"Project Digits"
CES 2025: Nvidia stellt starken KI-Rechner für den Schreibtisch vor
Mit Project Digits bringt Nvidia KI-Rechenpower auf den Schreibtisch.
Foto: PATRICK T. FALLON/Getty Images
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Nvidia enthüllt auf der CES 2025 den "KI-Supercomputer" Project Digits. Er soll Entwicklern leistungsstarke KI-Rechenkraft direkt auf den Schreibtisch bringen. COMPUTER BILD berichtet, was das Gerät auf dem Kasten hat.
Der Chipkonzern Nvidia will KI-Rechenkraft auf den Schreibtisch bringen. Firmenchef Jensen Huang stellte zum Auftakt der CES 2025 (Consumer Electronics Show, 7. bis 11. Januar 2025 in Las Vegas, USA) den "KI-Supercomputer" – so nennt der Nvidia-CEO das Gerät – mit dem Namen "Project Digits" vor. Damit sollen nach Vorstellung von Nvidia Millionen von Entwickler-Teams, Datenwissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern oder auch Studierenden an Software mit künstlicher Intelligenz arbeiten können. Das Gerät zum Preis ab 3.000 US-Dollar (rund 2.885 Euro) soll ab Mai bei mehreren Herstellern erhältlich sein.
Damit ist Project Digits ausgerüstet
Im Inneren des Mini-Rechners befindet sich ein bisher geheimer Nvidia-Chip mit der Bezeichnung GB10. Mit "Digits" soll beispielsweise an komplexen KI-Modellen gearbeitet werden können. Das System soll dafür KI-Modelle mit bis zu 200 Milliarden Parametern verarbeiten können, wie US-Magazin TheVerge berichtet. Zum Vergleich: Das KI-System GPT-3 der Firma OpenAI arbeitete im Jahre 2020 mit 175 Milliarden Parametern – GPT-4 aus 2023 besitzt jedoch schon 1,76 Billionen Parameter. Das Project-Digits-System bietet 128 Gigabyte RAM und bis zu 4 Terabyte NVMe-Speicher. Für besonders anspruchsvolle Anwendungen lassen sich zwei Project-Digits-Systeme koppeln, um Modelle mit bis zu 405 Milliarden Parametern zu verarbeiten. Damit könnten die kompakten Geräte theoretisch das aktuellste KI-Modell von Meta – Llama 3.1 – mit seinen 405 Milliarden Parametern betreiben.
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Der GB10-Chip erreicht eine Rechenleistung von bis zu einem Petaflop. Das bedeutet, dass er 1 Billiarde KI-Berechnungen pro Sekunde im FP4-Format durchführen kann. FP4 steht für "Floating-Point 4" und beschreibt eine Darstellung von Zahlen bei Künstlicher Intelligenz. Hierbei werden lediglich 4 Bits genutzt, um Nummern darzustellen. Diese geringe Genauigkeit dient dazu, Berechnungen in KI-Anwendungen zu beschleunigen und den Speicherbedarf erheblich zu senken.
Nvidias Fokus auf KI
Die Chips von Nvidia haben sich in den letzten Jahren zu einer Schlüsseltechnologie für die wachsende KI-Industrie entwickelt. Die Systeme des Konzerns werden weltweit eingesetzt, um Anwendungen mit künstlicher Intelligenz zu trainieren. Schwergewichte wie Google oder die Facebook-Tochter Meta füllen ganze Rechenzentren damit. Die neue Technologie im Schreibtisch-Format könnte die Dominanz des Konzerns in der Branche noch weiter verstärken.
Weit mehr als Computer
Nvidia setzt auch verstärkt auf Technologien für Roboter und selbstfahrende Autos. Autonome Fahrzeuge seien Realität und dürften zu einem Billionen-Geschäft werden, erklärte Huang. Nvidia will dafür unter anderem einen Computer namens Thor anbieten, der Informationen von verschiedenen Fahrzeugsensoren verarbeitet. Das Chipsystem könne beispielsweise auch in humanoiden Robotern eingesetzt werden, betonte der CEO. Außerdem hat Nvidia die Software Cosmos entwickelt, die realistische Umgebungen für das Training künstlicher Intelligenz erzeugt. Ziel sei es, der "KI beizubringen, die reale Welt zu verstehen", sagte Huang. Das KI-Modell hinter Cosmos sei mit 20 Millionen Stunden Videomaterial trainiert worden. (Mit Material der dpa.)