Neuer M2-Prozessor mit mehr Tempo für Apples kleinsten PC
Apple Mac mini 2023 M2: Test des Mini-PC
Der Mac mini 2023 bleibt klein, wird aber günstiger (in der kleinsten Variante) und kommt auf Wunsch mit deutlich stärkeren Prozessoren.
Foto: COMPUTER BILD
Uhr
Apples kleinster PC, der Mac mini, bekommt eine Frischzellenkur. Was macht der Mac mini 2023 besser als sein Vorgänger? Das klärt der Test von COMPUTER BILD.
Testfazit
Testnote
2,7
befriedigend
Kleine Kiste, viel Tempo – für die meisten Mac-User ist schon der kleinste Mac mini 2023 M2 (getestetes Modell MMFJ3D/A) schnell genug. Er lässt ältere Macs mit Intel-Chips ziemlich alt aussehen. Warum es trotzdem nur für eine befriedigende Note reicht? Das liegt an der kargen Ausstattung, etwa der sehr kleinen SSD. Und ja, auch 2023 gibt es Tastatur und Maus nur gegen Aufpreis.
Pro
- Sehr hohes Arbeitstempo
- Sehr leise
- Sehr geringer Stromverbrauch
Kontra
- Sehr kleine SSD
- Tastatur und Maus nur gegen Aufpreis
Beim Mac mini ist der Name Programm: ein vollwertiger Computer in einem Mini-Gehäuse. 2023 bekommt Apples kleinster PC eine Grundsanierung. Wichtigste Neuheit sind dabei frische Prozessoren aus der M2-Serie. Zum Test trat die kleinste Konfiguration des Mac mini an. Ab etwa 700 Euro gibt es hier viel Tempo zum Arbeiten. Was noch? Das sagt der Test!
M2 mit noch mehr Tempo
Der Apple Mac mini 2023 M2 ist ein wirklich schneller PC-Zwerg, der sich mit Office-Programmen locker eine sehr gute Temponote holt. Damit langweilt sich der Mac mini schon fast und ist sogar einen Ticken schneller als der Mac Studio mit M1 Max. Den Vorgänger Mac mini 2020 M1 hängt der neue Mac mini 2023 M2 klar ab. Ebenfalls zugelegt hat das Tempo bei leistungshungriger Software zur Foto- und Videobearbeitung, etwa mit Adobe Photoshop CC. Hier fällt der Unterschied zum Vorgänger etwas kleiner als bei Office aus. Das liegt aber nicht am neuen Prozessor, sondern am eher knapp dimensionierten Arbeitsspeicher. Das Einstiegsmodell kommt mit 8 Gigabyte Arbeitsspeicher, mehr RAM gibt es nur gegen Aufpreis. Wer viel mit speicherfressender Software arbeitet, sollte da extra Budget einplanen oder greift zum Mac Studio – der bringt mindestens 32 Gigabyte Arbeitsspeicher mit und ist bei Foto- und Videosoftware schneller als der Mac mini 2023 M2.
Wird langsam spieletauglich
Typisch für den Mac mini: Auch das 2023er Modell kommt ohne extra Grafikchip. Bei den neuen Macs mit M1- oder M2-Prozessor ist das aber kein großer Nachteil mehr, denn Apple baut leistungsfähige Grafikeinheiten in die Prozessoren. Beim Mac mini 2023 M2 steckt da eine Grafikeinheit mit zehn Grafikkernen drin – zwei mehr als bisher. Damit wird der Mac mini langsam, aber sicher spieletauglich: Mit 1920x1080 Pixel (für Full-HD-Monitore) berechnete der 2023 M2 im Test 48 Bilder pro Sekunde. Das sollte für die meisten Gelegenheitsspieler schnell genug sein, Profi-Zocker setzen ohnehin meist auf einen Gaming-PC oder einen Gaming-Laptop mit Windows.
Die Intel-Ära ist endgültig vorbei
Als Apple Ende 2020 die ersten Macs mit M1-Prozessor vorstellte, war nur ein Teil der Software an die neue Technik angepasst. Das sieht inzwischen anders aus: Neben Apple haben auch die meisten anderen Software-Hersteller ihre Software umgestellt. Nicht nur Riesen wie Adobe oder Microsoft, sondern auch kleinere Software-Schmieden wie Affinity oder Skylum. Damit laufen die Programme dann spürbar schneller als ältere Software, die noch für Intel-Chips entwickelt wurde, und der Einsatz des Hilfsprogramms Rosetta 2, das zwischen Intel-Software und M-Prozessor übersetzt, ist nur noch selten notwendig.
Schön klein und superleise
Top: Trotz sehr hoher Leistung bleibt der Lüfter im Mac mini 2023 M2 flüsterleise (0,1 Sone) – selbst unter Volllast. Möglich macht das der geringe Stromverbrauch des Mac mini: Er kommt im Normalbetrieb mit 16 Watt aus, unter Volllast reichen 44 Watt. Warum überhaupt einen Lüfter einbauen, wenn das MacBook Air 2022 M2 und dessen Vorgänger MacBook Air 2020 M1 doch ohne auskommen? Der Prozessor kann im Mac mini länger mit Volllast laufen, während ein MacBook Air nach längeren Vollgas-Phasen die Taktfrequenz leicht zurücknimmt, um den Stromverbrauch zu verringern und ein Überhitzen des Prozessors zu verhindern. Das macht sich etwa beim Importieren von ein paar Tausend Fotos in eine Lightroom-Bibliothek oder beim Umwandeln einer längeren Videodatei bemerkbar.
Testergebnisse Apple Mac mini 2023 M2
Testergebnisse | Apple Mac mini 2023 M2 |
---|---|
Prozessor | Apple M2 |
Grafikchip | im Prozessor integriert |
Laufwerk | nicht vorhanden |
Abmessungen | 19,7 x 19,7 x 3,6 cm |
TEMPO | |
Tempo mit Office-Programmen | sehr schnell (88,5%) |
Tempo bei Videobearbeitung | etwas langsam (59,0%) |
Spieletempo (Full HD / 4K) in Bilder pro Sekunde | etwas gering (48) / sehr gering (18) |
Speichertempo | etwas langsam (44,4%) |
USB-Tempo von externer SSD auf Mac / Mac auf externe SSD | sehr hoch (711 / 545 MByte pro Sek.) |
AUSSTATTUNG | |
Arbeitsspeicher (eingebaut / erweiterbar) | 8 Gigabyte fest verbaut / nicht möglich |
Speicher: nutzbare Größe, Typ | 239 Gigabyte, SSD (fest verbaut, NVMe) |
Freie Erweiterungsmöglichkeiten | nicht möglich |
Anschlüsse (vorn / hinten) | keine / 2x USB-A 3.1 Gen2, 2x USB-C 4 (mit Displayport und Thunderbolt 4), 1x HDMI, 1x Netzwerk, 1x Headset |
Funkverbindungen | Wifi 6E (ax) / Version 5.3 |
Speicherkartenleser | nicht vorhanden |
BETRIEB | |
Betriebsgeräusch ( Video / Spiele) | sehr leise (0,1 Sone) / sehr leise (0,1 Sone ) |
Stromverbrauch: Office / Vollast / Kosten pro Jahr | 15,93 Watt / 44,25 Watt / 10,43 Euro |
BEDIENUNG | |
Qualität der Tastatur/ Tastaturbeleuchtung / Standardbelegung / Navi-Tasten Standardgröße / Biometrische Entsperrung / Anschluss | sehr angenehm, etwas geringer Hub / nein / ja / ja / ja / Bluetooth |
Qualität der Maus / Scrollen / zusätzliche Tasten / Anschluss | etwas flach, beim Laden nicht nutzbar / über Gesten / über Gesten / Bluetooth |
Nix mit Nachrüsten
Inzwischen bei Apple Standard: Der Arbeitsspeicher (wie bei MacBooks schon länger üblich) und die SSD des Mac mini 2023 M2 sind fest aufgelötet. Nachträgliches Aufrüsten ist so nicht möglich. Da sollte man die Ausstattung beim Kauf im Zweifelsfall lieber etwas großzügiger wählen, vor allem den Arbeitsspeicher. Sollte der Platz auf der (sehr kleinen) SSD mit 239 Gigabyte nutzbarem Speicher später mal knapp werden, ist das nicht ganz so schlimm. Der Mac mini bringt gleich vier schnelle USB-Buchsen mit, zwei USB-C 4 mit Thunderbolt 4 und DisplayPort (da passen Monitore mit USB-C ran) und zwei USB-A 3.2. Da findet sich immer eine Buchse für eine schnelle externe SSD mit USB-Anschluss. Eine weitere "Tradition" führt auch der 2023er Mac mini weiter: Tastatur und Maus (oder Touchpad) gibt es nur gegen Aufpreis.
Test-Fazit Apple Mac mini 2023 M2
Kleine Kiste, viel Tempo – für die meisten Mac-User ist schon der kleinste Mac mini 2023 M2 (Test-Note 2,6, getestetes Modell MMFJ3D/A) schnell genug. Er lässt ältere Macs mit Intel-Chips ziemlich alt aussehen. Warum es trotzdem nur für eine befriedigende Note reicht? Das liegt an der kargen Ausstattung, etwa der sehr kleinen SSD. Und ja, auch 2023 gibt es Tastatur und Maus nur gegen Aufpreis.