Kennen Sie noch die Screenshot-Software "FastStone Capture"? Diese Klassiker-Anwendung war einst gratis und ist mit einem Update zu einer Shareware mutiert; zeitgemäß wäre die Gratisfassung heute nicht mehr. Wer die Marke FastStone Soft mag, dem gefällt sicherlich der FastStone Image Viewer. Der Hersteller weist die Anwendung als Freeware aus, es ist also nichts zu bezahlen. Was Sie bekommen, ist durchaus ordentlich: Fotoverwaltung und -bearbeitung, das Konvertieren Ihrer Bilder-Files und einiges mehr. Die Applikation ist im Metier von XnView MP zu Hause, das sich ebenfalls diverse Einsatzszenarien rund um Grafik-Content auf die Fahne schreibt.
FastStone Image Viewer herunterladen
Download

FastStone Image Viewer: Aktualisierung auf Version 7.7

Die im August 2022 erschienene FastStone-Image-Viewer-Version 7.7 enthält laut Changelog verschiedene Verbesserungen. Unter anderem fungiert das Update als Tempobringer: Die Applikation soll beim Laden von HEIC-/HEIF-Inhalten um 40 bis 100 Prozent zulegen. Es gibt Support für ein neues GPS-Format ("DDD° MM.MMMM") und in puncto RAW-Bildformate für OM-1-ORF. Die Textwiedergabequalität bei Diashows wurde optimiert.

Anleitung zum FastStone Image Viewer – Features und Bedientipps

Beim FastStone Image Viewer erwartet Sie ein üppiger Format-Support. Die hier abgebildeten Tabellen vom Anbieter listen auf, bei welchen File-Aufbereitungen lesende und schreibende Unterstützung besteht. Auch RAW-Kompatibilität wirft FastStone in die Waagschale.
Der FastStone Image Viewer hilft Ihnen, große Fotodatei-Bestände zu sichten und relevante Inhalte ausfindig zu machen. Unwichtige löschen Sie (oder ignorieren sie), Ihren favorisierten Inhalten widmen Sie sich näher.
Das Fenster von FastStone Image Viewer ist dreigeteilt: Links sehen Sie in einer Baumansicht die Ordnerstruktur Ihres Rechners. Hier klicken Sie auf Ordner, um sie anzusteuern. Die eigentlichen Inhalte erscheinen im rechten Fensterbereich. Dort öffnen Sie ebenfalls (diesmal per Doppelklick) Ordner. Das erledigen Sie alternativ durch eine Pfadeingabe in der Adressleiste oben, womit Sie sich Mausklicks vom Hals halten. Per Doppelklick im rechten Anwendungsabschnitt öffnen Sie ein Foto in der Vollbildansicht.
Markieren Sie ein Bildexemplar lediglich (Einfach- statt Doppelklick), sehen Sie den Inhalt des Thumbnails unten links (unterhalb des NTFS-Dateisystem-Baums) gesondert. Wer mag, bewegt den Mauszeiger im Vorschaubereich unten links an den oberen und rechten Rand; im Folgenden gelingt es mit gedrückt gehaltener Maustaste, die Maße des Preview-Bereichs und somit die Bildvorschau größer zu ziehen. Indem Sie bei einem Mouseover auf Letzterer scrollen, blättern Sie die Bilder-Files im betreffenden Ordner durch und sehen unten links immer wieder neue Grafikdatei-Inhalte.
Klicken Sie in der Bild-Darbietung unten links, aktiviert sich eine Lupen-Zoomfunktion. Erneutes Klicken verkleinert die Ansicht wieder. Wichtig hierbei ist, ein wenig Zeit zwischen den Mausklicks vergehen zu lassen. Ein zu schneller Doppelklick bewirkt das Wechseln in den Vollbildmodus. Wollen Sie exakt so eine Darstellungs-Modifikation erreichen, kennen Sie nun den Trick, das Ganze umzusetzen. Interessant ist, dass sich FastStone Image Viewer nach der Einstellung im Windows-Maus-Treiber richtet, welche Zeitspanne zwischen zwei Klicks zu vergehen hat, damit die Anwendung die Bedienaktion (nicht mehr) als Doppelklick interpretiert. Möchten Sie die Einstellung diesbezüglich ändern? Dann öffnen Sie mit Windows-R und main.cpl oder control mouse die Windows-Maus-Settings. Auf dem schon aktiven Tab "Tasten" bewegen Sie bei "Doppelklickgeschwindigkeit" den Schieberegler. Die Stufen reichen von "Langsam" bis "Schnell". Versehentliches Fullscreen-Mode-Switchen wollen Sie verhindern? Sie bändigen die FastStone-Anwendung, indem Sie im Maus-Fenster den Slider bei "Schnell" ansiedeln und bestätigen.

Bilder bewerten und hierüber filtern

Ansehen, betrachten und in Erinnerungen schwelgen: Das geht mit FastStone Image Viewer gut, beispielsweise im Zusammenspiel mit Urlaubsfotos. Diese lassen sich bewerten.
Manche Bilddateien sind von hoher Qualität, andere mau. Schlechte Aufnahmen kopieren Sie am besten gar nicht erst von Ihrer Kamera-Speicherkarte auf den PC, löschen Sie sie besser im Vorfeld über das Menü Ihrer Digicam (oder auf dem Smartphone). Fotos, die auf dem Rechner schon abgelegt sind und die sich als nicht sehenswert entpuppen, löschen Sie dort – wahlweise im FastStone Image Viewer oder im Windows Explorer, jeweils durch Markieren und per Entf-Taste. Eine Handvoll guter Dateien ist übriggeblieben?
Klicken Sie oben in der FastStone-Software auf "Bewertung" und stellen Sie sicher, dass ein Häkchen vor "Bewertung aktivieren" gesetzt ist. Klicken Sie nun ein Foto-Thumbnail an, lässt sich mithilfe von "Bewertung" und den Optionen von "Auf 1 setzen" bis "Auf 5 setzen" eine Zahl zuweisen. Im Anschluss reduzieren Sie die Anzeige der Bilddateien im gerade geladenen Verzeichnis, indem Sie auf "Bewertung > Bewertungsfilter" gehen und im kaskadierenden Menü eine Punktzahl als Filterkriterium festlegen. Inhalte, die einen abweichenden Qualitätswert aufweisen, erscheinen nun nicht mehr.
Mit Alt-1 bis Alt-5 bewerten Sie markierte Inhalte noch schneller. Mit Umschalt-1 bis Umschalt-5 wechseln Sie noch einen Tick rasanter durch die Sichtbarkeitsbeschränkungsmodi.
Zum Vergleich: Die Gratis-Vollversion "Ashampoo Photo Commander 15" arbeitet nach einem ähnlichen Prinzip, spannt jedoch Sterne ein. Bei beiden Anwendungen schränken Sie per Drop-down-Menü die angezeigten Medientypen ein. Bei FastStones Lösung funktioniert dies mithilfe der Optionen "Bilder", "Videos" und "Bilder & Videos".
Ashampoo Photo Commander
Kostenlos: Diese Bildbearbeitungsprogramme lohnen sich

Bildbearbeitung und Inhalte konvertieren

Markieren Sie ein Bild, können Sie es über vielfältige Menüleisten-Optionen bearbeiten. Gehen Sie oben im Programm auf "Farben", tauchen Optionen wie "Auto-Farbe" für eine Ein-Klick-Optimierung auf. Mit dem unter "Effekte" Angebotenen ist es möglich, einen Rahmen (unter anderem in Herzform) hinzuzufügen, ein Wasserzeichen zu ergänzen und Umwandlungen hin zu einem "Relief", einer "Bleistiftzeichnung" oder einem "Ölfarbe"-Werk vorzunehmen.
Das Umwandeln eines Bildes in ein anderes Format ist ein Klacks: Thumbnail markieren, Strg-S drücken und in einem sich öffnenden Pop-up-Fenster alle Modalitäten einstellen. Mit "Einstellungen > Darstellung verändern > Dunkel" verwandeln Sie die Anwendung in einen Dark Mode.

Mehrere Bilder gleichzeitig als Windows-Desktop-Hintergrund einspannen

Können Sie sich nicht für ein Desktop-Hintergrundbild entscheiden? Dann fusionieren Sie doch mehrere. FastStone Image Viewer setzt das Ergebnis als Arbeitsoberflächen-Wallpaper aktiv. Alternativ zeigen Win7 und höher einzelne Wallpaper mit Bordmitteln im Wechsel.
Mit Strg-W legen Sie einen markierten Fotoinhalt als Windows-Desktop-Wallpaper fest. Möchten Sie eine Komposition aus mehreren Dateien erschaffen? Hierzu markieren Sie sie und drücken Alt-W. Es poppt ein Dialog auf, in dem Sie die Fragmente zum Anordnen verschieben und sie skalieren. Überlappungen sind dabei möglich. Noch einmal klicken, schon schickt sich das Konglomerat an, auf der Betriebssystem-Arbeitsoberfläche als Collagen-Augenschmaus mächtig aufzutrumpfen. Diese Funktion ist keineswegs selbstverständlich.

FastStone Image Viewer vs. XnView MP vs. IrfanView

Der FastStone Image Viewer ist funktional mit XnView und dessen modernerer Inkarnation XnView MP (siehe Testbericht) vergleichbar. Beide Anwendungen sind üppig ausgestattet und eine Empfehlung wert. Nur XnView MP gibt es (außer in einer 32-Bit-Version) auch als 64-Bit-Variante. Der FastStone Image Viewer läuft unter Windows 64 Bit lediglich als 32-Bit-EXE-RAM-Prozess.
Der Bildbetrachter IrfanView spielt in einer anderen Liga: Er taugt hervorragend zum Ansehen von Bilddateien und besitzt Möglichkeiten, um sie rudimentär zu bearbeiten und Screenshots anzufertigen. Wenn es aber darum geht, ausgedehnte oder kleinere Fotosammlungen zu verwalten, geht die wahlweise in 32 Bit oder 64 Bit beziehbare Anwendung baden: Mit dem mitinstallierten Modul "IrfanView Thumbnails" kopieren und verschieben Sie Fotodateien in Ordner, wobei die GUI (Oberfläche) antiken Windows-2000-Charme versprüht; die anderen hier genannten Anwendungen leisten in dem Bereich mehr.
IrfanView eignet sich aufgrund seiner Schlankheit als Ergänzung zu FastStone Image Viewer, der mit seinem ausladenderen Benutzer-Interface kontrastiert. Deswegen machen sich unter Umständen beide Anwendungen auf der PC-Platte gut; wohingegen sich FastStone Image Viewer und XnView (MP) zu sehr ähneln, als dass sie unbedingt beide notwendig wären.
FastStone Image Viewer herunterladen
Download

FastStone Image Viewer: Test-Resümee

Der FastStone Image Viewer lohnt – trotz angestaubtem 32-Bit-Unterbau – den Download. Den Architektur-Nachteil macht die Anwendung verglichen mit XnView MP wett, indem sie die Bildbearbeitungs-Features einen Hauch zugänglicher implementiert. Das Managen und Bearbeiten von Schnappschüssen kommt durchaus gleichberechtigt zum Zug.
Die Projekt-Website von FastStone Image Viewer preist an, dass der Image-Browser und -Viewer eine vertraute Windows-Explorer-ähnliche Oberfläche bietet. Das trifft es so einigermaßen; ähnlich wie beim angekündigten SoftwareOK-Tool "Film.Strip.Explorer", das den Windows-XP-Dateimanager zur Bildbetrachtung imitieren will. FastStone Image Viewer ist moderner.
Der Einsatz im privaten Umfeld und die pädagogische Nutzung ist gratis. Wer die kommerzielle Verwendung im Sinn hat, ist angehalten, eine Lizenz zu erwerben. Der Anbieter weist darauf hin, nicht auf Ebay zu verkaufen. Alle dortigen FastStone-Angebote seien gefälscht und ungültig.