Noch feiner, noch genauer – Fotos bearbeiten mit der Nik Collection 7
Nik Collection 7: Praxis-Test der Plug-ins für Photoshop & Co.
Fotos mit ein paar Klicks aufhübschen ist die Spezialität der Nik Collection. Die Version 7 bringt viele eher kleine, aber feine Verbesserungen.
Foto: COMPUTER BILD
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Schöner, schneller, besser als mit der Bildbearbeitung allein ist das Motto der Nik Collection 7. Was die Software kann, klärt der Praxis-Test von COMPUTER BILD.
Einschätzung
Bewertung
gut
Die Nik Collection 7 ist eine tolle Ergänzung zu Bildbearbeitungen wie Affinity Photo, DxO PhotoLab oder Photoshop. Mit ihr gelingen sehr schnell und sehr einfach neue Looks für Fotos. Die Neuerungen von Version 7 sind vor allem für Poweruser und Profis interessant, etwa mit einer noch genaueren Auswahl der Teile des Bilds, die bearbeitet werden sollen, oder der Möglichkeit, ein Plug-in der Nik Collection direkt aus einem anderen aufzurufen. Wer die Nik Collection noch nicht hat, sollte sie ruhig einmal ausprobieren – das geht 30 Tage kostenlos.
Pro
- Sehr viele Bildbearbeitungsmöglichkeiten
- Sehr genaue Kontrolle der Bearbeitung
- Einfache Bedienung
Kontra
- Kein Ersatz für ein Bildbearbeitungsprogramm
Seit 1995 gibt es die Nik Collection. Die Software wurde speziell für Fotografinnen und Fotografen entwickelt, die ihre Fotos mit wenigen Klicks verbessern, verschönern oder ihnen einen komplett neuen Look verpassen wollen. Wie gut das klappt, klärt der Praxis-Test der aktuellen Version Nik Collection 7.
Rabatt zu Weihnachten
Vom 12. Dezember 2024 bis zum 2. Januar 2025 gibt es auf die Nik Collection 7 25 Prozent Rabatt, wenn die Software zusammen mit einer weiteren Software des französischen Herstellers wie Pure RAW 4 oder View Point 5 gekauft wird (gilt auch für Updates).
Eine Ergänzung zur Bildbearbeitung
Die Nik Collection 7 ist keine Bildbearbeitung, sondern als Ergänzung für Programme wie Photoshop CC, die hauseigene Bildbearbeitung DxO PhotoLab 8 oder Affinity Photo 2 gedacht. Alle Programme, bei denen sich die Nik Collection 7 einrichten lässt, finden Sie auf den Support-Seiten des Herstellers (für macOS und Windows). Die Nik Collection 7 erkennt bei der Installation automatisch, ob bereits eine passende Bildbearbeitung auf dem Computer eingerichtet ist, und fügt die Plug-ins dann eigenständig hinzu. Photoshop bezeichnet die Erweiterungen der Nik Collection als Filter (da Plug-ins bei Photoshop andere Funktionen übernehmen, etwa das Erstellen von QR Codes) – die acht Zusätze sind daher im Menü "Filter" zu finden.
Acht Spezialisten
Typisch für die Nik Collection teilen sich die Bearbeitungsfunktionen in acht Plug-ins auf: Analog Efex Pro, Color Efex, Silver Efex und Viveza haben eher einen künstlerischen Ansatz, während Dfine, HDR Efex, Perspective Efex und Sharpener sich mehr technischen Verbesserungen von Fotos widmen. Seit Version 6 gibt es keine Versionsnummern mehr für die einzelnen Plug-ins, sondern nur noch für die Nik Collection, aktuell als Nik Collection 7.
Analog Efex
Mit Analog Efex simuliert die Nik Collection 7 alte Kamera- und Filmeffekte, aber auch Fehler, die bei analogen Kameras auftreten konnten, etwa eine versehentliche Doppelbelichtung oder Schmutz auf dem Film oder dem Vergrößerer.
Color Efex
Color Efex bearbeitet vor allem die Farben im Bild, etwa um eine kräftigere Farbwiedergabe zu erzielen oder Bildern einen bestimmten Look zu verpassen. Arbeitet auch Details stärker heraus.
Dfine
Dient zum Entrauschen von Fotos. Funktioniert am besten bei RAW-Dateien (aber auch mit JPEG-Fotos), die mit hoher ISO-Empfindlichkeit aufgenommen wurden. Wichtig: Sie sollten das Plug-in vor der eigentlichen Bildbearbeitung einsetzen.
HDR Efex
Erstellt Bilder mit erweitertem Kontrastumfang (High Dynamic Range) – wahlweise aus einer Serie von unterschiedlich belichteten Fotos (Belichtungsreihe) oder aus einem Einzelbild.
Perspective Efex
Begradigt "stürzende Linien" und korrigiert unter Umständen Objektivfehler wie leichte Verzerrungen. Bietet im Vergleich zur Perspektivkorrektur von Camera RAW weniger Automatikfunktionen, dafür mehr Einstellmöglichkeiten zum Feintuning der Korrekturen.
Sharpener
Dieses Tool gibt es gleich in zwei Versionen in der Nik Collection 7: einmal zum Schärfen von Fotos vor der Bearbeitung, etwa wenn RAW-Bilder entwickelt werden, und einmal zum Schärfen vor dem Drucken.
Silver Efex
Wandelt Farbbilder (wie sie Digitalkameras standardmäßig aufnehmen) in Schwarz-Weiß-Fotos um – dabei tönt Silver Efex die Fotos auf Wunsch bläulich, leicht bräunlich in Sepia oder leicht gelblich als vergilbt.
Viveza
Passt Farben und Tonwerte an – und arbeitet dabei sehr schnell mit Vorlagen, auf Wunsch auch sehr genau mit vom User festgelegten Kontrollpunkten. Kann in der Nik Collecion 7 auch als Filter in Color Efex aufgerufen werden.
Ganz genau bearbeiten
Eine Spezialität der Nik Collection ist die U-Point-Technik. Damit lassen sich Korrekturen über sogenannte Kontrollpunkte sehr leicht auf einen Teil des Bilds begrenzen. Dazu klickt der User einfach in den Bildteil und zieht anschließend mit der Maus einen Kreis, der den gewünschten Ausschnitt grob abdeckt. Die Plug-ins der Nik Collection erledigen die genaue Maskierung automatisch, nachträgliches Pinseln ist nur selten nötig. Es lassen sich sehr viele dieser Kontrollpunkte setzen. Ferner passen Sie die Korrekturen sehr einfach per Schieberegler am U-Point oder in der Werkzeugleiste des Plug-ins an. Neu bei der Nik Collection 7: Die Kontrollpunkte lassen sich jetzt auch zu Ellipsen verzerren und drehen. Zusätzlich lassen sind die Bildteile, die bearbeiten werden sollen, auch mit einer Helligkeitsmaske oder einem Vieleck (Kontrollpolygon) auswählbar (siehe Bilder unten). Zwei kleinere Neuerungen beschleunigen das Arbeiten mit der Nik Collection 7: Mit Schnell-Export lassen sich Fotos direkt aus dem Plug-in speichern und über die Schaltfläche Wechseln in der Werkzeugleiste kann das aktuelle Foto mit einem anderen Plug-in sofort weiterbearbeitet werden – ohne vorher zur Bildbearbeitung zurückkehren zu müssen.
Schönere Fehler
Fehler machen moderne Digitalkameras kaum noch, ganz im Gegenteil. Für manches Motiv sind die Fotos zu scharf, zu detailreich und zu farbtreu. Aber kein Problem für die Nik Collection, genauer gesagt für Analog Efex. Das Plug-in lässt Fotos mit wenigen Mausklicks aussehen, als wären sie mit einer Uralt-Kamera und einem 50 Jahre alten Film aufgenommen worden (siehe Bild oben).
Perfekt in Farbe oder Schwarz-Weiß
Auch bei der Nik Collection 7 gibt es wieder zwei Plug-ins, die den Farben eines Fotos einen neuen Look verpassen: Silver Efex sorgt für monochrome Bilder (rein Schwarz-Weiß oder leicht in einer Farbe getönt), und Color Efex (siehe Bilder oben). Beide Plug-ins bieten auf der linken Seite des Programmfensters eine größere Auswahl an Presets, mit denen sich der Look mit einem Klick verändern lässt, und rechts eine Vielzahl an Reglern, mit denen Sie das Ergebnis anpassen. Die angepassten Einstellungen sind auch als Preset speicherbar. Genau richtig, wenn man einen bestimmten Look später noch einmal benutzen möchte. Neu bei Color Efex: Das Plug-in Viveza lässt sich als Filter in Color Efex aufrufen. Das erspart ein Hin- und Herwechseln zwischen den beiden Plug-ins.
Läuft auf den meisten Rechnern
Die Nik Collection 7 braucht wie die meisten Bildbearbeitungsprogramme etwas Power. Doch anders als bei Programmen wie Skylum Luminar Neo, die stark auf KI-basierte Bildbearbeitung setzen, reicht der Nik Collection schon ein günstiger aktueller Laptop mit halbwegs schnellem Prozessor (AMD Ryzen, Intel Core oder Snapdragon X), 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und einer SSD mit 512 Gigabyte, um flüssig zu arbeiten. Wer nur einzelne Fotos bearbeitet, kommt auch mit 8 Gigabyte Arbeitsspeicher aus.
Test-Fazit: Nik Collection 7
Die Nik Collection 7 ist eine tolle Ergänzung zu Bildbearbeitungen wie Affinity Photo, DxO PhotoLab oder Photoshop. Mit ihr gelingen sehr schnell und sehr einfach neue Looks für Fotos. Die Neuerungen von Version 7 sind vor allem für Poweruser und Profis interessant, etwa mit einer noch genaueren Auswahl der Teile des Bilds, die bearbeitet werden sollen, oder der Möglichkeit, ein Plug-in der Nik Collection direkt aus einem anderen aufzurufen. Wer die Nik Collection noch nicht hat, sollte sie ruhig einmal ausprobieren – das geht 30 Tage kostenlos.