Mit Wifi 6 und 2,5-Gigabit-LAN: AVM FritzBox 6660 Cable
AVM FritzBox 6660 Cable: Test und Preis des Routers
Foto: COMPUTER BILD
Uhr
Die AVM FritzBox 6660 Cable funkt mit dem flotten WLAN-Standard Wifi 6 und ist für die schnellsten Kabelanschlüsse geeignet. Im Test war sie aber nicht perfekt.
Testfazit
Testnote
1,8
gut
Die FritzBox 6660 Cable ist in puncto Tempo eher mit anderen Sparmodellen von AVM vergleichbar. Der frische WLAN-Standard Wifi 6 bringt im Nahbereich viel Geschwindigkeit, insgesamt aber nur in wenigen Fällen einen Vorteil. Die Einrichtung ist einfach, die Zahl der Funktionen hoch. Bei den Anschlüssen hat AVM den Rotstift angesetzt. (Aufgrund der Änderung des Testverfahrens von WLAN-Routern hat sich die Testnote geändert. Note nach altem Testverfahren: 2,7.)
Pro
- Für Gigabit-Anschlüsse geeignet
- Per Wifi 6 im Nahbereich sehr schnell
- Viele Funktionen (inklusive Mesh)
- Einfache Einrichtung
- Viele LAN-Abschlüsse (inklusive 2,5-Gigabit-Port)
- Integrierte DECT-Basis
Kontra
- Geringe WLAN-Reichweite
- Tempo in älteren WLAN-Standards mittelmäßig
- Jeweils nur ein Anschluss für Analogtelefone und USB-Geräte
- Kein S0-ISDN-Anschluss
- Hoher Stromverbrauch
Inhaltsverzeichnis
Der WLAN-Standard Wifi 6 (WLAN-ax) sorgt im Vergleich zu älteren Standards für deutlich mehr Tempo und optimiert das WLAN-Management. AVM hat mehrere Router mit Wifi 6 im Sortiment – unter anderem das Top-Modell FritzBox 6690 Cable für Kabelanschlüsse. Die FritzBox 6660 Cable kostet deutlich weniger und soll auch für weniger leistungshungrige Haushalte geeignet sein. Sie hat ebenfalls Wifi 6 auf dem Kasten und kommt wie die 6690 oder die etwas ältere FritzBox 6591 Cable an Kabelanschlüssen auf bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde (Mbps), etwa per Vodafone GigaCable. Im Test gewann die 6660 aber nicht in jeder Disziplin.
AVM FritzBox 6660 Cable im Test: WLAN-Tempo
Wie sieht es mit der Kernleistung, dem WLAN aus? Die ersten Tempomessungen der 6660 sorgten für offene Münder: Der Router knackte in unserem Test per WLAN die 1.000-Mbps-Marke. Die FritzBox schoss dank Wifi 6 mit bis zu 1.107 Mbps per 5 Gigahertz sogar deutlich darüber hinaus. Insgesamt bot der aktuelle WLAN-Standard aber nur selten einen Vorteil: Bei zwölf von 16 Messszenarien erzielte die 6660 in den älteren Standards Wifi 5 (WLAN-ac) und Wifi 4 (WLAN-n) ein höheres Tempo. Grund dafür: Wifi-6-Geräte besitzen derzeit höchstens zwei Antennen pro Frequenzband. Wer etwa eine PC-Netzwerkkarte mit vielen Antennen verwendet, holt mit Wifi 5 und 4 oftmals mehr raus. Doch auch in den älteren Standards entsprach die Leistung der FritzBox 6660 Cable eher jener von AVMs Sparmodellen – mit bis zu 311 Mbps bei 2,4 Gigahertz und bis zu 661 Mbps bei 5 Gigahertz.
AVM FritzBox 6660 Cable im Test: Ausstattung
Speziell: Der Router hat neben vier LAN-Ports mit jeweils 1 Gigabit einen besonders schnellen 2,5-Gigabit-LAN-Anschluss. Den besitzen im AVM-Kosmos längst nicht alle Geräte. Wie bei anderen AVM-Routern für DSL und Kabel verfügt die 6660 Cable über eine integrierte DECT-Basis für bis zu sechs Schnurlostelefone und Smart-Home-Geräte. Mit der übrigen Ausstattung steht die 6660 allerdings schlechter da als AVMs Top-Modelle: Sie hat jeweils nur einen Anschluss für die Anbindung von Analogtelefonen und USB-Geräten, ein S0-ISDN-Port fehlt. Da AVM bei der 6660 Cable auf den älteren USB-2.0-Standard setzt, lassen sich Dateien von einer verbundenen USB-Festplatte nicht so schnell im Netzwerk abrufen wie bei der 6690 und der 6591 mit USB 3.0.
Funktionen und Stromverbrauch
Da alle FritzBoxen mit dem hauseigenen Betriebssystem FritzOS laufen, unterscheiden sich die Funktionen der AVM-Router kaum. Das heißt: Auch die 6660 bietet eine erstklassige Kindersicherung, viele Telefoniefunktionen, einen simplen Fernzugriff sowie die cleveren WLAN-Optimierungen von FritzOS 7.10 und 7.20. Dazu zählt das tolle Access Point Steering, das Endgeräte automatisch mit dem signalstärksten AVM-Router oder -Repeater verbindet. Eine Funktion fehlt dem Kabel-Modell allerdings: So lässt sich die FritzBox 6660 nicht als WLAN-Repeater einrichten. Das ist freilich kein eklatanter Mangel, denn der Repeater-Modus ist ohnehin vor allem für ältere FritzBoxen sinnvoll, da ausgediente Modelle so einen weiteren Verwendungszweck erhalten. Der Stromverbrauch der 6660 fällt mit 12,4 Watt verhältnismäßig hoch aus.
Einrichtung und Bedienung
Die Einrichtung der FritzBox 6660 Cable ist dank zahlreicher Assistenten AVM-typisch einfach. Wer den Router statt an einem Kabel- an einem DSL-Anschluss einsetzen will, schaltet das Modem in der 6660 ab und stellt den Internetzugang per LAN-Verbindung zu einem vorhandenen DSL-Router her. Die Bedienung fällt leicht, da Funktionen in der Benutzeroberfläche klar bezeichnet sind. Einige Funktionen sind aber etwas versteckt.
AVM FritzBox 6660 Cable: Preis und Release
Die AVM FritzBox 6660 Cable ist seit Februar 2020 im Handel verfügbar. Der Kabel-Router schlägt derzeit mit 241 Euro zu Buche (Stand: 19. Dezember 2024).
So testet COMPUTER BILD WLAN-Router
Ein Router soll natürlich möglichst viel Gas geben – daher sind WLAN-Messungen ein wichtiger Bestandteil der Tests von COMPUTER BILD. Für eine gute Testnote reicht schnelles WLAN allein aber nicht immer aus: Die Geräte müssen außerdem eine clevere WLAN-Optimierung und überzeugende Telefonanlage sowie einen hohen Funktionsumfang besitzen. Punktet der Router noch bei Einrichtung und Bedienung, stehen die Chancen auf einen Platz auf dem Treppchen nicht schlecht. Aus diesen Disziplinen setzt sich der Test von COMPUTER BILD zusammen:
- WLAN-Tempo (32 Prozent der Gesamtnote): COMPUTER BILD erfasst die WLAN-Geschwindigkeit von Routern jeweils zu einer PC-Netzwerkkarte mit Wifi 6 (TP-Link TX3000E mit zwei Antennen) sowie zu einer Karte mit den älteren Standards Wifi 4 und 5 (Asus PCE-AC88 mit vier Antennen). Es gibt vier Messpunkte mit steigender Entfernung zwischen Router und Test-PC, an denen die Redaktion jeweils die Sende- und Empfangsleistung ermittelt.
- WLAN-Optimierung (12,5 Prozent der Gesamtnote): Bessere Router optimieren das WLAN mit diversen Funktionen. Per Band Steering schubst der Router Endgeräte etwa stets auf die schnellste WLAN-Frequenz. Mit Multi-User MIMO (MU-MIMO) tauschen Router mit mehreren Geräten parallel Daten aus – ohne MU-MIMO springt die Verbindung hin und her. Und mit einer Datenpriorisierung legen Nutzerinnen und Nutzer im Menü auf Wunsch fest, welche Geräte der Router bei der Datenverteilung bevorzugt behandeln soll.
- Ausstattung und Funktionen (36,5 Prozent der Gesamtnote): Wie viele LAN- und Telefon-Anschlüsse besitzt der Router? Wie schnell sind die USB-Ports in den Testmessungen? Beherrscht das Gerät weitere Funkstandards zum Verbinden von Schnurlostelefonen und Smart-Home-Geräten? Überzeugen Kindersicherung und Telefonanlage? Wie hoch ist der Stromverbrauch? Und gibt es im Zusammenspiel mit Repeatern schlaue Mesh-Funktionen? Auch diese und weitere Fragen müssen sich Geräte im Test stellen.
- Einrichtung und Bedienung (10 Prozent der Gesamtnote): Im besten Fall besitzen Router einen Assistenten, der Schritt für Schritt durch die Einrichtung von Internet, WLAN und Telefonie führt. Leicht verständliche Menüs sowie eine nachvollziehbare Menüstruktur wirken sich ebenfalls positiv auf die Bedienungsnote aus.
- Weitere Testpunkte (9 Prozent der Gesamtnote)