Johan

Redaktionskritik

Sommer 1975: Philippe will einen Film drehen, doch sein Hauptdarsteller (und Geliebter) Johan wurde verhaftet. Die Suche nach einem Ersatz führt durch die Schwulenszene von Paris zu einer Zeit, in der Begriffe wie Gay Pride, Aids und Homo-Ehe dort weitgehend unbekannt waren. Die Odyssee von Regisseur Philippe Vallois’ Alter Ego, der sein Begehren zur Selbstfindung nutzt, zählt zu den ersten Schwulenfilmen Frankreichs und liegt nun in der Urfassung von 1976 vor, deren quasi-dokumentarische Sexszenen als skandalös radikal galten. Dabei besticht das Zeitzeugnis nicht nur durch sein virtuoses Spiel mit Erzählebenen und -stilen, sondern auch durch seine unbeschwerte Lebensfreude.