Kennen Sie das Kauf-Programmpaket "Nero Platinum"? Nach der Installation als Gratis-Testversion finden Sie die Anwendung im Windows-Startmenü, die sich nach ihrem Aufruf in der Fenster-Titelleiste als "Nero Start" zu erkennen gibt. Darin enthalten sind zahlreiche Multimedia-Applikationen und sogar ein Tuning-Tool von Nero. Mit dabei ist etwa der Nero AI Photo Tagger, der mithilfe von künstlicher Intelligenz Inhalte auf Fotos erkennt und die Files verschlagwortet. Ein weiteres Highlight, das einen Blick wert ist, stellt der inbegriffene "Nero Score"-Benchmark dar. Die üppige Platinum-Multimediasuite des Herstellers brauchen Sie zum Glück aber gar nicht, um die Leistung Ihres PCs zu beäugen. Die Score-Applikation gibt es nämlich auch einzeln zum Herunterladen. Wir stellen den Download bereit und erläutern Grundlegendes zu den Funktionen sowie zur Bedienung.
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Nero Score: Was bietet die Software?

Das Fenster von Nero Score weist kaum Schaltflächen auf, die Bedienung fällt in der Folge leicht.
Das Fenster von Nero Score weist kaum Schaltflächen auf, die Bedienung fällt in der Folge leicht.
Foto: COMPUTER BILD
Ein Benchmark-Programm wie Nero Score hilft Ihnen, wenn Sie herausfinden möchten, ob sich der Einbau einer oder mehrerer neuer PC-Komponenten im Rahmen eines Hardware-Upgrades gelohnt hat. Ebenso erörtern Sie damit, ob ein neu angeschaffter PC schneller arbeitet als der alte. Ein aktueller Intel-Core-i5-Prozessor beispielsweise mag aufgrund seines i5 im Namen langsamer als ein älterer Intel-Core-i7-Prozessor erscheinen. Liegen jedoch mehrere Generationen zwischen der (i7-)CPU im alten Rechner und dem (i5-)Befehlsempfänger im neuen Gerät, rechnet im Beispiel die i5-CPU dank modernerer Architektur flotter. Eine Verbesserung der Geschwindigkeit ergibt sich mitunter auch aus Software-Tuning-Maßnahmen; sie ist jedoch in der Regel weitreichender, wenn Sie bei der Hardware ansetzen (und diese kostenpflichtig austauschen). Solche Überlegungen und Vermutungen im Hinblick auf die Performance erhärten Sie mit einem Benchmark. Nero Score hilft auch, herauszufinden, ob der Speed Ihres Computers im Laufe der Zeit nachgelassen hat.
Es ergibt durchaus Sinn, dass die Firma Nero – die sich erst mit Brennsoftware, später mit multimedialen Anwendungen einen Namen gemacht hat –, auch einen Benchmark offeriert. Das Encodieren von Audio- und Videomaterial, das bei der Verarbeitung von multimedialer Dateien angesiedelt ist und das bei der Benutzung der Nero-Werkzeuge den letzten Arbeitsschritt darstellt, ist immerhin rechenintensiv.
In Anbetracht dessen möchte mancher verifizieren, ob die eigene Gerätschaft zum alten Eisen gehört oder im Gegenteil sprintet. So untermauern oder widerlegen Sie mit objektiven Testergebnissen Ihr subjektives Gefühl. Letzteres täuscht übrigens vor allem nach Anwenden von Tuning-Tools und -Tricks wie vermeintlichen Wunder-Registry-Hacks, denn diese bringen Windows messtechnisch meist nicht oder bei Weitem nicht so gut in Schwung wie erhofft. Das damit einhergehende gefühlte Tempoplus ist in der Regel lediglich Einbildung; Experten sprechen hierbei auch von Placebo oder Schlangenöl.
Die jüngste Version von Nero Score ist 3.2x. Auf diese beziehen wir uns in den nachfolgenden Schilderungen. Der Programmhersteller beschreibt seine Anwendung als einen realen PC-Benchmark. Er "misst die Multi-Core-Leistung Ihres Prozessors (CPU) und bringt Ihre Grafikkarte (GPU) mit realen Multimedia-Anwendungsfällen an ihre maximale Grenze."
In puncto AI (Artificial Intelligence), ein Synonym für KI (Künstliche Intelligenz), will der Anbieter mitmischen:
"(...) Nero Score (...) misst, wie viele Bilder pro Sekunde mit künstlicher Intelligenz auf der jeweiligen CPU verarbeitet werden können. Es geht also nicht darum, ein Modell zu trainieren, sondern ein trainiertes Modell tatsächlich auf Daten anzuwenden (Inferenz genannt)".
Ähnlich dem Ashampoo WinOptimizer und einigen anderen Benchmark-Anwendungen sind Vergleiche mit anderen Rechnern, auf denen die Software ebenfalls bereits Testergebnisse erzeugt hat, möglich.
3DMark: Umfangreiche Leistungsinspektion für Prozessor & Co.
Gratis-Tools: Benchmark, Hardware-Analyse und PC-Diagnose

Nero Score: Anleitung zum Tool im Schnelldurchlauf

Nach der Installation und dem Aufruf des Programms finden Sie sich in dessen Oberfläche/GUI mit drei Kacheln wieder: "AI-Tagging", "AVC-Dekodierung & Codierung" sowie "Metaverse". Klicken Sie unterhalb davon auf die "Starten"-Schaltfläche, um mit einer Leistungsinspektion Ihres Computers loszulegen. Eventuell erscheint eine Warnmeldung:
"Ihr System läuft nicht mit optimaler Leistung
Damit die Daten von Leistungstests genauer sind, empfehlen wir dringend:
- Verwenden Sie Ihr Gerät im Netzbetrieb.
- Nutzen Sie die Einstellungen für hohe Leistung.
Möchten Sie mit dem Test fortfahren?"
Die Warnmeldung variiert womöglich: Bei einem Notebook, das sich mit Netzstrom speist, fällt der erste Hinweis von Nero Score weg. Mit der "hohen Leistung" meint das Programm einen Windows-Energiesparplan. Ist als solcher in den Windows-Energieoptionen (powercfg.cpl) "Ausbalanciert" oder – tendenziell noch langsamer – "Energiesparmodus" statt der "Höchstleistung" eingestellt, vermag das Benchmarks zu bremsen. Oder anders gesagt: Ihr PC läuft verlangsamt und Benchmarks bilden das womöglich ab. Testwillige kommen dann nicht auf Punktzahlen, die die volle Leistungsfähigkeit ihrer Hardware beziffern. Setzen Sie in Nero Score ein Häkchen vor der Einstellung "Energiesparplan jetzt aktualisieren", bevor Sie mit der Schaltfläche "Ja" fortfahren, entrinnen Sie dem angesprochenen Flaschenhals.
Einen Augenblick später ist in Windows "Höchstleistung" eingeschaltet. Auch nach dem Beenden von Nero Score bleibt der Leistungsplan aktiviert. Bei Bedarf deaktivieren Sie ihn wieder, um die Akkulaufzeit eines Mobilgeräts zu verlängern: Das geht, indem Sie Win-R drücken und powercfg.cpl eingeben. Im Anschluss erklären Sie in den aufpoppenden Energieoptionen – einem Unterbereich der Windows-Systemsteuerung – per Radiobutton beispielsweise "Ausbalanciert (empfohlen)" zu Ihrem bevorzugten Leistungsplan.
Manche Gaming-Notebooks laufen nur mit angeschlossenem Netzkabel maximal performant. So ähnlich verhält sich das bei Benchmarks, die eine Steckdosen-Energieversorgung begünstigt.
Manche Gaming-Notebooks laufen nur mit angeschlossenem Netzkabel maximal performant. So ähnlich verhält sich das bei Benchmarks, die eine Steckdosen-Energieversorgung begünstigt.
Foto: COMPUTER BILD
Wer den Benchmark per Klick initiiert, bei dem sammelt Nero Score zunächst Systeminformationen. Dann kommt es zu einem AI-Tagging-Test. Dabei huschen – ähnlich einer Slideshow – Bilder über den Monitor, allerdings in einem Affenzahn. Dies erfolgt innerhalb des Programmfensters, nicht im Vollbild. Öffnen Sie vor oder während des Durchgangs etwa mit Strg-Umschalt-Escape den Windows-Task-Manager. Unter Windows 8.1 und Windows 10 funktioniert dies unter anderem auch per Rechtsklick auf eine freie Stelle der Taskleiste, unter Windows 11 geht das je nach Systemstand mangels passendem Kontextbefehl nicht mehr.
Kontrollieren Sie im Bordmittel auf dem Tab "Leistung", wie stark Ihre CPU ausgelastet ist. Seit Windows 10 1709 (Fall Creators Update), also auch unter Windows 11, zeigt taskmgr.exe darüber hinaus die Last des Grafikprozessors der Grafikkarte (GPU, Graphics Processing Unit) an. Achten Sie auch auf diese Prozentangabe im Utility. Die Belastung sollte hier punktuell hochklettern.

Auswertung der Nero-Score-Testergebnisse

Ist Ihr Rechner mit den Berechnungen fertig, sehen Sie in Nero Score und eventuell auf einer sich öffnenden Webseite Testergebnisse. Im Anwendungsfenster erscheint unter anderem unten eine Skala: Sie reicht von "Schlecht" bis "Großartig". Ein wassertropfenartiges Pfeilsymbol unterhalb der Linie zeigt auf die Position, bei der sich Ihr Gerät performancetechnisch einordnet. Im Nero-Fenster bekommen Sie zusätzlich einen "CPU-Score" angezeigt, eine das Tempo quantifizierende Punktzahl.
Es erscheint außerdem ein Wert im Hinblick auf die "AVC-Dekodierung & Codierung" – einmal CPU- und einmal GPU-bezogen. In der im Webbrowser geöffneten Auswertung betrachtete man einst, welchen Platz der eigene PC in einem Ranking belegt. Es erschlossen sich hier fernerhin Details zum Computer-Innenleben wie "Hersteller" und "Systembezeichnung" (womit nicht der Computername gemeint ist, den Sie bei Windows 7/8.1/11, nicht aber bei Windows 10 während der Betriebssystem-Installation festlegen, sondern wohinter sich hier die Typenbezeichnung der eigenen Hardware verbirgt). Hinzu kamen die Infos, wie der Prozessor heißt (samt einer Angabe zur Gigahertz-Taktfrequenz) und wie viele Kerne sowie Threads er aufweist. Die Threads-Anzahl entspricht bei modernen SMT-CPUs (AMD-Slang, Simultaneous Multi-Threading) respektive bei Intel-Befehlsempfängern mit der Hyperthreading-Technik einer Verdoppelung der Kernanzahl. So viele Aufgaben arbeitet der PC parallel ab. Spezielle darauf ausgelegte Multicore-Programme profitieren davon, und ihre Leistung skaliert kongruent mit einer höheren Zahl an Cores.
Zu den CPU-Interna gesellten sich Name und Treiberversion des Grafikchips. Hinzukommend las man eine Einschätzung in puncto "Ist Ihr PC bereit für AI"? Aktuell lädt die Internetseite mit den Detail-Informationen bei uns nicht mehr richtig.
Nero unterhält im Web eine Anlaufstelle, wo Sie sich schlaumachen, welche PC-Komponenten derzeit die leistungsfähigsten sind. Schauen Sie mal: Wo ordnet sich Ihr Gerät hier ein?
Nero unterhält im Web eine Anlaufstelle, wo Sie sich schlaumachen, welche PC-Komponenten derzeit die leistungsfähigsten sind. Schauen Sie mal: Wo ordnet sich Ihr Gerät hier ein?
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Ein Mausklick in der Nero-Score-Oberfläche auf die Schaltfläche "Online prüfen" fördert noch immer eine Webseite zutage, auf der Sie sich die Besten der Besten in puncto gebenchte Geräte zu Gemüte führen. Dort sehen Sie in Bezug auf die bisherigen Testkandidaten CPU, RAM, Hersteller, Produktart, Grafik und SSD/HDD, nebst Upload-Datum/-Uhrzeit. Tipp: Interessieren Sie sich nur für die Top-Ranks, müssen Sie Nero Score nicht unbedingt installieren. Die alternativ in die Browser-Adressleiste eingebbare URL zu dem Informationsangebot lautet:

Nero Score im Test: Fazit und Alternativen

Nero Score funktionierte auf unseren Testsystemen solide. Für CPU-, GPU- und HDD-/SSD-Bewertungen ist das Tool geeignet. Zum Betrachten von Leistungswerten nur von Laufwerken greifen Sie alternativ zu einem anderen Programm, etwa dem portablen AS SSD Benchmark.
In Sachen Allround-Benchmarks, die alle möglichen Hardwarekomponenten abklopfen, empfiehlt sich unter anderem auch der Windows-Leistungsindex (seit Windows 8.1 aus dem OS ausgegliedert, lässt sich nachrüsten). Wollen Sie die Performance verbessern, helfen Treiber-Updates. Mit dem Windows-Geräte-Manager prüfen Sie deren Verfügbarkeit und verwalten diese auf Ihrem PC schon vorhandenen Steuerungsprogramme.
Nero Score berechnet sogar einen Tempowert für die Eignung des PCs für das Metaverse. Das ist innovativ und bei konkurrierenden Lösungen nicht vorzufinden. Doch ist das Metaversum, in welches das Unternehmen Meta (Facebook) hohe Geldsummen investiert hat, schon wieder ein alter Hut. Künstliche Intelligenz à la ChatGPT ist der nächste, echte Hype und macht von sich reden. Insofern trifft es sich gut, dass mit AI-Tagging etwas in diese technische Richtung Gehendes in der Benchmark-Software implementiert ist. Damit deckt Nero zwei besondere Themenfelder ab.
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Der UserBenchmark vereint CPU- und GPU-Tests sowie Weiteres und erweist sich damit als ähnlich umfassend, wie sich Nero Score darstellt. Dabei ist der UserBenchmark schlank, da die Installer-Routine ihn bei geringem Speicherverbrauch nach %AppData% entpackt.