Testfazit

Testnote

2,6

befriedigend

Die Glary Utilities Pro bekommen einen verdreckten PC sauber. Deinstallationen erfolgen dank einer Nachbereinigung gründlich. Bei vielen anderen Optimierungs-Suiten bedarf es für saubere Uninstall-Vorgänge mehr Aufwand. Die Software zeigt sogar die Größe der Windows-Zwischenablage an – so ziemlich einzigartig.

Pro
  • Sehr gute Reinigungsleistung
  • Großer Funktionsumfang
  • Gründlicher Uninstaller
  • RAM-Tuning und -Analyse
Kontra
  • Kein SSD-TRIM
  • Kein Tweaking
  • Nur im Abo erhältlich
Wenn Windows lahmt und die Festplatte Dateien langsam liest und schreibt, ist das ein Fall für ein Optimierungs-Programm: Mit einer System-Suite wie den Glary Utilities Pro räumen Sie Ihren Computer umfassend auf. Die Effekte der Kuren, die das Produkt Ihrem Rechner verordnet, sind mehr Tempo und mehr freier Speicherplatz. Die Anwendung erhielt im Jahr 2023 ein Redesign – es lohnt sich also, einen Blick auf sie zu werfen, sollten Sie das seit einiger Zeit nicht mehr getan haben. Im folgenden Testbericht finden Sie Einschätzungen zu der Applikation und erfahren, wie es hinsichtlich ihres Leistungsvermögens in Sachen Funktionen und Aufräum-Qualität bestellt ist.
Die Glary Utilities Pro stammen von einem Anbieter aus dem chinesischen Raum. Die Oberfläche des Produkts ist dennoch auf Deutsch. Die Bedienung fällt ähnlich wie einst bei den TuneUp Utilities aus: Die Benutzerführung kommt vergleichbar klassisch strukturiert daher. Auch technisch sind Parallelen auszumachen: Zum Beispiel nennt sich das Start-Interface "Integrator.exe", so wie bei den eingestellten TuneUp Utilities. Und hier wie da ist ein RAM-Optimierer eingebaut, der zwar nicht unbedingt notwendig ist, der aber für manchen eine Kür als Sahne auf der Torte darstellt.
Übrigens: In unserem umfassenden PC-Cleaner-Test finden Sie ergänzende Infos. Dort erläutern wir, worauf Sie beim Einsatz und beim Kauf von PC-Optimierungs-Anwendungen achten sollten. In dem Ratgeber gehen wir fernerhin darauf ein, welche PC-Cleaner in welchen Bereichen stark sind.

Tuning-Software

Platz 1
Ashampoo
Platz 2
IObit
Platz 3
WiseCleaner
Platz 4
Glarysoft
Platz 6
Abelssoft
Platz 7
AVG
Platz 8
Piriform
Platz 9
Nero

Wozu werden die Glary Utilities Pro verwendet?

Der Anbieter proklamiert für sich, ein All-in-One-Dienstprogramm als Nummer 1 für die PC-Reinigung anzubieten. Es erhöhe die PC-Geschwindigkeit und behebe frustrierende Fehler, Abstürze sowie Einfrieren. Mit Ein-Klick-Funktionalität und einfachen, automatisierten Optionen. Versprochen sind über 20 Tools für die Maximierung der Leistung eines Computers.

Diese Module und Funktionen bieten die Glary Utilities Pro

Autostart-Verwaltung und Benchmarks

Wie gut sind die Glary Utilities im Test? Das sind unsere Erfahrungen
Die Glary Utilities Pro präsentieren auf ihrer Startseite verschiedene Einstellungen und ihren Lizenztyp. Die Windows-Boot-Zeit ist angegeben und dank eines kontextsensitiven Buttons, der lokal angeordnet ist, driften Sie bequem direkt in den Autostart-Manager ab.
Foto: COMPUTER BILD
In unserem standardisierten Testverfahren für Windows-Optimierungs-Suiten gehört der Aspekt "Autostart aufräumen" zu den wichtigsten Prüfpunkten. Denn hierüber verschaffen User ihrem PC häufig das größtmögliche Tempoplus. Die Glary Utilities Pro glänzen in diesem Bereich und setzen sich hier von sämtlichen Mitbewerbern in unserem Prüfstand mit einer vollständigen Ausstattung ab. Speed-Boosts für Windows sind also in Reichweite, weil Sie mit dem Paket selbst einer umfassenden Anzahl an Autostart-Programmen, die beim Hochfahren des Betriebssystems selbsttätig lädt, Herr werden. Diese Auto-Lade-Manöver unterbinden Sie mit den Glary Utilities Pro.
Um das funktional herunterzubrechen: Autostarts lassen sich deaktivieren, löschen, verschieben und sogar neu anlegen. Das Deaktivieren im Sinne von Temposchüben geht mit dem Task-Manager von Windows ebenfalls, nicht aber das Löschen. Das Verschieben und das Anlegen hat taskmgr.exe ebenso wenig drauf. Auch verzögern Sie mit den Glary Utilities Pro eingerichtete Autostarts. Ein nettes Beiwerk sind die angezeigten Sternbewertungen zu diesen Software-Verewigungen, die über deren Nützlichkeit informieren, was eine Hilfe hinsichtlich des Abschaltens (Deaktivieren, Löschen) derselben darstellt. Auch das eigens getätigte Bewerten von Autostart-Programmen ist möglich: Diese Option verbirgt sich hinter dem rechts angezeigten GUI-Link "Anmerken".
Positiv ist, dass Sie mit den Glary Utilities Pro auch den Starttyp von geplanten Aufgaben sowie von Diensten tunen. Die Dienste sind dabei in "Anwendungsdienste" und in "Windows-Dienste" unterteilt.
Wie gut sind die Glary Utilities im Test? Das sind unsere Erfahrungen
Überflüssige Autostart-Einträge ade: Mit den Glary Utilities Pro deaktivieren und löschen Sie solche Bremsklötze. Das Funktionsangebot kann sich sehen lassen.
Foto: COMPUTER BILD
Die Bootverzögerung einzelner Autostarts ist ersichtlich, ebenfalls taucht sie bezogen auf Dienste und auf geplante Aufgaben auf. Es erscheint aber nicht zu jedem entsprechenden Eintrag ein Benchmark-Wert. Die Windows-Boot-Dauer selbst analysieren Sie ebenfalls: Die Glary-Utilities-Pro-Startseite führt sie auf und gibt anbei einen Kommentar wie "Die Windows-Bootzeit ist kurz, bei 76 Prozent der Nutzer ist sie länger" ab. Echte Benchmarks in Bezug auf RAM(-Nanosekunden-Latenz und -Transferraten), CPU und SSD fehlen aber.
Ein Wort noch zu den Bewertungen von Startup-Applikationen: Das i-Tüpfelchen wäre, wenn sich die Glary Utilities Pro hier eine Scheibe von der Freeware "Auslogics BoostSpeed" abschneiden würden. Der Konkurrent aus Australien schätzt Dienste hinsichtlich ihrer "Sicherheit" und ihrer "Auswirkungen auf die Leistung" ein, jeweils samt textbasierten Statements.

Turbo-Modus, Energiesparmodus und Live-Optimierung

Hinsichtlich des Aspekts "Turbo-Modus" müssen die Glary Utilities Pro Federn lassen, weil sie ein solches Modul nicht mitbringen. Es ist also nicht möglich, auf Knopfdruck überflüssige Hintergrund-Prozesse und Dienste zu beenden, um mehr bereitstehende Ressourcen zu schaffen und somit mehr Speed aus dem Rechner herauszuholen. Auch legen Sie keine Spezialverknüpfungen an, die es erlauben würden, Software besonders performant laufend aufzurufen – denkbar wäre es, dass dabei Speed-Boni in Turbo-Modus-Manier zutage treten und/oder dass eine Hochstufung der EXE-RAM-Datei-Priorität des neu in den Speicher geladenen Codes erfolgen könnte.
Auch einen Economy-Modus, also einen Energiesparmodus etwa für längere Notebook-Akkulaufzeiten, bleiben die Glary Utilities Pro ihren Anwendern schuldig. Zudem fehlt eine Live-Optimierung, also eine Automatik, die Software durch eine Hochstufung ihrer Priorität tempotechnisch Flügel verleiht (so etwas wirkt sich bei manch anderer Tuning-Lösung auf gerade erst ausgeführte Software aus, auf solche, die man im Vordergrund nutzt, oder auf im Vollbild-Betrieb verwendete Applikationen).
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Defragmentierung

Wie gut sind die Glary Utilities im Test? Das sind unsere Erfahrungen
Das Defrag-Tool in der Tuning-Suite ist nicht das beste seiner Art, fällt für HDDs aber annehmbar gut aus. Für SSDs ist das Werkzeug nicht geeignet. Wer diese warten will, sollte etwa zum Windows-Defragmentierer "dfrgui.exe" greifen: Dieser trimmt den Flash-Speicher seit Windows 8.
Foto: COMPUTER BILD
Die Glary Utilities Pro warten mit einer Defragmentierung für Festplatten auf. Das Modul gefällt mit verschiedenen Algorithmen inklusive eines Boot-Time-Defrag-Modus, der wahlweise bei jedem Hochfahren, täglich beim ersten Booten oder einmal pro Woche beim ersten Booten eine Optimierung vornimmt. Sogar eine System-Leerlauf-Defragmentierung ist möglich; das bekannte dedizierte Defrag-Tool "Smart Defrag" von IObit (ebenfalls aus China) wiederum defragmentiert im Leerlauf mittlerweile nur noch kostenpflichtig und beherrscht im PC-Idle-Zustand gratis lediglich das Scannen auf Fragmentierung.
Der Windows-eigene Defragmentierer lässt sich über die Glary Utilities Pro nicht aufrufen. Dabei wäre das im Kontext von SSDs nicht verkehrt: Diese lassen sich mit dem Glary-Programm nicht (gebührend) optimieren, weil sie nicht getrimmt werden. Der OS-interne Defragmentierer "dfrgui.exe" bekommt es wiederum hin, den TRIM-Befehl an Flash-Drives zu schicken. Zumindest machen die Glary Utilities Pro mit ihrem Defrag-Modul Festplatten schneller und sie verschonen SSDs vor einem für sie schädlichen Defrag-Prozedere. Smart Defrag (gratis) oder O&O Defrag (kommerziell) sind indes firm darin, neben HDD-Defrags auch das Trimmen angewandt auf SSDs zu praktizieren.
Gut dafür: Das Defrag-Werkzeug der Glary Utilities Pro bringt auf einem Tab Tweaks mit, mit denen sich verschiedene System-Einstellungen für einen runderen SSD-Betrieb ändern lassen. Und Sie defragmentieren mit der Lösung verschiedene HDD-Partitionen sogar parallel – eine Seltenheit. Das beschriebene Defrag-Tool im Glary-Paket steht übrigens auch dediziert downloadbar bereit; die Aussagen im Artikel "Glary Disk SpeedUp im Test: Review des Freeware-Defrag-Tools" lassen sich auf das Modul des Tuning-Suite-Testprobanden übertragen.
Wie gut sind die Glary Utilities im Test? Das sind unsere Erfahrungen
Eine Registry-Defragmentierung ist eine schöne Kur und ist bei unserem Testkandidaten abgedeckt. Er empfiehlt in seinem Reg-Defrag-Modul mitunter, einmal pro Monat eine Registry-Defragmentierung durchzuführen. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Vorab-Analyse eine Notwendigkeit hierfür erkennt. Ist keine gegeben, bricht man den Assistenten ab.
Foto: COMPUTER BILD
Eine Registry-Defragmentierung ist nur im übertragenen Sinne eine Defragmentierung und ergibt daher auch dann Sinn, wenn Windows von einer SSD bootet. Die Glary Utilities Pro bieten in ihrem Interface eine Registry-Defragmentierung an. Sie dunkelt während ihrer Analyse der Windows-Hive-Dateien auf Optimierungspotenzial genreüblich den Bildschirm ab. Eine durchaus empfehlenswerte SSD-Registry-Defragmentierung sollte zwar möglich sein, wir bekamen die Prozedur im Test aber nicht angeboten, weil die Anwendung hierfür offenbar mangels hinreichendem Fragmentierungsgrad keine Notwendigkeit sah.

Herunterfahren beschleunigen und 1-Klick-Wartung

Wir wurden im Test nicht fündig, was ein Modul für eine Beschleunigung des Herunterfahrens von Windows angeht.
Doch bieten die Glary Utilities Pro eine 1-Klick-Wartung an, die verschiedene Datenmüll-Zonen (Dateisystem und Registry) identifiziert und ausmistet. Früher war hier auch eine Suche nach Ad-/Spyware vertreten, die findet sich nicht mehr.

Deinstallieren

Wie gut sind die Glary Utilities im Test? Das sind unsere Erfahrungen
Tummeln sich verzichtbare Programme auf dem Rechner, schütteln Sie sie mit einer Deinstallation ab. Die Folge ist, dass mehr freier Speicherplatz bereitsteht.
Foto: COMPUTER BILD
Die Glary Utilities Pro sind kompetent, was das Deinstallieren nicht länger benötigter Programme angeht: Deren Uninstaller-Tool unterstützt neben Einzel- auch Stapel-Deinstallationen, die bequem sind und Zeit sparen. Auch Windows-Apps lassen sich mit dem Modul loswerden, das ist nicht nur mit klassischen Desktop-x86-Anwendungen möglich (die Windows-Systemsteuerung ist mit ihrem äquivalenten Untermodul/Applet "appwiz.cpl" wiederum auf Desktop-Programme beschränkt, exklusive App-Support).
Ein großes Lob verdienen sich die Glary Utilities Pro für den Fakt, dass sie nach erfolgten Deinstallationen automatisch einen Scan auf Entfernungsreste einleiten und diese verzichtbaren Dateien, Ordner sowie Registry-Einträge auf Knopfdruck löschen.
Selten genutzte Programme sind ersichtlich, wofür eine eigene Kategorie bereitsteht. Es existieren noch weitere Kategorien, in denen Software gelistet ist, und innerhalb davon lässt sich eine Sortierung der aufgeführten Software-Titel anhand von Spaltenüberschriften vornehmen. Das ist hochgradig professionell und holt Profis ab, die sich einen vollumfänglichen Durchblick wünschen.
Wie gut sind die Glary Utilities im Test? Das sind unsere Erfahrungen
Welche Programme kommen selten zum Einsatz? Die Glary Utilities Pro zeigen eine Liste mit potenziellen Deinstallations-Kandidaten an. Solche Informationen ließen sich auch mithilfe der Windows-CMD und -PowerShell ermitteln, die Glary-Suite erweist sich hier als intuitiver.
Foto: COMPUTER BILD
Minuspunkte sind, dass sich Installationen nicht im Sinne einer höheren Deinstallationspenibilität aufzeichnen lassen und dass sich Programme nicht deaktivieren lassen, anstatt sie zu deinstallieren. Eine Deaktivierung würde etwa in Turbo-Modus-Manier zugehörige Hintergrundprozesse abschießen und je nach Machart involvierte Anwendungen dennoch funktionsfähig lassen, weil die entsprechenden Prozesse noch laden könnten, sofern dies erforderlich ist (wenn der Nutzer einen manuellen Software-Start in die Wege leitet).
Die "Force Uninstall"-Schaltfläche und das sich dahinter verbergende Modul dürften gerne eingedeutscht sein, sinngemäß geht es hierbei darum, Deinstallationen zu erzwingen. Das ist praktisch: Sie ziehen mit der Maus ein Jagd-Symbol auf ein geöffnetes Fenster, dessen Software zu deinstallieren ist. Und die Glary Utilities Pro erkennen die korrespondierende Uninstaller-EXE-Datei und rufen sie auf.

Tweaking

Der vielleicht größte Schwachpunkt der Glary Utilities Pro ist, dass Sie damit praktisch kein Tweaking betreiben, also nicht mittels Schaltern Einstellungs-Änderungen zum Beispiel an Windows vornehmen. Zumindest ist dieses Metier grundlegend im Hinblick auf SSDs abgedeckt, siehe das Defrag-Modul mit dessen Windows-SSD-Tweaks. Stellschrauben für mehr Datenschutz, für das Energiesparen und für Browser sind hingegen ebenso wenig vorhanden wie ein Registry-Editor.

Task-Manager

Wie gut sind die Glary Utilities im Test? Das sind unsere Erfahrungen
Der Glary-Task-Manager bleibt informationell hinter dem Windows-Task-Manager zurück, setzt aber eigene Akzente. Ideal dürfte es sein, den Task-Manager des Betriebssystems mit jenem der Glary Utilities Pro in Kombination einzusetzen – mal den einen, mal den anderen.
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Es steht ein Task-Manager-artiges Fenster bereit, das die aktiven (Hintergrund-)Prozesse im RAM (Arbeitsspeicher) anzeigt und es ermöglicht, sie zu beenden. Es kommen einige Mehrwerte gegenüber dem Windows-bordeigenen taskmgr.exe zusammen: Man bekommt Sternbewertungen zu den aufgeführten Programmen zu sehen, was in diesem Software-Metier selten ist. Des Weiteren lassen sich Prozess-Prioritäten ändern, auf Wunsch sogar dank einer "Lock"-Funktion dauerhaft, also über das Beenden involvierter Software und einen Neustart derselben hinweg.
Es gelingt, Prozesse zu blockieren: Hierdurch werden diese und bei künftigen Aufrufen zwangsbeendet. Die Prozess-Quarantäne des Utilitys "AnVir Task Manager Free" lässt grüßen.
Herausragend ist auch, dass etwas eigentlich Selbstverständliches implementiert ist: ein Schalter, der den Windows-Task-Manager ersetzt. Andere Optimierungs-Programme für Windows bieten so etwas nicht immer an. Es geht darum, dass eine Umwidmung des taskmgr.exe-Aufruf-Hotkeys Strg-Umschalt-Escape erfolgt: Hierüber lädt optional das Glary-Utilities-Pro-äquivalente Task-Manager-Modul. Bei sonstigen System-Optimierungs-Lösungen gilt es wiederum, ein taskmgr.exe-Substitut aufwendig aus deren Oberfläche heraus zu starten, was man vielleicht macht, wenn eine solche Anwendung neu auf dem Rechner installiert ist, was im Alltag aber weit von "schnell und einfach" entfernt ist.
Ein Goodie soll noch erwähnt sein: Es gelingt, Windows über die Menüleiste des Task-Managers der Glary Utilities Pro herunterzufahren oder neu zu starten. Das ging bordmittelseitig zuletzt im Task-Manager von Windows XP.

Datenträger aufräumen

Wie gut sind die Glary Utilities im Test? Das sind unsere Erfahrungen
Mehrmals vorhandene Dateien, Dubletten alias Duplikate, sind selten erforderlich. Solche Daten sollten Sie von Ihrem Rechner herunterwerfen, um ihn codetechnisch blitzblank hinzubekommen. Die Ausstattung der Glary Utilities Pro trägt dem Rechnung.
Foto: COMPUTER BILD
Das Funktions-Repertoire deckt eine ergiebige Bandbreite ab, um einen oder mehrere Datenträger aufzuräumen: Neben Datenmüll spüren Sie mit dem Paket große und doppelte Dateien auf. Bei letzteren Files ist auch von Dubletten die Rede.
Die Suite bietet an, voluminöse Files über ihr Kontextmenü in den Papierkorb zu verschieben oder sie an ihm vorbei zu löschen. In puncto Dubletten-Inhalte selektieren Sie wahlweise händisch obsolete Datei-Exemplare, die zu löschen sind, oder Sie lassen sich das von einer "intelligenten Auswahl" abnehmen, die über einen Button anzusteuern ist. Die intelligente Auswahl merkt automatisch jene Files als Löschkandidaten vor, die nicht das Original darstellen.
Auf Wunsch deklarieren Sie unter den gelisteten Dubletten-Funden ein anderes Exemplar als das Original: Das von der Software als solches klassifizierte verliert in der Folge diesen Status und Sie lenken die Arbeitsweise der Auswahlhilfe in eine bestimmte Richtung. Es strahlt qualitativ einiges Licht und es ist nur wenig Schatten auszumachen: Hardlink-Support gibt es nicht – entfernte multipel vorhandene Dateien werden also (wahlweise mit oder ohne den Papierkorb) getilgt, anstatt dass sie durch funktionsfähige 0-Byte-Exemplare, Hardlinks, ersetzt werden.
Schön ist, dass die Komponente in der System-Suite, die defekte Verknüpfungsdateien aufspürt und beseitigt, bei ihrem Aufruf automatisch einen Scan ausführt. Solch eine Verselbstständigung ist des Weiteren bei dem eingebauten Tool zum Aufspüren von sonstigem, weitaus voluminöseren Datenmüll gegeben. Letzteres Werkzeug ist seinerseits dediziert in Form des Glary Disk Cleaners zu haben. Und auch der Registry-Cleaner der Glary Utilities Pro scannt bei seinem Aufruf eigeninitiativ auf Ballast; er steht ebenfalls als Einzel-Download bereit und nennt sich Glary Registry Repair. Die Glary Utilities Pro bündeln diese und weitere Anwendungen unter einem Dach.

Fehler-Check für Laufwerke, System-Infos und Last-Kontrolle

Wie gut sind die Glary Utilities im Test? Das sind unsere Erfahrungen
Für eine auf dem Laufwerk gewährleistete Datenintegrität führt das Paket Fehler-Checks und -Reparaturen aus. Hierfür lädt nicht schnöde die Windows-Systemdatei "chkdsk.exe" ins RAM. Vielmehr werkelt der eigene Code "CheckDisk.exe" im Arbeitsspeicher.
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Laufwerke lassen sich auf Fehler abklopfen, leider mangelt es an verschiedenen Modi für diesen Zweck. Ein weiteres Modul zeigt System-Infos an, inklusive Betriebssystem-Name, -Installationsdatum und -Lizenzschlüssel, ferner die Versionen von Internet Explorer, Windows Media Player, DirectX und OpenGL. Das Exportieren dieser Inhalte in eine TXT-Datei ist vorgesehen. Schön ist, dass das System-Info-Utility, wenn darin die passenden Unterkategorien geladen sind, unten in der GUI die CPU-Auslastung nebst eines CPU-Auslastungsverlaufs visualisiert, oder aber den freien und den belegten RAM-Speicher, jenen bezogen auf das SSD-Boot-Drive oder auch die Netzwerklast.
Versteckt gespeicherte ADS-Stream-Daten zeigt die Anwendung nicht an, dafür splittet sie große Dateien in mehrere Teilstücke auf und fügt diese wieder zusammen. Das Komprimieren von Windows, etwa mithilfe von dessen seit Windows 10 existierenden CompactOS-Technologie, sieht der Anbieter der System-Suite nicht vor.

RAM-Cache-Optimierung

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Ein Vergleich des RAM-Optimierers von Glary (links, Windows 11) und von den TuneUp Utilities 2004 (rechts, Windows XP): Beide Tools zeigen an, wie groß die Zwischenablage ist. Per Klick leeren Sie sie jeweils. Wirklich sinnvoll ist keines der abgebildeten Module.
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Wer sich Cache-Tuning wünscht, wird teilweise fündig: Die Glary Utilities Pro übernehmen den Cache von Windows, insofern, als dass sie mit dem Modul "Speicher optimieren" auf Knopfdruck oder automatisch RAM freischaufeln. Dabei erhöhte (!) sich in unserem Test zunächst der Arbeitsspeicher-Verbrauch, ehe er auf einen marginal (circa 100 Megabyte) niedrigeren Wert absackte.
Das Feature bewirkt insofern eher eine Verlangsamung als eine Beschleunigung und darf als ein Placebo gelten. Die TuneUp Utilities hatten so etwas übrigens anno dazumal an Bord, die Entwickler entfernten dieses Feature aber später wieder; die "neuesten" TuneUp Utilities 2014 bringen keinen solchen RAM-Optimierer mehr mit.
Sowohl der RAM-Optimierer der Prä-TuneUp-Utilities-2014-Generation als auch jener in den Glary Utilities Pro bietet einen Einblick, wie groß die Zwischenablage ist. Das ist eine Rarität und ist für Analysten sensationell: Jene können erforschen, welche ins RAM kopierten Inhalte (Strg-C) dort wie ausladend ausfallen. Um zu spoilern: In der Regel geht es geringfügig behäbig zu. Per Klick löschen Sie den Inhalt der Zwischenablage: Es bietet sich an, das über die Glary Utilities Pro zu tun, wenn Sie selbiges nicht in der Einstellungen-App von Windows 11 abwickeln wollen. Das aggressive Cachen von Daten ins RAM, um eine Beschleunigung zu erzielen, wird nicht unterstützt.
Es lässt sich im Pflichtenheft in Bezug auf automatische Optimierungen ein Häkchen setzen, wohingegen beim Prüfpunkt "Benchmarks" ein X prangt. Letztere sind in Tuning-Suiten indes selten: Der Ashampoo WinOptimizer 27 trumpft mit Leistungs-Mess-Szenarien auf und Nero TuneItUp verweist in seiner Oberfläche zumindest auf einen Download des KI-Benchmarks "Nero Score".

Sicherheit und Treiber

Wie gut sind die Glary Utilities im Test? Das sind unsere Erfahrungen
Der Screenshot zeigt den Software- und den Treiber-Updater der Glary Utilities Pro auf einen Streich. Qualitativ herrscht eine Divergenz: Es überzeugt nur der Software-Aktualisierungs-Helfer, das Pendant im Treiber-Kontext dürfte gerne besser ausfallen.
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Der Anbieter hat für den Fall vorgesorgt, dass eine Optimierung schiefgeht: Die Glary Utilities Pro bringen ein Rescue-Center mit, das es gestattet, mit ihr vorgenommene Änderungen zurückzunehmen. Hier ist sogar die Systemwiederherstellung von Windows eingebettet.
In den Bereich der Sicherheit fällt außerdem ein Software-Updater: Er ist im Umfang rudimentär und bietet keine Auto-/Silent-Installationen. Das Feature öffnet eine Webseite mit einer Liste der auf dem System installierten, veralteten Anwendungen. Auf dieser Internetseite sind Installationsprogramme, mit denen sich überholte Ware aktualisieren lässt, zum Download verlinkt.
Ein Treiber-Updater ist ebenfalls implementiert. Auch in Treibern können Sicherheitslücken stecken, nicht nur in normalen Programmen: Aktualisierungen von entsprechendem Code auf dem Rechner ergeben demnach durchaus Sinn. Wir kennen den Treiber-Updater der Glary Utilities (Pro) nun schon seit einigen Jahren und er zeigt sich in der Regel qualitativ schwachbrüstig, jedenfalls bei seinem Haupt-Einsatzgebiet: dem Finden neuerer Treiber. Er kommt meist auf eine Ausbeute von null Treffern. Da ist es nur ein schwacher Trost, dass sich damit auch Treiber sichern, deinstallieren und wiederherstellen lassen. Das Neustarten von Treibern und eine Neuerkennung von angeschlossenen Geräten sind nicht abgedeckt.
Ein Schredder löscht vertrauliche Dateien auf Festplatten unwiderruflich. Die Anzahl der hierbei zum Einsatz kommenden Überschreib-Operationen liegt in Ihrer Hand. Es erfolgt aber keine Arbeitsverweigerung, wenn es eine Datei von einer SSD zu entfernen gilt: Das ist zu rügen, weil Schredder-Tools/-Mechanismen bei Flash-Speichern trügerisch zuverlässig arbeiten. Drag & Drop zu beseitigender Dateien in den Schredder gelingt, anders als bei mancher Freeware oder Shareware, die damit aufgrund eines Bugs ihre Probleme hat.
Wie gut sind die Glary Utilities im Test? Das sind unsere Erfahrungen
Damit Dateien wirklich gelöscht werden, müssen Sie ihnen bei einer Festplatte mit einem Schredder zu Leibe rücken. Glary Utilities Pro hat einen Datenreißwolf mit physikalischer Datenzerstörung auf Sektor-Ebene implementiert. Damit löschen Sie auch freien Speicherplatz, beseitigen also unsicher entfernte Inhalte rückwirkend penibel.
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Auch hat der Hersteller an einen Datenretter gedacht, der herkömmlich (also Schredder-los) gelöschte Dateien wiederherstellt. Das Undelete-/Unerase-Werkzeug bietet weniger Funktionen als der Gratis-Platzhirsch "Recuva", ist diesem aber eine feinere Differenzierung der Zustände von zurück ans Tageslicht zu holenden Dateien voraus: Recuva nutzt hierfür die drei Signalfarben Grün, Gelb und Rot; das Glary-Utility unterscheidet zwischen "Sehr gut", "Gut", "Mittel", "Schlecht" und "Überschrieben".

Wie schnell gehen Installation und Einrichtung vonstatten?

Wir erlebten die Installation der Glary Utilities in unserem Test als problemlos und schnell.

Mit welchen Systemen sind die Glary Utilities Pro kompatibel?

Die Glary Utilities Pro funktionieren, typisch für Software aus China, selbst unter älteren Betriebssystemen: Wir bekamen sie etwa unter Windows 7 zum Laufen. Des Weiteren ist der Einsatz bis hinauf zu Windows 11 möglich.

Wie schneiden die Glary Utilities Pro bei Bedienbarkeit und Nutzeroberfläche ab?

Wie gut sind die Glary Utilities im Test? Das sind unsere Erfahrungen
Ist Oberflächen-Kosmetik Ihr Ding? Dann erweisen sich die Glary Utilities Pro als geradezu fantastisch: Oben rechts lässt sich darin Stilistisches konfigurieren. Wir haben die dort angebotenen verschiedenen Möglichkeiten wahrgenommen, weshalb Sie in diesem Artikel Screenshots von unterschiedlich kolorierten Antlitzen der Tuning-Suite erblicken.
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Die Bedienung der System-Suite erklärt sich von selbst. Öffnen Sie ein Modul, erscheint es in einem neuen Fenster, statt im bereits geladenen Fenster aufzupoppen (im Unterschied zu Konkurrenz-Programmen). Dies sorgt dafür, dass sich mehrere Komponenten parallel verwenden lassen.
Es fehlen interaktive Erklärungen in den Menüs und Modi für Anfänger/Fortgeschrittene/Profis, ferner Tuning-Vorschläge anhand eines Interviews oder innerhalb eines Assistenten. Auch eine interaktive Startseite, die Optimierungspotenzial identifiziert, ist Mangelware. Von dem eingebauten RAM-Optimierer einmal abgesehen, sind keine Tuning-Enten mit von der Partie.
Nett ist, dass sich unten in dem Programm frei Symbole hinzufügen und entfernen lassen, die dann als Favoriten fungieren. Per Klick auf diese Icons lädt jeweils ein in die Suite eingebettetes Modul. Ein Wow-Moment kommt überdies auf, wenn Sie die Oberfläche stylen: Versteckt findet sich die Möglichkeit, eine GUI-Farbe festzulegen und sogar eine eigene Bilddatei für den Hintergrund der Glary Utilities Pro einzuladen.
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Was kosten die Glary Utilities Pro?

Die Software gibt es im 1-Jahres-Abonnement für 39,95 Dollar (rund 40 Euro), wobei der Hersteller angibt, den Einsatz auf drei Geräten zu erlauben.

Gibt es eine Glary-Utilities-Free-Version?

Die Glary Utilities stehen in einer Free-Version bereit, die funktional meist völlig ausreicht. Wer gründlichere, automatische oder beim Herunterfahren getätigte Bereinigungen wünscht, ist angehalten, auf die Pro-Version umzusteigen.

Für wen sind die Glary Utilities Pro geeignet?

Die Glary Utilities Pro eignen sich zum Aufräumen und zum Schaffen von freiem Speicherplatz. Die Beschleunigung des Betriebssystems kommt dank eines starken Autostart-Managers nicht zu kurz. Wer auf einen RAM-Tuner Wert legt, landet beinahe zwangsläufig bei den Glary Utilities Pro, weil die Norton Utilities einen solchen inzwischen einsparen.
Weitere lobenswerte Merkmale der Glary Utilities Pro sind ein durchaus schnelles Datei-Such-Tool – inklusive optionaler Web-Suchen, worüber der Anbieter über URL-Redirects aber theoretisch Ihre Eingaben tracken kann – und eine Datei-Verschlüsselung. Seine Eigeninterpretation eines Task-Managers fällt überdurchschnittlich gut aus. Und Sie sichern die Registry vollständig in eine REG-Datei und stellen sie daraus wieder her. Die leistungsfähige Windows-eigene Reparatur "Sfc /scannow" zum Wiederherstellen fehlender Systemdateien rufen Sie einfach per Mausklick auf.

Wie effizient sind die Glary Utilities Pro?

Wie gut sind die Glary Utilities im Test? Das sind unsere Erfahrungen
Der Dubletten-Dateien-Finder und -Entferner der Glary Utilities Pro trägt dazu bei, dass genug Freispeicher auf dem Laufwerk bereitsteht. Hier sehen Sie einen Screenshot des Software-Interfaces, in das wir eines der Windows-11-nativen Wallpaper eingebaut haben.
Foto: COMPUTER BILD
Die Glary Utilities Pro fanden auf unserem Testsystem 23,22 Gigabyte an NTFS-Datenmüll (Teilnote: 1,5) und 856 überflüssige Registry-Einträge (Teilnote: 1,2). Die Bilanz in Sachen "den PC säubern" ist somit sehr gut.
Surfen Sie durch die Suite schneller? Dafür spricht, dass Sie mit ihr Datenmüll von Firefox, Google Chrome, Opera und Microsoft Edge löschen. Auto-Lösch-Vorgänge solcher Inhalte beim Beenden des Browsers sparen die Glary Utilities Pro aus. Wer mehr als nur Browser-Caches entrümpeln will, muss statt "Datenträger bereinigen" das Tool "Privatsphäre" aufrufen – alle Browser-Säuberungs-Facetten unter einem Dach wären intuitiver handhabbar.
Doch entfernen Sie mit der Suite unliebsame Browser-Add-ons, die womöglich eine Drossel darstellen. Es stehen keine TCP/IP-Tweaks zur Verfügung, die Windows in Abhängigkeit davon, mit welcher Technologie Sie online gehen, einstellen. Ferner verstellt die Lösung nicht durch IP-Adressen-Änderungen den DNS-Server, der im Betriebssystem hinterlegt ist; dies wäre analog zu einem TCP/IP-Modding geeignet, um Browser-weit die Web-Performance in höhere Sphären zu heben.

Glary Utilities Pro im Test: Fazit

Mit den Glary Utilities machen Sie nichts falsch: Das Programm säubert virtuell verdreckte PCs auf überzeugende Weise und gefällt mit einem Autostart-Manager, der aufgrund seines Tiefgangs User ideal dabei unterstützt, Temporeserven freizusetzen. Extras kommen nicht zu kurz.

Glarysoft

Glary Utilities Pro

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  • Kein SSD-TRIM
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Die Benutzeroberfläche ist klar strukturiert und lädt mit ihrem sachlichen Erscheinungsbild zum Erkunden der zahlreichen (fast immer sinnvollen) Möglichkeiten ein. Verzichten müssen Sie vor allem auf SSD-Trimming und auf weitreichendes Tweaking.

Glary-Utilities-Alternativen: Welche sind empfehlenswert?

Der Ashampoo WinOptimizer 27 (made in Germany) ist ähnlich umfangreich und ist den Glary Utilities Pro in Sachen Internet-Beschleunigung überlegen.
Auch IObits "Advanced SystemCare Pro" (mit chinesischer Herkunft) erweist sich als konkurrenzfähig.