Testfazit

Testnote

3,0

befriedigend

Avira System Speedup Pro räumt gründlich auf und ist eines der besten System-Tools auf dem Markt, um Spiele zu beschleunigen. Die funktionale Tiefe ist ernst zu nehmen. Der Anbieter zeigt an einigen Stellen Liebe zum Detail und hat eine stimmige Software entworfen.

Pro
  • Sehr gute Reinigungsleistung
  • Hyperboost beschleunigt das Hochfahren
  • Spiele-Optimierung mit RAM-Disk
  • Live-Optimierung und Preset-Tuning
Kontra
  • Kein Software- und Treiber-Updater
  • Nur im Abo erhältlich
Aus Deutschland stammenden Produkten unterstellt man gerne mal eine ausgezeichnete Qualität, vor allem in Bezug auf den Datenschutz. Die von hier kommende PC-Optimierungs-Software "Avira System Speedup Pro" weckt insofern hohe Erwartungen: Das Programm tritt an, den PC aufzuräumen und zu beschleunigen. Wir haben im Test geprüft, wie gut das Produkt diese Dinge erledigt. Die dahintersteckende Firma ist von einer Palette gleichnamiger Antiviren-Software bekannt. Diese lässt sich im Rahmen der Installation von Avira System Speedup Pro mit einrichten, doch ist das kein Muss.
Eine Lizenz für die Tuning-Anwendung berechtigt nicht dazu, die kostenpflichtige Avira-Security-Suite als Vollversion einzusetzen; wohl aber ist die Verwendung von Avira Free Security möglich. Im Folgenden schildern wir unsere Erfahrungen allein mit der Optimierungslösung.
Übrigens: In unserem PC-Cleaner-Test erhalten Sie zusätzliche Informationen. In dem Artikel gehen wir darauf ein, worauf Sie beim Einsatz und beim Kauf von PC-Optimierungs-Anwendungen achten sollten. Ferner lesen Sie dort, welche PC-Cleaner in welchen Bereichen brillieren.

Tuning-Software

Platz 1
Ashampoo
Platz 2
IObit
Platz 3
WiseCleaner
Platz 4
Glarysoft
Platz 6
Abelssoft
Platz 7
AVG
Platz 8
Piriform
Platz 9
Nero

Wozu wird Avira System Speedup Pro verwendet?

Wie gut ist Avira System Speedup Pro im Test? Das sind unsere Erfahrungen
Die Oberfläche von Avira System Speedup Pro erstrahlt mit einem idyllischen Hintergrundbild. Dahinter steckt so einiges, wie der folgende Review-Text zeigt.
Foto: COMPUTER BILD
Der Anbieter von Avira System Speedup Pro verspricht, dass seine Software die Performance maximiert und den PC beschleunigt. Er wirbt ebenfalls mit dem automatischen Löschen von Datenmüll und mit über 30 Optimierungs-Tools.
Es stehen verschiedene Scan-Modi bereit, die den PC auf Optimierungspotenzial absuchen. Nutzer entfernen auf Knopfdruck überflüssige temporäre Dateien samt weiterem Ballast, was Speicherplatz freigibt. Außerdem tilgen sie Unrat in der Registry: Auf diese Weise putzen sie unsauber deinstallierten Anwendungen hinterher, was den Rechner eventuell einen Hauch stabiler macht.
Das Deinstallieren gelingt auch mit der Avira-Software selbst und für mehr Stabilität bringt sie zudem ein Tweaking-/Preset-Modul mit. Weitere Steckenpferde bilden die Aspekte "Boot-Beschleunigung", "Spiele-Optimierung" und "Dateien sortieren".

Diese Module und Funktionen bietet Avira System Speedup Pro

Die Software löscht nicht nur Datenmüll, was allenfalls bei stark gefüllten Festplatten und SSDs für mehr Tempo sorgt, sondern räumt auch den Autostart auf. Mit dem zugehörigen integrierten Autostart-Manager lässt sich in der Regel der größtmögliche Tempogewinn freisetzen.

Autostart-Verwaltung

Wie gut ist Avira System Speedup Pro im Test? Das sind unsere Erfahrungen
Es ist ein Autostart-Manager an Bord, in diesem Bereich wartet zudem der Hyperboost auf seinen Einsatz. Das letztere Modul führt ein aufwendiges Prozedere durch, um die Boot-Dauer zu straffen: Das System startet fünf Mal neu – ein Einsatz alle paar Monate wird empfohlen.
Foto: COMPUTER BILD
Autostarts lassen sich deaktivieren, löschen und verzögern, aber nicht neu anlegen oder verschieben. Auch Optionen wie Sternebewertungen von Autostarts, das Bewerten derselben in Bezug auf ihre Nützlichkeit und eine Anzeige der Startverzögerung des PCs durch einzelne Autostarts sucht man vergeblich. Die mit Autostarts verwandten Dienste und geplanten Aufgaben sind im Autostart-Manager für Abschaltmanöver abgedeckt.
Der alles umfassende Autostart-Manager nennt sich "Startzeit-Optimierer" und wirkt ein wenig umständlicher als nötig. Denn er zeigt die Programme, die beim PC-Start laden, erst nach einer per Klick vorzunehmenden Analyse an. Praktisch an dem insgesamt gelungenen und für ergiebige Temposchübe geeigneten Modul ist aber, dass ein Button für "Empfohlene Einstellungen verwenden" bereitsteht, der die Starttyp-Konfiguration verschiedener Mitstarter-Programme gemäß einer Avira-Logik optimiert. Ein ähnliches Automatik-Feature findet sich beim Freeware-Tool "WinLube", das einst Geld kostete und das es mittlerweile gratis gibt, das aber mit Avira System Speedup Pro im Großen und Ganzen nicht mithalten kann.

Turbo-Modus und Energiesparmodus

Wie gut ist Avira System Speedup Pro im Test? Das sind unsere Erfahrungen
Sie haben die Wahl zwischen Energiesparmodus und Turbo-Modus. Der erste Modus beflügelt zwar die Akkulaufzeit eines Notebooks, unter anderem durch eine Reduktion der Bildschirmhelligkeit. Doch wenn Sie Ihr Mobilgerät ins Freie mitnehmen und die Sonne scheint, können Sie kaum noch etwas auf dem Display erkennen – ein Interessenskonflikt.
Foto: COMPUTER BILD
Bereits die legendäre Windows-Optimierungssuite "TuneUp Utilities 2014", die es nicht mehr gibt, bot einen Turbo-Modus. Und auch Avira System Speedup Pro hat einen an Bord: In puncto "Energieverbrauch" ziehen Sie an einem Schieberegler, um wahlweise einen "Energiesparmodus", einen "Ausbalanciert"-Systembetrieb oder einen "Turbo-Modus" einzuschalten.
Im Turbo-Modus werden überflüssige Hintergrundprozesse beendet, etwa der Windows-Audio-Dienst, sodass der Rechner für die maximale Performance ausgerichtet ist. Andere Tuning-Programme bieten Ähnliches "auf Knopfdruck", die Avira-Lösung bedient sich an einem Schieberegler-Konzept. Der Energiesparmodus lässt sich wie auch der Turbo-Modus einstellen und reduziert zum Beispiel die Bildschirmhelligkeit auf 30 Prozent, um ein Notebook etwas weniger stromhungrig hinzubekommen und um dessen Akkulaufzeit zu verbessern.
Ein Kritikpunkt auf hohem Niveau: Es lassen sich keine Spezialverknüpfungen anlegen, über die Sie (im Vorfeld gewählte) Programme starten, wobei ein Mechanismus dann automatisch in Turbo-Modus-Manier RAM (Arbeitsspeicher) freigibt und eventuell noch die Prozess-Priorität der geladenen Software anhebt. Ein solches Feature ist im Tuning-Metier aber auch nicht üblich; zu finden ist so etwas im RAM Saver Pro. Auch der Windows-Spielemodus lässt sich nicht aktivieren, was vereinzelt Tools im Freeware-Segment anbieten, doch befeuert Avira System Speedup Pro anderweitig die fps-Performance (frames per second, also die Bilder pro Sekunde beim Gaming).
Ein schönes Extra ist, dass Avira System Speedup Pro den Gesundheitszustand des Notebook-Akkus in Prozent anzeigt. Es entfällt, für den Erhalt dieser Info auf Windows-Kommandozeilen-Befehle oder auf externe Tools zurückzugreifen.

Live-Optimierung

Wie gut ist Avira System Speedup Pro im Test? Das sind unsere Erfahrungen
Der Performance Booster erscheint noch besser als der Turbo-Modus, weil er keinen RAM-Datenverlust bewirkt, also keine Inhalte aus dem Arbeitsspeicher entfernt; es kommt zu keinem Beenden von Programmen. Die Features lassen sich gut in Kombination einsetzen.
Foto: COMPUTER BILD
Herausragend ist, dass Avira System Speedup Pro mit seinem "Performance Booster" imstande ist, die Leistung der vordergründig genutzten Software zu erhöhen. Hierzu erfolgt ein automatisches Hochstufen der Priorität der zugehörigen EXE-Datei im RAM. Der Prozessor gibt dem betreffenden Code in der Folge Vorrang, was die Abarbeitung der von ihm gestellten Tasks angeht. Diese Cache-RAM-Verwaltung gefällt.
Es lassen sich Ausnahmen für Programme definieren, die vom Performance Booster nicht auf "Höher als normal" gestuft werden sollen. Das Feature ist auch für moderne PCs sinnvoll, die Tuning weniger nötig haben als ältere Modelle, weil sich damit die Ressourcen-Zuteilung (sogar ohne Mühe) austarieren lässt. Jenes Programm, das Sie gerade aktiv verwenden, erhält dadurch einen kleinen Push und wird weniger stark oder weniger wahrscheinlich von konkurrierenden Anwendungen im RAM gebremst.
Eine Option, um gezielt Vollbildprogramme zu priorisieren, ist Mangelware. So etwas ist aber im Metier von Tuning-Suiten nicht verbreitet und eher bei dedizierten RAM-Optimierern zu finden, die aber andererseits keine ganze Palette an Optimierungseventualitäten abdecken.

Defragmentierung

Wie gut ist Avira System Speedup Pro im Test? Das sind unsere Erfahrungen
In dem hier abgebildeten Programmbereich kommen Defragmentierung (NTFS), Registry-Defragmentierung (letztlich auch auf NTFS-Ebene, bezogen auf die Hive-Dateien der Registrierungs-Datenbank), Kontextmenü-Optimierer und Game Booster zusammen.
Foto: COMPUTER BILD
Mit einer Defragmentierung machen Sie eine Festplatte schneller, daher sollte ein solches Modul zur Ausstattung eines Windows-Optimierers gehören. In Avira System Speedup Pro ist ein eigenes Defrag-Modul eingebaut, die Software ruft nicht einfach den Windows-Defragmentierer "dfrgui.exe" auf. Tuning-Enthusiasten dürfte stören, dass der Avira-Defragmentierer nur einen Algorithmus bietet; andererseits arbeiten so nicht verschiedene Techniken, wenn man sie nacheinander anwenden würde, durch das physikalische Umsortieren von Dateidaten gegeneinander an.
Prekär: In unserem Test wurden SSDs nicht vor dem Defrag-Vorgang verschont, was deren Lebensdauer schmälerte, und das sinnvolle Defrag-alternative Trimmen stand für SSDs nicht bereit. Auch konnten wir keinen Spezial-Defrag-Algorithmus für SSDs entdecken, der zwar technisch besehen keineswegs unbedingt nötig ist, wobei so etwas jedoch einige Enthusiasten zufriedenstellen würde.
Das Defragmentieren der Registry, was nur im übertragenen Sinne eine Defragmentierung darstellt und was ein wenig Speicherplatz freizuschaufeln vermag, ist implementiert. Solch ein Prozedere ergibt auch auf Boot-SSDs angewandt Sinn und erfordert in der Regel einen Systemneustart.

Herunterfahren beschleunigen und 1-Klick-Wartung

Wir konnten kein Feature entdecken, das gezielt das Herunterfahren beschleunigt. Eine Ein-Klick-Wartung ist aber an Bord, die quasi Tuning für das Tuning bietet: Sie führt wichtige Optimierungsschritte bei wenig Klickaufwand zusammen aus.

Deinstallieren

Wie gut ist Avira System Speedup Pro im Test? Das sind unsere Erfahrungen
Ein Uninstaller sollte in einem Windows-Optimierungs-Programm nicht fehlen, und Avira liefert hier ab. Die durchaus schöne Hintergrundgrafik der Software ist auch in diesem Segment präsent, sie zieht sich durch die gesamte GUI der Shareware-Lösung.
Foto: COMPUTER BILD
Deinstallieren Sie überflüssige Programme, verschwinden diese von der (SSD-)Festplatte – was ergänzend zum Löschen von Datenmüll Speicherplatz freigibt – und sie verlassen den Autostart, sofern sie dort ansässig sind. In letzterem Fall erübrigt sich das manuelle Ausmisten der Startrampen und dem Gerät stehen mehr RAM-/CPU-Ressourcen sowie potenziell nachhaltig mehr Power zur Verfügung.
Avira System Speedup Pro ist besser darin als Windows mit seinen Bordmitteln, Programme zu deinstallieren: Die Lösung entfernt unliebsame Software-Titel einzeln oder im Stapelverfahren, sie zeigt den dabei freizugebenden Speicherplatz im Vorfeld an. Die installierten Programme lassen sich nach ihrem Installationsdatum sortieren, selten genutzte Applikationen werden aber nicht separat ausgewiesen. Zeitgemäß ist, dass die Avira-Software auch Windows-Apps deinstalliert. Ein Registry-Cleaner ist zwar implementiert, doch nicht an das Uninstaller-Modul angebunden, sodass Tuning-Interessierte etwaige entstehende Entfernungsreste manuell mit Avira System Speedup Pro tilgen müssen. Das Aufzeichnen von Installationen sieht das Produkt nicht vor, ebenso wenig wie das Deaktivieren von Programmen. Dafür existiert eine separate Kategorie, um Windows-Updates zu beseitigen.

Tweaking

Wie gut ist Avira System Speedup Pro im Test? Das sind unsere Erfahrungen
Das Preset-basierte Tuning für die Festplatte kann nicht zaubern, trägt aber ein wenig zu mehr Tempo bei. Andere PC-Tuneup-Lösungen implementieren so etwas nicht, sodass sich dieses Feature bei Avira System Speedup Pro ein gesondertes Lob verdient hat.
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Avira System Speedup Pro deckt das Thema "Tweaking" nur so halb ab: Einstellungen im Sinne eines besseren, individuelleren Systembetriebs ändern Sie nicht an einer zentralen Stelle. Dies erfolgt lediglich über Umwege wie den Schieberegler zum Energieverbrauch. Oder über das außerordentlich gelungene Preset-Tuning: Die Suite ändert Systemverhaltensweisen, um mehr aus der Festplatte herauszuholen. Die plakativen Überschriften lauten hier "Speicherplatz", "Zuverlässigkeit" und "Geschwindigkeit". Die jeweils involvierten geänderten Settings sind durchaus sinnvoll. Es wird etwa beim Geschwindigkeitsprofil die Windows-Indizierung aktiviert, um maximal rasante Dateisuchvorgänge zu gewährleisten.
Ein Registry-Editor für manuelles Tweaking fehlt, ein separates Tweaking-Modul für Privatsphäre-Aspekte ebenfalls. Auch ändern Sie die Einstellungen gängiger Browser nicht und passen die OS-Settings nicht im Sinne eines runderen SSD-Betriebs an. Ein wenig vermag das erwähnte Preset-Tuning Letzteres zu kompensieren.

Task-Manager

Außer durch Autostart-Tuning lässt sich mit einem Task-Manager(-Modul) häufig spürbar mehr Speed aus Windows herausholen. Ein solches Werkzeug ist an Bord und es bietet einen Mehrwert im Vergleich zum OS-internen taskmgr.exe. Hier kommen eine hohe Übersicht und rote Farbmarkierungen von Prozessen, die in Sachen Ressourcenverbrauch über die Stränge schlagen, zusammen. Extras: Jenseits einer Websuche nach Prozessen, wie der Windows-Task-Manager sie ermöglicht, googeln Profis den MD5-Hash-Wert von EXE-RAM-Dateien.

Datenträger aufräumen

Wie gut ist Avira System Speedup Pro im Test? Das sind unsere Erfahrungen
Es stehen ein Express-Optimierer und ein Power-Cleaner bereit, die beide Datenmüll abwerfen. Das letztere Tool arbeitet gründlicher und es lassen sich nur hier nützliche Einstellungen aktivieren: "System nach dem Scan automatisch optimieren" und "System nach Optimierung herunterfahren". Die erste Config-Stellschraube ergibt im weitesten Sinne eine Ein-Klick-Wartung.
Foto: COMPUTER BILD
Der Testproband ist funktional mit allen Wassern gewaschen, was das Entmüllen des Systemdatenträgers angeht: Es lassen sich damit große, doppelte und 0-Byte-Dateien finden. Das Löschen von Letzteren gibt naturgemäß keinen Plattenplatz frei, doch kommt es einem besseren Durchblick im Dateisystem zugute. Die Datei-Dubletten-Suche glänzt mit einer Auswahlautomatik der zu entfernenden Files, wobei sie keine Preset-Optionen offeriert (es ist nicht wählbar, ob die ältesten oder die neuesten Dateien beizubehalten sind). Support für Hardlinks ist hier nicht geboten; Duplikate werden also nicht durch speicherplatzlose Pendants ersetzt, sondern gehen real über den Jordan.
Ein Modul, das Laufwerke auf Fehler prüft, ist vertreten; hinzu kommen S.M.A.R.T.-Gesundheitsdaten. Doch eine Systeminfo-Anzeige, das Scannen auf geheime ADS-Datenströme, das Teilen und Zusammenfügen von Dateien sowie das Komprimieren des Betriebssystems mittels CompactOS vermissen wir. Schön ist die OrganiZen-Funktion, die Dateien auf dem Desktop in Ordner sortiert. Ein Benchmark fehlt.

Sicherheit und Treiber

Wie gut ist Avira System Speedup Pro im Test? Das sind unsere Erfahrungen
Die unter Windows analog zu Diensten unsichtbar laufenden Treiber bilden ein essenzielles Bindeglied in der OS-Infrastruktur. Interessieren Sie sich näher für diese unsichtbaren Helden (die teilweise havarieren und das OS dann abstürzen lassen), kommt Ihnen Avira entgegen.
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Da beim Tuning immer etwas schiefgehen kann, trifft es sich gut, dass es ein Rescue-Center gibt, das es erlaubt, vorgenommene Änderungen zurückzunehmen. Lobenswert sind auch Registry-Backup und -Wiederherstellung sowie dasselbe hinsichtlich des MBRs (Master Boot Record), der für den Windows-Bootvorgang wichtig ist. MBR-Support in System-Tools ist selten.
Avira erlaubt es nicht, den MBR zu bearbeiten – gut für die Systemstabilität, für Profis eventuell eine Einschränkung. Zum Vergleich: Das schon ältere Tool "Toolwiz Care" gesteht Ihnen das Editieren des MBRs zu, inklusive Backup und Recovery von selbigem.
Wenn Avira System Speedup Pro im Verbund mit Avira Free Security zum Einsatz kommt, steht aufseiten der letzteren Antiviren-Lösung ein Treiber-Updater zur Verfügung. Er bietet nur wenige Funktionen und praktisch keine Extras. Es ist auch ein Software-Updater in Avira Free Security enthalten – auch ein solches Modul fehlt Avira System Speedup Pro und stünde ihm gut zu Gesicht. Die Tuning-Software gefällt wiederum mit einem Schredder, der Dateien unwiderruflich löscht, und mit einem Wiederherstellungstool für herkömmlich gelöschte Files.
Positiv: Analytiker sehen die RAM-Nutzung von geladenen Treibern ein, also von SYS-Dateien im Arbeitsspeicher. Avira System Speedup Pro zeigt zumindest die Dateigrößen der aktuell verwendeten Treiber an – in der Oberfläche ist von RAM-Verbrauch die Rede. Ob der propagierte RAM-Bedarf jeweils tatsächlich gegeben ist, lässt sich nicht ohne Weiteres verifizieren. Toolwiz Care bietet indes Ähnliches und wirft nicht den Begriff des RAM-Verbrauchs in den Raum, sondern nennt Dateigrößen der jeweiligen RAM-Module. Avira und Toolwiz Care weisen identische Zahlenwerte aus.

Wie schnell gehen Installation und Einrichtung vonstatten?

Die Installation der Software erfolgt über einen Web-Installer, es ist für die Einrichtung also eine bestehende Internetverbindung nötig. Ist die vorhanden, geht das Prozedere schnell und zuverlässig vonstatten. Die Anwendung ist mit wenigen Klicks aufgespielt.

Mit welchen Systemen ist Avira System Speedup kompatibel?

Avira System Speedup Pro läuft unter Windows 10 und unter Windows 11.
Avira System SpeedUp Pro kaufen

Avira System SpeedUp Pro: Tuning-Suite samt FPS-Booster

Mit Avira System SpeedUp Pro holen Sie mehr Tempo aus Ihrem Rechner heraus, vor allem beim Spielen (FPS, Frames per Second, Bilder pro Sekunde).

Zum Angebot: Avira System SpeedUp Pro

Wie schneidet Avira System Speedup Pro bei Bedienbarkeit und Nutzeroberfläche ab?

Die Oberfläche des Avira-Programms zeigt sich modern gestylt, sie ist grundsätzlich einfach handhabbar. Tuning-Enten, also nutzlose Optimierungstipps, finden sich keine. Kritik ist auf hohem Niveau zu üben: Es fehlen ein Anfänger-/Fortgeschrittenen-/Profi-Modus, Tuning-Vorschläge per Interview oder Assistent und eine interaktive Startseite, die Optimierungspotenzial aufzeigt.

Was kostet Avira System Speedup Pro?

Die Software beziehen Sie nur im Abo: Ein solches steht für einen Monat, für ein und für zwei Jahr(e) bereit. Ein Kauf ist für ein bis fünf Geräte möglich. Wenn Sie die Anwendung für eine längere Zeitspanne oder für eine höhere Anzahl an Devices ordern, sparen Sie einige Euro ein. Der Einsatz auf einem Computer für ein Jahr etwa schlägt mit 29,95 Euro zu Buche.

Gibt es eine Free-Version von Avira System Speedup?

Avira System Speedup Pro steht in Form von Avira Free Security (zu der Avira Free System Speedup gehört) in einer abgespeckten Variante bereit, bei der die Nutzung eines Virenschutz-Features nicht zwingend ist. Hier sind viele Funktionen ausgespart, etwa das Löschen von Autostarts (nur das Deaktivieren derselben geht) und das Optimieren der Dienste sowie der geplanten Aufgaben.

Für wen ist Avira System Speedup Pro geeignet?

Wie gut ist Avira System Speedup Pro im Test? Das sind unsere Erfahrungen
Der Spiele-Optimierer von Avira System Speedup Pro, Avira Game Booster Pro genannt, überflügelt qualitativ diverse Konkurrenz-Software-Pendants. Ein Teil des Spiele-Optimierers ist nämlich "Ultra Boost" – dahinter steckt die Nutzung einer flinken RAM-Disk respektive einer Cache-Datei. Ultra Boost ist Avira System Speedup Pro vorbehalten, die Free-Version der Software bringt einen Spiele-Tuner ohne Ultra Boost mit.
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Es finden sich bei Avira System Speedup Pro einige Highlights, die die Lösung von der Konkurrenz abheben: Zu nennen sind Master-Boot-Record-Einsichtnahme und -Backup sowie -Wiederherstellung (für Profis), ferner etwa die Spiele- und die Bootzeit-Optimierung.
Der Spiele-Optimierer von Avira System Speedup Pro erscheint großartig. Er nutzt eine RAM-Disk, um Spiele-Sitzungen zu beschleunigen. RAM ist flotter als eine SSD und noch mehr als eine Festplatte. Das Feature erfordert eine gewisse Menge an bereitstehendem Arbeitsspeicher.
Die Bootzeit-Optimierung namens "Hyperboost" macht das Hochfahren von Windows bis zu 25 Prozent schneller, wofür sie das OS mehrmals rebootet. In diesem Rahmen findet eine abgestimmte Wartung statt. Dies erinnert an das Windows Performance Toolkit, eine Werkzeugsammlung für Experten; damit lässt sich in der Windows-Kommandozeile der Befehl xbootmgr -trace boot -prepSystem ausführen und ein ähnliches Tuning vollziehen. Avira System Speedup Pro macht es einem hier in Sachen Bedienbarkeit um einiges leichter. Hyperboost empfiehlt sich vor allem für Festplatten und weniger für die heutzutage dominierenden (Boot-)SSDs.

Wie effizient ist Avira System Speedup Pro?

Avira System Speedup Pro enthält zwei Scan-Modi für Datenmüll: einen Express- und einen Power-Cleaner. Damit lassen sich über temporäre Dateien hinaus optional sogar die Windows-Wallpaper-Dateien entfernen, um das letzte Quäntchen Speicherplatz freizuschaufeln. Letzteres ist durchaus etwas Besonderes und ist ansonsten etwa beim Wise Disk Cleaner (proprietäre Freeware) oder in BleachBit (Open Source), wenn man es mit der Konfigurationsdatei "WinApp3.ini" ausstattet, zu finden.
Die Anwendung ging auf unserem Testsystem gründlich zu Werke: Sie fand 55,3 Gigabyte Datenmüll (Teilnote 1,0) und 295 überflüssige Registry-Einträge (Teilnote 2,0). Die Autostart-Entrümpelung eignet sich darüber hinaus, um den PC spürbar zu beschleunigen. Sie wirkt sich jenseits der Betriebs-Performance auch auf die Hochfahrzeiten aus; Letztere pusht überdies der überzeugende, recht einzigartige Hyperboost.
Wie sieht es in puncto Internetbeschleunigung aus? Die Avira-Anwendung räumt Firefox, Google Chrome und Microsoft Edge auf, nicht aber Opera. Das Entfernen von Ballast der Clients, wenn man sie beendet, und das Deinstallieren von Browser-Add-ons beherrscht das Produkt nicht. Auch davon abgesehen ist die Applikation nicht sonderlich firm darin, das Surftempo zu erhöhen: TCP/IP-Tweaks je nach Online-Zugangsart fehlen und der in Windows hinterlegte DNS-Server lässt sich nicht Speed-trächtig etwa hin zu Google (IP: 8.8.8.8) ändern.

Avira System Speedup Pro im Test: Fazit

Die Software ist mit Liebe zum Detail gestaltet und findet eine sehr hohe Menge an Datenmüll, sie entrümpelt den PC somit überzeugend. Die Funktionen wissen ebenfalls zu gefallen, wobei hier und da Lücken klaffen. Die sind aber nicht schlimm, wenn Sie zu einer der Zielgruppen gehören: Wenn Sie Ihren Rechner etwa für Spiele optimieren wollen, finden Sie im Tuning-Metier kaum eine bessere Anwendung.

Avira

Avira System SpeedUp Pro

  • Sehr gute Reinigungsleistung
  • Hyperboost beschleunigt das Hochfahren
  • Spiele-Optimierung mit RAM-Disk
  • Live-Optimierung und Preset-Tuning
  • Kein Software- und Treiber-Updater
  • Nur im Abo erhältlich
Aber auch Nicht-Gamer kommen auf ihre Kosten, jene entrümpeln ihren Rechner gewissenhaft und sorgen bei regelmäßiger Anwendungsbenutzung dafür, dass der wiederhergestellte saubere Zustand erhalten bleibt. Auto-Prozess-Priorisierungen entlocken selbst flotten PCs den einen oder anderen Bonus-Performance-Punkt und auch verschiedene Sicherheitsfunktionen kommen nicht zu kurz.

Avira-System-Speedup-Pro-Alternativen: Welche sind empfehlenswert?

Den größeren Funktionsumfang hat der Ashampoo WinOptimizer 27, der ebenfalls über einen Spiele-Optimierungs-Modus (aber ohne RAM-Disk) verfügt und den PC alternativ sogar für Office-Aufgaben ausrichtet. Die Ashampoo-Software wirkt ein wenig sachlicher: Die Eigenheit, dass Avira System Speedup Pro mitunter Wissenswertes zur Technikgeschichte einblendet, ist bei der Konkurrenz-Lösung nicht gegeben.