Staaten.

  • 07.58 Uhr

    Laut Südkoreas Nachrichtendienst: Etwa 300 Nordkoreaner im Ukraine-Krieg gestorben

    Im Kampf gegen die Ukraine sollen Südkoreas Nachrichtendienst NIS zufolge bisher rund 300 nordkoreanische Soldaten gestorben sein. Weitere 2.700 Soldaten aus Nordkorea seien zudem verwundet worden, sagte der Abgeordnete Lee Seong Kweun laut Südkoreas amtlicher Nachrichtenagentur Yonhap. Lee hatte zuvor an einer nicht-öffentlichen parlamentarischen Anhörung mit Vertretern des NIS teilgenommen.

    Demnach führt der Nachrichtendienst die hohen Verluste nordkoreanischer Truppen auf deren «mangelndem Verständnis der modernen Kriegsführung zurück.» Ebenfalls behauptete der NIS dem Bericht zufolge, dass die nordkoreanischen Soldaten von Russland dazu aufgefordert werden, im Ernstfall einer Kriegsgefangenschaft durch Suizid zuvorzukommen.

    Selenskyj rechnet mit weiteren Gefangenen aus Nordkorea

    Zuletzt hatte die Ukraine nach eigenen Angaben zwei nordkoreanische Soldaten gefangengenommen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet mit weiteren Gefangenen aus dem ostasiatischen Land. «Es ist nur eine Frage der Zeit, wann unsere Soldaten andere (Nordkoreaner) gefangen nehmen», schrieb er auf der Plattform X. «Es soll in der Welt keinen Zweifel mehr daran geben, dass die russische Armee auf militärische Hilfe Nordkoreas angewiesen ist.»

    Kiew sei bereit, die Gefangenen an den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un zu übergeben, falls dieser die Freilassung ukrainischer Kriegsgefangener durch Russland organisiere. Allerdings, so Selenskyj weiter, gebe es auch andere Optionen für nordkoreanische Soldaten, sollten diese nicht zurückkehren wollen.

    Nordkorea hat Russland rund 12.000 Soldaten zum Kampf gegen die Ukraine zur Verfügung gestellt. Diese kämpfen nun mit russischen Uniformen und Waffen in der Region Kursk. Der NIS kooperiert seitdem eng mit dem ukrainischen Geheimdienst.

  • 3.59 Uhr

    Schwere Kämpfe in der Ostukraine

    Die Umgebung der ostukrainischen Stadt Pokrowsk ist nach Darstellung des Generalstabs in Kiew einmal mehr Schauplatz schwerster Kämpfe geworden. Russische Truppen seien dort im Tagesverlauf zu insgesamt 50 Sturmläufen gegen die Verteidigungslinien angetreten, heisst es in dem am Abend in Kiew veröffentlichten Lagebericht. Russland habe im Verlauf des Tages 376 Soldaten verloren, unter ihnen 184 Tote. Die Zahlen konnten nicht unabhängig überprüft werden.

    In der ostukrainischen Stadt Pokrowsk wird wieder schwer gekämpft. (Archivbild)
    In der ostukrainischen Stadt Pokrowsk wird wieder schwer gekämpft. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP Photo/George Ivanchenko

    Rund um den Verkehrsknotenpunkt Pokrowsk seien die russischen Truppen inzwischen zu einer neuen Taktik übergegangen, berichtete die «Financial Times» unter Berufung auf ukrainische Militärquellen. Demnach versuchten die russischen Truppen, die inzwischen stark befestigte Stadt zu umgehen. Die aus dem Süden vorgehenden russischen Einheiten zielten inzwischen auf Positionen im Westen der Stadt, um Pokrowsk möglichst vom Nachschub abzuschneiden.

    «Sie wissen, dass sie beim Direktangriff gegen Pokrowsk viele Soldaten verlieren, also haben sie die Strategie geändert und versuchen jetzt, die Stadt von Süden her anzugreifen und zu umgehen», zitierte das Blatt einen ukrainischen Experten. Ein Erfolg an dieser Stelle würde dem russischen Militär den Weg nach Pawlohrad und später auch zur Grossstadt Dnipro öffnen.

  • Montag, 13. Januar 2025, 3.44 Uhr

    Selenskyj will Los Angeles mit Feuerwehrleuten helfen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den USA Hilfe bei der Bekämpfung der schweren Brände in Los Angeles angeboten. 150 Feuerwehrleute stünden bereit, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. An der Umsetzung des Hilfsangebots werde gearbeitet.

    Die USA sind der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Kampf gegen die russische Aggression. Zugleich drohte die Republikanische Partei des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, die militärische Unterstützung der Ukraine zurückzufahren. Trump wiederum kündigte an, dass er ein Ende des seit Februar 2022 andauernden Krieges erreichen wolle - wie genau, blieb bisher unklar.

  • 20.20 Uhr

    Selenskyj erwartet mehr nordkoreanische Gefangene

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet mit Fortdauer der Kämpfe in der Region Kursk mit weiteren nordkoreanischen Kriegsgefangenen. «Es ist nur eine Frage der Zeit, wann unsere Soldaten andere (Nordkoreaner) gefangen nehmen», schrieb er auf der Plattform X. «Es soll in der Welt keinen Zweifel mehr daran geben, dass die russische Armee auf militärische Hilfe Nordkoreas angewiesen ist.» Kremlchef Wladimir Putin habe vor drei Jahren versucht, die Geschichte neu zu schreiben, «aber jetzt kann er nicht ohne militärische Hilfe aus Pjöngjang auskommen».

    Zu seinem Post fügte Selenskyj eine kurze Videosequenz der beiden verwundeten, mutmasslichen Gefangenen hinzu. Beide Männer werden einer auf mehreren Sprachen geführten Befragung unterzogen.

    Kiew sei bereit, die Gefangenen an den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un zu übergeben, falls dieser die Freilassung ukrainischer Kriegsgefangener durch Russland organisiere. Allerdings, so Selenskyj weiter, gebe es auch andere Optionen für nordkoreanische Soldaten, sollten diese nicht zurückkehren wollen.

    Südkoreas Nachrichtendienst NIS hatte zuvor ukrainische Berichte über zwei nordkoreanische Kriegsgefangene bestätigt. Wie Südkoreas amtliche Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, soll einer der gefangenen Soldaten während seines Verhörs angegeben haben, er habe nicht gewusst, dass er in ein Kriegsgebiet entsandt worden sei. Er habe angenommen, es handele sich bei seiner Entsendung lediglich um einen Ausbildungseinsatz.

    Nordkorea hat Russland rund 12'000 Soldaten zum Kampf gegen die Ukraine zur Verfügung gestellt. Diese kämpfen nun mit russischen Uniformen und Waffen in der Region Kursk. Nach ukrainischer Darstellung haben die Nordkoreaner bisher hohe Verluste erlitten.

  • 20.05 Uhr

    Pistorius: Keine «Blockade» neuer Militärhilfen für Ukraine

    Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius hat einem Bericht widersprochen, wonach Bundeskanzler Olaf Scholz ein neues militärisches Hilfspaket für die Ukraine im Umfang von drei Milliarden Euro blockiere. «Es gibt keine Blockade», sagte Pistorius dem «Tagesspiegel» (Montagausgabe). Allerdings sei die interne Abstimmung der Bundesregierung noch nicht abgeschlossen. Die Grünen warnten Scholz, auf Zeit zu spielen.

    Pistorius sagte dem «Tagesspiegel»: «Wir haben im Verteidigungsministerium ein neues Hilfspaket für die Ukraine vorbereitet.» Das müsse jetzt politisch entschieden werden. «Sobald alle Fragen geklärt sind, rechne ich mit einem entsprechenden Beschluss», sagte Pistorius weiter.

    Pistorius und Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) haben Medienberichten zufolge vorgeschlagen, die Militärhilfe für die Ukraine noch vor der Bundestagswahl am 23. Februar aufzustocken. Mit den für dieses Jahr bisher vereinbarten vier Milliarden Euro an Militärhilfen würde die Summe mit dem Zusatzpaket auf sieben Milliarden anwachsen.

    Die «Süddeutsche» listete unter Berufung auf ein internes Dokument aus dem Verteidigungsministerium auf, was konkret angeschafft werden soll: drei weitere Iris-Luftverteidigungssysteme, Lenkflugkörper dafür sowie für Patriot-Abwehrsysteme, drei Skyranger-Flugabwehrsysteme, 30'000 Schuss Artilleriemunition, 20 Schutzfahrzeuge, zehn Panzerhaubitzen und 50 Millionen Euro zusätzlich für Drohnen.

  • 19.42 Uhr

    Selenskyj sieht Slowaken Fico auf falschem Weg

    Die umstrittene Moskau-Reise des slowakischen Regierungschefs Robert Fico hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu weiterer Kritik am Nachbarn bewegt. «Es war ein klarer Fehler Ficos, zu glauben, dass er seine zwielichtigen Geschäfte mit Moskau unendlich fortsetzen kann», schrieb Selenskyj auf der Plattform X.

    Vor dem Stopp des russischen Erdgas-Transits durch die Ukraine habe Kiew der Slowakei helfen wollen, doch habe Fico dieses Angebot «arrogant abgelehnt», so Selenskyjs Darstellung. Und das, obwohl ihn viele europäische Politiker gewarnt hätten. Jetzt versuche er, «mit PR, Lügen und lauten Anschuldigungen die Schuld von sich auf andere abzuwälzen», schrieb Selenskyj weiter.

    «Aber das Problem ist, dass er auf Moskau gesetzt hat, nicht auf sein Land, nicht auf ein geeintes Europa und nicht auf den gesunden Menschenverstand», argumentierte Selenskyj. «Das war von Anfang an eine verlorene Wette.»

    Fico war kurz vor Weihnachten nach Moskau gereist. Er sprach mit Kremlchef Wladimir Putin über Möglichkeiten zur Versorgung der Slowakei mit russischem Erdgas. Kiew liess den Transitvertrag in Richtung Europa zum Jahreswechsel auslaufen, um Moskau kein weiteres Geld für seine Kriegskasse zu bieten.

    Tausende Menschen protestierten am Freitagabend in 15 Städten der Slowakei gegen die Ukraine-Politik des linksnationalen Fico. Sie warfen ihm einen prorussischen Kurs und «Verrat» an westlichen Bündnispartnern und dem von Russland angegriffenen Nachbarland Ukraine vor. Die Veranstalter der Demonstration kritisierten Ficos Moskau-Reise als «Unterwerfung» unter russische Interessen.

  • 19 Uhr

    Verletzter nach russischem Drohnenangriff bei Cherson

    Bei einem russischen Angriff mit einer Drohne in einem Vorort der südukrainischen Hafenstadt Cherson ist am Abend ein Mann verletzt worden. Das russische Militär habe von der Drohne aus Sprengstoff über Antoniwka abgeworfen, teilte die örtliche Militärverwaltung bei Telegram mit. Ein 53-Jähriger habe dabei eine Explosionsverletzung erlitten und befinde sich im Krankenhaus. Er habe Prellungen, einen Schienbeinbruch und Schrapnellwunden an den Beinen, hiess es weiter.

  • 17.57 Uhr

    Stromausfall in Cherson nach russischem Angriff

    In der südukrainischen Hafenstadt Cherson ist nach einem russischen Artillerieüberfall die Versorgung mit Strom und Fernwärme komplett ausgefallen. Knapp 23'000 Haushalte seien ohne Strom, teilte der regionale Militärverwalter Roman Mrotschko auf Telegram mit. Reparaturtrupps seien bereits in Marsch gesetzt worden, um die Schäden so schnell wie möglich zu beheben.

    Das russische Militär greift immer wieder die energetische Infrastruktur der Ukraine an. Mit dem wiederholten Ausfall von Strom und Fernwärme mitten im Winter soll die ukrainische Bevölkerung unter Druck gesetzt werden.

  • 16.40 Uhr

    Kiew: Luftangriff trifft russisches Hauptquartier

    Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigener Darstellung eine russische Befehlsstelle in den besetzten Gebieten im Osten des Landes zerstört. Wie der Generalstab in Kiew auf Facebook mitteilte, wurde nach entsprechender Aufklärung ein Luftangriff gegen den Stab der russischen Gardeeinheit südöstlich von Pokrowsk am Rande des Donbass durchgeführt. «Treffer», schrieb die Generalität in Kiew zum Ergebnis des Angriffs. Die Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

    Beide Kriegsparteien nehmen wiederholt gegnerische Kommandozentralen gezielt unter Beschuss, wenn dazu die nötigen Koordinaten vorliegen - etwa durch Funkaufklärung oder durch Spähtrupps im feindlichen Hinterland.

  • 16.03 Uhr

    Schweden beteiligt sich mit drei Schiffen an Nato-Einsatz

    Das neue Nato-Mitglied Schweden wird mit drei Kriegsschiffen an einem Einsatz des Militärbündnisses in der Ostsee zum Schutz von Unterwasserkabeln teilnehmen. Das sagte der schwedische Regierungschef Ulf Kristersson bei einer Konferenz zum Thema Verteidigung. Auch ein Überwachungsflugzeug werde an dem Einsatz beteiligt sein.

    Hintergrund sind die mutmasslich auf Sabotage zurückzuführende Kabelbrüche in der Ostsee, hinter denen ein Schiff der sogenannten russischen Schattenflotte vermutet wird. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen insgesamt etwa zehn Schiffe an dem Einsatz zum Schutz der Kabel teilnehmen. Aus der Bündniszentrale in Brüssel gab es zunächst keine offiziellen Angaben.

    Kristersson hielt sich mit konkreten Schuldzuweisungen zurück, wie die schwedische Nachrichtenagentur TT berichtete. Man sei jedoch nicht naiv, betonte der liberalkonservative Politiker.

    Die Tatsache, dass in der Ostsee immer wieder merkwürdige Dinge passierten, führten zu der Annahme, dass feindliche Absichten nicht ausgeschlossen werden könnten, sagte Kristersson. Schweden und seine Nachbarn würden dies nicht länger dulden.

    Ein zwischen Finnland und Estland verlaufendes unterseeische Stromkabel sowie mehrere Kommunikationskabel waren an Weihnachten im Finnischen Meerbusen beschädigt worden.

    Die finnische Kriminalpolizei hegt den Verdacht, dass der unter der Flagge der Cookinseln fahrende Öltanker «Eagle S» die Schäden vorsätzlich verursacht hat. Sie ermittelt daher wegen möglicher Sabotage. Nach Einschätzung der EU gehört die «Eagle S» zur russischen Schattenflotte. Gemeint sind damit Tanker und andere Frachtschiffe, die Russland benutzt, um Sanktionen infolge seines Einmarsches in die Ukraine etwa beim Öltransport zu umgehen.

    Mitte November 2024 waren schon einmal Unterseekabel in der Ostsee beschädigt worden: eines zwischen Finnland und Deutschland und das andere zwischen Schweden und Litauen.

  • 13.44 Uhr

    Schutzstatus S: Immer mehr Gesuche werden abgelehnt

    Die Schweiz lehnt zunehmend Gesuche von ukrainischen Flüchtlingen auf Schutzstatus S ab. Aktuell liege die Schutzquote bei 87 Prozent, im Vergleich zu fast 99 Prozent im Jahr 2022, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Die Verfahren seien komplizierter geworden und würden inzwischen durchschnittlich 80 Tage dauern. Flüchtende müssten nachweisen, dass sie während der russischen Invasion in der Ukraine lebten und in keinem anderen europäischen Land Schutz erhalten haben. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) bestätigte der Zeitung, dass es nach fast drei Jahren schwieriger geworden sei, solche Informationen zu verifizieren. «Im Zweifel sollte ein Schutzstatus gewährt werden», forderte Dieter Wüthrich, Sprecher der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (Heks). Die Schweiz gehe restriktiver vor als umliegende europäische Länder und schicke Flüchtlinge dorthin zurück, wo ihnen bereits Schutz gewährt wurde, schrieb die «SonntagsZeitung» weiter.

  • Sonntag, 12. Januar 2024, 13.15 Uhr

    Südkorea bestätigt nordkoreanische Gefangene in der Ukraine

    Südkoreas Nachrichtendienst NIS hat ukrainische Berichte über zwei nordkoreanische Kriegsgefangene bestätigt. Wie Südkoreas amtliche Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, soll einer der gefangenen Soldaten während seines Verhörs angegeben haben, dass er nicht gewusst habe, in ein Kriegsgebiet entsandt zu werden. Er habe angenommen, es handele sich bei seiner Entsendung lediglich um einen Ausbildungseinsatz.

    Ebenfalls habe der Soldat laut Yonhap ausgesagt, dass die auf russischer Seite kämpfenden nordkoreanischen Streitkräfte «erhebliche Verluste» erlitten hätten. Der NIS kooperiert eng mit dem ukrainischen Geheimdienst, seit Nordkorea Soldaten nach Russland schickt.

    Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mitgeteilt, dass seine Streitkräfte im russischen Gebiet Kursk zwei nordkoreanische Soldaten als Kriegsgefangene genommen hätten. Die Männer hätten trotz Verletzungen überlebt und seien nach Kiew gebracht worden, wo der ukrainische Geheimdienst sie verhöre. Selenskyj kündigte an, dass auch die Presse Zugang zu den Gefangenen erhalten werde. «Die Welt muss die Wahrheit erfahren, was geschieht.»

    Es war nicht der erste Bericht Selenskyjs über gefangene Nordkoreaner. Die ersten Kriegsgefangenen waren aber seinen Angaben nach an ihren Verletzungen gestorben. Schätzungen zufolge hat das abgeschottete kommunistische Nordkorea 12'000 Soldaten nach Russland entsandt. Moskau verstärkt mit Nordkoreanern unter anderem seine Einheiten bei der Gegenattacke im Gebiet Kursk, um ukrainische Truppen aus Russland zu vertreiben. Nach Einschätzungen der Ukraine wie der USA erleiden die Nordkoreaner dort hohe Verluste.

    Kriegsgefangene dürfen dem humanitären Völkerrecht zufolge nicht öffentlich zur Schau gestellt werden. Berichte über Kriegsgefangene sind nach Angaben des Roten Kreuzes nicht verboten; es sollte aber vermieden werden, dass sie identifiziert werden können.

  • 17.21 Uhr

    USA drängen Serbien zur «Entrussifizierung» der Ölindustrie

    Die USA drängen das Balkanland Serbien dazu, die Beteiligung eines von US-Sanktionen betroffenen russischen Teileigentümers des serbischen Mineralölkonzerns NIS zu beenden. Washington arbeite eng mit der Führung in Belgrad zusammen, um einen Eigentümerwechsel bei NIS zu bewirken, sagte der stellvertretende US-Aussenminister Richard Verma nach einem Gespräch mit dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic in Belgrad.

    Die scheidende US-Regierung hatte am letzten Freitag gegen zwei der grössten russischen Ölkonzerne, Gazprom Neft und Surgutneftegas, Sanktionen verhängt. Mit der Schwächung der russischen Energiewirtschaft wollen die USA dem Kreml den Unterbau für die Finanzierung des Angriffskriegs gegen die Ukraine entziehen. Den jüngsten US-Sanktionen schloss sich Grossbritannien an.

  • 14.59 Uhr

    Selenskyj: Zwei Nordkoreaner gefangen genommen

    Zwei nordkoreanische Soldaten sind dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge im russischen Gebiet Kursk als Kriegsgefangene genommen worden. Das teilte Selenskyj in sozialen Netzwerken mit. Die Männer hätten trotz Verletzungen überlebt und seien nach Kiew gebracht worden, wo der ukrainische Geheimdienst sie verhöre. Selenskyj kündigte an, dass auch die Presse Zugang zu den Gefangenen erhalten werde. «Die Welt muss die Wahrheit erfahren, was geschieht.»

  • Samstag, 11. Januar, 7.13 Uhr

    Drohnen treffen Häuser in russischer Kleinstadt – Verletzte

    Bei einem Drohnenangriff in der westrussischen Kleinstadt Kotowsk in der Region Tambow sind zwei Mehrfamilienhäuser getroffen und dabei mehrere Menschen verletzt worden. Die Menschen hätten Verletzungen durch Glassplitter erlitten und würden behandelt, teilte der stellvertretende Gouverneur der Region, Jewgenij Perwyschow, auf seinem Telegram-Kanal mit.

    «Es gibt keine Brände, die Gebäude sind geringfügig beschädigt», schrieb er weiter. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtete, es habe sich um ukrainische Drohnen gehandelt.

    Auch in anderen Teilen des Landes meldeten die Behörden nach Berichten der Agentur in der Nacht zum Samstag Drohnenbeschuss von ukrainischer Seite.

  • 22.39 Uhr

    Selenskyj dankt Biden für neue Sanktionen gegen Russland

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem scheidenden US-Präsidenten Joe Biden für das neue Sanktionspaket gegen Russland gedankt. «Es ist sehr wichtig, dass Amerika jetzt zuschlägt gegen Russlands Schattenflotte und solche Unternehmen wie Gazprom Neft und Surgutneftegas, die Geld für (Kremlchef Wladimir) Putin persönlich anhäufen», schrieb Selenskyj auf seinem Telegramkanal. Er habe mit Biden die Details der Sanktionen gegen den russischen Energiesektor besprochen, aber auch sein Beileid wegen der Waldbrände in Kalifornien ausgesprochen, teilte er mit.

  • 21.44 Uhr

    Slowakei: Tausende protestieren gegen prorussische Regierung

    Tausende Menschen haben am Freitagabend in 15 Städten der Slowakei gegen die Ukraine-Politik des linksnationalen Ministerpräsidenten Robert Fico protestiert. Sie warfen ihm einen prorussischen Kurs und «Verrat» an westlichen Bündnispartnern und dem von Russland angegriffenen Nachbarland Ukraine vor. Allein auf dem Freiheitsplatz in Bratislava versammelten sich nach Schätzung der Organisatoren 15’000 Menschen vor dem Regierungsamt.

    Aufgerufen zu den Kundgebungen hatte die Bürgerinitiative «Mier Ukrajine» (Friede der Ukraine). Sie ist vor allem durch ihr Engagement für Waffenlieferungen an Kiew bekannt geworden.

    Die Veranstalter der Demonstration kritisierten Ficos Reise jedoch als «Unterwerfung» unter russische Interessen. Sie riefen eine von ihnen so bezeichnete «Bürgerbereitschaft» aus. Das Land sei in Gefahr und müsse deshalb von seinen Bürgern vor der eigenen Regierung beschützt werden.

    Demonstranten truge Transparente mit Botschaften wie «Wir wollen in einem freien Land leben!» oder direkt an Fico gerichtet: «Du wirst für mich immer ein Feigling, Kollaborant, Mafioso und Verbrecher sein!» Sollte die Regierung ihren Kurs nicht ändern, will die Bürgerinitiative zu einer weiteren Protestwelle am 24. Januar aufrufen.

    Menschen nehmen in Bratislava an einer Demonstration unter dem Motto «Die Slowakei ist Europa» teil. Zahlreiche Menschen protestierten gegen Ministerpräsidenten Fico.
    Menschen nehmen in Bratislava an einer Demonstration unter dem Motto «Die Slowakei ist Europa» teil. Zahlreiche Menschen protestierten gegen Ministerpräsidenten Fico.
    Bild: Jaroslav Novak/TASR Slovakia/AP/dpa
  • 20.53 Uhr

    Nach Flugzeugabsturz: EU-Behörde bezeichnet Flüge über Russland als «hochriskant»

    Gut zwei Wochen nach dem Absturz eines Flugzeugs der Fluglinie Aserbaidschan Airlines in Kasachstan hat die Europäische Agentur für Flugsicherheit (Easa) Flüge über Russland als «hochriskant» bezeichnet. Der Krieg in der Ukraine berge das Risiko, «dass zivile Flugzeuge im Luftraum der Russischen Föderation (...) unbeabsichtigt zum Ziel werden», heisst es in einem am Freitag veröffentlichten Sicherheitshinweis.

    Dies sei einer «möglicherweise mangelnden Koordination zwischen zivilen und militärischen Stellen» geschuldet, erklärte die EU-Behörde. Sie bekräftigte ihre Empfehlung, den Luftraum im Westen Russlands zu meiden.

    Russland bezeichnete die Empfehlung als «absurd». Es sei «offensichtlich, dass unfreundliche Staaten (...) versuchen, Russland und seiner Zivilluftfahrt einen Ruf- und wirtschaftlichen Schaden zuzufügen», erklärte die russische Luftfahrtbehörde Rosaviatsia.

    Die Easa verwies darauf, dass EU-Fluglinien derzeit nicht den russischen Luftraum nutzen, wohl aber mehrere Fluggesellschaften aus anderen Ländern, «trotz des mit dem Krieg verbundenen Risikos». Dazu zählen etwa Fluggesellschaften aus China, der Türkei und den Golfstaaten. Russlands Präsident Wladimir Putin hat EU-Fluggesellschaften die Nutzung des russischen Luftraums untersagt.

  • 17.07 Uhr

    USA zielen mit neuen Sanktionen auf Russlands Energiebranche

    Die scheidende US-Regierung von Präsident Joe Biden verhängt die nach eigenen Angaben bislang schärfsten Sanktionen gegen Russlands Energiesektor. Die Massnahmen zielen auf zwei der grössten russischen Ölkonzerne, Gazprom Neft und Surgutneftegas, teilte das Finanzministerium in Washington mit.

    Sanktioniert werden auch 183 Schiffe, die die US-Regierung zum Grossteil zur sogenannten russischen Schattenflotte zählt. Das sind Tanker und Frachtschiffe, die Russland nutzt, um bestehende Sanktionen beim Öltransport zu umgehen. Betroffen seien auch spezifische Projekte und die Infrastruktur für verflüssigtes Erdgas (LNG) sowie Subunternehmen, Dienstleister, Händler und maritime Versicherer.

    Ein Öltanker der Chernomortransneft JSC, einer der grössten Anlagen für Öl und Erdölprodukte in Südrussland.
    Ein Öltanker der Chernomortransneft JSC, einer der grössten Anlagen für Öl und Erdölprodukte in Südrussland.
    Keystone/AP

    Mit den neuen Massnahmen will die US-Regierung die Produktions- und Lieferketten der russischen Energiewirtschaft treffen und damit das Gefüge schwächen, das der Kreml zur Finanzierung seines Angriffskriegs gegen die Ukraine nutzt. «Unsere Sanktionen wirken wie Sand im Getriebe der russischen Kriegsmaschinerie», hiess es. Grossbritannien werde sich den Sanktionen anschliessen. «Wir gehen davon aus, dass unsere Massnahmen Russland jeden Monat mehrere Milliarden Dollar kosten werden.»

    Die US-Regierung erhofft sich, so die russische Währung weiter zu schwächen, die Inflation anzuheizen und die russische Zentralbank dazu zu bringen, den Leitzins noch weiter anzuheben. Dieser hat bereits ein Rekordniveau erreicht. Das wiederum könnte die finanzielle Lage russischer Unternehmen weiter verschlechtern. «Ziel ist es, Putins Kalkül über die Kosten der Fortsetzung eines sinnlosen Krieges zu ändern und gleichzeitig der Ukraine einen grösseren Hebel zu geben - einen Hebel, den sie braucht, um einen gerechten und dauerhaften Frieden auszuhandeln», hiess es.

    Den Zeitpunkt der Sanktionen begründete Washington mit einer veränderten Situation auf den globalen Energiemärkten. «Zu Beginn des Krieges (im Februar 2022) waren die Energiemärkte sehr angespannt, und wir hatten Sorge, dass Massnahmen gegen Russlands Ölexporte die Preise so stark in die Höhe treiben könnten, dass Russland trotz geringerer Verkaufsmenge am Ende sogar mehr verdient», hiess es. Deshalb habe man mit den G7-Verbündeten zunächst mit einem Preisdeckel für russische Ölexporte in Drittstaaten gearbeitet. Die aktuelle Marktsituation mit erhöhten Produktionskapazitäten – etwa in den USA, Kanada und Brasilien – lasse nun eine härtere Gangart zu, ohne den globalen Ölmarkt zu destabilisieren.

  • 16.08 Uhr

    Vorbereitung auf Kriegsfall: Bau von Bunkern soll in Norwegen wieder verpflichtend sein

    Zur besseren Vorbereitung auf den Kriegsfall will Norwegen eine nach dem Ende des Kalten Kriegs abgeschaffte Pflicht zum Bau von Luftschutzbunkern für Neubauten wieder einführen. Das Land müsse sich darauf vorbereiten, in Zukunft «Krisen und Kriege zu bewältigen», erklärte Justizministerin Emilie Enger Mehl am Freitag bei der Vorstellung eines rund hundert Massnahmen umfassenden Katalogs der Regierung. Mehls Ressort ist auch für die Vorbereitung für Notsituationen zuständig.

    Norwegen verfügt laut Regierungsangaben derzeit über Schutzräume für etwa 45 Prozent der Bevölkerung. Dagegen könnte in den Nachbarländern Finnland und Schweden ein deutlich grösserer Anteil von 90 beziehungsweise 70 Prozent der Bevölkerung geschützt werden. Auch Dänemark hält Schutzräume für 80 Prozent der Menschen vor.

    Zur besseren Vorbereitung auf den Ernstfall will die Regierung in Oslo zudem die zivile Verteidigung von 8000 auf 12'000 Menschen erhöhen und bis 2030 einen Grad der Selbstversorgung von 50 Prozent erreichen. Weitere Massnahmen sind eine verbesserte Koordination im Cyberbereich sowie die Ausarbeitung einer Strategie zur Desinformation.

    Die geopolitische Situation sei «angespannter», betonte Regierungschef Jonas Gahr Störe. Allerdings bestehe «keine unmittelbare militärische Bedrohung für das norwegische Territorium». Neben der Kriegsgefahr zielt der Massnahmenkatalog auch auf eine Vorbereitung auf Sabotage, hybride Kriegsführung und Cyberangriffe ab. Zudem sollen Pandemien und extreme Wetterereignisse besser antizipiert werden.

    Da die Regierung im Parlament über keine Mehrheit verfügt, ist sie für die Annahme der Vorschläge auf die Unterstützung der Opposition angewiesen. Demnach könnte es noch zu Änderungen kommen.

  • 15.06 Uhr

    Scholz blockiert neue Militärhilfe für die Ukraine

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) blockiert laut einem Bericht des «Spiegel» ein neues militärisches Hilfspaket für die Ukraine. Dem Magazin zufolge wollen Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) noch vor der Wahl zusätzlich drei Milliarden Euro für dort dringend benötigte Waffenlieferungen bereitstellen. Das Geld sollte demnach als überplanmässige Ausgabe vom Haushaltsausschuss freigegeben werden.

    Begründet wird dies dem Bericht zufolge mit der militärischen Lage, konkret dem russischen Vorrücken im Osten der Ukraine. Das Kanzleramt habe jedoch informell signalisiert, dass Scholz das Vorhaben nicht mittrage, hiess es. Laut «Spiegel» wurde im Verteidigungsministerium bereits eine Liste mit dringend benötigten Waffensystemen erstellt, darunter drei zusätzliche Iris-T-Flugabwehrbatterien plus Munition, weitere Patriot-Lenkflugkörper, zehn zusätzliche Radhaubitzen sowie weitere Artilleriemunition.

    Von Seiten der Bundesregierung wurde der Bericht nicht bestätigt, aber auch nicht dementiert. Hilfen für die Ukraine seien «ein ständiges Thema in der Bundesregierung», sagte Vizeregierungssprecherin Christiane Hoffmann. Dies seien aber regierungsinterne Abstimmungen, «ich möchte dazu nichts sagen», fügte sie hinzu. Hoffmann verwies aber auf wiederholte Zusicherungen von Scholz, «dass Deutschland die Ukraine auch in Zukunft sehr weitreichend unterstützen wird».

    Pistorius bestätigte zumindest Vorbereitungen für zusätzliche Waffenlieferungen. Es sei sein Ziel als Verteidigungsminister, stets «vorbereitet zu sein darauf, welche Entscheidungen möglicherweise anstehen, sagte er am Rande eines Besuchs auf dem Marinefliegerstützpunkt Nordholz. "In diesem Sinne haben wir mögliche weitere Beschaffung für die Ukraine vorbereitet, falls es weitere Mittel gibt», fügte der Minister hinzu. Auch er sprach aber von einem laufenden Prozess: «Mehr kann ich im Augenblick dazu nicht sagen».

  • 15.02 Uhr

    Eingefrorene russische Vermögenswerte: Ukraine erhält von EU drei Milliarden Euro

    Die EU hat der Ukraine die erste Tranche eines 50 Milliarden Dollar (49 Milliarden Euro) umfassenden Darlehens ausgezahlt, das aus Zinsen von in Europa eingefrorenen russischen Vermögenswerten finanziert wird. «Heute haben wir drei Milliarden Euro an die Ukraine überwiesen, die erste Zahlung der EU im Rahmen des von den G7 beschlossenen Darlehens», erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag im Onlinedienst X. Das Geld gebe der Ukraine «die finanzielle Kraft, weiter für ihre Freiheit zu kämpfen - und zu siegen», hiess es weiter.

    Nach monatelangen Diskussionen hatten sich die G7-Staaten im Oktober darauf geeinigt, die Zinserträge eingefrorener russischer Vermögenswerte zu nutzen, um das Darlehen abzusichern. Der Anteil der EU beläuft sich auf etwas mehr als 18 Milliarden Euro, die USA haben 19,5 Milliarden Euro zugesagt. Auch Grossbritannien, Kanada und Japan sind beteiligt.

    Die Auszahlung der ersten Tranche erfolgt unmittelbar vor der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump am 20. Januar. Dieser hatte die US-Hilfen für die Ukraine wiederholt kritisiert und Kürzungen angekündigt.

    Es ist nicht das erste Mal, dass die EU auf Zinserträge aus eingefrorenem russischen Vermögen zurückgreift: Bereits im Juli des vergangenen Jahres waren 1,5 Milliarden Euro an Kiew ausgezahlt worden. Die EU hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 rund 230 Milliarden Euro an russischen Vermögenswerten eingefroren.

  • 14.29 Uhr

    Nato schickt Schiffe zur Patrouille in die Ostsee

    Die Nato startet nach den mutmasslich auf Sabotage zurückzuführenden Kabelbrüchen in der Ostsee einen Einsatz zur besseren Überwachung der sogenannten russischen Schattenflotte.

    Die finnische Aussenministerin Elina Valtonen sprach auf einer Pressekonferenz in Helsinki zunächst von zwei Schiffen, die zur Patrouille in das Gebiet geschickt werden. Die umfassendere Nato-Präsenz habe eine beruhigende, stabilisierende Wirkung, sagte Valtonen.

    Auch andere Aktivitäten und die Präsenz in dem Gebiet würden ausgeweitet, sagte sie nach Angaben der Nachrichtenagentur STT. Unklar blieb dabei, ob es sich bei den Schiffen um finnische handelt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen insgesamt etwa zehn Schiffe an dem Einsatz beteiligt sein. Aus der Bündniszentrale in Brüssel gab es zunächst keine offiziellen Angaben.

    Valtonen rechnete damit, dass ein Gipfel der an die Ostsee grenzenden Nato-Länder am kommenden Dienstag in Helsinki zu weiteren, langfristigeren Massnahmen führen wird. Die technische Überwachung des Ostsee-Raums müsse intensiviert werden, weil sich die kritische Infrastruktur in den Tiefen der Ostsee nicht bloss mit traditionellen Schiffen bewachen lasse, sagte sie.

    Ein zwischen Finnland und Estland verlaufendes unterseeische Stromkabel sowie mehrere Kommunikationskabel waren an Weihnachten im Finnischen Meerbusen beschädigt worden. Die finnische Kriminalpolizei hegt den Verdacht, dass der unter der Flagge der Cookinseln fahrende Öltanker «Eagle S» die Schäden vorsätzlich verursacht hat. Sie ermittelt daher wegen möglicher Sabotage.

    Nach Einschätzung der EU gehört die «Eagle S» zur russischen Schattenflotte. Gemeint sind damit Tanker und andere Frachtschiffe, die Russland benutzt, um Sanktionen infolge seines Einmarsches in die Ukraine etwa beim Öltransport zu umgehen.

  • 13.18 Uhr

    Kiews Truppen halten Kursk

    An allen Frontabschnitten gehen die Kämpfe weiter. Der Generalstab in Kiew meldete am Morgen 161 Gefechte im Verlauf des vergangenen Tages. In den ukrainischen Regionen Pokrowsk und Kurachowe gab es demnach 71 Angriffe der russischen Armee.

    In der westrussischen Region Kursk – dort halten ukrainische Streitkräfte seit August 2024 einen Teil des russischen Grenzgebietes besetzt – wurden vom ukrainischen Generalstab 24 Angriffe der russischen Armee verzeichnet.

    Diese Woche hatte der regierungsnahe ukrainische Militärkanal Deep State die Einnahme der strategisch wichtigen ukrainischen Kleinstadt Kurachowe durch russische Truppen bestätigt. Die Kämpfe um Kurachowe dauerten rund zwei Monate. Die Kontrolle über die Kleinstadt verschaffe den Russen zahlreiche Vorteile, um nun ihre Offensivoperationen nach Westen zu verlagern, hiess es.

  • 12.45 Uhr

    Ukrainische Polizei geht gegen Schlepper vor

    Die ukrainische Polizei geht nach eigenen Angaben mit einer Grossaktion gegen Schlepperbanden vor, die illegale Ausreisen für wehrpflichtige Männer organisieren. In der ersten Phase hätten Polizisten und Geheimdienstler gleichzeitig 600 Durchsuchungen in allen Teilen des Landes durchgeführt, teilte die ukrainische Polizeiführung in Kiew auf Telegram mit.

    Ziel sei es, «Kanäle für den Schmuggel von Männern im wehrfähigen Alter ins Ausland» zu schliessen. Unabhängig überprüfbar waren die Angaben nicht. Die illegalen Ausreisen Hunderttausender Männer sind aber ein Problem für das Land, das sich seit fast drei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt und dringend Soldaten braucht. Das Problem hat sich mit der Dauer des Krieges und Misserfolgen der Armee verstärkt.

    Wegen des Krieges dürfen Männer zwischen 18 und 60 Jahren die Ukraine nur in Ausnahmefällen verlassen. Die Armee beruft Wehrpflichtige ab 25 Jahren ein. Um dem Militärdienst zu entgehen, versuchen viele Männer, sich mit Schmiergeld an der Grenze die Ausreise zu erkaufen.

    Es gibt Erfahrungsberichte von Männern, die sich zu Fuss durch die Karpaten nach Rumänien durchgeschlagen haben. An den Grenzflüssen Dnjestr und Theiß (Tyssa) werden immer wieder Ertrunkene gefunden – mutmasslich Männer, die aus der Ukraine flüchten wollten. Fluchten, die über Schlepperbanden organisiert werden, kosten Medienberichten zufolge Tausende Franken.

  • 12.05 Uhr

    Japan belegt Russland mit weiteren Sanktionen

    Japan hat wegen des Ukraine-Krieges zusätzliche Sanktionen gegen Russland verhängt. Die Vermögenswerte von elf Einzelpersonen, drei Banken und 29 weiteren Organisationen würden eingefroren, teilte Aussen-, Finanz- und Handelsministerium heute mit. Hinzu kämen ein nordkoreanisches Handelsunternehmen und eine georgische Bank.

    Darüber hinaus verhängte das Kabinett Ausfuhrverbote an 22 russische Organisationen. Ausfuhrbeschränkungen gelten auch für 31 nicht-russische Gruppen, die Russland nach Ansicht der Regierung beim Umgehen von Sanktionen geholfen haben – elf davon mit Sitz in Hongkong, sieben in China, acht in der Türkei, zwei in Kirgistan und jeweils eine in Thailand, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Kasachstan.

    Ausserdem genehmigte das Kabinett eine Liste von 335 Gütern, die ab dem 23. Januar nicht mehr nach Russland exportiert werden dürfen, darunter Kommunikationsgeräte.

  • 10 Uhr

    Russland überzieht Ukraine mit Drohnenangriffen

    Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut mit zahlreichen Kampfdrohnen angegriffen. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe attackierte Moskau sein Nachbarland mit 72 Drohnen.

    Fünf Drohnentreffer wurden demnach in der Region Tschernihiw registriert, ein Zivilist sei verletzt worden. In der Region Kiew sei eine beschädigte Drohne auf ein Hochhaus gefallen, dabei seien das Gebäude und Autos beschädigt worden.

    33 Drohnen wurden demnach abgeschossen und von 34 sei die Ortung verloren gegangen. Das ist zumeist auf elektronische Abwehr zurückzuführen.

    Weitere Kämpfe an allen Frontabschnitten

  • 7.35 Uhr

    Trump will Putin treffen und gibt sich jetzt sechs Monate Zeit, um Krieg zu beenden

    Der designierte US-Präsident Donald Trump stellt ein baldiges Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine in Aussicht. Ein Treffen könnte nach seiner Amtseinführung am 20. Januar stattfinden, sagte der Republikaner bei einer Pressekonferenz in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida auf die Frage eines Journalisten, wann er mit einem Treffen rechne, um die Lage in der Ukraine zu besprechen. Den genauen Termin könne er nicht sagen. «Aber ich weiss, dass Putin sich gerne treffen würde.»

    Trump äusserte zudem die Hoffnung, dass der Krieg innerhalb eines halben Jahres beendet sein werde. «Ich hoffe, lange bevor sechs Monate rum sind», sagte er. Trump brüstet sich regelmässig mit seinen guten Kontakten zu Putin. Im Präsidentschaftswahlkampf hatte er wiederholt behauptet, er könne den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden beenden, möglichst noch vor seinem Amtsantritt. Wie, das verriet er nicht.

    Der designierte US-Präsident Donald Trump beantwortet in seiner Residenz Mar-a-Lago Fragen von Medienschaffenden.
    Der designierte US-Präsident Donald Trump beantwortet in seiner Residenz Mar-a-Lago Fragen von Medienschaffenden.
    KEYSTONE
  • Freitag, 10. Januar 2025, 4.30 Uhr

    Rohstoffhändler und Anwälte wirken auf Bundesrat ein

    Schweizer Rohstoffhändler haben sich vor dem Entscheid einer Nichtübernahme einer EU-Sanktionsregelung an das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) gewandt. Die Regelung hätte Konzerne verpflichtet, sicherzustellen, dass Tochterfirmen in Drittstaaten keine EU-Sanktionen gegen Russland umgehen. Interne Dokumente, die den Tamedia-Zeitungen vorliegen, zeigen, dass Rohstoffhändler vor «rechtlichen Unsicherheiten für die Schweizer Rohstoffhandelsindustrie» warnten. Auch eine Anwaltskanzlei kritisierte die Massnahme. Das Wirtschaftsdepartement von Bundesrat Guy Parmelin schlug daraufhin vor, die Regelung nicht umzusetzen, was im Bundesrat eine Mehrheit fand.

  • 21.22 Uhr

    Selenskyj in Rom: Italien sagt weitere Unterstützung zu

    Nach seiner Teilnahme an einem Treffen im US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Abend zu Gesprächen in Rom eingetroffen. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni empfing Selenskyj in ihrem Amtssitz zu einer knapp einstündigen und privaten Unterredung.

    Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni heisst am Donnerstag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Rom willkommen.
    Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni heisst am Donnerstag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Rom willkommen.
    Bild: Keystone/EPA/Riccardo Antimiani

    In dem Gespräch bekräftigte Meloni nach Angaben ihres Büros die «vollumfängliche Unterstützung» Italiens für die Ukraine, damit sich das Land und dessen Bevölkerung gegen den russischen Angriffskrieg verteidigen kann. Für Kiew sollten so die «bestmöglichen Voraussetzungen für einen gerechten und dauerhaften Frieden» geschaffen werden, hiess es in der Mitteilung weiter.

    «Ich bin Italien und dem italienischen Volk zutiefst dankbar für ihre unerschütterliche Unterstützung», schrieb Selenskyj nach dem Treffen bei X. «Gemeinsam können wir einem gerechten Frieden näher kommen und unsere gemeinsamen Positionen stärken.» Am Freitagvormittag ist zudem ein Treffen mit Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella im Quirinalspalast geplant.

    Meloni zählt seit ihrem Amtsantritt Ende 2022 zu den entschlossenen Unterstützern der Ukraine im Kampf gegen Russlands Angriffskrieg. Gleichzeitig gilt Meloni im Kreis der EU-Regierungschefs als die Ministerpräsidentin mit den engsten Kontakten ins Lager des designierten US-Präsidenten Donald Trump.

    Die Ministerpräsidentin hatte sich zuvor bei einer Pressekonferenz überzeugt geäussert, dass die USA die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland nicht aufgeben werde. «Trump hat die Fähigkeit, Diplomatie und Abschreckung zu dosieren. Ich prophezeie, dass es auch dieses Mal so sein wird.» In Kiew gibt es grosse Sorgen, dass Trump die Ukraine nach drei Jahren Krieg fallen lässt.

  • 20.14 Uhr

    Tote und Verletzte durch Beschuss im Gebiet Cherson

    Im südukrainischen Gebiet Cherson hat es bei gegenseitigem Beschuss auf beiden Seiten Tote gegeben. Durch russischen Beschuss seien mindestens zwei Zivilisten getötet worden, weitere 14 wurden verletzt, teilte die Gebietsstaatsanwaltschaft bei Telegram mit. Der Grossteil davon in der Gebietshauptstadt Cherson. Von russischer Seite seien Artillerie, Bomben und Drohnen eingesetzt worden.

    Auch auf der gegenüberliegenden Seite des die Frontlinie bildenden Flusses Dnipro hat es nach Angaben der örtlichen Behörden Opfer gegeben. Der von Moskau eingesetzte Gebietschef, Wladimir Saldo, schrieb bei Telegram von mindestens zwei Toten. Weitere sechs seien verletzt worden. Die ukrainische Armee soll dabei Raketen mit Streumunition eingesetzt haben.

    Die Ukraine wehrt sich seit fast drei Jahren gegen eine russische Invasion. Teile der Region Cherson sind russisch besetzt. Seit dem russischen Rückzug aus der Gebietshauptstadt im November 2022 trennt der Dnipro die Kriegsparteien.

  • 17.52 Uhr

    Lettland und Litauen fordern stärkere Überwachung der Ostsee

    Lettland und Litauen fordern nach mehreren mutmasslichen Sabotageakten eine entschiedene Reaktion und bessere Widerstandsfähigkeit gegen Angriffe auf kritische Infrastruktur in der Ostsee. Die Aussenminister der beiden EU- und Nato-Staaten, Baiba Braze und Kestutis Budrys, sprachen sich nach einem Treffen in Riga für eine stärkere Überwachung der Ostsee und mehr Sanktionen gegen die dort operierende russische Schattenflotte aus. Damit sind Tanker und andere Frachtschiffe gemeint, die Russland benutzt, um Sanktionen infolge seines Kriegs gegen die Ukraine etwa beim Öltransport zu umgehen.

    Budrys betonte: «Wir müssen besser verstehen, was in der Ostsee passiert. Dabei geht es nicht nur um die Schattenflotte als Instrument, sondern auch um die Fähigkeiten, die Russland über Jahrzehnte entwickelt hat, um kritische Infrastrukturen unter dem Meer und anderswo zu stören».

    Beide Minister sprachen sich zudem für abschreckende Massnahmen und eine stärkere militärische Präsenz der Nato in der Ostsee aus. Sie betonten weiter, dass möglicherweise internationale Vorschriften angepasst werden müssen, um angemessen auf Zwischenfälle reagieren zu können.

    Bei einem Gipfel in Finnland wollen die Nato-Verbündeten der Anrainerstaaten in der kommenden Woche über die Sicherheit in der Region sprechen, nachdem es zuletzt wiederholt zu Vorfällen kam, bei denen Leitungen und Kabel in der Ostsee beschädigt wurden.

  • 14.05 Uhr

    Ukrainischer Tanzshow-Sieger stirbt an Front

    Der ukrainische Tänzer und Choreograf Vitali Rakov, bekannt durch seinen Sieg in der Tanzshow «Everybody Dance», ist im Alter von
    30 Jahren an der Front gefallen.

    Nach seinem Durchbruch als Künstler arbeitete Rakov weltweit und feierte Erfolge in der Tanzszene. Mit Beginn des russischen Angriffskriegs im Jahr 2022 kehrte er in die Ukraine zurück, schloss sich der Armee an und kämpfte für die Verteidigung seines Landes.

    Sein Tod wurde vom ehemaligen Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Geraschtschenko, auf X bekannt gegeben. «Ewige Erinnerung und ewiger Ruhm für den ukrainischen Helden», schrieb Geraschtschenko in seinem Post. Die Nachricht vom Tod Rakovs löste Trauer und Anteilnahme aus – sowohl in der Ukraine als auch in der internationalen Tanz- und Kulturszene.

  • 3.34 Uhr

    Nato-Chef will Trump von Rüstungsdeal überzeugen

    Nato-Generalsekretär Mark Rutte will den designierten US-Präsidenten Donald Trump dazu bringen, den europäischen Partnern einen leichteren Zugang zu Waffensystemen der US-Rüstungsindustrie zu verschaffen. Die Ausgaben der europäischen Verbündeten in den USA beliefen sich bereits heute auf Hunderte Milliarden Dollar, sagt Rutte. Es könnten aber noch viel mehr werden, «wenn die US-Verteidigungsindustrie liberalisiert und mehr geöffnet wäre und man nicht die Zustimmung durch den Kongress, das Pentagon und das Weisse Haus einholen müsste». Als ein Beispiel für das enorme Potenzial nennt Rutte die Nachfrage von europäischen Partnern nach Raketenabwehrsystemen vom Typ Patriot. «Sie kosten zwei Milliarden pro Stück. Das ist enorm viel Geld für die USA und für die US-Wirtschaft», sagt Rutte. Derzeit brauche es enorm lange, um Patriot-Systeme nach Europa zu bringen.

  • Donnerstag, 9. Januar 2025, 2.25 Uhr

    Pentagon-Chef vor Ramstein-Gipfel: Russland erscheint stärker, als es ist

    Russland verfügt im Krieg gegen die Ukraine militärisch nicht über alle Vorteile, sagt der scheidende US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in einem Interview mit Bloomberg News. Austins Einschätzung kommt kurz vor dem Treffen der Ukraine-Unterstützer auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland. Das Treffen am 9. Januar wird der letzte Ramstein-Gipfel sein, bevor der designierte US-Präsident Donald Trump sein Amt antritt. «Es herrscht die Auffassung, dass Russland hier das entscheidende Blatt in der Hand hat und alle Vorteile geniesst», sagt Austin der Nachrichtenagentur. Stattdessen dominiere Russland nicht vollständig. Tatsächlich werde Moskau jeder Gebietsgewinn etwa nach einer Verhandlungslösung in Zukunft teuer zu stehen kommen. «Russland wird grosse Landstreitkräfte einsetzen müssen, um die Stellung zu halten», sagt Austin und weist auch darauf hin, dass Russland auf die Hilfe des Iran und Nordkoreas angewiesen sei.

  • 23.27 Uhr

    Ukraine-Gesandter: Trump will Krieg in 100 Tagen beenden

    Der designierte US-Präsident Donald Trump will den Krieg Russlands gegen die Ukraine innerhalb von 100 Tagen nach seiner Amtseinführung beenden, sagt Keith Kellogg. Trumps neuer Sondergesandter für den Frieden in der Ukraine spricht darüber im Interview beim US-Sender «Fox News». Am Dienstag hatte Trump erklärt, dass er erst nach seiner Amtseinführung Friedensgespräche aufnehmen werde.

    Der Republikaner, der am 20. Januar sein Amt antritt, versprach im Laufe des Präsidentschaftswahlkampfs wiederholt, sofort nach seiner Wahl über ein Ende des Krieges zu verhandeln. «Dies ist ein Krieg, der beendet werden muss, und ich denke, er kann es in naher Zukunft schaffen», sagt Kellogg im Interview. Es sei sein persönliches und berufliches Ziel, Trump dabei zu helfen, bis zum Ablauf der 100 Tage eine Lösung zu finden.

  • 22.10 Uhr

    13 Tote bei russischem Angriff auf Saporischschja

    Bei einem Angriff der russischen Armee auf die südostukrainische Stadt Saporischschja sind nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens 13 Menschen getötet worden. Es war einer der blutigsten Einzelangriffe seit Wochen. «Der Feind hat ein Wohngebiet mit zwei Lenkbomben angegriffen. Wir wissen bisher von 13 Toten», sagte Regionalgouverneur Iwan Fedorow am Mittwoch in einem in örtlichen Medien veröffentlichten Video.

    Der Angriff erfolgte laut Fedorow tagsüber. Er veröffentlichte ein Video, das ein brennendes mehrstöckiges Gebäude und ausgebrannte Autos zeigte.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nannte den Angriff «grausam» und sprach von mindestens 30 Verletzten. Er veröffentlichte ein Video, in dem unter anderem Verletzte zu sehen waren, auf die Trümmerteile gefallen waren.

    Ukrainische Rettungsarbeiter sind nach einem russischen Luftangriff in Saporischschja im Einsatz.
    Ukrainische Rettungsarbeiter sind nach einem russischen Luftangriff in Saporischschja im Einsatz.
    Bild: Keystone/EPA/Oleg Movchaniuk

    In der Nähe der Stadt Saporischschja liegt das stillgelegte Atomkraftwerk Saporischschja, das seit März 2022 von der russischen Armee besetzt wird. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte sich bereits mehrfach besorgt über die Sicherheit an dem Atomkraftwerk geäussert.

    In der Region Saporischschja in der Südukraine liegen die mit am härtesten umkämpften Gebiete im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Gegen Ende des vergangenen Jahres war über eine bevorstehende neue russische Offensive auf die Stadt Saporischschja spekuliert worden.

    Gouverneur Fedorow teilte derweil mit, dass bei einem weiteren russischen Angriff auf einen Ort rund 30 Kilometer südlich von Saporischschja zwei Menschen getötet worden seien.

  • 21.21 Uhr

    Selenskyj nimmt an Ukraine-Treffen in Ramstein teil

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nimmt nach eigenen Angaben am Treffen im deutschen Ramstein teil. Neben seiner Teilnahme am sogenannten Ramstein-Format werde er auch Gespräche auf Ebene der Verteidigungsminister und Militärkommandanten führen, sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner allabendlichen Videoansprache.

    Auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein im nordwestdeutschen Bundesland Rheinland-Pfalz kommen am Donnerstag zum letzten Mal vor dem Amtsantritt von Donald Trump als neuer US-Präsident Verteidigungsminister der Ukraine-Kontaktgruppe zusammen. Der scheidende US-Verteidigungsminister Lloyd Austin wird das 25. Treffen im Ramstein-Format gegen 11.00 Uhr eröffnen.

    Neben dem deutschen Verteidigungsminister Boris Pistorius werden auch Nato-Generalsekretär Mark Rutte und Vertreter von insgesamt rund 50 Ländern erwartet.

    Bei dem Treffen wird es vor dem Hintergrund der neuen US-Regierung sowohl um die Zukunft der Ukraine-Hilfe als auch die Zukunft des Ramstein-Formats selber gehen. Trump hatte wiederholt die massiven US-Hilfen für die Ukraine kritisiert.

  • 10.48 Uhr

    Ukrainischer Drohnenangriff trifft russische Industrieanlage

    Ein ukrainischer Drohnenangriff hat in der russischen Region Saratow an der Wolga den Brand einer Industrieanlage ausgelöst.

    Russischen Telegram-Kanälen zufolge handelt es sich um ein Öldepot. Der Gouverneur der Region, Roman Bussargin, schrieb bei Telegram, dass herabstürzende Trümmerteile eine Industrieanlage in der Stadt Engels getroffen hätten. Infolge des Drohnenangriffs sei ein Feuer in dem Unternehmen ausgebrochen. Die Städte Saratow und Engels an der Wolga seien in der Nacht einem massiven Drohnenangriff ausgesetzt gewesen.

    Das Verteidigungsministerium in Moskau schrieb am Morgen bei Telegram, dass in der Nacht 32 ukrainische Drohnen über sieben russischen Gebieten und dem Asowschen Meer zerstört worden seien – elf davon über der Region Saratow. Russland hat schon mehrfach im Gebiet Saratow, in dem sich auch der Militärflugplatz Engels-2 befindet, Drohnen abgeschossen. Dort hat Moskau strategische Bomber stationiert, mit denen es oft Marschflugkörper auf die Ukraine abschiesst.

  • Mittwoch, 8. Januar 2025, 2.59 Uhr

    Ukrainische Militärexperten: Kleinstadt von Russen eingenommen

    Der regierungsnahe ukrainische Militärkanal Deep State hat die Einnahme der strategisch wichtigen Kleinstadt Kurachowe im Osten des angegriffenen Landes durch russische Truppen bestätigt. Fast die gesamte Stadt im Gebiet Donezk sei von russischen Streitkräften besetzt, was ihnen die Möglichkeit biete, nach Westen vorzustossen, schrieben die Militärexperten auf Telegram.

    Am Montag hatte bereits das russische Verteidigungsministerium mitgeteilt, die Stadt eingenommen zu haben. Von ukrainischer Seite hatte es dazu keine Bestätigung gegeben.

    Deep State berichtete weiter, die Russen hätten einige Einheiten in ein anderes Gebiet in der Nähe der Stadt Myrnohrad verlegt, wo eine Zunahme der russischen Angriffe erwartet werde. Die Kontrolle über Kurachowe verschaffe den Russen zahlreiche Vorteile, um ihre Offensivoperationen nach Westen zu verlagern.

    Die Kämpfe um Kurachowe dauerten rund zwei Monate. Die Ukrainer konnten den Ort damit länger halten, als Experten eigentlich vermutet hatten. Von den einst 18'000 Einwohnern blieb nur ein Bruchteil zurück. Ein Grossteil des Ortes ist nach den schweren Kämpfen nur noch ein Trümmerhaufen. Moskaus Verluste gelten als hoch.

    Ein Trümmerhaufen: Kurachowe im Gebiet Donezk nach russischen Angriffen. (7. November 2024)
    Ein Trümmerhaufen: Kurachowe im Gebiet Donezk nach russischen Angriffen. (7. November 2024)
    Bild: Keystone/AP Photo/Anton Shtuka
  • 22.59 Uhr

    Selenskyj kündigt weiteres Treffen mit Schweizer Regierung an

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ein neues Treffen mit dem Bundesrat angekündigt. Er telefonierte am Dienstag mit Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter, wie Selenskyj auf seiner Webseite mitteilte. Man sei dabei, ein bilaterales Treffen vorzubereiten.

    Es sei wichtig für die Ukraine, dass die Beziehungen mit der Schweiz bedeutsam und auf die Erreichung eines baldigen Friedens ausgerichtet blieben, erklärte Selenskyj. «Wir schätzen die Bereitschaft der Schweiz, uns sowohl politisch als auch organisatorisch zu unterstützen.»

  • 20.34 Uhr

    Trump fordert von Nato-Ländern fünf Prozent für Verteidigung

    Der designierte US-Präsident Donald Trump fordert von den Nato-Mitgliedstaaten, ihre Verteidigungsausgaben erheblich zu erhöhen. Statt der bislang angestrebten zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) sollten die Partnerländer künftig fünf Prozent investieren, sagte der Republikaner bei einer Pressekonferenz in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida und schob nach: «Sie können es sich alle leisten.»

    Mit dieser Forderung bestätigte Trump entsprechende Medienberichte von Ende Dezember. Nato-Generalsekretär Mark Rutte hatte bereits angedeutet, dass er mit verstärktem Druck von Trump in dieser Frage rechnet.

  • 20.22 Uhr

    Umfrage: Zustimmung für Selensky nach fast drei Jahren Krieg deutlich gesunken

    Fast drei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs ist in der Ukraine die Zustimmung für Präsident Wolodymyr Selenksyj bei seinen Landsleuten deutlich gesunken. Im Dezember sagten nur noch 52 Prozent der Ukrainerinnen und Ukrainer, dass sie Vertrauen in den Präsidenten hätten, wie eine am Dienstag veröffentlichte Telefonbefragung das Kiewer Institut für Soziologie (KIIS) ergab.

    Selensykjs Zustimmungswerte sanken seit Kriegsbeginn kontinuierlich. Ende Juni vergangenen Jahres lag sie laut KIIS erstmals unter 60 Prozent, Ende 2023 hatte der Wert noch bei 77 Prozent gelegen. Im März 2022, einen Monat nach Beginn des russischen Angriffs auf die Gesamtukraine, hatte Selensky noch eine Zustimmungsrate von 90 Prozent.

    Zudem sagten der aktuellen Umfrage zufolge 39 Prozent der Befragten, sie würden dem Präsidenten aktiv misstrauen - im März 2022 waren es nur sieben Prozent.

    Die Zustimmung für Selenskyj ist laut KIIS im Westen und Zentrum des Landes grösser als im Osten und Süden der Ukraine, wo am heftigsten gekämpft wird und die ukrainische Armee immer mehr Land an die vorrückenden russischen Truppen abgeben muss. Mit dem bevorstehenden Präsidentenwechsel in den USA ist zudem die weitere Unterstützung des bisher wichtigsten Verbündeten der Ukraine fraglich.

  • 17.12 Uhr

    Anker des verdächtigen Öltankers nach Kabelschäden geborgen

    Der Anker des der Sabotage verdächtigten Öltankers «Eagle S» ist vom Boden der Ostsee geborgen worden. Das berichtete der öffentlich-rechtliche Sender Yle unter Berufung auf die schwedische Marine.

    Demnach haben die finnischen Behörden den Anker mit Hilfe eines schwedischen Spezialschiffes geborgen und beschlagnahmt. Am ersten Weihnachtsfeiertag war eine zwischen Finnland und Estland verlaufende Stromleitung im Finnischen Meerbusen beschädigt worden.

    Die «Eagle S» war kurz nach den Vorfällen von den finnischen Behörden gestoppt, beschlagnahmt und zu einem Ankerplatz östlich von Helsinki gebracht worden. Sie steht im Verdacht, die Schäden vorsätzlich mit ihrem Anker verursacht zu haben. Dieser fehlte jedoch, als die Behörden das Schiff sicherstellten. Die finnische Kriminalpolizei hat Sabotage-Ermittlungen eingeleitet und unter anderem Reiseverbote gegen Besatzungsmitglieder ausgesprochen.

    Nach Einschätzung der EU gehört die «Eagle S» zur russischen Schattenflotte. Damit sind Tanker und andere Frachtschiffe gemeint, die Russland benutzt, um Sanktionen infolge seines Einmarsches in die Ukraine etwa beim Öltransport zu umgehen.

  • 16.32 Uhr

    Weiter schwere Kämpfe in Grenzregion Kursk

    Nach der überraschenden neuen Offensive der ukrainischen Armee gehen schwere Kämpfe in der westrussischen Region Kursk weiter. Dem ukrainischen Generalstab zufolge gab es in den vergangenen 24 Stunden 218 Zusammenstösse an allen Frontabschnitten.

    Allein in der Region Kursk habe die Armee 94 russische Angriffe zurückgeschlagen. Das Kommando der ukrainischen Spezialkräfte teilte bei Facebook mit, im Gebiet Kursk seien 13 nordkoreanische Soldaten getötet worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

    Laut den Experten des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) rückten ukrainische Truppen im Nordosten der russischen Stadt Sudscha vor. Dies könnte auf eine koordinierte Operation im Gebiet Kursk hindeuten, aber auch auf die Vorbereitung eines Angriffs an anderen Frontabschnitten.

    Das Institut berief sich auf Geodaten veröffentlichter Aufnahmen im Internet. Zuvor hätten das Verteidigungsministerium in Moskau und Militärblogger erklärt, dass russische Truppen ukrainische Angriffe zurückgeschlagen hatten.

  • 6.15 Uhr

    Kiew sieht Vorteile in «Pufferzone Kursk» – schweigt zu Kurachowe

    Fünf Monate nach Beginn der ukrainischen Offensive auf russisches Staatsgebiet bei Kursk unterstreicht Präsident Wolodymyr Selenskyj die Bedeutung dieser Operation. «Wir halten eine Pufferzone auf russischem Territorium aufrecht und zerstören dort aktiv das russische Militärpotential», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Russland habe im Verlauf dieser Aktion und bei seiner Gegenoffensive bereits 38'000 Soldaten verloren, 15'000 von ihnen seien getötet worden. Eine unabhängige Überprüfung dieser Zahl war nicht möglich, da beide Kriegsparteien nicht über eigene Verluste berichten.

    Ein wichtiger Effekt der Operation bei Kursk sei, dass Russland seine stärksten Einheiten und auch Soldaten aus Nordkorea dorthin verlegt habe. «Es ist wichtig, dass der Besatzer jetzt nicht all diese Kräfte in unsere anderen Gebiete schicken kann, insbesondere in die Region Donezk, insbesondere gegen Sumy, insbesondere nach Charkiw oder Saporischschja», sagte Selenskyj.

    Bei einer Sitzung des Generalstabs sei die aktuelle Lage in der Ostukraine erörtert worden. Nach Selenskyjs Worten sollte vor allem die Verteidigung der Stadt Pokrowsk am Rande des Donbass verstärkt werden. «Die Stossrichtung Pokrowsk war in den vergangenen vier Wochen eine der heissesten», sagte Viktor Trehubow, Sprecher der dort kämpfenden Brigade der ukrainischen Einheiten. Doch den russischen Angreifern gelinge es nicht, «einen solchen Erfolg zu erzielen, der es ihnen erlauben würde, die Stadt Pokrowsk selbst direkt zu bedrohen».

    Selenskyj erwähnte die Lage bei Kurachowe mit keinem Wort. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau haben russische Truppen die strategisch wichtige Kleinstadt eingenommen. Damit sei die bevölkerungsreichste Ortschaft im Südwesten des Gebiets Donbass erobert worden, heisst es in der Pressemitteilung. Nach der Einnahme von Kurachowe seien die russischen Streitkräfte in freies Manövergelände vorgedrungen. Das erlaube es, das Tempo bei der Eroberung weiterer Gebiete zu erhöhen.

  • 5.26 Uhr

    Trumps Ukraine-Gesandter verschiebt Kiew-Reise

    Der künftige Ukraine-Gesandte des designierten US-Präsidenten Donald Trump hat eine Informationsreise nach Kiew und in andere europäische Hauptstädte auf die Zeit nach Trumps Amtseinführung am 20. Januar verschoben. Das berichten vier mit der Reiseplanung vertraute Quellen, schreibt die englische Nachrichtenagentur Reuters. Der pensionierte Generalleutnant Keith Kellogg, der als Trumps Sondergesandter für die Ukraine und Russland fungieren soll, hatte ursprünglich für Anfang Januar eine Mission nach Kiew geplant, um sich mit ukrainischen Politikern zu treffen, berichtete Reuters letzten Monat. Sein Team plante auch Treffen mit Beamten in anderen europäischen Hauptstädten, darunter Rom und Paris.

  • Dienstag, 7. Januar 2025, 4 Uhr

    Kiew bestellt bei Rheinmetall Munition für den Gepard

    Das ukrainische Verteidigungsministerium hat den deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall beauftragt, zusätzliche 35-mm-Munition für die Flugabwehrlafetten Gepard zu liefern. Wie der Konzern auf seiner Website mitteilt, umfasst der neue Auftrag 180'000 Stück Munition vom Typ HEI-T (Hochexplosive Brand- und Leuchtspurmunition) und wurde im Dezember 2024 gebucht. «Der Auftragswert liegt im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich und wird von Deutschland finanziert. Bereits im Februar 2023 erhielt Rheinmetall einen Auftrag zur Lieferung von 300'000 Schuss Gepard-Munition an die Ukraine», heisst es in dem Bericht. Laut dem Konzern kann die Munition zur Bekämpfung verschiedener Luftziele, darunter auch unbemannter Luftfahrzeuge, eingesetzt werden.

  • 21 Uhr

    Verteidigungsausgaben: Tschechien erreicht Nato-Ziel

    Tschechien hat nach eigenen Angaben erstmals seit fast zwei Jahrzehnten wieder das Nato-Ziel erreicht, mindestens zwei Prozent der Wirtschaftsleistung in die Verteidigung zu investieren. Im vorigen Jahr seien umgerechnet rund 6,6 Milliarden Euro für diesen Bereich ausgegeben worden, teilte das Verteidigungsministerium in Prag mit. Das entspreche nach vorläufigen Zahlen des Finanzministeriums 2,09 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Verteidigungsministerin Jana Cernochova und dankte den Soldaten und Zivilangestellten der Armee für ihren Einsatz. Die Politikerin hat seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine eine Reihe von Grossprojekten angeschoben - wie den Kauf von Leopard-2A4-Kampfpanzern aus Deutschland oder die Bestellung von 246 CV-90-Schützenpanzern in Schweden

  • 19.41 Uhr

    Russen sollen drei Kriegsgefangene exekutiert haben

    Russische Truppen sollen drei ukrainische Kriegsgefangene im Südwesten der Oblast Donezk hingerichtet haben, schreibt der Menschenrechtsbeauftragte im ukrainischen Parlament, Dmytro Lubinets, auf X. Die russischen Streitkräfte sollen die Hände der Soldaten gefesselt und ihnen in den Hinterkopf geschossen haben, berichtet der Militärblog «DeepState». «Ich fordere das Rote Kreuz und die UNO auf, diese Gräueltat zu verurteilen. Die Täter müssen vor Gericht gestellt werden», schreibt Lubinets.

  • 18.22 Uhr

    Russische Kampfdrohne trifft Bus in Cherson

    Bei einem russischen Drohnenangriff auf die südukrainische Hafenstadt Cherson ist ein Linienbus getroffen worden. Dabei seien mehrere Menschen getötet und verletzt worden, teilte der regionale Militärverwalter Roman Mrotschko auf Telegram mit. Nach offiziell unbestätigten Medienberichten wurden mindestens sieben Insassen des Busses verletzt, unter ihnen sechs Frauen. Zur Zahl der Toten gab es zunächst keine näheren Angaben.

    Wenige Stunden zuvor hatte eine russische Kampfdrohne in der ostukrainischen Region Charkiw drei Polizisten schwer verletzt. Wie der regionale Militärverwalter Oleh Synjehubow berichtete, waren die Polizisten von einer Kampfdrohne vom Typ «Molnija-1» (Blitz) angegriffen worden, die überwiegend aus Sperrholz hergestellt wird.

    Anschläge in Cherson informieren Zivilisten über die zu befolgenden Verhaltensregeln bei Drohnenangriffen. (Archivbild)
    Anschläge in Cherson informieren Zivilisten über die zu befolgenden Verhaltensregeln bei Drohnenangriffen. (Archivbild)
    Bild: Keystone/EPA/Maria Senovilla
  • 17.03 Uhr

    Russland wirft Ukraine Beschuss von Kernkraftwerk vor

    Moskau wirft Kiew einen Angriff auf das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja vor. Die ukrainische Armee habe mit acht Drohnen das AKW und die besetzte Kraftwerksstadt Enerhodar attackiert, schrieb das russische Verteidigungsministerium bei Telegram. Alle Drohnen seien zerstört worden. Eine der Drohnen sei nach dem Abschuss explodiert und auf dem Dach des Trainingszentrums des AKW verbrannt. Opfer und Schäden an der Anlage gab es dem Verteidigungsministerium zufolge nicht. Aus Kiew gab es zunächst keine Angaben dazu.

  • 15.11 Uhr

    Macron: Kiew soll über Gebietsfragen diskutieren

    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mahnt an, Kiew solle mit Blick auf die erwarteten Verhandlungen über eine Beendigung des russischen Angriffskrieges erneut über territoriale Fragen nachdenken.

    «Die Ukrainer müssen realistische Gespräche über die Gebietsfragen führen», sagte Macron in einer Ansprache an die französischen Botschafterinnen und Botschafter. Die USA sollten ihrerseits den Europäern helfen, Russland zu überzeugen, an den Verhandlungstisch zu kommen.

    Macron betonte: «Es wird keine schnelle und einfache Lösung in der Ukraine geben.» Der designierte US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, den Krieg Russlands gegen die Ukraine möglichst schnell beenden zu wollen.

    «Der neue amerikanische Präsident weiss selbst, dass die USA keine Chance haben, irgendetwas zu gewinnen, wenn die Ukraine verliert», betonte Macron.

  • 10.56 Uhr

    Selenskyj erwägt Abtretungen gegen Nato-Mitgliedschaft

    Selenskyj: Gebiete aufgeben, um der Nato beizutreten

    Selenskyj: Gebiete aufgeben, um der Nato beizutreten

    Ein Kriegsende mit Bedingungen: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spekuliert in einem Podcast über mögliche Wege zum Frieden für sein Land. Demnach könnte die Ukraine bereit sein, die von Russland besetzten Gebiete aufzugeben, wenn dies im Austausch für eine sofortige Nato-Mitgliedschaft geschieht.

    06.01.2025

  • 9.43 Uhr

    Russen nehmen Kurachowe ein

    Russische Truppen haben nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums die strategisch wichtige Kleinstadt Kurachowe im Osten der Ukraine eingenommen. Damit sei die bevölkerungsreichste Ortschaft im Südwesten des Gebiets Donbass erobert worden, heisst es in der Pressemitteilung.

    «Nach der Einnahme von Kurachowo sind die russischen Streitkräfte in freies Manövergelände vorgedrungen.» Das erlaube es, das Tempo bei der Eroberung weiterer Gebiete zu erhöhen. Die Kämpfe um Kurachowe haben rund zwei Monate gedauert. Die Ukrainer konnten den Ort damit länger halten als Experten eigentlich vermutet hatten. Von den einst 18'000 Einwohnern blieb nur ein Bruchteil dort.

    Moskaus Verluste gelten als hoch. Allerdings hatte der ukrainische Militärblog «Deepstate» bereits vor wenigen Tagen die Stadt als von russischen Truppen kontrolliert gekennzeichnet. Derzeit ist noch unklar, wo die ukrainischen Streitkräfte die nächste Verteidigungslinie aufgebaut haben.

    Kurachowe (Bildmitte) auf einer anderen Karte.
    Kurachowe (Bildmitte) auf einer anderen Karte.
    DeepStateMap
  • 9.18 Uhr

    Delfine im Schwarzen Meer sterben wegen Schweröl

    Immer mehr tote Delfine werden nach dem Unglück zweier russischer Öltanker in der Meerenge von Kertsch zwischen Schwarzem und Asowschem Meer ans Ufer gespült. Inzwischen seien es 32 Tiere, deren Tod vermutlich mit dem Auslaufen von Schweröl im Meer zusammenhänge, so die russische Umweltorganisation Delfa.

    «Praktisch jeden Tag erhalten wir neue Informationen zu verendeten Delfinen, führen eine Statistik und geben die Daten regelmässig an die staatlichen Organe weiter», teilte die Organisation per Telegram mit. Die Anzahl der toten Delfine sei für die Jahreszeit «untypisch hoch», betonten die Ökologen.

    Zwei mit Schweröl beladene Tanker waren Mitte Dezember in der Meerenge zwischen dem russischen Festland und der von Moskau annektierten Halbinsel Krim bei schwerer See gekentert. Es lief tonnenweise Öl ins Meer aus und wird seitdem an den Stränden der russischen Region Krasnodar und der Krim angespült. Vor Ort wurde der Notstand verhängt.

    Tausende freiwillige Helfer sind im Einsatz, um die Strände zu reinigen. Immer neue Ölflecken tauchen auf. Die Helfer versuchen auch, von Schweröl verunreinigte Vögel zu retten. Dabei gab es einen Eklat: Ökologen beklagten, dass selbst 90 Prozent der eigentlich geretteten Vögel wegen unsachgemässer Behandlung später gestorben seien.

    Behörden wieder den Vorwurf als «Fake» zurück. Der Anteil der auf dem Weg in die Freilassung verendeten Tiere liege unter zehn Prozent, teilte der Operationsstab zur Beseitigung der Katastrophe mit.

  • 9 Uhr

    USA: Kreml will Satellitentechnik mit Nordkorea teilen

    US-Aussenminister Antony Blinken warnt vor Plänen Russlands, moderne Weltraum- und Satellitentechnologie mit Nordkorea zu teilen. Dies sei eine Gegenleistung für Nordkoreas militärische Unterstützung im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, sagte er auf einer Pressekonferenz mit seinem südkoreanischen Amtskollegen Cho Tae Yeol in Seoul.

    Das abgeschottete Regime in Nordkorea hat nach Schätzungen Südkoreas und der USA während der letzten Monate flächendeckend Munition, schwere Waffen sowie über 11'000 Soldaten nach Russland entsandt, um Moskau zu unterstützen. Weiter sagte Blinken, dass Russland kurz davor stehe, Nordkorea formell als Atomstaat anzuerkennen.

    Nur wenige Stunden vor der Pressekonferenz feuerte Nordkorea, dass über Atomsprengköpfe verfügt, eine ballistische Rakete in Richtung Ostmeer abgefeuert. Laut einer ersten Einschätzung des südkoreanischen Generalstabs könnte es sich bei dem Geschoss um eine Hyperschallrakete handeln. Es ist Nordkoreas erster Waffentest im neuen Jahr.

    Blinken war am gestrigen Sonntag zu politischen Gesprächen in Südkorea eingetroffen. Im Anschluss seines Besuchs in Seoul soll er nach Japan weiterreisen.

  • 5.18 Uhr

    Selenskyj wünscht sich volle Rückendeckung von Musk

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, dass er den amerikanischen Milliardär und Trump-Verbündeten Elon Musk respektiere und sich wünsche, dass Musk die Ukraine uneingeschränkt unterstütze.

    Im Gespräch mit dem russisch-amerikanischen Informatiker und Podcaster Lex Fridman sagt Selenskyj, in erster Linie respektiere er Musk: «Ihm ist nichts in den Schoss gefallen, aber der Mann hat etwas getan. Ich habe selbst gearbeitet und weiss, was es bedeutet, Geld zu verdienen, talentierte Leute auszuwählen … etwas Wichtiges für bestimmte Leute zu schaffen. Ich vergleiche mich nicht mit Musk. Er ist ein grosser Innovationsführer in der Welt. Und ich glaube, dass solche Leute die Welt voranbringen. Deshalb respektiere ich das Ergebnis seiner Arbeit. Und wir sehen dieses Ergebnis.»

    Für Starlink sei die Ukraine Musk dankbar, sagt Selenskyj und lädt Musk in die Ukraine ein. Dort solle er sich aus erster Hand ein Bild von der Lage machen.

  • 4.30 Uhr

    Selenskyj: Frieden nur mit Sicherheitsgarantien der USA

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt mit Blick auf Verhandlungen zur Beendigung des Krieges, Sicherheitsgarantien für sein Land seien nur dann wirksam, wenn sie von den USA gegeben werden. Er hoffe, sich bald mit dem US-Präsidenten Donald Trump nach dessen Amtsübernahme am 20. Januar zu treffen. Trump hat im Wahlkampf versprochen, für ein rasches Ende des Krieges zu sorgen. Die Ukrainer zählten auf Trump, um den russischen Präsidenten zu einem dauerhaften Frieden zu zwingen.

  • Montag, 6. Januar 2025, 4.16 Uhr

    Syrskyj: Drohnen werden immer wichtiger

    Drohnen werden nach den Worten des ukrainischen Oberbefehlshabers Olexander Syrskyj immer mehr zu einem unverzichtbaren Teil der modernen Kriegsführung. «Ich beobachte auch die Dynamik bei der Steigerung der Wirksamkeit und Überlebensfähigkeit unserer unbemannten Systeme», schrieb Syrskyj auf Telegram nach einem Treffen mit den Befehlshabern der ukrainischen Drohnen-Einheiten.

    Allein im Dezember des Vorjahres hätten die Soldaten der Drohnen-Einheiten 54'000 russische Ziele bekämpft. Knapp die Hälfte davon entfiel auf Einsätze sogenannter Kamikaze-Drohnen.

    Nach Syrskyjs Worten sollten weitere ukrainische Einheiten mit Drohnen-Verbänden verstärkt werden. «Wir sind dabei, das Konzept einer separaten Brigade und ihrer typischen Struktur fertig zu stellen, und wir sind auf der Zielgeraden», kündigte Syrskyj eine separate Drohnen-Brigade an.

    Die ukrainische Militärführung hatte bereits 2023 beschlossen, verstärkt auf Drohnen im Kampf gegen die russischen Streitkräfte zu setzen. So wurde im Oktober des Vorjahres die Fertigstellung und Auslieferung von einer Million unbemannter Flugkörper in verschiedenen Ausführungen an die Armee gemeldet. Die unbemannten Fluggeräte sind nicht nur vergleichsweise einfach und schnell zu produzieren, sie können auch ohne grosses Risiko eingesetzt werden, weil Soldaten nicht ihr eigenes Leben riskieren müssen. Die Ukraine verteidigt sich seit knapp drei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg.

  • 23.04 Uhr

    Ölpest vor der Krim: Dutzende Meeressäuger verendet

    Nach der Havarie zweier russischer Öltanker Mitte Dezember im Schwarzen Meer sind nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation dutzende Meeressäuger verendet. Seit dem Unglück am 15. Dezember seien 61 tote Meeressäuger gefunden worden, 32 von ihnen seien «höchstwahrscheinlich» wegen der Ölpest verendet, teilte das russische Delfa-Zentrum in Sotschi am Sonntag im Onlinedienst Telegram mit. Zu Meeressäugern gehören unter anderem Wale, Delfine und Schweinswale.

    Bei den meisten toten Tieren handele es sich um sogenannte Asow-Delfine, teilte das Rettungszentrum mit. Bei ihnen handelt es sich um eine Art Wal, der Delfinen ähnlich sieht, aber näher mit Beluga- und Narwalen verwandt ist.

    Das russische Katastrophenschutzministerium teilte am Sonntag mit, die Säuberungsarbeiten würden durch «starken Wind und Wellen» behindert. Bislang seien «mehr als 68 Kilometer» Küste gesäubert worden. Hunderte Freiwillige reinigen die Strände der Halbinsel Krim und der russischen Schwarzmeerküste.

  • 19.59 Uhr

    Schwere Kämpfe in der Region Kursk

    Nach einem überraschenden Gegenangriff ukrainischer Einheiten in der russischen Region Kursk haben sich die verfeindeten Seiten bis zum späten Abend schwere Kämpfe geliefert. Der Generalstab in Kiew meldete in seinem abendlichen Lagebericht insgesamt 42 einzelne bewaffnete Zusammenstösse in der westrussischen Region. «Zwölf Gefechte dauern zur Stunde noch an», hiess es.

    Ein bei einem ukrainischen Angriff in Kursk beschädigtes Wohnhaus in Kursk. (21. Dezember 2024) 
    Ein bei einem ukrainischen Angriff in Kursk beschädigtes Wohnhaus in Kursk. (21. Dezember 2024) 
    Bild: IMAGO/ITAR-TASS/ Sipa USA

    «Die Russen in der Region Kursk machen sich grosse Sorgen, weil sie aus mehreren Richtungen angegriffen wurden und dies für sie überraschend kam», kommentierte der Generalstab in Kiew die jüngsten Entwicklungen. Russische Medien berichteten am Abend lediglich über abgewehrte Drohnenangriffe bei Kursk. Über Verluste, Erfolge oder veränderte Frontlagen machten beide Seiten keine Angaben.

  • 17.06 Uhr

    Ein Toter und viele Verletzte bei russischem Beschuss der Ukraine

    Bei russischem Beschuss der ukrainischen Stadt Nikopol ist ukrainischen Behördenangaben zufolge ein Mensch getötet worden. Eine weitere Person sei dort am Sonntag verletzt worden. Flussabwärts am Dnipro seien mindestens sechs Menschen bei russischem Beschuss der Stadt Cherson verletzt worden. Ein russischer Gleitbombenangriff auf die Grenzstadt Semeniwka in der nordukrainischen Region Tschernihiw habe am Samstagabend neun Menschen verletzt.

    Russland soll die Ukraine in der Nacht zum Sonntag mit 103 Drohnen angegriffen haben. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, 61 der Geschosse seien zerstört worden. 42 hätten ihr Ziel wahrscheinlich wegen technischer Probleme verfehlt.

    Das russische Verteidigungsministerium berichtete, in der Nacht zum Sonntag seien in fünf Regionen im Westen Russlands 61 ukrainische Drohnen abgeschossen worden. Tote oder Verletzte wurden nicht gemeldet. Der russische Gouverneur Juri Sljussar teilte mit, Wohngebäude und Autos seien durch herabfallende Drohnentrümmerteile beschädigt worden.

  • 16.30 Uhr

    Ukraine will Stabschef von russischem Bataillon «Sturm Ossetien» getötet haben

    Laut einer Mitteilung des ukrainischen Militärgeheimdienstes soll bei einem Drohnenangriff am 29. Dezember 2024 der Stabschef des Bataillons «Sturm Ossetien», einer Sturmabteilung des 429. motorisierten Schützenregiments der russischen Streitkräfte, getötet worden sein. Geheimdienstmitarbeiter hätten den Angriff über die Route und den Zeitplan der Bewegungen des Stabschefs in den vorübergehend besetzten Gebieten der Region Saporischschja geplant. 

    Ein Video in den sozialen Medien zeigt einen Drohnenangriff auf ein fahrendes Auto. Als der Fahrer der Drohne ausweichen will, kommt das Fahrzeug von der Strasse ab und überschlägt sich mehrfach. Anschließend wird der Wagen von der Drohne attackiert

  • 13.26 Uhr

    Russland bestätigt ukrainische Offensive

    Die Kämpfe zwischen Russland und der Ukraine gehen in die nächste Runde.
    Die Kämpfe zwischen Russland und der Ukraine gehen in die nächste Runde.
    Keystone/EPA/24th Mechanized Brigade Press Service Handout

    Die ukrainische Armee hat nach Angaben aus Moskau eine erneute Offensive in der russischen Region Kursk gestartet. «Der Feind hat einen Gegenangriff gestartet, um das Vorrücken der russischen Truppen in der Region Kursk zu stoppen», hieß es am Sonntag in einer Erklärung der russischen Armee. Der Angriff erfolgte demnach am Morgen.

    «Die Angriffsgruppe der ukrainischen Armee wurde durch die Artillerie und die Luftwaffe besiegt», hieß es in der Erklärung der russischen Armee weiter. «Die Operation zur Zerstörung der Einheiten der ukrainischen Armee dauert an.»

    Die ukrainische Armee hatte erstmals im August vergangenen Jahres eine Offensive in der russischen Grenzregion Kursk gestartet. Die Truppen Kiews eroberten dabei mehrere hundert Quadratkilometer Land.

  • 11.40 Uhr

    Ukraine startet neue Offensive

    Die ukrainischen Streitkräfte haben im westrussischen Gebiet Kursk eine neue Offensive gestartet. «Gebiet Kursk, gute Nachrichten: Russland erhält das, was es verdient», schrieb der Leiter des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, auf Telegram - und bestätigte damit indirekt den Vorstoss. Zunächst hatten russische Militärblogs von den Angriffen der Ukrainer berichtet.

    Im Gebiet Kursk seien die Russen überrascht worden, ukrainische Angriffe liefen in mehrere Richtungen, sagte Andrij Kowalenko, der Leiter des Zentrums für die Bekämpfung von Desinformation beim Sicherheits- und Verteidigungsrat, der dem ukrainischen Präsidenten unterstellt ist. Das Militär in Kiew selbst machte zunächst noch keine Angaben zu den Angriffen. Auch das russische Verteidigungsministerium schwieg zu der Offensive.

    Als Hauptstossrichtung gilt die Ausfallstrasse nach Kursk nordöstlich der Kleinstadt Sudscha, die die Ukrainer bei ihrer überraschenden Sommeroffensive einnehmen konnten. Die Offensive rund zwei Wochen vor der Amtseinführung Donald Trumps am 20. Januar könnte Beobachtern zufolge dazu dienen, russische Schwächen aufzuzeigen, um aus einer besseren Position heraus bei den erwarteten Verhandlungen zu starten.

  • Sonntag, 5. Januar 2025, 10.04 Uhr

    So viel Gebiet haben die Ukrainer verloren

    Die Ukraine hat in den vergangenen Monaten viel Gebiet verloren. 
    Die Ukraine hat in den vergangenen Monaten viel Gebiet verloren. 
    Bild: Keystone/EPA/Maria Senovilla

    Russland hat Medienberichten aus Kiew zufolge im vergangenen Jahr fast 3600 Quadratkilometer ukrainischen Gebiets erobert – eine Fläche, fast so gross wie der Kanton Zürich und der Kanton St. Gallen zusammen. Die höchsten Gebietsverluste habe die Ukraine mit 610 Quadratkilometern im November erlitten, als die Russen täglich etwa 20 Quadratkilometer besetzten, berichtete der Militärblog «Militarnyi» unter Berufung auf Kartenmaterial von «Deepstate», einem weiteren Militärblog. Die Verluste des Jahres 2024 sind ein Vielfaches des Vorjahres.

    Eine offizielle Bestätigung für die Zahlen gibt es nicht. Mitte Dezember hatte der ukrainische Telegramkanal UA War Infographics die Eroberungen der russischen Truppen seit Jahresbeginn auf gut 2.800 Quadratkilometer taxiert. Allerdings hat die Ukraine auch im Dezember noch 510 Quadratkilometer verloren. Auffällig ist, dass die Gebietsverluste für Kiew nach der eigenen Sommeroffensive und den Eroberungen im westrussischen Gebiet Kursk deutlich zugenommen haben.

    Auch nach dem Jahreswechsel rücken die russischen Truppen weiter vor. So sollen sie in den letzten 24 Stunden bei Kurachowe, in der Nähe der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk, aber auch in der umkämpften Stadt Torezk Geländegewinne erzielt haben.

  • 22.34 Uhr

    Bericht: Russischer Korrespondent bei Drohnenattacke getötet

    Im von russischen Truppen besetzten Teil des östlichen Gebiets Donezk ist ein Korrespondent der kremlnahen Tageszeitung «Iswestija» beim Beschuss eines Fahrzeugs durch ukrainische Drohnen ums Leben gekommen. Vier weitere russische Medienvertreter seien bei dem Angriff verletzt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass. Der getötete Reporter Alexander Martemjanow soll bereits seit 2014 in der Region gewesen sein. Damals hatten russische Kräfte in Donezk die Macht ergriffen.

    Die russische Darstellung des Angriffs liess sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Der Vorfall ereignete sich demnach auf der Strasse zwischen Donezk und Horliwka, die mehr als ein Dutzend Kilometer von der Front entfernt liegt. Es ist unklar, ob das Auto der Medienvertreter als Pressefahrzeug gekennzeichnet war.

  • 21.43 Uhr

    Selenskyj: Russen haben Bataillon in Kursk verloren

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat von schweren Verlusten russischer Einheiten beim Versuch der Rückeroberung des Gebiets Kursk berichtet. «Bei Kämpfen heute und gestern allein im Umkreis der Ortschaft Machnowka im Gebiet Kursk hat die russische Armee ein Infanteriebataillon nordkoreanischer Soldaten und russischer Fallschirmjäger verloren», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Unabhängig sind die Angaben nicht überprüfbar.

    Ein Bataillon der russischen Streitkräfte hat offiziellen Angaben nach eine Truppenstärke von bis zu 500 Mann.

    In den vergangenen Wochen sind immer wieder Videos von Sturmversuchen russischer Einheiten - teilweise verstärkt durch nordkoreanische Soldaten - im Gebiet Kursk aufgetaucht. Zu sehen sind dabei vielfach vernichtete russische gepanzerte Fahrzeuge und getötete Soldaten. Militärexperten erklären die überhastet wirkenden Angriffsversuche mit dem Ziel Moskaus, noch vor der Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump möglichst viel Boden gut zu machen, um in den erwarteten Verhandlungen eine gute Ausgangsposition zu haben.

  • 19.23 Uhr

    Blinken: Haben Ukraine vor Kriegsbeginn mit Waffen beliefert

    Angesichts des befürchteten russischen Überfalls auf die Ukraine haben die USA das Land bereits kurz vor Kriegsbeginn im Februar 2022 mit Waffen beliefert. «Weil wir es haben kommen sehen, waren wir in der Lage, nicht nur sicherzustellen, dass nicht nur wir und Verbündete und Partner vorbereitet waren, sondern dass die Ukraine vorbereitet war», sagte der scheidende Aussenminister Antony Blinken der «New York Times». «Wir haben dafür gesorgt, dass wir weit bevor es zur russischen Aggression kam, ab September und dann wieder im Dezember, geräuschlos eine Menge Waffen in die Ukraine bekommen haben, um sicherzustellen, dass sie über das verfügten, was sie brauchten, um sich selbst zu verteidigen.»

    Als Beispiele nannte Blinken Stinger-Flugabwehrraketen und Panzerabwehrwaffen vom Typ Javelin. Die Waffen hätten entscheidend dazu beigetragen, «Russland daran zu hindern, Kiew einzunehmen, das Land zu überrollen, es von der Landkarte zu tilgen». Außerdem hätten die Ukrainer die Russen zurückdrängen können. Blinken wies zugleich darauf hin, wie intensiv die diplomatischen Bemühungen vor Beginn der Invasion gewesen seien, um den Krieg zu verhindern. Sicherheitsinteressen der Russen seien dabei berücksichtigt worden. Kremlchef Wladimir Putin habe den Krieg einzig aus imperialem Machtstreben heraus angefangen.

  • 18.51 Uhr

    Moskau droht Kiew nach angeblich abgewehrtem Raketenangriff

    Das russische Militär hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen Angriff mit weitreichenden US-Raketen auf die Grenzregion Belgorod abgewehrt und droht mit einem Gegenschlag. Alle Raketen vom Typ ATACMS seien von der Luftabwehr abgeschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium auf seinem Telegramkanal mit. Auf diesen Angriff werde Moskau entsprechend reagieren. Die Angaben des Ministeriums liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

  • 16.04 Uhr

    Russische Vertreter auf besetzter Krim erklären Notstand wegen Ölleck

    Vom Kreml eingesetzte Beamte auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim haben einen regionalen Notstand ausgerufen. An vier Stränden in der Region sei Öl entdeckt worden, das «schnell beseitigt» worden sei, teilte der Gouverneur Michail Raswoschajew am Samstag bei Telegram mit. «Lassen Sie mich betonen: Es gibt keine Massenverschmutzung der Küstenlinie in Sewastopol.»

    Brennöl war vor knapp drei Wochen rund 250 Kilometer von Sewastopol im Südwesten der Halbinsel entfernt aus zwei von einem Sturm getroffenen Tankschiffen geströmt. Sewastopol ist die größte Stadt der Krim. Vergangene Woche hatten die Behörden in der südrussischen Region Krasnodar angesichts Ölspuren an der Küste einen regionalen Notstand erklärt.

  • 12.42 Uhr

    Betrieb auf Flughafen St. Petersburg eingestellt

    Am Flughafen St. Petersburg geht nichts mehr. (Themenbild)
    Am Flughafen St. Petersburg geht nichts mehr. (Themenbild)
    picture alliance / Marcus Brandt/dpa

    Der Betrieb auf dem Flughafen der russischen Millionenstadt St. Petersburg ist nach Behördenangaben aus Sicherheitsgründen vorübergehend eingestellt worden. Es seien keine Starts und Landungen zugelassen worden, teilte die Luftfahrtbehörde Rosawiazija mit. Details nannte die Behörde nicht. Nach mehreren Stunden Unterbruch starteten am Nachmittag wieder erste Flugzeuge.

    Das russische Verteidigungsministerium meldete am Morgen, dass in der Nacht 16 ukrainische Drohnen zerstört worden seien: über den Regionen Brjansk, Smolensk, Belgorod, Pskow und Leningrad – dem Umland von St. Petersburg.

    Auf Flughäfen in Russland kommt es im Zusammenhang mit ukrainischen Drohnenangriffen immer wieder zu Einschränkungen. Durch den Einsatz der russischen Flugabwehr sind dann bisweilen keine Starts und Landungen möglich.

  • Samstag, 4. Januar, 6.37 Uhr

    Plötzlich hofft die Ukraine im Kampf gegen Putin auf Trump

    Nahe der seit Monaten umkämpften Stadt Pokrowsk im Donbass mussten die ukrainischen Verteidiger nach Erkenntnissen von Militärbeobachtern drei weitere Dörfer aufgeben. «Wir tun alles dafür, dass es im Januar eine Frontstabilisierung gibt», sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Selenskyj stellte indes Überlegungen an, ob nicht gerade Trumps vielzitierte Unberechenbarkeit den Ausschlag zugunsten seines Landes geben könnte.

    Alles dazu liest du hier.

  • 23.31 Uhr

    Ukraine-Unterstützer protestieren in Bratislava gegen Fico

    Unter dem Schlagwort «Die Slowakei ist Europa! - Wir haben genug von Russland!» haben Unterstützer der Ukraine in Bratislava gegen den slowakischen Regierungschef Robert Fico demonstriert. Zu der Protestkundgebung vor dem Regierungsamt hatte die Bürgerinitiative «Mier Ukrajine» (Friede der Ukraine) aufgerufen, die sich für Waffenlieferungen an Kiew engagiert. Gegenüber slowakischen Medien schätzten Sprecher der Initiative die Zahl der Kundgebungsteilnehmer auf rund 4000 Menschen.

    Die Demonstranten trugen von der Bürgerinitiative verteilte Transparente. Auf deren Vorderseite stand «Landesverrat!» und auf der Rückseite «Wir sind Europa!». Einige brachten auch eigene Transparente mit, auf denen Schlagworte gegen Fico und seine Dreiparteien-Regierung zu lesen waren wie: «Fico, zieh nach Moskau!»

  • 22.11 Uhr

    Russische Truppen stossen bei Pokrowsk weiter vor

    Russische Truppen haben nach Erkenntnissen ukrainischer Militärblogger drei weitere Dörfer nahe der seit Monaten umkämpften Stadt Pokrowsk in der Ostukraine erobert. Der Blog DeepState nannte die Orte Datschenske, Nowyj Trud und Wowkowe wenige Kilometer südlich von Pokrowsk. Ein ähnliches Bild zeichnete der Blog Liveuamap, während der offizielle Lagebericht des Generalstabs für Freitagnachmittag Nowyj Trud noch als umkämpft darstellte.

    Die russische Armee hat sich in den vergangenen Wochen darauf verlegt, die Bergbau- und Industriestadt Pokrowsk nicht mehr frontal anzugreifen, sondern im Süden zu umgehen. Dadurch gerät die wichtige Verbindungsstrasse von Pokrowsk in die Grossstadt Dnipro in Gefahr. Die Russen stehen auch kurz davor, die Grenze des ukrainischen Verwaltungsgebietes Dnipropetrowsk zu erreichen. Dieses ist seit Kriegsbeginn 2022 von Bodengefechten verschont geblieben.

  • 20.05 Uhr

    Estland plädiert für Politik der Stärke gegen Russland

    Der Regierungschef des kleinen Baltenstaates Estland, Kristen Michal, plädiert für eine europäische Politik der Stärke gegenüber der Atommacht Russland im Ukraine-Krieg. «Die Logik der Russen ist recht simpel: Wenn sie auf jemanden treffen, der stärker ist als sie, dann geben sie nach», sagte Michal (49) dem «Spiegel». «Dieser Krieg wird nur dann enden, wenn Russland erkennt, dass es auf dem Schlachtfeld nicht vorankommt.»

    Kremlchef Wladimir Putin sei kein Meisterstratege: Weder habe er die ukrainische Hauptstadt Kiew in drei Tagen erobern können, noch die Nato geschwächt. «Die Ukraine hat sich erfolgreich verteidigt. Schweden und Finnland sind der Nato beigetreten», sagte Michal. Er ist seit Juli 2024 Ministerpräsident in Tallinn als Nachfolger von Kaja Kallas, die zur EU-Aussenkommissarin berufen wurde.

    Um Europa zu stärken, seien indes erhebliche Anstrengungen nötig - auch wegen der unsicheren Haltung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump zum transatlantischen Bündnis, sagte Michal. «Kein Land in der Nato ausser Polen gibt gemessen am Bruttoinlandsprodukt so viel Geld für Verteidigung aus wie Estland. Auch wir würden dieses Geld lieber für andere Zwecke verwenden. Aber es gibt keinen Wohlstand ohne Sicherheit.»

  • 19.26 Uhr

    Russischer Raketenangriff auf ukrainische Stadt Tschernihiw

    Ein russischer Raketenangriff hat die nordukrainische Grossstadt Tschernihiw getroffen. Einwohner hörten nach Medienberichten nachmittags drei schwere Explosionen. Ein Zivilist sei getötet und vier verletzt worden, teilte Gebietsgouverneur Wjatscheslaw Tschaus mit. Bürgermeister Dmytro Bryschynskyj sprach von drei Einschlägen am Stadtrand. Zwei Wohnhäuser seien beschädigt worden. Tschernihiw hatte vor dem Krieg knapp 300'000 Einwohner.

  • 18.12 Uhr

    Slowakei liefert weiter Strom an die Ukraine

    Ungeachtet eines Streits zwischen den Regierungen der Ukraine und der Slowakei will der staatliche slowakische Netzbetreiber SEPS weiterhin Strom an das Nachbarland liefern. Für die Lieferungen von Strom an die Ukraine als Ausgleich für dortige Versorgungsengpässe infolge russischer Bombardierungen gebe es gültige Verträge mit der ukrainischen Partnergesellschaft Ukrenergo. An diese Verträge werde man sich halten und weiterhin Strom liefern, antwortete SEPS auf eine Anfrage der tschechischen Nachrichtenagentur CTK.

  • 18.04 Uhr

    Selenskyj: Trump offen für westliche Friedenstruppe für Ukraine

    Der künftige US-Präsident Donald Trump hat sich nach den Worten des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj offen für einen französischen Vorschlag gezeigt, eine westliche Friedenstruppe für die Absicherung eines möglichen Waffenstillstands mit Russland in die Ukraine zu schicken. Zugleich habe er die Frage aufgeworfen, welche Länder sich einer solchen Initiative anschliessen würden - und ob die Vereinigten Staaten dabei sein würden, erklärte Selenskyj in einem vom ukrainischen Fernsehen ausgestrahlten Interview.

    In Paris war er im Dezember mit Trump und dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron zusammengetroffen, der mögliche Friedenstruppen für die Ukraine ins Spiel gebracht hatte.

  • 17.38 Uhr

    Stromabschaltung in Transnistrien nach Aus russischer Gaslieferungen

    Nach der Einstellung der russischen Gaslieferungen muss die von pro-russischen Kräften kontrollierte Region Transnistrien in Moldau Strom-Notabschaltungen vornehmen. Am Freitag werde es zu geplanten Stromausfällen kommen, hiess es.

    «Die Einwohner der Republik verbrauchen derzeit mehr Strom, als vom Energiesystem produziert wird», teilte das örtliche Wirtschaftsministerium im Onlinedienst Telegram mit. Die Stromabschaltungen würden in der Zeit zwischen 18.00 und 22.00 Uhr vorgenommen.

    Wegen der ausbleibenden Gaslieferungen hatten am Donnerstag bereits viele Unternehmen in Transnistrien den Betrieb einstellen müssen. Die örtlichen Behörden sprachen von einer «schweren Krise» mit «unumkehrbaren» Folgen.

    Die russischen Gaslieferungen nach Transnistrien waren am Mittwoch eingestellt worden. Die rund 450'000 Einwohner der Region wurden aufgefordert, sich «warm anzuziehen», sich in «einem einzigen Raum zu versammeln» und keine selbstgebauten Heizgeräte zu verwenden, um Bränden vorzubeugen.

    Der russische Energieriese Gazprom hatte seine Gaslieferungen wegen eines Finanzstreits mit der moldauischen Regierung beendet: Zuvor hatte Gazprom Transnistrien über den örtlichen Energieversorger Tiraspoltransgaz mit Gas beliefert, ohne dass Transnistrien dafür bezahlt hatte. Die von pro-russischen Kräften kontrollierte Region schickte die Zahlungsaufforderungen nach Chisinau, wodurch sich die Schulden bei Gazprom erhöhten. Angesichts dieser beispiellosen Situation wurde ab dem 16. Dezember in Moldau für 60 Tage der Notstand verhängt.

    Der Rest Moldaus blieb vorerst von akutem Gasmangel verschont - auch dank Lieferungen aus dem benachbarten Rumänien. Moldau erhält bereits seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 kein russisches Gas mehr, ist jedoch für einen Grossteil seines Strombedarfs auf ein Kraftwerk in Transnistrien angewiesen.

  • 16.09 Uhr

    Selenskyj: Trumps Unberechenbarkeit kann Kiew nützen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft, die Unberechenbarkeit des künftigen US-Präsidenten Donald Trump zu seinen Gunsten nutzen zu können.

    «Ich halte ihn für stark und unberechenbar. Ich wünschte mir sehr, dass die Unberechenbarkeit von Präsident Trump vor allem die Seite der Russischen Föderation betrifft», sagte das Staatsoberhaupt in einem vom ukrainischen Fernsehen ausgestrahlten Interview. Selenskyj geht davon aus, dass Trump an einem Friedensschluss real interessiert ist und der russische Präsident Wladimir Putin den künftigen US-Präsidenten fürchtet.

    In dem Interview versprach der Staatschef den Ukrainern erneut, dass alle von Russland seit 2014 besetzten Gebiete zurückkehren werden. Er bestand auch auf harten Sicherheitsgarantien für sein Land und erteilte einer von Moskau für einen Friedensschluss geforderten Verkleinerung der ukrainischen Armee eine Absage.

  • Freitag, 03. Januar 2025 – 8.35 Uhr

    Kiew erneut Ziel russischer Drohnenangriffe

    Neue russische Drohnenangriffe haben in der Nacht in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew mindestens ein Todesopfer und mehrere Verletzte gefordert.

    Unter den Verletzten sei auch ein 16-Jähriger, der mit Schnittwunden ins Krankenhaus eingeliefert worden sei, teilte der amtierende Militärgouverneur des Gebiets Kiew, Mykola Kalaschnyk, auf Telegram mit. Bei dem Toten handelt es sich demnach um einen Lkw-Fahrer. Mehrere Gebäude seien beschädigt worden.

    In der Hauptstadt selbst hat die Flugabwehr nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko grössere Schäden verhindert. Drohnentrümmer seien in zwei Stadtbezirken heruntergekommen. Verletzte gebe es nicht. Die Militärverwaltung meldete einen Brand, allerdings zunächst keine grösseren Schäden.

  • 20.58 Uhr

    Fico droht mit Massnahmen gegen ukrainische Flüchtlinge

    Aus Ärger über den Transitstopp der Ukraine für russisches Gas droht der slowakische Ministerpräsident Robert Fico mit Massnahmen gegen ukrainische Flüchtlinge. Er werde in seiner Koalition darüber reden, die Unterstützung für Ukrainer in der Slowakei einzuschränken, sagte Fico in Bratislava. Einzelheiten nannte er nicht. Zugleich wiederholte Fico die Drohung, die Slowakei könnte Stromlieferungen in die benachbarte Ukraine einstellen.

    Der Slowake warf dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj Sabotage vor. «Russland macht das praktisch nichts aus. Nur die Vereinigten Staaten werden profitieren von Präsident Selenskyjs Entscheidung wegen erhöhter Gasexporte nach Europa», sagte Fico. Die Slowakei werde zuerst in Brüssel über Lösungen beraten, dann intern in Koalition und Regierung. 

  • 19.42 Uhr

    Ukrainer wegen Unterstützung der russischen Armee zu 15 Jahren Haft verurteilt

    Wegen der Unterstützung der russischen Armee ist in der Ukraine ein Mann zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Wie der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU am Donnerstag erklärte, soll der 36-Jährige aus der südwestlichen Region Tscherniwzi versucht haben, «dem Angreifer die Koordinaten lokaler Lagerhäuser mit Treib- und Schmierstoffen mitzuteilen», um diese zu Zielen von Luftangriffen zu machen.

    Der Mann soll sich den Angaben zufolge «seit zwei Jahren» zu Hause versteckt haben, um der Einberufung in die ukrainische Armee zu entgehen. Nachdem er über das Internet von russischen Agenten kontaktiert wurde, bot er ihnen einen Zusammenarbeit an. Neben der Weitergabe von Informationen wurde ihm vorgeworfen, in einem Livestream eine ukrainische Flagge in Brand gesteckt und damit den russischen Angriff «gerechtfertigt» und «verherrlicht» zu haben.

    Laut dem SBU konnte durch die Festnahme des Mannes im Juni 2024 «eine Serie» von Angriffen auf «kritische Infrastruktur» verhindert werden. Verurteilt wurde der Mann demnach wegen «versuchtem Hochverrats» und der Rechtfertigung des russischen Angriffs auf die Ukraine.

  • 18.55 Uhr

    Nach Einstellung von Gaslieferungen: Viele Betriebe in Transnistrien stehen still

    Nach der Einstellung der russischen Gaslieferungen haben in der von pro-russischen Kräften kontrollierten Region Transnistrien in Moldau örtlichen Angaben zufolge viele Betriebe den Betrieb eingestellt. «Alle Industriebetriebe stehen still, mit Ausnahme derjenigen in der Lebensmittelproduktion», erklärte am Donnerstag Sergej Obolonik, ein Vertreter der pro-russischen Kräfte, der für Wirtschaftsfragen zuständig ist.

    Er schrieb im Onlinedienst Telegram von einer «schweren Krise» mit «unumkehrbaren» Folgen. Es gebe «keine Energieressourcen für den Industriesektor».

    Der Anführer der pro-russischen Kräfte in Transnistrien, Wadim Krasnosselskij, sprach am Mittwoch von einem «Problem» und berief eine Dringlichkeitssitzung ein. Sprecher der moldauischen Regierung, Daniel Voda, sprach von einer «schwierigen Lage».

    Rund 450’000 Einwohner Transnistriens wurden aufgefordert, sich «warm anzuziehen», sich in «einem einzigen Raum zu versammeln» und keine selbstgebauten Heizgeräte zu verwenden, um Bränden vorzubeugen, wie es in einer Mitteilung eines Energieunternehmens hieß.

  • 17.12 Uhr

    Ukraine meldet Beschuss von russischer Kommandostelle bei Kursk

    Die ukrainische Armee hat nach Militärangaben einen Kommandopunkt des Gegners im russischen Grenzgebiet Kursk beschossen. Die Rede war von einem Präzisionsschlag auf den Ort Marjino im Landkreis Rylsk. Es seien alle notwendigen Massnahmen ergriffen worden, um keine Zivilisten zu treffen, teilte der Generalstab in Kiew auf Telegram mit.

    Die Verwaltung des Gebietes Kursk bestätigte einen Angriff, wenn auch auf das benachbarte Dorf Iwanowskoje. Dort sei das Kulturhaus getroffen worden. Es habe kaum Schäden gegeben, teilte Gouverneur Alexander Chinschtejn offiziell mit. Videos auf einem Telegramkanal des Landkreises Rylsk zeigten allerdings starke Zerstörungen am Gebäude. Es war in den Aufnahmen auch zu sehen, dass Militärfahrzeuge an dem Haus geparkt waren.

  • 16.57 Uhr

    Ukraine will Exporte trotz Krieges weiter erhöhen

    Die Ukraine strebt für das vierte Kriegsjahr eine weitere Erhöhung ihrer Exporte an. Das hat Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft angekündigt.

    Schon im vergangenen Jahr sei es gelungen, die Ausfuhren um 15 Prozent zu steigern, sagte er. Als entscheidend für den Aussenhandel hob Selenskyj insbesondere die Sicherung der Exportrouten über das Schwarze Meer hervor. 

    Selenskyj bezifferte den Vorjahresexport auf umgerechnet knapp 40 Milliarden Euro, was ungefähr dem Niveau von Bremen und dem Saarland zusammengenommen entspricht. Zu den Hauptexportgütern gehören nach Angaben des Wirtschaftsministeriums Sonnenblumenöl, Mais, Weizen, Soja und Eisenerz. Aufgrund der russischen Besetzung vor allem ostukrainischer Industriegebiete hat der Agrarsektor bereits vor Jahren die Metallindustrie als Hauptexportbranche abgelöst.

  • Donnerstag, 02. Januar 2025 – 11.22 Uhr

    Kiew meldet Abschuss von 47 russischen Drohnen

    Russland habe aus mehreren Regionen 72 Drohnen auf das Nachbarland abgefeuert, schrieben die ukrainischen Luftstreitkräfte am Morgen bei Telegram. 47 Drohnen seien abgeschossen worden, von 24 sei die Ortung verloren gegangen. Das ist zumeist auf den Einsatz von elektronischen Abwehrmitteln zurückzuführen.

    Ein Teil der von Russland verwendeten Drohnen soll den Angaben nach ohne Sprengstoff eingesetzt worden sein mit dem Ziel, die ukrainische Flugabwehr zu beschäftigen.

    Das russische Verteidigungsministerium meldete am Morgen die Abwehr von 13 ukrainischen Drohen. Sie seien über den Regionen Woronesch, Belgorod Brjansk, Kursk und Kaluga getroffen worden. Aus Sicherheitsgründen liessen der Luftfahrtbehörde Rosawiazija zufolge die Flughäfen Saratow, Pensa, Saransk, Uljanow und Kasan vorübergehend keine Starts und Landungen zu.

    Die Ukraine verteidigt sich seit fast drei Jahren gegen eine grossangelegte russische Invasion. Als Teil ihres Abwehrkampfes greift sie dabei auch immer wieder Ziele in Russland an.

  • 21.33 Uhr

    Russische Angriffspläne für Japan und Südkorea enthüllt

    Russische Angriffspläne für Japan und Südkorea sind an die Öffentlichkeit geraten: Sie stammen aus der Zeit bis 2014 und dienen Trainingszwecken, sollen aber auch heute noch «für Russlands Strategie relevant« sein.

    Die Pläne sind westlichen Quellen zugespielt und von der «Financial Times» eingesehen worden. Darin werden 160 Ziele genannt: 82  davon sind militärisch, der Rest zivil. In die erstgenannte Kategorie fallen Kommandoposten, Kasernen, Militär-Flugplätze und Marinehäfen sowie Radaranlagen wie die auf der Insel Okushiri.

    Zu den zivilen Zielen gehören in Japan das Kernkraftwerk Tokai, der Kanmon-Tunnel, der die Inseln Honshu und Kyushu verbindet und in Südkorea ein Stahlwerk in Pohang oder Chemiefabriken in Busan. Zum Einsatz wäre wohl der Marschflugkörper Ch-101 alias Kh-101, der gut zwei Tonnen an Sprengstoff mitführen kann.

    Das Kernkraftwerk Tokai in Japan soll im russischen Plan eine Rolle gespielt haben.
    Das Kernkraftwerk Tokai in Japan soll im russischen Plan eine Rolle gespielt haben.
    Bild: Keystone
  • 19.58 Uhr

    Selenskyj: Gastransit-Stopp ist Niederlage für Moskau

    Der Transitstopp für russisches Erdgas durch die Ukraine wird vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als Niederlage für Moskau gedeutet. Als Wladimir Putin vor genau 25 Jahren Präsident in Russland geworden sei, habe der Gastransit durch die Ukraine nach Europa mehr als 130 Milliarden Kubikmeter jährlich ausgemacht. «Heute liegt er bei null», schrieb Selenskyj in sozialen Netzwerken.

    Sein Land hat mit dem Jahreswechsel einen Vertrag über die Durchleitung von Erdgas des Kriegsgegners Russland ersatzlos auslaufen lassen. Die meisten europäischen Staaten hätten sich rechtzeitig darauf eingestellt, schrieb Selenskyj. Der Republik Moldau müsse beim Übergang geholfen werden.

    Gleichzeitig müsse die «Hysterie einiger europäischer Politiker» überwunden werden, die noch im «Mafia-Stil» mit Moskau Geschäfte machen wollten, erklärte der ukrainische Staatschef. Dies dürfte auf den slowakischen Regierungschef Robert Fico gemünzt gewesen sein, der den Schritt der Ukraine kritisiert hat.

    Selenskyj schrieb, er hoffe auf mehr US-Gaslieferungen nach Europa, wie vom künftigen Präsidenten Donald Trump angekündigt. Je mehr Gas es auf dem Markt gebe, desto niedriger seien die Preise. Die letzten Folgen der europäischen Gasabhängigkeit von Russland würden beseitigt.

  • 18.56 Uhr

    Putin soll 34'000 Mann in Kursk verloren haben

    Der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj hat seine Truppen im russischen Grenzgebiet Kursk besucht und eine positive Bilanz dieses Vorstoßes auf das Terrain des Gegners gezogen. Die russische Armee habe seitdem 34'000 Mann tot oder verletzt verloren bei ihren Versuchen, die Ukrainer zu vertreiben, schrieb Syrskyj auf Telegram.

    Olexander Syrskyj lässt sich mit einer Soldatin fotografieren.
    Olexander Syrskyj lässt sich mit einer Soldatin fotografieren.
    Bild: Telegram/osirskiy

    «Dank des heldenhaften Einsatzes des ukrainischen Militärs war der Feind gezwungen, Truppen in grosser Zahl auf seinem Territorium zu halten und Reserven aus anderen Richtungen zu verlegen», erklärte der Oberkommandierende. Ausserdem seien in fast fünf Monaten etwa 700 russische Kriegsgefangene gemacht worden, die die Ukraine gegen eigene Leute in russischer Gefangenschaft eintauschen könne.

    Unabhängig überprüfbar waren die Angaben des Generalobersten nicht. Ukrainische Truppen hatten Anfang August 2024 überraschend den Krieg zum ersten Mal auf das Gebiet des Gegners getragen. Von den anfänglich eroberten etwa 1000 Quadratkilometern Fläche ist nach fünf Monaten noch etwa die Hälfte geblieben. Kiew will das russische Gebiet als Faustpfand für mögliche Verhandlungen halten.

    Der Kreml hat eine Rückeroberung befohlen, die aber mühsam und verlustreich ist. Moskau setzt in Kursk viele nordkoreanische Soldaten ein. Bei ukrainischen und westlichen Militärexperten gibt es aber unterschiedliche Meinungen, ob Syrskyj sein Ziel erreicht hat, gegnerische Truppen zu binden.

    Die russische Offensive im Osten der Ukraine läuft trotzdem weiter und verzeichnet Geländegewinne. Der Ukraine fehlten wegen Kursk gut ausgerüstete Brigaden, um das russische Vordringen im Donbass zu stoppen, lautet die Kritik.

  • 18.25 Uhr

    Ukraine testet deutsche Abfangdrohne

    Brave1 heisst eine ukrainische Plattform, auf der sich heimische und internationale Rüstungsunternehmen vernetzen. In diesem Rahmen testen Kiews Fachleute im Beisein von Militärs eine deutsche Abfangdrohne, heisst es in einer Mitteilung.

    Die Abfangdrohne von Tytan Technologies beim Test in der Ukraine.
    Die Abfangdrohne von Tytan Technologies beim Test in der Ukraine.
    Brave1

    Den Angaben zufolge kann die Drohne vom Hersteller Tytan Technologies 20 Kilometer weit fliegen und 300 km/h erreichen. Nun solle ein automatisches Leitsystem entwickelt werden. Laut Brave1 wird eine Kooperation mit der deutschen Firma angestrebt, deren Drohnen mit Künstlicher Intelligenz betrieben werden.

  • 17.30 Uhr

    GPS-Signal gestört: Ryanair-Flug umgeleitet

    Der Ryanair Flug FR 748 aus Riga war bereits am Ziel – und konnte doch nicht wie geplant in Wien landen: Nach zwei vergeblichen Anflügen lenkte der Pilot die Maschine nach Brno in Tschechien um. Der Vorfall habe sich am 30. Dezember ereignet.

    Nach dem Aufsetzen erklärte er den Passagieren, sie hätten wegen einer Störung des GPS-Signals bei schlechter Sicht nicht in Österreichs Hauptstadt aufsetzen können, berichtet «Die Presse». Das sei eine Folge des Krieges in der Ukraine und trete häufiger auf. Die Fluggäste wurden mit Bussen von Brno nach Wien gebracht.

  • 16.58 Uhr

    Die Ukraine hat 2024 1358 Landsleute ausgetauscht

    Die Ukraine hat im vergangenen Jahr nach offiziellen Angaben 1358 Personen via Gefangenenaustausch aus Russland zurückholen können, die in Kriegsgefangenschaft geraten waren. Elf Mal wechselten Inhaftierte demnach die Seiten. 2023 waren noch 356 Gefangen ausgetauscht worden.

    Zuletzt geschah so etwas am 30 Dezember, als 189 Russen und 189 Ukrainer nach Hause fahren konnten. Unter den Ukrainern sollen auch zwei Zivilisten gewesen seien.

  • 13.20 Uhr

    Tote und Verletzte nach Drohnenangriff auf Kiew

    Bei einem neuen russischen Drohnenangriff auf die Ukraine sind in der Hauptstadt Kiew Behörden zufolge mehrere Brände ausgebrochen, mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen und sieben weitere Menschen verletzt worden.

    Unter den Trümmern eines Hauses sei eine Frau tot hervorgezogen worden, teilte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko bei Telegram mit. Er sprach wie der neue Chef der Kiewer Militärverwaltung, Tymur Tkatschenko, von insgesamt zwei Toten dort.

    Drei Verletzte seien ins Krankenhaus gebracht worden, sagte Klitschko. Er erhöhte tagsüber die Gesamtzahl der Verletzten. Demnach stürzten Trümmer abgeschossener Drohnen auf mehrere Gebäude in zwei Stadtteilen. In einem Wohnhaus sei auf einem Dach und auch in einer Wohnung ein Feuer ausgebrochen. Die oberen beiden Stockwerke seien teils zerstört.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte die Attacke. «Sogar am Neujahrstag geht es Russland nur darum, wie es der Ukraine Schmerzen zufügen kann», teilte er in Kiew mit. Es habe 111 Drohnenangriffe auf das Land gegeben. Die meisten Drohnen hätten ihr Ziele verfehlt. Selenskyj sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus und lobte den Einsatz von Rettungskräften und Verteidigern, die für das Land kämpften.

    Russland hatte seit dem Silvesterabend auch andere Teile der Ukraine mit Drohnenangriffen überzogen. Dabei gerieten nach Behördenangaben in der Stadt Saporischschja in der Nacht nach Explosionen mehrere Wohnhäuser in Brand. Eine Frau sei gerettet worden. Über mögliche Opfer oder Verletzte teilte die Stadt im Süden des Landes zunächst nichts mit.

  • Mittwoch, 01. Januar 2025, 07.42 Uhr

    Ukraine stoppt Erdgastransit Richtung Europa

    Die Durchleitung von russischem Gas durch die Ukraine in Richtung Europa ist seit dem Morgen wie angekündigt eingestellt. Der russische Gaskonzern Gazprom teilte am Neujahrstag mit, dass er nach der Nichtverlängerung des Transitvertrags durch die Führung in Kiew weder juristische noch technische Möglichkeiten habe, das Gas durch die Ukraine zu pumpen. Seit 6.00 Uhr (MEZ) sei die Befüllung deshalb eingestellt worden. Damit erhält die Slowakei kein russisches Gas über diese Leitung mehr. Das EU- und Nato-Land hatte der Ukraine mit Konsequenzen für den Schritt gedroht.

  • 23.47 Uhr

    Selenskyjs Silvesteransprache

    Zum Jahreswechsel hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an den täglichen Kampf für die Freiheit erinnert. «Jeder einzelne Tag 2024 wurde von unseren Kriegern gewonnen, von allen unseren Menschen, von jedem, der verteidigt, arbeitet, stärkt und hilft», sagte Selensky in seiner auf X verbreiteten Silvesteransprache.

    Und weiter: «Wir Ukrainer wissen, was es heißt, nicht auf das Morgen zu warten, sondern um jeden einzelnen Tag und jedes Jahr in Freiheit zu kämpfen.» Und das vergangene Jahr sei genau das gewesen – hart erkämpft und frei, unterstrich Selenskyj. «Ein weiterer Schritt zu Gerechtigkeit, zu einem gerechten Frieden, unserem Sieg, und zu einem Leben ohne Krieg.»

    Das vergangene Jahr hatte der Ukraine vor allem in seiner zweiten Hälfte zahlreiche militärische Rückschläge vor allem im hart umkämpften Osten des Landes gebracht. Selenskyj fügte dem Beitrag auf X ein Foto hinzu, das ihn und seine Frau Olena vor einem geschmückten Tannenbaum zeigen.

  • 21.05 IUhr

    Jahresabrechnung der «Kyiv Post»

    Die «Kyiv Post» setzt die russischen Gebietsgewinne im ablaufenden Jahr in Relation: Demnach hätten Russen und Nordkoreaner rund 400'000 Tote, Verletzte oder Gefangene zu beklagen. Gleichzeitig gingen 2800 Quadratkilometer verloren – oder 0,46 Prozent des ukrainischen Territoriums. Vergleiche auch Eintrag 13.45 Uhr. 

  • 20.19 Uhr

    Slowakei auf Gaslieferstopp der Ukraine vorbereitet

    Im Streit zwischen der Ukraine und der Slowakei um den Gastransit hat die Regierung in Bratislava erklärt, man sei auf den Stopp der Durchleitung russischen Gases durch das Nachbarland vorbereitet. Die Gasspeicher seien zu hundert Prozent gefüllt, es gebe genug Reserven für das neue Jahr, teilte das Wirtschaftsministerium mit.

    «Ich möchte allen Menschen und Unternehmen in der Slowakei versichern, dass wir auf dieses Szenario vorbereitet sind und dass derzeit keine Gefahr einer Gasknappheit besteht», erklärte Wirtschaftsministerin Denisa Sakova.

    Die Ukraine, die sich seit fast drei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg wehrt, stellt mit Jahresbeginn den Transit von russischem Gas ein. Ein entsprechender Vertrag läuft ab und Kiew hatte lange im Voraus angekündigt, ihn nicht zu verlängern.

    Der Stopp der Durchleitung stellt das EU-Land Slowakei vor Probleme. Der slowakische Regierungschef Robert Fico hatte der Ukraine gedroht, sein Land könne im Gegenzug die Lieferung von Strom stoppen.

  • 19.05 Uhr

    «Willkürlich»: USA sanktionieren russische Richterin

    Weil er Russlands Krieg gegen die Ukraine öffentlich kritisierte, wurde Kremlgegner Alexej Gorinow im Juli 2022 zu sieben Jahren Straflager verurteilt. Nun verhängen die USA Sanktionen gegen die Richterin, die für das Urteil verantwortlich war.

    Das US-Aussenministerium bezeichnete das Vorgehen der 44-Jährigen in einer Mitteilung als «willkürlich». Ihr Ziel sei es gewesen, «abweichende Meinungen über den Krieg Russlands gegen die Ukraine zu unterdrücken». Gorinow sei in der Haft körperlich misshandelt worden, auch sei ihm medizinische Versorgung verweigert worden.

    Gorinow sitzt bereits seit zweieinhalb Jahren wegen angeblicher Diskreditierung der russischen Armee in Haft und gilt als gesundheitlich angeschlagen. Der damalige Abgeordnete einer Moskauer Stadtbezirksversammlung war einer der ersten Menschen in Russland, der wegen angeblicher Diskreditierung der russischen Armee zu einer Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt wurde.

    Er hatte bei einer Sitzung eine Schweigeminute «für die Opfer der derzeitigen militärischen Aggression in der Ukraine» gefordert. Im November hatte ein russisches Militärgericht Gorinow erneut verurteilt. Insgesamt verlängerte sich die Haftstrafe dadurch um ein Jahr auf acht Jahre. Zudem wurde die Verlegung des 63-Jährigen in ein Straflager mit strengen Haftbedingungen angeordnet.

  • 17.30 Uhr

    Polen will Akzente in der Sicherheitspolitik setzen

    Polen übernimmt am morgigen Mittwoch zum Jahreswechsel den alle sechs Monate rotierenden EU-Ratsvorsitz. Regierungsvertreter des Landes werden damit bis Ende Juni die Leitung zahlreicher Ministertreffen übernehmen und bei Meinungsverschiedenheiten zwischen den EU-Staaten vermitteln. Dabei geht es vor allem darum, einen möglichst reibungslosen Ablauf der EU-Gesetzgebungsverfahren zu garantieren.

    Hoffnung in Brüssel ist, dass die polnische Regierung ihre herausgehobene Rolle nicht so für eigene Zwecke instrumentalisiert wie in den vergangenen sechs Monaten die ungarische. So war der ungarische Regierungschef Viktor Orban im vergangenen Sommer kurz nach Übernahme der Ratspräsidentschaft durch sein Land unabgesprochen nach Moskau und Peking gereist und hatte damit für erheblichen Unmut in den meisten anderen EU-Staaten gesorgt.

    Polen will Akzente in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik setzen. «Es geht um Sicherheit, Europa!» lautet frei übersetzt das Motto, das die Regierung in Warschau ausgegeben hat. «Wir wollen uns auf sieben Aspekte von Sicherheit konzentrieren: die äussere sowie die innere Sicherheit, aber auch die Sicherheit von Informationen, Wirtschaft, Energie, Gesundheit und Lebensmitteln», sagte Europaminister Adam Szlapka Anfang Dezember bei der Vorstellung des Programms.

    Deutschland und Frankreich, die in der Vergangenheit meist tonangebend innerhalb der EU waren, sind derzeit wegen innenpolitischer Krisen gehemmt. Polen könnte daher versuchen, seine Ratspräsidentschaft zu nutzen, um sein aussenpolitisches Gewicht zu steigern und eine Führungsrolle in dem Staatenbund einzunehmen.

  • 16.20 Uhr

    Russland greift Kiew und weitere Orte an

    Russland hat heute die ukrainische Hauptstadt Kiew und weitere Regionen mit Raketen und Drohnen angegriffen. Die ukrainische Luftwaffe meldete in der Nacht und am Morgen Bedrohungen durch ballistische Raketen in Kiew, Explosionen waren zu hören. Raketentrümmer schlugen im Bezirk Rajon Darnyzja ein, Berichte über Verletzte oder Schäden lagen laut offiziellen Angaben nicht vor.

    Die Behörden in der Region Sumy im Nordosten des Landes meldeten Einschläge in der Nähe der Stadt Schostka, wo nach Angaben von Bürgermeister Mykola Noha zwölf Wohngebäude und zwei Bildungseinrichtungen beschädigt wurden. Einige Objekte der sozialen Infrastruktur seien zerstört worden, sagte der Bürgermeister, ohne nähere Angaben zu machen. Die Luftwaffe meldete auch Raketen- und Drohnenangriffe auf mehrere andere Regionen der Ukraine.

    Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, das Militär habe erfolgreich einen ukrainischen Luftwaffenstützpunkt und eine Schiesspulverfabrik angegriffen. Zudem erklärte das Ministerium, die Luftabwehr habe 68 ukrainische Drohnen über mehreren Regionen abgefangen. Der Verwaltungschef der Region Smolensk im Westen des Landes, Wassili Anochin, sagte, Drohnenteile seien auf das Gelände eines Öldepots gefallen und hätten einen Brand ausgelöst.

    Auf der von Russland besetzten Halbinsel Krim sagte der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef der Stadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, die Luftabwehr habe vier Drohnen abgeschossen. Zwei unbemannte Boote in Küstennähe seien versenkt worden. Kiews Militärgeheimdienst GUR teilte mit, eine seiner Seedrohnen habe einen russischen Helikopter abgeschossen – siehe Eintrag 10.14 Uhr.

    Es wäre das erste Mal, dass ein russisches Fluggerät von einer ukrainischen Seedrohne zerstört wurde. Den Angaben zufolge traf eine Seedrohne vom Typ MaguraV den russischen Mi-8-Hubschrauber mit einer Rakete in der Nähe von Kap Tarchankut, dem westlichsten Punkt der Krim. Ein weiterer russischer Hubschrauber wurde laut dem GUR beschädigt, konnte aber einen Flugplatz erreichen.

  • 14.27 Uhr

    Putin ruft Russen in Neujahrsbotschaft zur Einheit auf

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Bevölkerung in seiner Neujahrsansprache zum Zusammenhalt aufgerufen. «Ich bin sicher, dass alles gut wird. Wir werden nur vorwärts gehen», betonte der Kremlchef.

    Ohne den von ihm 2022 begonnenen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu erwähnen, lobte er die im Einsatz befindlichen russischen Soldaten. «Ihr seid wahre Helden, die diese riesigen Mühen auf sich genommen haben», sagte der Staatschef. Sie würden Russland schützen und dem russischen Volk Sicherheit und einen stabilen Frieden sichern.

  • 13.45 Uhr

    Russland hat 2024 fast 4000 Quadratkilometer erobert

    Russische Streitkräfte haben in diesem Jahr rund 4000 Quadratkilometer ukrainischen Territoriums erobert. Das ergab eine Analyse der Nachrichtenagentur AFP von Daten des Instituts für Kriegsstudien (ISW) in den USA. Ein grosser Teil der russischen Geländegewinne fiel demnach auf die Herbstmonate Oktober und November.

    Den Daten zufolge eroberten russische Soldaten in diesem Jahr 3985 Quadratkilometer in der Ukraine und damit sieben Mal so viel ukrainisches Gebiet wie 2023. Alleine im November waren es demnach 725 Quadratkilometer, im Oktober 610 Quadratkilometer. Es waren die grössten Geländegewinne seit März 2022 zu Beginn des Krieges. Der russische Vorstoss verlangsamte sich im Dezember: In den ersten 30 Tagen des Monats konnten Moskaus Soldaten 465 Quadratkilometer einnehmen.

    Fast zwei Drittel der eroberten Gebiete befanden sich 2024 in der ostukrainischen Region Donezk. Russland kontrolliert heute 70 Prozent der Region oder ist dort präsent, gegenüber 59 Prozent Ende 2023.

  • 12.51 Uhr

    Russland lobt Dialogbereitschaft der Schweiz

    Der russische Botschafter in Bern, Sergej Garmonin, hat die Schweiz für ihre Dialogbereitschaft gelobt. «Die Situation ist in der Schweiz merklich besser als in einer Reihe anderer westlicher Länder», sagte er in einem am Dienstag auf X verbreiteten Interview.

    Trotz der angespannten Beziehungen zwischen der Schweiz und Russland hob der 71-jährige russische Diplomat die Aufrechterhaltung der Kommunikationskanäle mit den Schweizer Behörden hervor. In vielen anderen Ländern sei der politische Dialog «vollständig eingeschränkt und eingefroren» worden.

    Insgesamt bezeichnete Garmonin die bilateralen Beziehungen mit der Schweiz aber als «schwierig». Der Russe sprach von einer «deutlichen Verringerung der bilateralen Zusammenarbeit durch Bern».

  • 10.14 Uhr

    Seedrohne schiesst russischen Kampfhelikopter ab

    Ukrainische Streitkräfte wollen zum ersten Mal in der Geschichte mit einer Seedrohne ein russisches Luftziel zerstört haben. Ein vom ukrainischen Militärgeheimdienst (HUR) veröffentlichtes Video soll zeigen, wie ein russischer Mi-8-Kampfhelikopter während einer Seeschlacht im Schwarzen Meer vor Tarchankut abgeschossen wurde. 

    Demnach soll eine R-73-Rakete den russischen Mi-8-Helikopter getroffen haben. Ein weiterer Helikopter soll dem HUR zufolge beschädigt worden sein. Dies sei laut dem ukrainischen Geheimdienst der erste dokumentierte Fall, bei dem die Marinedrohne «Magura V5» erfolgreich zur Zerstörung eines Luftziels eingesetzt wurde.

  • 8.49 Uhr

    «Infrastrukturschäden» nach russischem Raketenangriff im Gebiet Sumy

    Infolge eines russischen Raketenangriffs sind in der nordukrainischen Stadt Schostka im Gebiet Sumy laut Behördenangaben «Infrastrukturobjekte» zerstört worden. Zudem seien zwölf mehrstöckige Wohnhäuser und zwei Bildungseinrichtungen beschädigt worden, teilte Bürgermeister Mykola Noha bei Facebook mit. Angaben zu Opfern machte er nicht. In der Stadt, die vor dem Krieg über 70’000 Einwohner hatte, befinden sich mehrere Rüstungsfabriken.

    Parallel dazu informierte die Militärverwaltung der Hauptstadt Kiew über Schäden durch herabgestürzte Raketentrümmer in einem östlichen Teil der Millionenstadt. Unbestätigten Berichten zufolge seien mehrere russische Raketen auf Ziele im Kiewer Umland beim Fliegerhorst Wassylkiw abgefeuert worden. In der Nacht und den Morgenstunden waren in Kiew mehrfach Explosionen mutmasslich von Flugabwehr zu hören. Nach Angaben aus dem ukrainischen Verteidigungsministerium sollen ballistische Raketen, Marschflugkörper und Kampfdrohnen von russischer Seite eingesetzt worden sein.

  • 8.33 Uhr

    Priester in Belarus wegen Kritik an Regierung verurteilt

    Ein katholischer Priester ist in Belarus wegen des Vorwurfs des Hochverrats wegen seiner Kritik an der Regierung zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Der 64-jährige Geistliche Henrych Akalatowitsch habe die Vorwürfe zurückgewiesen, teilte das Menschenrechtszentrum Wjasna am Montag mit. Laut Gruppe gehört er zu 1265 politischen Gefangenen in Belarus.

    Es soll das erste Mal seit der Unabhängigkeit von Belarus nach dem Zusammenfall der Sowjetunion 1991 sein, dass politisch motivierte Vorwürfe gegen einen katholischen Geistlichen erhoben worden sind. «Zum ersten Mal seit dem Sturz des kommunistischen Regimes wurde ein katholischer Priester in Belarus wegen strafrechtlicher Vorwürfe verurteilt, die gegen politische Gefangene erhoben werden», teilte Wjasna-Vertreter Pawel Sapelka mit. «Die strenge Strafe dient dazu, Hunderte anderer Priester vor der Präsidentschaftswahl im Januar einzuschüchtern und zum Schweigen zu bringen.»

    Vor der Präsidentschaftswahl am 26. Januar haben die belarussischen Behörden ihr Vorgehen gegen Kritiker verstärkt. Bei der Wahl dürfte sich der autoritäre Präsident Alexander Lukaschenko eine siebte Amtszeit sichern.

  • 7.34 Uhr

    Xi kündigt in Neujahrsbotschaft an Putin Einsatz für «Weltfrieden» an

    Chinas Staatschef Xi Jinping hat in einer Neujahrsbotschaft an Kreml-Chef Wladimir Putin angekündigt, sich für die Förderung des «Weltfriedens» einzusetzen. «Egal, wie sich die internationale Lage entwickelt, China wird sich weiterhin fest dazu verpflichten, seine Reformen umfassend zu vertiefen, die Modernisierung nach chinesischem Vorbild zu fördern und zum Weltfrieden beizutragen», erklärte Xi am Dienstag nach Angaben des staatlichen Fernsehsenders CCTV.

  • 7.12 Uhr

    Feuer in Öldepot in Westrussland nach ukrainischem Drohnenangriff

    Ein ukrainischer Drohnenangriff hat in der westrussischen Region Smolensk nach Angaben der örtlichen Behörden einen Brand in einem Öldepot verursacht. Die Drohnen seien von der Luftabwehr abgefangen worden, erklärte Regionalgouverneur Wassili Anochin am Dienstag. Eine zerstörte Drohne sei auf das Gelände eines Öldepots gestürzt. «Infolgedessen lief Treibstoff aus und ein Feuer brach aus», schrieb Anochin in Onlinenetzwerken.

    Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums schoss die Luftabwehr in der Nacht zum Dienstag insgesamt 68 ukrainische Drohnen ab, zehn davon in der Region Smolensk.

  • Dienstag, 31. Dezember, 6.53 Uhr

    Russischer Ex-Fussball-Nationalspieler Aleksey Bugaev stirbt an der Front

    Der ehemalige russische Fussball-Nationalspieler Aleksey Bugaev ist im Angriffskrieg gegen die Ukraine ums Leben gekommen.  «Leider ist die Meldung vom Tod Aleksey wahr», sagte IVan Bugaev, der Vater des 43-Jährigen, im Gespräch mit dem Internetportal «Sports.ru» am Sonntagabend und bestätigte damit die Todesnachricht. Derzeit sei es nicht möglsch, seine Leiche zu bergen, berichtet sein Anwalt.

    Bei der Fussball-EM 2004 stand Aleksey Bugaev für Russland auf dem Platz. Insgesamt sieben Mal spielte der 43-Jährige im Dress der russischen Nationalmanschaft. 2023 wurde Bugaev wegen versuchten Drogenhandels festgenommen und 2024 zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. Er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst, um eine Begnadigung zu erwirken.

  • 23.02 Uhr

    Ukraine erhielt 40 Milliarden Euro für ihren Haushalt

    Die kriegsgeplagte Ukraine hat im Jahr 2024 knapp 40 Milliarden Euro (rund 37 Milliarden Franken) ausländischer Finanzhilfe zur Stützung ihres Haushalts bekommen. Diese Zahl teilte das Finanzministerium in Kiew am vorletzten Tag des Jahres mit. Etwa 30 Prozent der Hilfen seien als Zuschuss gewährt worden, der Rest als Kredite zu günstigen Bedingungen.

    «Im Jahr 2024 konnten wir damit alle vorrangigen sozialen und humanitären Ausgaben abdecken», sagte Finanzminister Serhij Martschenko. Dazu zählte er die Renten, die Gehälter von Staatsbediensteten, die Ausgaben für Bildung, Gesundheit und Soziales. Martschenko dankte den ausländischen Partnern für die Hilfen. Für das kommende Jahr gebe es bereits Fortschritte in Verhandlungen über weitere Haushaltszuschüsse. Er sei zuversichtlich, «dass die vorrangigen Ausgaben finanziert werden können», sagte er.

  • 22.22 Uhr

    Ukraine greift russisches Gebiet Kursk mit Raketen an

    Die russische Kleinstadt Lgow im Grenzgebiet Kursk ist nach Behördenangaben zum zweiten Mal binnen weniger Tage von der ukrainischen Armee mit Raketen beschossen worden. Dabei behaupteten Militärquellen auf russischer Seite, vier der fünf Raketen aus US-Mehrfachraketenwerfern Himars seien abgefangen worden. Auch die regionale Verwaltung dementierte Schäden. Videos aus der Stadt zeigten aber Brände und legten nahe, dass es durchaus Treffer gab.

    Nach inoffiziellen ukrainischen Angaben dient Lgow russischen Truppen als Aufmarschgebiet. Die Stadt war bereits am 25. Dezember beschossen worden. Lgow liegt etwa 30 Kilometer nördlich des Brückenkopfs im Gebiet Kursk, der von ukrainischen Truppen besetzt gehalten wird. Ähnlich war in den vergangenen Tagen auch die Stadt Rylsk mit weitreichender Raketenartillerie beschossen worden, um die Gegenoffensive der Russen zu bremsen.

  • 21.07 Uhr

    Ukraine und Syrien nehmen Beziehungen auf

    Die Ukraine und Syrien wollen nach Jahren der diplomatischen Eiszeit eine «strategische Partnerschaft» aufbauen.

    Es werde Beziehungen auf politischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene geben, sagte Asaad al-Schaibani, Syriens Aussenminister der neuen Übergangsregierung, nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen, Andrij Sybiha.

    An dem Treffen in der syrischen Hauptstadt nahm auch der syrische De-facto-Herrscher Ahmed al-Scharaa teil. Er ist Anführer der islamistischen Aufständischen, die den Staatschef Baschar al-Assad gestürzt haben. Assad hatte über viele Jahre engste Verbindungen nach Russland, wo er vor Wochen auch Zuflucht gefunden hat.

    Sybiha sicherte Syrien Unterstützung zu. Bereits am Mittwoch sollen Lkw mit 500 Tonnen ukrainischen Mehls in Syrien eintreffen, sagte er.

    Im Gegenzug gehe Kiew davon aus, dass sich die neue Führung unter Führung der Islamisten an internationales Recht halte und die unter Syriens gestürzten Machthaber al-Assad vollzogene Anerkennung der völkerrechtswidrigen russischen Annexion ukrainischer Gebiete rückgängig mache. Er erinnerte daran, dass sowohl Syrien als auch die Ukraine unter Russland und dem Iran gelitten hätten.

    Der urainische Aussenminister Andrii Sybiha (links) und sein syrischer Amtskollege Asaad Hassan al-Shibani bei ihrem Treffen im ukrainischen Konsulat in Damaskus.
    Der urainische Aussenminister Andrii Sybiha (links) und sein syrischer Amtskollege Asaad Hassan al-Shibani bei ihrem Treffen im ukrainischen Konsulat in Damaskus.
    AP Photo/Omar Sanadiki/Keystone

    Die diplomatischen Beziehungen zwischen Syrien und der Ukraine wurden 2022 abgebrochen. Auslöser war unter anderem Syriens Anerkennung der Separatistengebiete Luhansk und Donezk als unabhängige Staaten.

    Während der Assad-Herrschaft war Russland die wichtigste Schutzmacht Syriens. Nicht zuletzt dank des russischen Militäreinsatzes gelang es ihm mit seinen Anhängern bis zu seinem Sturz rund zwei Drittel des Landes zu kontrollieren. Die russische Regierung distanzierte sich zuletzt vom gestürzten Assad.

  • 20.20 Uhr

    Finnische Behörde will verdächtigen Tanker inspizieren

    Nach der Beschädigung eines Stromkabels auf dem Grund der Ostsee will die finnische Behörde für Verkehr und Kommunikation den Öltanker«Eagle S» inspizieren, der mit dem Vorfall in Verbindung gebracht wird.

    Das meldete die finnische Nachrichtenagentur STT unter Berufung auf die Behörde Traficom. Bei der sogenannten Hafenstaatkontrolle geht es darum, ob internationale Vorschriften zum Betrieb eingehalten werden. Im Zweifel kann das Schiff so lange festgehalten werden, bis etwaige Mängel behoben sind. Die Inspektion werde durchgeführt, sobald die polizeilichen Ermittlungen es erlauben, so der Bericht.

    Die «Eagle S» gehört laut EU zur russischen Schattenflotte. Gemeint sind damit Tanker und andere Frachtschiffe, die Russland benutzt, um Sanktionen infolge der Invasion in die Ukraine zu umgehen, etwa beim Öltransport.

    Derzeit liegt die «Eagle S» östlich von Helsinki vor Anker. Am ersten Weihnachtsfeiertag war das Stromkabel Estlink 2 zwischen Finnland und Estland beschädigt worden. Die finnischen Behörden vermuten Sabotage und setzten den unter der Flagge der Cookinseln fahrenden Öltanker fest.

    Unter Sabotageverdacht: Der Tanker Eagle S».
    Unter Sabotageverdacht: Der Tanker Eagle S».
    Jussi Nukari/Lehtikuva/dpa

    Die Besatzung, die nun verhört wird, steht im Verdacht, den Schaden mit einem Anker verursacht zu haben. Polizei und Küstenwache in Finnland leiteten entsprechende Ermittlungen ein. Am Meeresboden wurden entsprechende Schleifspuren entdeckt. Über Weihnachten wurden zudem Störungen an Kommunikationskabeln in der Ostsee bekannt.

    Wie die Zeitung «Helsingin Sanomat» berichtete, beauftragte die Betreiberfirma des Tankers einen finnischen Anwalt damit, die Freigabe des Schiffes vor Gericht zu beantragen.

  • 18.05 Uhr

    Russland und Ukraine tauschen vor Jahreswechsel 300 Kriegsgefangene aus

    Russland und die Ukraine haben vor dem Jahreswechsel 300 Kriegsgefangene ausgetauscht. Der Austausch der Gefangenen sei unter Vermittlung der Vereinten Arabischen Emirate erfolgt, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Montag. Am 30. Dezember seien «als Ergebnis der Verhandlungen» 150 russische Soldaten freigelassen worden. Im Gegenzug seien 150 Kriegsgefangene aus der Ukraine der ukrainischen Armee übergeben worden.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte seinerseits, die Ukraine habe im Zuge des Gefangenenaustauschs 189 Menschen zurückerhalten, darunter Soldaten, Grenzschutzbeamte und zwei Zivilisten aus der russisch besetzten Stadt Mariupol. «Wir arbeiten daran, alle aus russischer Gefangenschaft zu befreien. Das ist unser Ziel. Wir vergessen niemanden», erklärte Selenskyj.

    Nach ukrainischen Angaben vom Montag hat Moskau im Rahmen von Verhandlungen mit Kiew seit Beginn des Konflikts insgesamt 3956 Menschen – Soldaten sowie Zivilisten – freigelassen. Auch die ukrainische Seite gab an, dass der Austausch unter Vermittlung der Vereinten Arabischen Emirate stattfand.

    Russlands Menschenrechtsbeauftragter Tatjana Moskalkowa veröffentliche bei Telegram Videoaufnahmen, die vor Bussen versammelte Soldaten zeigen. «Schon bald werden unsere Jungs ihre Verwandten und Freunde umarmen und das neue Jahr in ihrer Heimat feiern», schrieb Moskalkowa zu dem Video.

    Selenskyj veröffentlichte Fotos von Männern in einem Reisebus, die ukrainische Flaggen halten. Silvester ist in beiden Ländern ein wichtiges Fest.

  • 17.52 Uhr

    Ukraine bekommt 15 Milliarden Dollar G7-Hilfe aus den USA

    Die von Russland mit Krieg überzogene Ukraine bekommt aus den USA 15 Milliarden Dollar als Teil eines grossen Hilfspakets der G7. Das sei zwischen der Weltbank als Verwalterin des Geldes und dem ukrainischen Finanzministerium vereinbart worden, teilte Ministerpräsident Denys Schmyhal in Kiew auf Telegram mit. Die Summe solle für soziale und humanitäre Zwecke verwendet werden.

    Abgesichert ist die Summe zum Ärger Moskaus durch Zinseinkünfte auf russisches Staatsvermögen, das im Westen eingefroren ist. Die Siebenergruppe führender demokratischer Industriestaaten (G7) und die EU wollen der Ukraine auf diese Weise einen Kredit in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar zugutekommen lassen. Der Anteil der USA beträgt insgesamt 20 Milliarden US-Dollar.

  • 17.21 Uhr

    Baku: Russland will mutmasslich Schuldige für Flugzeugabsturz in Kasachstan verfolgen

    Nach dem Flugzeugabsturz in Kasachstan hat Russland nach Angaben der aserbaidschanischen Staatsanwaltschaft zugesagt, die mutmasslich Verantwortlichen zu ermitteln. Der Leiter des russischen Ermittlungskomitees habe mitgeteilt, dass «intensive Massnahmen» vorgenommen würden, «um die Schuldigen zu identifizieren und sie strafrechtlich zur Verantwortung zu ziehen», erklärte die aserbaidschanische Generalstaatsanwaltschaft.

    Moskau habe ausserdem zugesagt, zusätzlich zu den Ermittlungen am Absturzort in Kasachstan «eine vollständige, umfassende und objektive Untersuchung» des Unfalls vorzunehmen, hiess es weiter.

    Die Maschine von Aserbaidschan Airlines mit 67 Insassen war am Mittwoch auf dem Weg von Aserbaidschans Hauptstadt Baku nach Grosny in Russland, flog dann aber Richtung Aktau in Kasachstan, wo sie abstürzte. 38 Menschen kamen dabei ums Leben.

    Der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew erklärte, das Flugzeug sei über russischem Gebiet «aus Versehen» getroffen worden und Moskau wolle nun die Ursache verschleiern. Zuvor hatte sich Kremlchef Wladimir Putin in einem Telefonat mit Alijew für den Vorfall entschuldigt und eingeräumt, dass Luftabwehrsystem zur Zeit des Absturzes aktiv gewesen sei – er sagte aber nicht, dass die Passagiermaschine von einer russischen Rakete getroffen wurde.

    Nach Angaben aus Moskau wurde Grosny, wo das Flugzeug eigentlich hätte landen sollen, am Unglückstag von ukrainischen Drohnen angegriffen. Deshalb sei die russische Flugabwehr aktiv gewesen. Die USA sehen nach eigenen Angaben Hinweise, «dass dieses Flugzeug von russischen Luftabwehrsystemen abgeschossen wurde».

  • 16.48 Uhr

    Ostseestaaten wollen Sabotage mit Schiffen vereiteln

    Nach dem Ausfall des Unterseekabels Estlink 2 wollen die baltischen und nordischen Staaten die Überwachung von Schiffsbewegungen in der Ostsee verstärken.

    Die Länder arbeiten nach Angaben von Litauens Regierungschef Gintautas Paluckas an einem Aktionsplan, um den Schutz der Energieinfrastruktur sicherzustellen. Verfolgt werden soll etwa, wo Schiffe manövrieren und welche Risiken dies mit sich bringe, sagte er litauischen Medienberichten zufolge nach einer Regierungssitzung in Vilnius. Zum Einsatz kommen sollen dabei auch technische Mittel.

    Litauen selbst wird nach der Beschädigung von Estlink 2 zusätzliche Massnahmen zur Überwachung ergreifen, wie Energieminister Zygimantas Vaiciunas ankündigte. Die Regierung in Vilnius hatte zuvor bereits Anfang Dezember beschlossen, dass die Sicherheitsbehörden von 2025 an mehrere Objekte stärker schützen werden, die für die Energieversorgung des baltischen EU- und Nato-Landes wichtig sind.

    Die Stromleitung Estlink 2 zwischen Estland und Finnland war in der Vorwoche unterbrochen worden. Die finnischen Behörden vermuten Sabotage und setzten den unter der Flagge der Cookinseln fahrenden Öltanker «Eagle S» fest. Dessen Anker könnte den Schaden am Kabel verursacht haben. Das Schiff gehört laut EU zur russischen Schattenflotte. Über Weihnachten wurden zudem Störungen an Kommunikationskabeln in der Ostsee bekannt.

    In Litauen und anderen Ostsee-Anrainerstaaten herrscht erhöhte Wachsamkeit und Alarmbereitschaft wegen möglicher Sabotageakte, nachdem es zuletzt mehrfach zu Ausfällen und Störungen von Stromkabeln, Gaspipelines und Telekommunikationsverbindungen gekommen war. Paluckas betonte, dass auch Offshore-Windparks besondere Aufmerksamkeit erforderten und die Beschädigung von Stromkabeln Volkswirtschaften aufgrund höherer Preise pro Kilowattstunde «Dutzende bis Hunderte Millionen Euro» kosten könne.

  • 15.33 Uhr

    USA stellen weitere Milliarden und Waffen für Ukraine bereit

    Der scheidende US-Präsident Joe Biden stellt weitere Hilfen für die von Russland angegriffene Ukraine im Wert von insgesamt knapp 2,5 Milliarden US-Dollar (rund 2,27 Mrd. Franken) bereit. Es handelt sich um Mittel, die bereits vom US-Kongress freigegeben wurden.

    Die Hilfen umfassen zum einen Waffen und Munition im Wert von 1,25 Milliarden US-Dollar für das ukrainische Militär sowie weitere 1,22 Milliarden US-Dollar Sicherheitshilfe.

    Biden teilte mit, seine Regierung werde die vom Kongress bewilligten Mittel vollständig ausschöpfen. «Auf meine Anweisung hin werden die Vereinigten Staaten während meiner verbleibenden Amtszeit weiterhin unermüdlich daran arbeiten, die Position der Ukraine in diesem Krieg zu stärken», erklärte er. Es gehe um die Verteidigung der Freiheit und Unabhängigkeit des ukrainischen Volkes. Russland hatte sein Nachbarland im Februar 2022 überfallen. Mit dem Hilfspaket wolle man der Ukraine sowohl unmittelbar als auch längerfristig auf dem Schlachtfeld helfen, teilte Biden mit. Das Verteidigungsministerium sei bereits mit der Auslieferung von Geschossen, Raketen und Panzern befasst, die die Position der Ukraine in diesem Winter stärken sollten. Dazu zählten nach Angaben des US-Aussenministeriums etwa Munition für den US-Artillerieraketenwerfer Himars und Panzerabwehrraketen vom Typ Javelin.

    Die USA sind der grösste Unterstützer der Ukraine in ihrem fast dreijährigen Abwehrkampf. Ungewiss ist, welchen Kurs Bidens Amtsnachfolger Donald Trump einschlagen wird, der am 20. Januar als 47. US-Präsident vereidigt wird.

  • Montag, 30. Dezember 2024, 15.16 Uhr

    Putin gratuliert Orban, Fico und Schröder zu Neujahr

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat westliche Staatschefs beim Versand seiner Neujahrsglückwünsche ignoriert - mit Ausnahme der Regierungschefs von Ungarn und der Slowakei, Viktor Orban und Robert Fico.

    Deutschlands Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder steht als einziges ehemaliges westliches Staatsoberhaupt auf der Empfängerliste von Glückwunschtelegrammen, die der Kreml auf seiner Webseite veröffentlichte. Fico stehe zwar nicht auf der Liste, ihm habe Putin aber ebenfalls gratuliert, bestätigte Kremlsprecher Dmitri Peskow.

    Nach Darstellung aus Moskau zeichnen sich Ungarn und die Slowakei durch den Verzicht auf eine «russophobe Politik» aus. Beide Länder sind stark von russischen Gaslieferungen abhängig. Sowohl Orban als auch Fico haben Putin nach Beginn des vom Kremlchef befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine besucht. Die Waffenhilfe der EU für die angegriffene Ukraine und die Sanktionen gegen Russland kritisieren sie, haben sie aber bislang weitgehend mitgetragen.

    Zwischen Fico und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj war wegen der Weigerung Kiews, den zum Jahresende auslaufenden Gastransitvertrag mit Russland zu verlängern, zuletzt ein verbales Scharmützel ausgebrochen. Fico drohte, die Stromlieferungen an die Ukraine einzustellen, sein Verteidigungsminister Robert Kalinak forderte Kiew zur Abtretung von Gebieten an Russland auf, um einen Frieden zu erreichen. Selenskyj seinerseits bezeichnete Fico als Handlanger des Kremls.

  • 22.36 Uhr

    Slowakische Regierung: Ukraine muss Gebiete aufgeben

    Die Ukraine muss nach Ansicht des slowakischen Verteidigungsministers Robert Macinak einen Teil ihres Territoriums aufgeben, damit es zu einem Frieden kommt. Dies sei die Realität, sagte Macinak dem Fernsehsender TA3. Es liege im Interesse der Slowakei, dass der Krieg in dem Land sofort beendet werde und es zu Verhandlungen und einem Waffenstillstand zwischen den Parteien komme.

    «Wahrscheinlich ist der Ukraine nicht klar, dass sie nie zwischen Deutschland und der Schweiz liegen wird, sondern immer ihre längste Grenze mit Russland haben wird», sagte der Politiker weiter. Zwar habe Russland mit seinem Angriff alle Regeln gebrochen und gegen das Völkerrecht verstossen. Daher gebe es keinen Zweifel, wer der Aggressor sei. «Aber wir müssen auch sehen, was in anderen Regionen passiert und ob wir bei anderen Streitigkeiten denselben Massstab anlegen.»

  • 21.59 Uhr

    Militär-Ombudsmann soll ukrainischen Soldaten helfen

    Auf Wunsch der ukrainischen Soldaten wird in dem Land das Amt eines Militär-Ombudsmanns als direkter Ansprechpartner für die Truppe geschaffen. Das hat Präsident Wolodymyr Selenskyj am Abend in seiner Videoansprache angekündigt. Gebraucht werde jemand, der die Rechte der Soldaten schützt, sagte er. Zusammen mit dem Verteidigungsministerium solle er den Soldaten und ihren Familien wirklich helfen können.

    Ukrainische Soldaten hatten bisher vor allem in rechtlichen Fragen keinen direkten Ansprechpartner und mussten oft auch aus dem Schützengraben im Abwehrkampf gegen Russlands Armee den oft langwierigen Dienstweg beschreiten.

    In einem ersten Schritt soll es laut Selenskyj nun einen Erlass geben zur Ernennung eines Präsidialbeauftragten für den Schutz der Rechte von Soldaten und Familienangehörigen. Damit werde die Einrichtung der Ombudsstelle vorbereitet. «Ich habe einen Kandidaten ausgewählt - einen starken Kandidaten», sagte Selenskyj - ohne einen Namen zu nennen.

  • 19.15 Uhr

    Chef von Reisebüro für Homosexuelle tot in russischer U-Haft gefunden

    Der Betreiber eines Reisebüros für Homosexuelle ist in Russland tot in seiner Zelle aufgefunden worden. Ein Ermittler habe dem Anwalt von Andrej Kotow mitgeteilt, dessen Mandant habe sich in der Untersuchungshaft selbst getötet, teilte das Bürgerrechtsportal OWD-Info am Sonntag mit. Dem Portal zufolge war Kotow Direktor des Reisebüros «Men Travel» und wurde wegen der «Organisation extremistischer Aktionen und der Teilnahme daran» angeklagt.

    Das unabhängige Medienportal Mediasona hatte zuvor berichtet, Kotow habe die Anklage zurückgewiesen und vor Gericht gesagt, er sei von Vollzugsbeamten geschlagen und mit Elektroschocks malträtiert worden, obwohl er keinen Widerstand geleistet habe.

    Angehörige sexueller Minderheiten in Russland stehen seit mehr als zehn Jahren unter rechtlichem und öffentlichem Druck, vor allem aber seit der Kreml 2022 Truppen in die Ukraine einmarschieren liess. Der russische Staatschef Wladimir Putin argumentiert, die Invasion sei ein Stellvertreterkrieg mit dem Westen. Dieser wolle Russland und seine «traditionellen Familienwerte» zerstören und fordere zu diesem Zweck Rechte für sexuelle Minderheiten.

  • 16.22 Uhr

    Hunderte Drohnen und Gleitbomben gegen die Ukraine

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Bilanz der russischen Angriffe gegen sein Land in den vergangenen sieben Tagen gezogen. «Insgesamt hat Russland in dieser Woche mehr als 370 Angriffsdrohnen, etwa 280 gelenkte Gleitbomben und 80 Raketen verschiedener Typen gegen die Ukraine eingesetzt», schrieb Selenskyj auf Facebook. «Selbst in der Weihnachtsnacht führten die Terroristen einen massiven Luftangriff durch.»

    Die russischen Angriffe richteten sich in erster Linie gegen Objekte der energetischen Infrastruktur der Ukraine. Daneben wurden demnach auch scheinbar wahllos Wohngebäude angegriffen und beschädigt. Mehrere Menschen starben im Verlauf dieser Attacken.

    Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums setzt Russland bei seinen Raketen- und Drohnenangriffen auf die Ukraine auf eine veränderte Taktik. Russland habe sich höchstwahrscheinlich entschieden, seit August 2024 zwischen den Angriffen mehr Zeit vergehen zu lassen, um Bestände aufzubauen, schrieben die Briten auf der Plattform X. Moskau setze eher auf seltenere, grössere Angriffswellen statt auf häufigere, kleinere Angriffe.

    Mit diesen kombinierten Massenangriffen überlastet das russische Militär die ukrainische Flugabwehr. Neben den eigentlichen Kampfdrohnen setze Russland auch sogenannte Köderdrohnen ein, die mit nur wenig oder gar keinem Sprengstoff beladen sind. Dadurch wird die ukrainische Flugabwehr gezwungen, wertvolle Munition zu verschwenden.

  • Sonntag, 29.12.2024, 15.56 Uhr

    Ukrainische Truppen riskieren weitere Verluste in Kursk

    Fünf Monate nach dem Beginn des ukrainischen Überraschungsangriffs auf die russische Region Kursk wird die Gefahr einer Niederlage Kiews immer grösser. Die Kämpfe sind so heftig, dass einige ukrainische Kommandeure ihre Toten nicht mehr bergen können. Die Soldaten sind demoralisiert. Sie hätten kaum eine Möglichkeit zum Gegenangriff, sagen Frontsoldaten und Kommandeure der Nachrichtenagentur AP.

    Seit Russland von dem blitzartigen Vorstoss der Ukrainer überrumpelt wurde, hat es mehr als 50'000 Soldaten in der Region zusammengezogen, darunter auch Tausende seines Verbündeten Nordkorea. Genaue Zahlen sind schwer zu ermitteln, aber Moskaus Gegenangriff hat Tausende Tote und Verwundete gefordert. Die Ukrainer haben mehr als 40 Prozent der 984 Quadratkilometer verloren, die sie im August in der Region Kursk eingenommen hatten.

  • 23.27 Uhr

    Melnyk fordert von Deutschland 80 Milliarden Militärhilfe für die Ukraine

    Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat eine massive Ausweitung deutscher Waffenlieferungen an die Ukraine gefordert. «Ich erwarte von der neuen Bundesregierung, dass die Militärhilfe für die Ukraine im Koalitionsvertrag auf eine stabile Basis gestellt wird», sagte Melnyk den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstagsausgaben). «Die künftige Koalition sollte für die nächsten vier Jahre mindestens 80 Milliarden Euro einplanen, also 20 Milliarden Euro pro Jahr.»

    Die Summe wäre «eine gewinnbringende Investition auch für Deutschlands Sicherheit», fuhr Melnyk fort. Ausserdem sende Deutschland damit ein Signal der Stärke an den designierten US-Präsidenten Donald Trump, an die Europäer und vor allem an Russlands Präsidenten Wladimir Putin.

    Deutschland habe zwar im Vergleich zum Beginn des Krieges einen «Riesensprung» gemacht und Hilfen in Milliardenhöhe geliefert. «Bei allem Lob für die Bundesregierung lautet die Schlüsselfrage: Ist diese Hilfe ausreichend, um den Andrang der Russen zu stoppen und sie zu vertreiben? Leider ist die Antwort Nein», betonte Melnyk in dem Zeitungsinterview.

    Die Europäer seien mit Blick auf einen möglichen Wegfall der US-Militärhilfe unter dem künftigen Präsidenten Trump besonders gefordert, sagte der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland. Melnyk rief die EU-Länder auf, ein «grosses gemeinsames Aufrüstungsprojekt» in Höhe von 680 Milliarden Euro pro Jahr zu starten.

    Besondere Hoffnungen setzt der ukrainische Diplomat bei der Aufstockung der Militärhilfe auf den Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz. «Persönlich traue ich Friedrich Merz, den ich gut kenne, diesen grossen Wurf zu. Die Frage ist, ob der Koalitionspartner, mit dem er regieren wird, dies zulässt.» Für Melnyk wären die Grünen mit Robert Habeck ein idealer Partner.

    Melnyk war von 2015 bis Oktober 2022 ukrainischer Botschafter in Berlin, danach löste ihn der jetzige Botschafter Oleksii Makeiev ab. Melnyk war wegen seiner oft als provokativ empfundenen Äusserungen umstritten. Im November 2022 wurde er zunächst zum Vize-Aussenminister ernannt und wechselte dann im Juni 2023 nach Brasilien.

  • 22.02 Uhr

    Wieder Massenproteste in Georgien

    Tausende Georgier haben am Abend erneut in Tiflis (Tbilissi) gegen die ihrer Ansicht nach illegitime Regierung und für die Freilassung inhaftierter Teilnehmer früherer Protestkundgebungen demonstriert. Aus einer Menschenkette, die sich durch die ganze Hauptstadt zog, wurde am Abend nach Medienberichten eine grosse Menschenmenge, die sich vor dem Parlamentsgebäude der Südkaukasusrepublik versammelte. Die Kundgebung verlief zunächst friedlich. Auch aus anderen Städten wurden Proteste gemeldet.

    Am Sonntag ist in Tiflis die Amtseinführung des neuen Präsidenten Michail Kawelaschwili angesetzt. Die prowestliche Staatschefin Salome Surabischwili, die sich an den Kundgebungen beteiligte, will das verhindern und hat mehrfach betont, sie werde ihr Amt nicht abgeben. Sie erkennt die Wahl vom 14. Dezember nicht an und fordert mit Unterstützung von Massenprotesten Neuwahlen. Das Staatsoberhaupt nimmt in dem Land, das auch eine lange Grenze mit Russland hat, eher repräsentative Aufgaben wahr.

    Surabischwili rief ihre Anhänger auf, sich am Sonntag vor dem Präsidentenpalast zu versammeln. «Ich erwarte Euch vor dem Orbeliani-Palast», wurde sie von der Agentur NewsGeorgia zitiert. Sie werde dann mit ihren Anhängern den weiteren Weg über die nächsten Tage festlegen.

    Seit Wochen demonstrieren täglich Tausende Menschen für eine Rückkehr zum EU-Kurs des Landes und für eine Wiederholung der Parlamentswahl vom Oktober, als sich die nationalkonservative Regierungspartei Georgischer Traum zur Siegerin erklären liess. Georgischer Traum hatte Kawelaschwili für das Präsidentenamt aufgestellt. Der 53-Jährige ist seit 2016 Abgeordneter im georgischen Parlament. Davor war er Fussballer für verschiedene Vereine im In- und Ausland.

    Der Georgische Traum hatte EU-Beitrittsverhandlungen des Landes bis 2028 auf Eis gelegt und damit Proteste prowestlich eingestellter Georgier ausgelöst. Dabei kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen, Verletzten und mehreren Hundert Festnahmen. Der Polizei wird Gewalt und Folter vorgeworfen.

  • 19.53 Uhr

    Finnische Polizei beschlagnahmt verdächtigen Tanker 

    Nach der mutmasslichen Sabotage an einem Unterwasserkabel in der Ostsee hat die finnische Polizei den verdächtigen Tanker «Eagle S» beschlagnahmt. Das Schiff sei für weitere Ermittlungen zum Hafen von Kilpilahti eskortiert worden, erklärte die Polizei. Zuvor hatte der Tanker im Meer vor der finnischen Küste gelegen.

    An dem Stromkabel Estlink 2 zwischen Finnland und Estland war am ersten Weihnachtstag ein Schaden festgestellt worden. Die finnischen Behörden vermuten, dass der Anker des vom russischen St. Petersburg aus gestarteten Öltankers «Eagle S» das am Boden der Ostsee verlaufende Kabel beschädigt hat. Finnland hatte den Tanker daher gestoppt und in finnische Gewässer eskortiert.

    Der Öltanker «Eagle S» wird zu einem Ankerplatz gebracht.
    Der Öltanker «Eagle S» wird zu einem Ankerplatz gebracht.
    Vesa Moilanen/Lehtikuva/dpa

    Die finnischen Behörden ermitteln wegen des Verdachts der «schweren Sabotage». Erst vor einem Monat waren im Abstand von wenigen Stunden zwei wichtige Telekommunikationskabel in der Ostsee beschädigt worden, in diesem Fall geriet ein chinesischer Frachter unter Verdacht.

    Die finnischen Ermittler vermuten, dass der verdächtige Tanker «Eagle S» zur sogenannten russischen Schattenflotte gehört, mit der Russland das vor zwei Jahren im Zuge des Ukraine-Krieges verhängte Öl-Embargo umgeht. Für die Schattenflotte nutzt Russland unter fremder Flagge fahrende Tanker, um ungeachtet der internationalen Sanktionen Rohöl und Ölprodukte zu exportieren.

  • 19.24 Uhr

    Gazprom liefert ab Januar kein Gas mehr nach Moldau

    Der russische Energiekonzern Gazprom hat angekündigt, zum Jahreswechsel die Gaslieferungen nach Moldau einzustellen. «Gazprom wird die Erdgaslieferungen an die Republik Moldau ab dem 1. Januar 2025 um 05.00 Uhr GMT (06.00 MEZ) auf null Kubikmeter pro Tag reduzieren», teilte das Unternehmen mit. Der Schritt erfolge in Zusammenhang mit der Weigerung Chisinaus, seine Schulden zu begleichen.

    Gazprom wirf Chisinau vor, Verträge nicht einzuhalten. Er behalte sich deshalb das Recht auf weitere Massnahmen vor, einschliesslich der Kündigung eines Gasliefervertrags mit Moldau, erklärte der Konzern.

    Russland liefert Gas in die moldauische Separatistenregion Transnistrien. Dort produziert das Kraftwerk Cuciurgan mit russischem Gas Strom, der 70 Prozent des Bedarfs Moldaus deckt. Die russischsprachige Region Transnistrien hatte sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion von Moldau abgespalten.

    Angesichts des erwarteten Ausfalls russischer Gaslieferungen hatte das moldauische Parlament Anfang Dezember einem 60-tägigen Notstand zugestimmt. Die Regierung begründete den Ausnahmezustand mit «unzureichenden Energieressourcen», welche sich «direkt und unmittelbar auf die Sicherheit des Staates und der Bürger auswirken» könnten.

    Zuvor hatte die Ukraine angekündigt, den Ende des Jahres auslaufenden Vertrag mit Russland über den Transport von russischem Erdgas durch sein Pipeline-Netzwerk nach Europa nicht zu verlängern. Mehreren Ländern Osteuropas droht somit ein Ende russischer Gaslieferungen.

  • 18.43 Uhr

    Italien meldet pro-russische Hackerangriffe auf Infrastruktur- und Regierungs-Websites

    Die italienische Polizei ermittelt nach eigenen Angaben wegen mutmasslich pro-russischer Hackerangriffe auf Websites des Aussenministeriums und der Mailänder Flughäfen. Neben dem Ministerium und den Flughäfen Mailand-Linate und Malpensa seien auch die Verkehrssysteme von Sienna und Turin gehackt worden, erklärte die Polizei.

    Aussenminister Antonio Tajani zufolge ist es der dritte Hackerangriff auf das Aussenministerim binnen drei Tagen. «Der heutige Angriff ist mit Sicherheit russischen Ursprungs», sagte Tajani. Der Minister ordnete nach eigenen Worten die Gründung einer neuen Abteilung für Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz innerhalb des Ministeriums an. Zudem würden die Sicherheitsvorkehrungen für die italienischen Botschaften verschräft.

    Die pro-russische Hackergruppe NoName057(16) beanspruchte die Cyberangriffe laut Polizei im Onlinedienst Telegram für sich. Die Gruppe greift immer wieder Behörden und strategisch wichtige Einrichtungen in Nato-Mitgliedsländern an, welche die Ukraine in dem Verteidigungskrieg gegen Russland unterstützen.

    «Wir registrieren seit drei Tagen Angriffe dieser Art auf Infrastrukturen und Ministerien», sagte Post-Polizeichef Ivano Gabrielli der Nachrichtenagentur Adnkronos. Derartige Attacken würden «zyklisch» von Gruppen ausgeführt, die den russischen Angriffskrieg in der Ukraine unterstützen.

  • 16.36 Uhr

    Baerbock: Beschädigung von weiterem Unterwasserkabel «dringender Weckruf»

    Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock hat sich alarmiert über einen weiteren mutmasslichen Sabotageakt Russlands in der Ostsee gezeigt und vor der sogenannten russischen Schattenflotte gewarnt. «Fast im Monatsrhythmus beschädigen Schiffe derzeit wichtige Unterseekabel in der Ostsee», sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. «Es fällt mehr als schwer, da noch an Zufälle zu glauben. Das ist ein dringender Weckruf für uns alle.» Unterseekabel seien «die Kommunikationsadern, die unsere Welt zusammenhalten».

    An dem Stromkabel Estlink 2 zwischen Finnland und Estland war am ersten Weihnachtstag ein Schaden festgestellt worden. Die finnischen Behörden vermuten, dass der Anker eines vom russischen St. Petersburg aus gestarteten Öltankers das am Boden der Ostsee verlaufende Kabel beschädigt hat. Finnland stoppte den verdächtigen Tanker «Eagle S» und eskortierte ihn in finnische Gewässer.

    Die finnischen Ermittler vermuten, dass «Eagle S» zur sogenannten russischen Schattenflotte gehört, mit der Russland das vor zwei Jahren im Zuge des Ukraine-Krieges verhängte Öl-Embargo umgeht. Für die Schattenflotte nutzt Russland unter fremder Flagge fahrende Tanker, um ungeachtet der internationalen Sanktionen Rohöl und Ölprodukte zu exportieren.

    Warnt vor Russlands Schattenflotte: Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock.
    Warnt vor Russlands Schattenflotte: Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock.
    Michael Kappeler/dpa

    Die russische Schattenflotte sei «eine grosse Gefahr für unsere Umwelt und für unsere Sicherheit», sagte die Baerbock. Daher seien mehr als 50 Schiffe bis Mitte Dezember mit europäischen Sanktionen belegt worden. «Weitere EU-Sanktionen gegen die Schattenflotte müssen folgen», forderte Baerbock.

    Die europäische Sicherheit sei nicht nur durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine bedroht, sondern auch durch «die hybriden Bedrohungen böswilliger Akteure», stellte die Aussenministerin fest. Daher gelte es, die kritische Infrastruktur noch stärker zu schützen. «Es braucht mehr Investitionen in den nationalen Schutz», sagte Baerbock.

    Zugleich werde die Zusammenarbeit in NATO und EU ausgebaut, fuhr die Ministerin fort. «So beraten wir derzeit gemeinsam mit unseren NATO-Partnern, wie wir die Ostsee besser vor hybriden Gefahren sichern können.»

  • 15.31 Uhr

    Russland will Flüge mit den USA zur ISS bis 2027 fortsetzen

    Russische und US-amerikanische Raumfahrer sollen ungeachtet der schweren politischen Spannungen ihrer Länder die Zusammenarbeit im Weltall in den kommenden Jahren fortsetzen. Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos kündigte in Moskau neue gemeinsame Flüge zur Internationalen Raumstation (ISS) bis 2027 an.

    Geplant seien in der Zeit zwei Flüge mit russischen Sojus-Raumkapseln zum Aussenposten der Menschheit und drei mit dem US-Transporter Crew Dragon, meldete die Nachrichtenagentur Interfax in Moskau in Bezug auf Angaben von Roskosmos. Eine zusätzliche Vereinbarung mit der Nasa über die gemeinsamen Flüge werde im kommenden Jahr unterzeichnet.

    Gewährleistet werden solle so die Verlässlichkeit der Arbeit auf der ISS, teilte Roskosmos weiter mit. Die Kosmonauten sollen künftig auch länger auf der ISS in rund 400 Kilometern über der Erde bleiben – statt im Schnitt sechs dann sieben bis neun Monate.

    Zudem strebt Russland weiter den Bau einer eigenen Raumstation im Weltall an, wie die Raumfahrtbehörde bei Telegram mitteilte. Die ISS gilt nach mehr als einem Vierteljahrhundert Betrieb als anfällig für Pannen.

    Trotz seines kostspieligen Angriffskrieges gegen die Ukraine und den damit verbundenen wirtschaftlichen Sanktionen plant Russland auch 2025 Ausgaben von umgerechnet rund drei Milliarden Euro für die Raumfahrt. Die Zusammenarbeit Russlands und der USA in der Raumfahrt ist wie einst im Kalten Krieg einer der wenigen Bereiche, in denen noch Kontakte bestehen.

    Für Weltraumtouristen bietet Russland im kommenden Jahr erstmals seit 2021 auch wieder Reisen zur ISS an. Der Aufenthalt ist für zehn Tage geplant. In der Nähe von Moskau durchlaufen zahlungskräftige Kunden in der Siedlung Sternenstädtchen an der Seite von Kosmonauten eine monatelange Vorbereitung auf den dreistündigen Flug vom Weltraumbahnhof Baikonur zur ISS. 2021 hatte Russland zwei japanische Weltraumtouristen zur ISS gebracht.

  • 14.07 Uhr

    Putin entschuldigt sich nach Flugzeugabsturz

    Nach dem Absturz eines Flugzeuges in Kasachstan entschuldigt sich Kremlchef Putin. 
    Nach dem Absturz eines Flugzeuges in Kasachstan entschuldigt sich Kremlchef Putin. 
    Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

    Nach dem Absturz der Passagiermaschine in Kasachstan mit 38 Toten hat sich Kremlchef Wladimir Putin bei dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev für den Vorfall entschuldigt. «Wladimir Putin entschuldigte sich dafür, dass sich der tragische Vorfall im russischen Luftraum ereignete», teilte der Kreml in Moskau nach einem Telefonat der beiden mit.

    Update 15.24 Uhr: Demnach erklärte Putin auch, dass zu dem Zeitpunkt die russische Flugabwehr im Einsatz gegen ukrainische Drohnenangriffe war. Dass die Flugabwehr das Flugzeug mit einer Rakete getroffen habe, sagte Putin in dieser Deutlichkeit allerdings nicht.

    Putin «sprach den Familien der Opfer erneut sein tiefes und aufrichtiges Beileid aus und wünschte den Verletzten eine baldige Genesung», teilte der Kreml weiter mit. In dem Gespräch sei festgestellt worden, dass das aserbaidschanische Passagierflugzeug wiederholt versuchte, auf dem Flughafen von Grosny zu landen. «Gleichzeitig wurden Grosny, Mosdok und Wladikawkas von ukrainischen Kampfdrohnen angegriffen, wobei die russische Luftabwehr diese Angriffe abwehrte», teilte der Kreml mit.

  • 11.36 Uhr

    Regierungschef der Slowakei als Vermittler bereit

    ARCHIV – Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico wird von seinen Gegnern oft als «prorussisch» kritisiert. Foto: Artyom Geodakyan/Sputnik/ Government Pool/AP/dpa
    ARCHIV – Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico wird von seinen Gegnern oft als «prorussisch» kritisiert. Foto: Artyom Geodakyan/Sputnik/ Government Pool/AP/dpa
    sda

    Der slowakische Regierungschef Robert Fico hat sein Land als Treffpunkt für mögliche Gespräche über ein Ende des Ukraine-Kriegs angeboten. «Wenn sich irgendjemand an uns wendet und daran interessiert ist, in der Slowakei Friedensgespräche über den ukrainisch-russischen Konflikt zu organisieren, kann er auf unsere Gastfreundschaft zählen», sagte Fico in einer bei Facebook veröffentlichten Videobotschaft. Diesen Vorschlag habe er bei seinem Besuch in Moskau mit Kremlchef Wladimir Putin diskutiert und sei erfreut über dessen positive Reaktion.

    Putin hatte bereits am Freitag erklärt, dass Fico bei seiner Moskau-Visite am vergangenen Sonntag sein Land als Plattform angeboten habe, und diese Initiative begrüsst. Der Linkspopulist Fico fällt immer wieder durch öffentliche Kritik an der Ukraine-Politik des Westens auf. Mit seiner Reise zu Putin hat er sich heftige Kritik der EU und der Ukraine zugezogen.

    Sein Angebot einer Vermittlung in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine verband Fico mit einer Drohung in Richtung Kiew. Falls die Ukraine wie geplant zum 1. Januar die Durchleitung russischen Gases in die Slowakei stoppe werde, dann werde man «adäquate Gegenmassnahmen» ergreifen, so der Regierungschef. «Wenn es unvermeidlich ist, dann werden wir die Stromlieferungen einstellen, die die Ukraine dringend braucht, wenn sie Versorgungsengpässe hat.»

  • 28.12.2024, 07.34 Uhr

    Russland wehrt Dutzenden ukrainischen Drohnenangriffe ab

    Die russische Flugabwehr hat in der Nacht nach Behördenangaben aus Moskau eine Angriffswelle mit Dutzenden ukrainischen Drohnen abgewehrt. Insgesamt seien 56 unbemannte Fluggeräte zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass mit. Allein 28 Drohnen wurden demnach im an die Ukraine grenzenden Gebiet Woronesch vernichtet, 11 in der Nachbarregion Belgorod und 17 im Gebiet Rostow. In Belgorod seien laut der Regionalverwaltung zwei Dorfbewohner durch Splitter verletzt worden, als ein Flugroboter explodierte. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

    Die Ukraine greift in ihrem Abwehrkampf gegen die russischen Invasoren immer wieder auch Ziele auf russischem Gebiet an – überwiegend mit Drohnen. Das Land wehrt sich seit fast drei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg, wobei die Zerstörungen und Opfer unter der Zivilbevölkerung in der Ukraine ungleich grösser sind.

  • 22.34 Uhr

    USA sanktionieren russlandfreundlichen georgischen Milliardär Iwanischwili

    Die USA haben Sanktionen gegen den russlandfreundlichen Milliardär Bidsina Iwanischwili in Georgien verhängt, wo pro-europäische Demonstranten seit Wochen gegen die Regierung protestieren. Der Gründer der Regierungspartei Georgischer Traum, der als mächtiger Drahtzieher in der Politik seines Landes gilt, und seine Partei untergrüben «die demokratische Zukunft Georgiens zum Vorteil Russlands», begründete US-Aussenminister Antony Blinken den Schritt am Freitag.

    Die Handlungen des Ex-Regierungschefs hätten «die demokratischen Institutionen ausgehöhlt, Menschenrechtsverletzungen ermöglicht und die Ausübung der Grundfreiheiten in Georgien beeinträchtigt», erklärte Blinken. Er verurteilte die «gewaltsame Unterdrückung von georgischen Bürgern, Demonstranten, Medienvertretern, Menschenrechtsaktivisten und Oppositionellen» durch die Regierungspartei unter Iwanischwilis Einfluss. Iwanischwili und der Georgische Traum brächten das Land vom Kurs einer «euro-atlantischen Zukunft ab», beklagte Blinken.

  • 21.44 Uhr

    US-Regierung will weiteres Hilfspaket für die Ukraine ankündigen

    Die USA werden nach Angaben von Regierungsvertretern weitere Militärhilfen an die Ukraine im Umfang von 1,25 Milliarden Dollar  ankündigen. Das Hilfspaket solle voraussichtlich am Montag offiziell bekanntgegeben werden und umfasse eine beträchtliche Menge an Munition, unter anderem für die Luftabwehrsysteme Nasams und Hawk, sagte Regierungsvertreter am Freitag. Ausserdem würden Stinger-Raketen und Artilleriegeschosse der Kaliber 155 und 105 Millimeter bereitgestellt.

  • 21.22 Uhr

    Selenskyj ruft China zum Einwirken auf Nordkorea auf

    Wegen des Einsatzes nordkoreanischer Soldaten in Russlands Krieg gegen die Ukraine ruft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj China auf, auf Nordkorea einzuwirken. «Das koreanische Volk sollte seine Leute nicht in den Kämpfen in Europa verlieren. Und das kann unter anderem von Koreas Nachbarn einschliesslich Chinas beeinflusst werden», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. «Wenn China es ernst meint mit seinen Erklärungen, dass der Krieg nicht ausgeweitet werden soll, muss es einen entsprechenden Einfluss auf Pjöngjang ausüben.» Peking ist der engste Verbündete des isolierten kommunistischen Landes.

    Moskau setze die Nordkoreaner vor allem bei der versuchten Rückeroberung des russischen Gebietes Kursk ein, sagte Selenskyj in Kiew. Sie erlitten dort hohe Verluste. «Wir sehen, dass das russische Militär und die nordkoreanischen Vorgesetzten überhaupt nicht am Überleben dieser Koreaner interessiert sind.»

    Aufseiten der Angreifer werde alles getan, damit die Nordkoreaner nicht in ukrainische Gefangenschaft gerieten. Selenskyj behauptete, dass sie eher von ihren eigenen Leuten getötet würden. Diese Darstellung ist nicht überprüfbar.

  • 18.32 Uhr

    USA berichten von schweren Verlusten unter nordkoreanischen Streitkräften

    Nach Angaben der US-Regierung sind nordkoreanische Streitkräfte mittlerweile in grosser Zahl an der Frontlinie bei Kursk im Ukraine-Krieg im Einsatz. Man gehe davon aus, dass die Soldaten dort massive «Infanterieangriffe gegen ukrainische Stellungen» durchführten, erklärte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby.

    Er betonte jedoch, dass die Taktik von «Wellen» ungeschützter Angriffe zu Fuss sich als wenig effektiv erwiesen habe. Sie habe zu erheblichen Verlusten bei den nordkoreanischen Streitkräften geführt. Allein in der vergangenen Woche seien nach US-Schätzungen mehr als 1000 Soldaten getötet oder verwundet worden. Zudem gebe es Berichte, dass nordkoreanische Soldaten sich lieber das Leben nähmen, als sich den ukrainischen Streitkräften zu ergeben – «wahrscheinlich aus Angst vor Repressalien gegen ihre Familien in Nordkorea, falls sie gefangen genommen werden», fügte er hinzu.

  • 17.23 Uhr

    Nach Absturz: Airlines stellen Flüge in russische Städte ein

    Nach dem Absturz einer Passagiermaschine mit 38 Toten setzt Azerbaijan Airlines den Flugverkehr in weitere russische Städte aus. Die Ziele Sotschi, Wolgograd, Ufa, Samara und Mineralnye Wody würden vorerst nicht mehr angesteuert, gab die Fluggesellschaft am Freitag bekannt. Sie verwies dabei auf vorläufige Ergebnisse einer Untersuchung zum Absturz der Embraer 190, der von einer «physischen und technischen Störung verursacht» worden sei. Es gelte, potenzielle Risiken für die Flugsicherheit zu berücksichtigen, hiess es weiter. Unmittelbar nach dem Absturz vom Mittwoch hatte Azerbaijan Airlines schon Verbindungen von Aserbaidschans Hauptstadt Baku nach Grosny und Machatschkala eingestellt.

    Die kasachische Airline Qazaq Air teilte ebenfalls am Freitag mit, dass sie Flüge von Astana ins russische Jekaterinburg für einen Monat nicht anbieten werde. Erst tags zuvor erklärte die israelische Fluggesellschaft El Al unter Verweis auf «Entwicklungen im russischen Luftraum», dass Verbindungen von Tel Aviv nach Moskau ausgesetzt würden.

  • 17.15 Uhr

    Nach mutmasslicher Sabotage: Nato verstärkt militärische Präsenz in der Ostsee

    Nach der mutmasslichen Sabotage an einem weiteren Unterwasserkabel in der Ostsee verstärkt die Nato ihre militärische Präsenz in dem Gebiet. Er habe mit Finnlands Präsident Alexander Stubb über die Ermittlungen nach der Beschädigung eines Unterwasser-Stromkabels zwischen Finnland und Estland gesprochen und seine «volle Solidarität und Unterstützung zum Ausdruck gebracht», erklärte Nato-Generalsekretär Mark Rutte am Freitag im Onlinedienst X. «Die Nato wird ihre Militärpräsenz in der Ostsee verstärken», betonte Rutte.

    An dem Stromkabel Estlink 2 zwischen Finnland und Estland war am ersten Weihnachtstag ein Schaden festgestellt worden. Die finnischen Behörden vermuten, dass der Anker eines vom russischen St. Petersburg aus gestarteten Öltankers das am Boden der Ostsee verlaufende Kabel beschädigt hat. Finnland stoppte den verdächtigen Tanker «Eagle S» und eskortierte ihn in finnische Gewässer.

  • 14.30 Uhr

    Russische Behörden äussern sich zu Flugzeugabsturz in Kasachstan

    Das in Kasachstan abgestürzte Passagierflugzeug aus Aserbaidschan konnte nach Moskauer Angaben aus Sicherheitsgründen nicht an seinem Zielort in Grosny landen.

    «Die Situation an diesem Tag und während dieser Stunden im Bereich des Flughafens von Grosny war sehr kompliziert», sagte der Chef der russischen Luftfahrtbehörde Rosawiazija, Dmitri Jadrow. «Ukrainische Kampfdrohnen führten zu diesem Zeitpunkt terroristische Angriffe auf die zivile Infrastruktur in den Gebieten Grosny und Wladikawkas.»

    Demnach waren wegen der Gefahr durch die Drohnen keine Starts und Landungen in Grosny, der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tschetschenien, erlaubt. Nach Darstellung Jadrows mussten alle Piloten in dem Zeitraum des Alarms den Luftraum verlassen. Es war das erste Mal, dass eine offizielle russische Stelle einen zeitlichen Zusammenhang zwischen einem Drohnenalarm und dem Absturz herstellte. Auf russischer Seite leitet Rosawiazija die Ermittlungen.

  • 4.20 Uhr

    Bericht: Soldat Nordkoreas in der Ukraine gefangengenommen

    Im Ukraine-Krieg ist Berichten zufolge erstmals ein aufseiten der russischen Angreifer kämpfender Soldat aus Nordkorea in Gefangenschaft geraten. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap meldete, habe der Geheimdienst in Seoul die Gefangennahme eines verwundeten Nordkoreaners bestätigt. Laut ukrainischen Militärangaben hätten ukrainische Spezialeinheiten den Mann bei Einsätzen in der russischen Frontregion Kursk gefangengenommen. Wann dies geschah, sei nicht genannt worden, hiess es.

    In einem am 17. Dezember 2024 vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj veröffentlichten Bild sind nordkoreanische Soldaten zu sehen, die in Kursk im Einsatz sein sollen.
    In einem am 17. Dezember 2024 vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj veröffentlichten Bild sind nordkoreanische Soldaten zu sehen, die in Kursk im Einsatz sein sollen.
    Bild: IMAGO/Newscom / EyePress

    Nordkorea schickte rund 10'000 nordkoreanische Soldaten nach Russland, um Moskau im Kampf gegen die Ukraine zu unterstützen. Nach einer kurzen Ausbildung sowie Ausrüstung mit russischen Waffen wurden die nordkoreanischen Kämpfer in die russischen Streitkräfte eingegliedert, die seit einiger Zeit bei Kursk kämpfen. Mehr als 3000 nordkoreanische Soldaten sollen bereits getötet oder verwundet worden sein. Diese nicht unabhängig überprüfbare Schätzung nannte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kürzlich nach einer Sitzung des Oberkommandos der ukrainischen Streitkräfte.

  • Freitag, 27. Dezember 2024, 3.40 Uhr

    Schwere Attacken auf ukrainische Region Sumy

    Bei starkem Beschuss und Drohnenangriffen von russischer Seite auf die ukrainische Grenzregion Sumy ist nach Behördenangaben ein Zivilist getötet worden. «Im Laufe des Tages feuerten die Russen 169 Mal auf die grenznahen Gebiete und Siedlungen der Region Sumy. Es wurden 311 Explosionen registriert», teilte die Gebietsverwaltung auf ihrem Telegram-Kanal mit. Der 59-Jährige kam am Donnerstag in der Gemeinde Krasnopillja ums Leben, wo den Angaben nach ein Privathaus brannte. Laut Staatsanwaltschaft befand sich der Mann in dem Haus.

    In einer anderen Gemeinde der Region wurden der Mitteilung zufolge durch den Beschuss weitere Häuser beschädigt.

    In der Nacht zum Freitag gab es auch in anderen Teilen der Ukraine russische Drohnenangriffe, unter anderem in der Hauptstadtregion, wie die örtliche Militärverwaltung auf Telegram meldete. Schäden wurden nach ersten Angaben nicht verzeichnet.

  • 22.10 Uhr

    US-Medien: Russischer Treffer auf Passagierflugzeug möglich

    Erste Hinweise deuten laut einem US-Regierungsvertreter darauf hin, dass ein russisches Flugabwehrsystem das in Kasachstan abgestürzte Passagierflugzeug von Aserbaidschan Airlines getroffen haben könnte. Dies berichteten unter anderem die Sender CNN und ABC News unter Berufung auf den Beamten. Das Weisse Haus verwies jedoch auch auf Personal in der Region, da die Ermittlungen noch andauerten.

    Bei dem Absturz der Embraer 190 waren am Mittwoch 38 Menschen ums Leben gekommen, 29 überlebten teils schwer verletzt. Die Schäden am Wrack der Maschine haben Spekulationen über einen möglichen Abschuss ausgelöst – auch die Regierung in Baku hegt laut Medienberichten entsprechende Vermutungen.

  • 21.33 Uhr

    Selenskyj: Erfolge bei Angriffen auf russischen Rückraum

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht Wirkung bei den zunehmenden Angriffen seiner Streitkräfte auf Ziele im Rückraum Russlands. «Wir haben die richtigen, notwendigen Ergebnisse bei der Zerstörung der militärischen Infrastruktur des Feindes», sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft aus Kiew.

    Dabei richteten sich die Attacken mit Waffen hoher Reichweite nicht gegen zivile Ziele. «Die Ukraine verteidigt sich gegen eine Aggression, und unsere Angriffe richten sich ausschliesslich gegen militärische Ziele», sagte er.

    Die Ukraine wehrt sich seit fast drei Jahren gegen eine russische Invasion und versucht deshalb, den Feind auch auf dessen eigenem Territorium zu treffen. Bei der Feuerkraft von Raketen und Marschflugkörpern ist die ukrainische Armee unterlegen. Allerdings baut die Ukraine Waffen mit höherer Reichweite allmählich aus. Für Angriffe gegen russische Truppenansammlungen oder Munitionsdepots darf Kiew seit dem Herbst auch westliche Waffen einsetzen.

    «Die Ukraine verteidigt sich gegen eine Aggression, und unsere Angriffe richten sich ausschliesslich gegen militärische Ziele»: Der ukrainische Präsident Selenskyj kämpft auch mit Worten um sein Land.
    «Die Ukraine verteidigt sich gegen eine Aggression, und unsere Angriffe richten sich ausschliesslich gegen militärische Ziele»: Der ukrainische Präsident Selenskyj kämpft auch mit Worten um sein Land.
    Efrem Lukatsky/AP/dpa (Archivbild)

    Mit eigenen Drohnen trifft die Ukraine Ölraffinerien oder Fabriken auch 1.000 Kilometer weit auf russischem Gebiet. Nicht in dieses Bild passten Drohnentreffer Ende vergangener Woche auf Wohnhochhäuser in der russischen Stadt Kasan.

    Selenskyj lobte, dass die USA in jüngster Zeit ihre Militärhilfe beschleunigten. «Es ist sehr wichtig, dass die Vereinigten Staaten jetzt ihre Lieferungen erhöhen», sagte er. «Das Tempo der Lieferungen sollte so sein, dass es die russischen Angriffe verlangsamt.»

    Die scheidende US-Führung unter Präsident Joe Biden hat in den vergangenen Wochen versucht, möglichst viel des bewilligten Geldes für Militärhilfe auszugeben. Unklar ist, welche Politik der künftige Präsident Donald Trump gegenüber der Ukraine verfolgen wird.

  • 21.18 Uhr

    Putin: Slowakei bietet sich als «Plattform» für Verhandlungen mit der Ukraine an

    Die Slowakei hat nach Angaben des russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeschlagen, als «Plattform» für Verhandlungen über einen Frieden in der Ukraine zu dienen. Der slowakische Regierungschef Robert Fico habe gesagt, dass sein Land im Falle von Friedensverhandlungen gerne als «Plattform» zur Verfügung stehe, sagte Putin vor Journalisten.

    Er halte die Lösung für «akzeptabel», sagte der russische Präsident: «Wir sind nicht dagegen», betonte er und lobte die «neutrale Position» der Slowakei.

    Fico ist einer der wenigen Staatenlenker in Europa, die weiterhin Nähe zum Kreml pflegen. Kurz vor Weihnachten hatte er Putin in Russland einen Besuch abgestattet. Die anderen westlichen Länder haben sich hingegen hinter der Ukraine versammelt.

    Das slowakische Aussenministerium in Bratislava bestätigte unterdessen am Donnerstagabend in einer der dpa vorliegenden Aussendung das Angebot, als Ort für einen Teil möglicher russisch-ukrainischer Friedensgespräche zur Verfügung zu stehen. Der ukrainischen Regierung habe man die Bereitschaft dazu bereits im Oktober im Rahmen einer gemeinsamen slowakisch-ukrainischen Regierungssitzung erklärt. Die slowakische Regierung setze sich dauerhaft für eine nichtmilitärische Lösung ein und habe immer wieder öffentlich ihre Bereitschaft erklärt, aktiv dazu beizutragen.

    Wenige Wochen vor der Rückkehr von Donald Trump ins Amt des US-Präsidenten wird die Möglichkeit von Friedensverhandlungen zur Beendigung des Konflikts in der Ukraine immer häufiger diskutiert. Der Konflikt war durch die russische Offensive im Februar 2022 ausgelöst worden. Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, den Frieden in der Ukraine nach seiner Amtsübernahme «binnen 24 Stunden» wiederherzustellen. Die Ungewissheit darüber, wie er dies erreichen will, löste in der Ukraine Besorgnis aus. Kiew befürchtet, dass es zu einer für das Land ungünstigen Vereinbarung gezwungen werden könnte.

    Fico, der seit Herbst 2023 wieder die Geschicke des EU- und Nato-Mitglieds Slowakei lenkt, lehnt Militärhilfen für die Ukraine ab und plädiert für Friedensgespräche. Er wirft Kiew ausserdem vor, die Versorgung seines Landes mit russischem Gas zu gefährden, von dem es stark abhängig ist.

    Die Ukraine hatte im Sommer bekannt gegeben, dass sie den bis Ende des Jahres laufenden Vertrag mit Russland über die Durchleitung russischen Gases durch ihr Pipelinenetz nach Europa nicht verlängert.

  • 19.47 Uhr

    Israelische Airline setzt Flüge nach Moskau aus

    Die israelische Fluggesellschaft El Al hat alle Flugverbindungen zwischen Tel Aviv und Moskau für diese Woche eingestellt. Grund seien die «Entwicklungen im russischen Luftraum», teilte die Airline mit. Sie werde kommende Woche neu beurteilen und entscheiden, ob die Flüge wieder aufgenommen würden.

    Zuvor war ein aserbaidschanisches Flugzeug in Kasachstan abgestürzt. Die Regierung in Baku führt den Absturz des Fliegers laut Medienberichten auf Beschuss durch eine Flugabwehrrakete beim Anflug auf die russische Stadt Grosny zurück. In mehreren Regionen des russischen Nordkaukasus seien um diese Zeit ukrainische Drohnen in der Luft bekämpft worden.

    Fotos des Heckteils der Unglücksmaschine zeigen Schäden, die den Einschlaglöchern von Schrapnell aus Flugabwehrwaffen ähneln. Offiziell steht die Ursache für den Flugzeugabsturz bislang nicht fest.

  • 19.22 Uhr

    Russland erklärt nationalen Notstand wegen Ölpest am Schwarzen Meer

    Wegen der Ölpest am Schwarzen Meer nach einem Tankerunglück hat Russland einen nationalen Katastrophenfall ausgerufen. Dies erlaube es, mehr Einsatzkräfte, Technik und Geld der Regierung im Kampf gegen das Öl einzusetzen, sagte Zivilschutzminister Alexander Kurenkow in Moskau.

    Bei stürmischem Wetter waren am 15. Dezember zwei Tankschiffe in der Meerenge von Kertsch zwischen dem russischen Festland und der von Moskau annektierten ukrainischen Halbinsel Krim verunglückt. Ein Tanker zerbrach. Nach Schätzung russischer Behörden flossen etwa 3000 Tonnen Öl ins Meer.

    An der Festlandsküste im Gebiet Krasnodar seien seitdem 30'000 Tonnen ölverschmutzter Sand eingesammelt worden, sagte Kurenkow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Die Küste werde auf 220 Kilometer Länge überwacht. Der Minister sprach von 10'000 Einsatzkräften. Allerdings gibt es aus der Region Klagen, dass die Behörden zu langsam handeln.

    Der verseuchte Sand wird nach Angaben von Umweltschützern vielfach nicht fachgerecht entsorgt. Es gibt Berichte, nach denen mit Ölsand befüllte Säcke nicht abtransportiert werden, aufplatzen und alles wieder ins Meer zurückgelangt. Betroffen ist demnach auch der wegen seines feinen Sandes beliebte Strand in dem Ferienort Anapa.

    Die Halbinsel Krim war wegen der vorherrschenden Westwinde anfangs nicht betroffen. Allerdings sind auch dort an der Südküste Ölflecken beobachtet worden. Die Schwarzmeerküste bis nach Sotschi und die Krim sind für Russland wichtige Feriengebiete mit warmem Meereswasser.

  • 18.45 Uhr

    EU: Verdächtiger Frachter gehört zu Russlands Schattenflotte

    Der EU zufolge steht ein Frachter, den die Ermittler nach der Störung eines Stromkabels in der Ostsee im Visier haben, in Verbindung zu Russland. «Das verdächtige Schiff ist Teil der russischen Schattenflotte, die die Sicherheit und die Umwelt bedroht und gleichzeitig den russischen Kriegshaushalt finanziert», hiess es in einer gemeinsamen Mitteilung der EU-Kommission und der Aussenbeauftragten Kaja Kallas.

    Zur russischen Schattenflotte werden Schiffe gezählt, die Russland inoffiziell benutzt, um Sanktionen zu umgehen – zum Beispiel beim Öltransport. «Wir werden weitere Massnahmen, einschliesslich Sanktionen, vorschlagen, um gegen diese Flotte vorzugehen», hiess es weiter in der Mitteilung.

    Finnische Ermittler hatten den Öltanker «Eagle S» festgesetzt, nachdem am Mittwoch die Stromverbindung EstLink2 nach Estland unterbrochen worden war. Das Schiff fährt unter der Flagge der Cookinseln.

    Der Schaden am Kabel könnte nach Angaben der Ermittler vom Anker des Schiffs verursacht worden sein. Die EU vermutet dabei Vorsatz: Der Vorfall sei der jüngste in einer Serie von mutmasslichen Attacken auf kritische Infrastruktur, hiess es. Jede vorsätzliche Zerstörung der kritischen Infrastruktur Europas werde aufs Schärfste verurteilt.

  • 18.09 Uhr

    Ukrainischer Geheimdienst: Schwere Verluste für Nordkorea in Kursk

    Bei Angriffen in der russischen Region Kursk haben nordkoreanische Soldaten nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdiensts schwere Verluste erlitten. Ukrainische Angriffe nahe Nowoiwanowka hätten nordkoreanischen Einheiten schwer zugesetzt, teilte der Geheimdienst GUR mit. Wegen Angriffen an der Front hätten nordkoreanische Truppen auch Probleme mit der Versorgung und hätten Trinkwasserknappheit erlitten.

    Russland ist es selbst mit Nordkoreas Hilfe noch nicht gelungen, die Kontrolle über die Region Kursk vollständig  zurück zu erlangen.
    Russland ist es selbst mit Nordkoreas Hilfe noch nicht gelungen, die Kontrolle über die Region Kursk vollständig  zurück zu erlangen.
    Russisches Verteidigungsministerium/AP/dpa (Archivbild)

    Nach ukrainischen Angaben hat Nordkorea 10'000 bis 12'000 Soldaten nach Russland entsandt, um dem Land in dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu helfen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte in dieser Woche mit, bei Kämpfen in Kursk seien 3000 nordkoreanische Soldaten getötet und verletzt worden. Ukrainische Truppen waren im August in Kursk vorgestossen und zwangen Russland dadurch, einen Teil seiner Soldaten aus dem Osten der Ukraine abzuziehen. Das russische Militär hat zwar einen Teil des Territoriums in Kursk von den Ukrainern zurückerobern können, doch hat es die ukrainischen Truppen nicht komplett vertreiben können.

  • 17.54 Uhr

    Flugbetrieb in Moskau zwischenzeitlich eingestellt

    Russlands Luftfahrtbehörde hat aus Sicherheitsgründen zeitweilig den Flugverkehr auf allen vier Hauptstadtflughäfen für kurze Zeit eingestellt. Es wurden kurzzeitig keine Starts und Landungen erlaubt auf den Moskauer Flughäfen Scheremetjewo, Domodedowo, Wnukowo und Schukowski, teilte die Behörde Rosawiazija mit.

    Die zeitweiligen Einschränkungen galten demnach auch für den Flughafen der 190 Kilometer südwestlich von Moskau gelegenen Stadt Kaluga. Konkrete Gründe wurden nicht genannt. Nach kurzer Zeit wurde wieder Entwarnung gegeben.

    Aeroflot-Passagierflugzeuge stehen auf dem Flughafen Scheremetjewo ausserhalb von Moskau.
    Aeroflot-Passagierflugzeuge stehen auf dem Flughafen Scheremetjewo ausserhalb von Moskau.
    Pavel Golovkin/AP/dpa

    Zu den Einschränkungen kommt es immer wieder auf verschiedenen Flughäfen in Russland im Zuge von Drohnenangriffen aus der Ukraine. Durch den Einsatz der russischen Flugabwehr sind dann bisweilen keine Starts und Landungen möglich. Von Abwehrmassnahmen war diesmal allerdings nichts bekannt.

    Die Ukraine verteidigt sich seit fast drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion. Als Teil ihres Abwehrkampfes greift sie dabei auch immer wieder Ziele in Russland an.

  • 17.05 Uhr

    Lawrow: Frankreich hat Dialog über die Ukraine unter Umgehung Kiews vorgeschlagen

    Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat versichert, dass Frankreich sich um einen «Dialog über die ukrainische Frage» unter Umgehung Kiews bemüht habe. «Ich werde nicht ins Detail gehen, um nicht wen auch immer zu enttäuschen, aber unsere französischen Kollegen haben mehrere Male über vertrauliche Kanäle Aufrufe gestartet», sagte Lawrow bei einer Medienkonferenz in Moskau.

    «‹Lasst uns helfen, lasst uns einen Dialog über die ukrainische Frage beginnen›», habe es darin geheissen. «Übrigens ohne die Ukraine», fügte Lawrow hinzu. Das Ansinnen sei entgegen der ständigen Beteuerungen des Westens erfolgt, der immer wieder betone: «‹Kein Wort über die Ukraine ohne die Ukraine›». «Wir haben nicht abgelehnt», sagte der russische Chef-Diplomat über den angeblichen Vorschlag Frankreichs. Russland sei «bereit zuzuhören».

    Lawrow machte keine Angaben dazu, wann diese angeblichen Kontakte erfolgten oder worum es genau gegangen sein soll. Aus Frankreich gab es zunächst keine Reaktion auf Lawrows Äusserungen.

    Lawrow kritisierte zudem das «zweideutige Verhalten» Frankreichs im Ukraine-Konflikt. Frankreich und andere europäische Länder haben die Möglichkeit ins Spiel gebracht, die Einhaltung eines möglichen Waffenstillstands zwischen Kiew und Moskau von europäischen Truppen überwachen zu lassen.

    Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hatte die EU und die USA vergangene Woche zur Einigkeit aufgerufen, um den russischen Staatschef Wladimir Putin aufzuhalten.

  • 16.08 Uhr

    Störung an Stromkabel: Finnland verdächtigt Öltanker

    Nach der Störung eines Stromkabels in der Ostsee haben finnische Ermittler einen Öltanker in Verdacht. Das Schiff «Eagle S» sei festgesetzt worden, teilte die Polizei in Helsinki mit. Am Mittwoch war die Stromverbindung EstLink2 nach Estland unterbrochen worden.

    Sie hätten das Kommando über das Schiff übernommen, teilten die finnischen Behörden mit. Einer finnischen Behörde zufolge kommt es auch bei mehreren Kommunikationskabeln zu Problemen. Auf Verbraucher habe das keine Auswirkungen, teilte das Wirtschaftsministerium in Estland mit.

    Das Schiff ist unter Flagge der Cookinseln unterwegs. Der «Financial Times» zufolge wird der Frachter mit der russischen Schattenflotte in Verbindung gebracht – also mit Schiffen, die Russland inoffiziell benutzen soll, um in Umgehung von Sanktionen etwa sein Öl in andere Länder zu liefern.

    «Die Annahme ist im Moment, dass es sich um ein Schiff handelt, das zur Schattenflotte gehört», sagte ein Vertreter des finnischen Zolls. Finnlands Präsident Alexander Stubb teilte auf der Plattform X mit, er habe sich von der Polizei über den Fall informieren lassen: Die Risiken, die von Schiffen der russischen Schattenflotte ausgingen, müssten verhindert werden.

    Der Schaden am Kabel könnte nach Angaben der Ermittler vom Anker verursacht worden sein. Die Reparatur werde mehrere Monate dauern, teilte der finnische Betreiber Fingrid mit. Die Stromversorgung in Finnland laufe dennoch stabil, die Lage könne sich aber verschlechtern, wenn etwa weniger Wind gehe.

    Bei Unterseekabeln kommt es immer wieder zu Störungen, häufig sind Unfälle etwa durch Schiffsanker die Ursache. Daten- und Stromkabel gehören allerdings auch zur kritischen Infrastruktur und können deshalb zur Zielscheibe militärischer Operationen werden.

  • 14.55 Uhr

    Verletzte nach russischem Angriff auf Markt in Nikopol

    Bei einem neuen russischen Angriff auf die Stadt Nikopol im Süden der Ukraine sind nach Behördenangaben mindestens acht Menschen verletzt worden. Getroffen worden sei diesmal der zentrale Markt. Drei Menschen seien in einem ernsten Zustand, teilte der Gouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, bei Telegram mit.

    Insgesamt würden sieben Menschen im Spital behandelt. Die Räumlichkeiten des Marktes seien erheblich beschädigt worden.

    Die Angaben waren zunächst nicht von unabhängiger Seite überprüfbar. Nikopol ist immer wieder Ziel russischer Angriffe. Unklar ist, welche Waffen zum Einsatz kamen.

  • 12.35 Uhr

    Verdächtige sollen Attentate auf russische Militärs geplant haben

    Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben mögliche Attentate auf ranghohe Militärs vereitelt. Vier russische Staatsbürger seien festgenommen worden, die entsprechende Vorbereitungen getroffen hätten, teilte der FSB mit. Es handle sich um ein mutmassliches ukrainisches Komplott.

    Die Drahtzieher hinter den geplanten Attentaten hätten beabsichtigt, einen der Offiziere durch eine Autobombe mit Fernzündung zu töten. Ein anderer Militär sollte durch einen in einem Umschlag versteckten Sprengsatz beseitigt werden. Die Namen der Personen, die angeblich ins Visier genommen werden sollten, nannte der FSB zunächst nicht. Der Inlandsgeheimdienst veröffentlichte ein Video von den Festnahmen und Vernehmungen der Verdächtigen.

    Der russische General Igor Kirillow gehörte zu den bekanntesten Gesichtern des Angriffskrieges gegen die Ukraine.
    Der russische General Igor Kirillow gehörte zu den bekanntesten Gesichtern des Angriffskrieges gegen die Ukraine.
    Uncredited/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa

    Mitte Dezember war der General Igor Kirillow durch eine aus der Ferne gezündete Bombe vor seinem Moskauer Wohnhaus getötet worden. Er war der Chef der russischen Abwehrtruppen gegen atomare, biologische und chemische Kampfmittel. Der ukrainische Inlandsgeheimdienst reklamierte die Tat für sich.

  • 11.02 Uhr

    Kreml warnt vor Spekulation um abgestürztes Flugzeug

    Nach dem Absturz eines Passagierflugzeugs in Kasachstan warnt Russland vor Spekulationen zu einem möglichen Abschuss der Maschine mit 67 Menschen an Bord. «Zurzeit läuft eine Untersuchung, jeder Vorfall in der Luftfahrt muss von spezialisierten Luftfahrtbehörden untersucht werden», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. «Es wäre falsch, eine Hypothese aufzustellen, bevor die Schlussfolgerungen der Untersuchung vorliegen.»

    Beim Absturz der Maschine starben am Mittwoch nahe der kasachischen Stadt Aktau an der Küste des Kaspischen Meeres 38 Menschen. 29 Menschen überlebten, einige mit schwersten Verletzungen. Weil an der Aussenhaut des Flugzeugs ungewöhnliche Schäden zu sehen sind, gibt es Spekulationen um einen möglichen Abschuss der Maschine mit einer Flugabwehrrakete. Der Vorsitzende des Senats in Kasachstan, Maulen Aschimbajew, wies dies als «Hype» und nicht belegte Behauptung zurück.

    Das Flugzeug stürzte bei der Stadt Aktau am Kaspischen Meer ab.
    Das Flugzeug stürzte bei der Stadt Aktau am Kaspischen Meer ab.
    Uncredited/The Administration of Mangystau Region/AP/dpa

    In der Ukraine etwa, aber auch im Lager der russischen Opposition im Ausland gab es Vorwürfe, die Flugabwehr habe die Maschine im Zuge eines Abwehrkampfes gegen einen ukrainischen Drohnenangriff beschossen. Tatsächlich meldeten Behörden im Nordkaukasus am Mittwochmorgen ukrainische Drohnenattacken.

  • Donnerstag, 26. Dezember, 7.36 Uhr

    Orte im russischen Belgorod nach Drohnenangriff ohne Strom

    Bei einem Drohnenangriff auf die russische Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine ist eine Stromleitung beschädigt worden. Die Bewohnerinnen und Bewohner von mehreren kleinen Ortschaften seien ohne Strom, teilte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, am späten Mittwochabend auf seinem Telegram-Kanal mit.

    Die ukrainische Luftwaffe habe den Landkreis Graiworon, der unmittelbar an der Grenze liegt, mit Drohnen angegriffen. In der gesamten Region Belgorod gab es vorübergehend Luftalarm.

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