Wie gut ist Wise Care 365 Pro im Test? Das sind unsere Erfahrungen

Der Namensbestandteil "365" legt nahe, dass die Software an entsprechend vielen Tagen im Jahr, das ganze Jahr über also, ihren PC-Pflegedienst tut. Es lässt sich hier zwischen den Zeilen aber auch die Lizenzierungsart herauslesen: Wise Care 365 Pro gibt es nur im Rahmen eines Abonnements; für die Nutzung ist die Anwendung alle 365 Tage neu zu bezahlen. Das Manko eines Abo-Modells weisen mittlerweile verschiedene Optimierungssuiten für Windows auf; früher war es kaum verbreitet – es gibt jedoch auch Ausnahmen (siehe den letzten Artikel-Absatz mit Alternativ-Software-Nennungen).

In unserem umfassenden PC-Cleaner-Test finden Sie weitere Informationen: Dort klären wir darüber auf, worauf Sie bei der Nutzung und beim Kauf von PC-Optimierungs-Anwendungen achten sollten. In der Besprechung beraten wir Sie außerdem dazu, welche PC-Cleaner in welchen Bereichen die besten sind.

Der Hersteller wirbt mit "Reinigen Sie die Registrierung [also die Registry von Windows, Anmerkung der Redaktion] und Junk-Dateien von Ihren PCs. Schützen Sie Ihre Privatsphäre und machen Sie Ihre PCs sicherer." Zum Funktionsangebot gehören unter anderem das Löschen von PC-Benutzungsspuren, eine Defragmentierung und das unwiderrufliche Entfernen von Files.

Die zitierte Pluralform des Wortes "PC", also "PCs", deutet es bereits an: Eine Lizenz des Programms brechtigt dazu, die Lösung auf mehreren Computern einzusetzen. Wise gesteht die Verwendung auf drei Maschinen zu – bei nur einer Zahlung.

Die Software bringt einen ordentlichen Funktionsumfang mit, wobei mit diesem Vorteil ein wenig Umständlichkeit einhergeht: Nicht alle Module, die nutzbar sind, befinden sich ab Werk in der Tuning-Suite. Es gilt, manche Komponenten per Klick aus dem Internet nachzuladen.

Positiv hieran ist, dass Nutzer flexibel selbst entscheiden, wie Wise Care 365 Pro funktional ausgebaut sein soll. Außerdem erfolgt das Nachrüsten von Features stilbruchfrei; es geschieht mittels Automatiken direkt aus dem Programm heraus und es öffnen sich keine Download-Webseiten im Browser oder auch UAC-Warnmeldungs-Fenster.

Fangen wir mit dem Autostart-Manager an, mit dem Sie häufig einen gehörigen PC-Temposchub freisetzen, weil sich damit verhindern lässt, dass entbehrliche Programme bremsend beim Hochfahren starten; oftmals sind in den OS-Startrampen zahlreiche entsprechende Software-Titel (Autostart-Programme, Autostarts/-Einträge) vorhanden. Mit einem solchen Modul boosten Sie sowohl das Booten des Betriebssystems als auch selbiges im Anschluss daran, weil dadurch durchweg mehr RAM- und CPU-Ressourcen bereitstehen.

Wise Care 365 Pro erlaubt es, Autostart-Einträge zu deaktivieren und zu löschen. Das Anlegen, Verschieben und Verzögern derselben ist wiederum nicht möglich. Positiv ist hingegen, dass Sternbewertungen zu Startup-Einträgen bereitstehen, die über deren Nützlichkeit informieren; und Anwender bewerten Autostarts mithilfe von Sternen auf Wunsch selbst. Ferner kann man Nutzer-Kommentare zu Autostarts lesen, eigene beisteuern und fremde Kommentare mit Daumen bewerten. Die Boot-Verzögerung einzelner Autostarts ist ersichtlich. Auch das hilft Ihnen dabei, zu entscheiden, welche Autostart-Verewigungen besser abzuschalten sind.

Eine Analyse des Hoch- und des Herunterfahrens in Performance-Hinsicht ist nicht vorgesehen, dafür tunen Sie neben Autostarts den Starttyp von Diensten. Geplante Aufgaben sind nicht abgedeckt, obgleich auch sie mit den optimierbaren klassischen Autostarts verwandt sind.

In Sachen Dienste-Tuning ist die Software ein wenig ungenau: Die Oberfläche spricht vom "(De-)Aktivieren", doch stellen Sie Dienste nicht auf "Deaktiviert", sondern nur auf "Manuell" um – auch damit lassen sich PC-Beschleunigungen erzielen. "Manuell"-Dienst-Starttypen sind indes besser für die Stabilität als Deaktiviert-Config-Stellungen.

Einen richtigen Turbo-Modus enthält der Testproband nicht, worüber sich Hintergrund-Prozesse und -Dienste für mehr freies RAM und für mehr CPU-Ressourcen auf Knopfdruck beenden ließen. In diese Richtung stößt aber das nachzuladende Modul "Wise Game Booster" vor, das sich primär der Spiele-Optimierung verschreibt. Diese Bundle-Anwendung schlägt zu beendenden RAM-Code (Prozesse, Dienste) vor und erlaubt es, die betreffenden aktiven Applikationen per Klick gemeinsam aus dem Speicher zu nehmen.

Neben einem Turbo-Modus fehlt es an einem Energiespar-/Economy-Modus, der je nach Tuning-Lösung alternativ zu einem Turbo-Modus verwendbar ist. Aufgrund der Abstinenz von so etwas bei Wise Care 365 Pro ist die Anwendung kein prädestinierter Kandidat, um die Akkulaufzeit eines Notebooks zu verbessern.

Eine Live-Optimierung, die die Prozess-Priorität von kürzlich gestarteten oder von vordergründig oder im Vollbildmodus genutzten Programmen automatisch hochstufen würde, ist ebenso wenig gegeben. Das entschädigt jedoch womöglich der Wise Game Booster mit seiner Tweaking-Sektion: Es finden sich in dem Tool interessante und durchaus nützliche änderbare Einstellungen, mit denen sich das Herunterfahren, das Betriebssystem an sich, das Netzwerk, die Stabilität des Systems und selbiges im SSD-Kontext beschleunigen sowie verbessern lassen. Die Tweaking-Schalter-Bezeichnungen sind nicht durchgängig auf Deutsch, es mogeln sich englische Titulierungen dazwischen; fernerhin dürften die hier niedergeschriebenen Inhalte gerne inhaltlich transparenter sein. Auch wenn es für das Herunterfahren nicht viele Tweaks gibt, ist hervorzuheben, dass sich das OS-Shutdown-Prozedere überhaupt verkürzen lässt: Bei anderen Optimierungs-Suiten für Windows herrscht diesbezüglich vielfach tote Hose.

Der Windows-Spielemodus lässt sich im Sinne von Temposchüben nicht aktivieren, was allerdings angesichts des verfügbaren Wise Game Boosters kaum schlimm ist. Der Anbieter erlaubt ferner kein Anlegen von Spezial-Verknüpfungen, die Programme in Turbo-Manier-Modus und/oder mit hochgestufter Prozess-Priorität aufrufen würden – Meckern auf hohem Niveau. Der Wise Game Booster fungiert zumindest als ein Launcher, dem Sie beliebige Software in Form von Symbolen hinzufügen können, die er dann per Klick starten kann. In den Eigenschaften dieser Spiele oder sonstigen Programme, die der Wise Game Booster aufnimmt und auf Ihren Befehl hin lädt, finden sich Angaben zu "zuletzt gespielt" (Datum und Uhrzeit) sowie zu "Wie oft gespielt" (Zahl) – eine nette Dreingabe, hat Microsoft doch seinen minimal ähnlichen Windows-Spiele-Explorer längst abgeschafft.

Manche kritischen Personen rügen bestimmte (Optimierungs-)Programme dafür, dass sie lediglich als ein Launcher für Windows-Bordmittel fungieren und kaum eigene Module zum Start anbieten. So ist es bei Wise Care 365 Pro in puncto Defragmentierung nicht: Die System-Wartungs-Suite verschmäht den Windows-eigenen Defragmentierer "dfrgui.exe" und verfügt über ein vom Hersteller erdachtes Defrag-Segment. In diesem machen Sie lahmende Festplatten durch eine Neuanordnung ihrer Daten schneller. Das Trimmen von SSDs ist hier obendrein gesetzt. Bei einer SSD ist TRIM einer Defragmentierung vorzuziehen, um etwas für das Tempo zu tun. Zum Vergleich: Die Glary Utilities sparen das Trimmen von SSDs aus und defragmentieren lediglich HDD-Platten. Wise Care 365 Pro zeigt sich insofern zeitgemäßer.

Einige Profis dürften sich daran stören, dass verschiedene Defrag-Algorithmen ausbleiben. Wenigstens ist eine Registry-Defragmentierung an Bord, die indes im Unterschied zu einem herkömmlichen Defrag auch auf eine SSD-Platte angewandt Sinn ergibt (Registry-Defrags betreffen stets die Boot-Partition und erfordern einen System-Neustart).

Das Dateisystem und die Registry lassen sich mit dem Wartungskasten einzeln auf Ballast scannen und von ihm befreien. Beide Bereiche in einem Rutsch zu entrümpeln, ist noch bequemer: Die eingebaute 1-Klick-Wartung macht es möglich. Hierfür genügt unter "PC prüfen" ein Klick auf den Button "Jetzt prüfen". Es ist in diesem Segment nicht nur die Bereinigungs-Engine der Software involviert, sie optimiert hier mittels Tweaking sogar einige Systemeinstellungen.

Ein Deinstallations-Werkzeug zum Wegschaffen nicht mehr gebrauchter Programme, die womöglich als Leistungsfresser auftreten, ist Mangelware. Doch rüsten Nutzer der Tuning-Suite ein solches Modul nach: den Wise Program Uninstaller, der nur einen Klick entfernt ist. Mit ihm deinstallieren Sie einzelne Programme, dank eines Stapel-Verfahrens außerdem mehrere in einem Rutsch. Es lassen sich mit der Lösung neben klassischen Desktop-x86-Anwendungen auch Apps loswerden. Letztere sind ein wenig im Windows-8-Slang noch als Metro-Apps bezeichnet, was der Funktionalität allerdings keinen Abbruch tut.

Selten genutzte Programme sind ersichtlich. Zu loben ist des Weiteren, dass nach getanen Deinstallationen automatisch ein Fenster aufpoppt, das Dateisystem- und Registry-Reste entfernt – eine Rarität im Tuning-Segment und ansonsten noch bei den Glary Utilities zu finden. Beseitigte Registry-Überbleibsel überführt die Suite zur Sicherheit in eine REG-Backup-Datei. Deinstallationen lassen sich bei defekt vorliegender Software sogar erzwingen.

Die Software zeichnet keine Installationen auf, um gründlicher zu deinstallieren. Und sie deaktiviert keine Programme, anders als etwa AVG TuneUp – das dafür anderswo in Sachen Funktionsumfang durchweg kärger aufgestellt ist.

Die Software bringt im Rahmen ihrer 1-Klick-Wartung, in einem eigenen Modul und innerhalb des "Wise Game Boosters" Tweaking-Optionen mit, befähigt Sie also, Einstellungs-Änderungen am Betriebssystem vorzunehmen. Ein Registry-Editor für Profis findet sich dagegen nicht. Auch nehmen Sie keinen Einfluss auf die Windows-Energieoptionen. Es fehlen weiterhin dedizierte Tweaking-Module, die sich Privacy-Aspekten und Browsern widmen.

In der Anwendung ist ein Task-Manager-Modul eingearbeitet, das die geladenen Prozesse (Programme) im RAM (Arbeitsspeicher) auflistet und es erlaubt, sie zu beenden. Es findet sich nahezu kein Mehrwert gegenüber dem Windows-Äquivalent "taskmgr.exe". Das Beenden von Prozessen im Speicher ist zudem ein wenig trickreich: Es gilt, zunächst rechts in der Zeile einer zu terminierenden EXE-RAM-Datei auf das etwas unscheinbare Pfeil-nach-unten-Symbol zu klicken. Im Hinblick auf zusätzliche Informationen zu den aufgeführten RAM-Software-Titeln ist Wise Care 365 Pro blank; die Suite ruft auf Wunsch lediglich die Datei-Eigenschaften von EXE-RAM-Files auf.

Informativ ist, dass oben die Anzahl der gerade laufenden Prozesse angegeben ist, getrennt nach "Benutzer-Prozessen" und "Systemprozessen". Und unten lässt sich ein Häkchen vor "Systemprozesse anzeigen" setzen oder entfernen, um aktive Windows-Bestandteile im Hauptspeicher, die man besser nicht ohne Grund anfassen sollte, ein- oder auszublenden.

Jenseits von Datenmüll-Entfernung und Uninstaller hilft die Software mit einem Große-Dateien-Finder dabei, die SSD zu entmüllen und freien Speicherplatz zu schaffen. Das Modul erscheint übersichtlich. Ferner verlinkt Wise Care 365 Pro einen Dubletten-Finder zum In-App-Download, mit dem Sie nach einer kurzen Überspielprozedur mehrmals vorhandene Dateien aufspüren und löschen. Das Utility nennt sich Wise Duplicate Finder und ist in einem modernen Ribbon-Design gehalten, ähnlich wie Microsoft Office seit der Version 2007.

Eine intelligente Automatik mit sogar mehreren Modi für die Auswahl der zu löschenden Dateien ist inbegriffen. Die Automatismus-Varianten sind bedauerlicherweise kostenpflichtig; den Wise Duplicate Finder gilt es für diese eigens zu erwerben – das wird jemandem, der schon Wise Care 365 Pro gekauft hat, sauer aufstoßen. Die Selektion der zu entfernenden Dateien ist immerhin manuell kostenlos möglich, indem man sich die Mühe macht und selbst Häkchen setzt.

Das Anti-Dubletten-Werkzeug ist grundsätzlich zu gebrauchen, ersetzt aber gefundene Doppelgänger-Dateien nicht durch Hardlinks, die sozusagen weiterhin funktionierende 0-Byte-Pendants darstellen; dedizierte Produkte von Ashampoo und Abelssoft (Ashampoo Duplicate File Finder und Abelssoft FileFusion) bekommen so etwas hin.

Wise Care 365 Pro eignet sich, um defekte Verknüpfungen zu identifizieren. Diese löschen Sie. Solche Files benötigen nahezu keinen Speicherplatz, sind aber Karteileichen und verstopfen das Dateisystem hinsichtlich seiner Übersichtlichkeit.

Funktionale Schwächen: Die Suite spürt keine versteckten ADS-Datenströme auf und sie splittet sowie fusioniert keine Dateien. Windows lässt sich mit ihr zudem nicht komprimieren: Zu diesem Zweck wäre eine GUI (grafische Benutzeroberfläche), die als Front-End um die Windows-10/-11-Technik "CompactOS" herum gestrickt wäre, zu begrüßen. Cache-Optimierungen gelingen indes, einem nachladbaren RAM-Defragmentierer sei Dank ("Wise Memory Optimizer"), der keineswegs zwingend ist, aber manches vor allem ältere RAM-Tuning-Tool qualitativ aussticht. Damit schaufeln Sie auf Knopfdruck zuverlässig Arbeitsspeicher frei.

Trotz einiger Funktionsgewalt, für die die erwähnten downloadbaren Add-ons bei Wise Care 365 Pro sorgen: Die Suite prüft Laufwerke nicht auf Fehler und ist folglich auch nicht imstande, eventuell vorliegende entsprechende Ungereimtheiten zu beheben. Zum Vergleich: Mancher Defragmentierer klopft Speichermedien auf Nutzerbefehl hin auf Havarien ab; derjenige von Wise Care 365 Pro tut das nicht.

Das Anzeigen von System-Informationen ist möglich, was in der Nähe des Task-Manager-äquivalenten Moduls in dem Paket vorgesehen ist. Die Ausbeute an Software-technischen Infos fällt bestenfalls mäßig aus, wohingegen jene in Bezug auf die Hardware (mit Kategorien für Prozessor, Hauptplatine, Speicher, Grafikkarte, Datenträger, Netzwerkkarte, Soundkarte) mehr Tiefe aufweist. Gut ist, dass es über einen Kontextmenü-Befehl gelingt, die angezeigten Rechner-Inerna in ein TXT-Dokument zu exportieren. Es gelang uns im Test allerdings nicht, alle Auskünfte auf einmal zu sichern; es ließen sich nur die Daten-Aggregationen verschiedener Kategorien, einzeln und nacheinander, auf die Platte schreiben.

Benchmark-Funktionalität ist in einem Windows-Optimierungs-Paket nicht selbstverständlich. Wise Care 365 Pro sticht damit nicht als Ausnahme hervor, es spart Tempo-Prüf-Parcours aus. Das ist schade, würden sie sich doch im erwähnten System-Informations-Segment (oder auch als separate Komponente) gut machen.

Die Nutzung von Wise Care 365 erscheint sicher: Änderungen, die die Routinen des Pakets vorgenommen haben, lassen sich in einem Rescue-Center zurücknehmen. Es ist sogar möglich, über Menübefehle einen Systemwiederherstellungspunkt oder eine vollständige Sicherung der Registry anzulegen.

In Sachen Software-Updater und Treiber-Management, die das Tempo, die Sicherheit und die Stabilität verbessern könnten, herrscht Ebbe. Treiber lassen sich weder aktualisieren noch deinstallieren, sichern oder wiederherstellen; und angeschlossene USB-Geräte lassen Sie nicht neu erkennen.

Die Aspekte "Datenrettung" und "Dateien über einen Schredder sicher löschen" bedient Wise Care 365 Pro. Der Schredder ist ab Werk verfügbar und die Datenrettung mit dem Namen "Wise Data Recovery" gilt es nachzuladen. Das Schredder-Modul gefällt, weist aber insofern eine Lücke auf, als dass Sie nicht die Anzahl des Überschreibens unliebsamer Festplatten-Elemente angeben. Zudem verweigert sich der Schredder nicht Dateien, die auf einer SSD gespeichert sind, obgleich deren Beseitigung nur eine Scheinsicherheit bietet. Die Überschreib-Anzahl liegt aber in einem anderen, lobenswerten Kontext in Ihrer Hand: Wise Care 365 Pro spürt bislang unsicher gelöschte Dateien auf und radiert sie rückwirkend individuell pedantisch aus.

Das nachträgliche Schreddern beherrscht auch das Windows-eigene Kommandozeilen-Tool "Cipher", nicht aber die Anzeige, ob viele oder wenige eigentlich gelöschte Files noch in den Tiefen des Laufwerks schlummern, wie bei dem Wise-Tool gegeben; Letzteres nennt indessen keine Datei-Namen. Das Feature von Wise Care 365 Pro sticht dank seiner GUI Cipher aus, das visuell schnöder arbeitet. Das Tool "O&O SafeErase" ist noch besser und führt unter anderem ehemals gelöschte Dateien mit ihren Bezeichnungen auf.

Nette Extras: Die Software verwöhnt sicherheitsliebende User mit einem Passwort-Generator, der obendrein eigens eingetippte Passwörter mit einer Farbskala mit Blick auf ihr Komplexitäts-Niveau bewertet. Des Weiteren laden Sie ein Tool nach, das Dateien versteckt – den Wise Folder Hider. Dieser blendet Dateien nicht nur aus und macht sie wieder sichtbar, sondern versteht sich sogar darauf, Files zu sperren: Sie unterbinden zum Beispiel das Löschen und das Umbenennen bestimmter Exemplare. Das erwies sich in unseren Versuchen als zuverlässig. Der Wise Folder Hider gelangt in seiner Free-Version auf den Rechner, ebenso wie Wise Data Recovery.

Während der Wise Folder Hider marginal und gut hinnehmbar eingeschränkt ist, stört an Wise Data Recovery, dass sich damit gratis nur zwei Gigabyte an gelöschten Daten wiederherstellen lassen.

Die Installation von Wise Care 365 bereitet keine Probleme: Nach wenigen Augenblicken ist die Software startklar. Es ist minimal umständlich, weitere Module per Klick nachzurüsten. Letztlich ist diese Prozedur aber jeweils sogar zeitlich weniger ausschweifend als das Anwendungs-Setup an sich.

Laut dem Hersteller läuft das Wise-Care-365-Paket unter Windows XP bis einschließlich Windows 11. Wir hatten mit einem probeweisen Setup beim Betriebssystem-Dino "XP" keinen Erfolg, doch unter Windows 7 konnten wir das Bündel in Betrieb nehmen. Und unter Windows 11 sowieso, das auf unserer Testplattform für die Recherche für diesen Artikel zum Einsatz kam.

Wise Care 365 Pro ist einfach zu bedienen und plagt seine Anwender nicht mit Tuning-Enten, also mit sinnlosen Optimierungs-Empfehlungen. Was fehlt, sind interaktive Erklärungen in den Menüs, ein Modus für Anfänger/Fortgeschrittene/Profis und Tuning-Vorschläge basierend auf einem Interview oder innerhalb eines Assistenten (Wizard). Die Tatsache, dass Module nachzuladen sind, um den vollen Funktionsumfang zu erhalten, hat den Nachteil, dass die Bedienung nicht immer konsistent ist: Es gilt, sich in verschiedene (aber zu meisternde) Handhabungslogiken diverser Einzelprogramme einzuarbeiten.

Der Konkurrent "Advanced SystemCare Pro" weist dasselbe Manko auf und das ebenfalls aus China stammende Glary-Utilities-Paket wiederum nicht, denn hier sind alle Komponenten ab Werk in die Applikation eingebettet.

Der Hersteller nennt im Web sowohl US-Dollar- als auch Euro-Preise für Wise Care 365 Pro. Mitunter rechnet er im Rahmen des Kaufvorgangs einen Rabatt ein, den er automatisch ausstellt. Uns wurde zum Recherche-Zeitpunkt ein finaler Preis von 33,05 Euro ausgewiesen. Dies bezieht sich auf ein 1-Jahres-Abonnement für den Einsatz auf drei PCs.

Wise Care 365 steht im Internet als Free-Version bereit, die kaum nennenswert eingeschränkt ist. Die wichtigsten Features sind bei der Freeware geboten. Sie spart im Wesentlichen lediglich das Aufspüren großer Dateien, die Kontextmenü-Verwaltung, den Privatsphäre-Cleaner und automatische Wartungen aus.

Aufgrund des üppigen Umfangs und der zuverlässigen Arbeitsweise qualifiziert sich Wise Care 365 Pro als alleinige Wartungs-Software für den PC. Sie räumt Datenmüll weg sowie den Autostart von Windows souverän auf und glänzt mit einem Defragmentierer, der das Trimmen beherrscht. Noch dazu sind verschiedene Datenschutz-Goodies (Passwort-Generator; Schredder inklusive Cipher-Ersatz-Modus; Dateien-Verstecker, der Files sogar unlöschbar macht) geboten. Im Bereich des Tweakings glänzt die Lösung damit, selbst das Herunterfahren zu Trab zu bringen.

Und Sie laden ein Datei-Such-Tool, eines zum automatischen Herunterfahren und ein weiteres zum Erzwingen von Datei-Lösch-Vorgängen aus dem Netz nach. Mit Wise ImageX steht ein KI-Programm bereit, das Bilder färbt, auf ihnen Gesichter tauscht, von ihnen eine höhere Auflösung berechnet und mehr. Wise ImageX ist von der Kern-Funktionalität von Wise Care 365 Pro weit entfernt, ist aber eben auch optional.

Bei unseren Datenmüll-Benchmark-Tests ließ Wise Care 365 Pro nichts anbrennen: Das Paket fand 25,75 Gigabyte an NTFS-Datenmüll (Teilnote: 1,0) und 1.165 überflüssige Registry-Einträge (Teilnote: 1,0).

Für das letzte Quäntchen freien Speicherplatz löscht das Wise-Paket optional Windows-Hintergrundbild- und Windows-Hilfe-Dateien. Das ist nützlich, weil es dabei, wenn man das manuell versucht, schon mal Probleme aufgrund von fehlenden Zugriffsrechten gibt (Stichwort: TrustedInstaller-Fehlermeldung bei der Nutzung des Windows Explorers).

Beim Thema Internet-Beschleunigung gibt es Licht und Schatten: Einerseits bereinigt die Wise-Engine die Browser "Firefox", "Google Chrome", "Opera" und "Microsoft Edge". Und auch Browser-Add-ons, die jenseits des Datenmülls dieser Protagonisten-Surf-Clients womöglich bremsen, lassen sich entfernen. Andererseits wird das automatische Säubern von Browser-Software, wenn man sie beendet, nicht angeboten. Und es lassen sich keine TCP/IP-Tweaks abhängig von der Internetanbindung vornehmen und Sie verstellen auch nicht den DNS-Server (Domain Name System) in Windows.

Mit Wise Care 365 Pro erhalten Sie ein rundes Paket, das funktional vieles Erwartbare liefert und darüber hinaus hier und da eine Ecke mehr. Die Reinigungsleistung fällt überzeugend aus. Mit dem Paket ist eine Windows-Beschleunigung in Reichweite und mit Abstrichen ein erhöhtes Internet-Tempo. Die Bedienerführung wirkt klar und nicht aufdringlich.

Wer bereits Gratis-Programme aus dem Kosmos des Anbieters kennt, etwa den Wise Disk Cleaner (WDC) oder den Wise Registry Cleaner (WRC), und von dieser Software positiv angetan ist, dem lässt sich entgegnen, dass Wise Care 365 Pro sie Feature-technisch einbindet und noch deutlich mehr leistet. Die hohe Qualität der genannten Freeware-Programme ist auch bei Wise Care 365 Pro gegeben; letztere Suite bettet die Funktionalitäten von WDC und WRC nahtloser in die eigene Oberfläche ein, als dass das die Glary Utilities Pro mit den Features ihrer Geschwister-Programme machen.

Neben den Glary Utilities Pro und Advanced SystemCare Pro erledigt etwa Avira System Speedup Pro seine Sache beachtlich. Damit ist zum Beispiel das Verschlüssen von Dateien möglich, was die Wise-Software so nicht abdeckt (Wise-Folder-Hider-Pro-exklusiv). Geradlinig erscheint überdies der Ashampoo WinOptimizer 27, der ohne ein Abonnement verfügbar ist.