Was ist ein Setup-Programm?
Was ist ein Installer? Begriff erklärt – und Tipps, um Probleme zu beseitigen
Was ist ein Installer, welche Varianten gibt es und wie umschiffen Sie hier Probleme? Unser Ratgeber reißt die wichtigsten Themen kurz und bündig an.
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Ein Installer, auch Setup-/Installer-EXE, Installationsprogramm oder Setup-Programm genannt, dient der Installation von Software etwa unter Windows. Im Firmenumfeld kommt hier mitunter das Dateiformat MSI zum Tragen.
Wenn Sie ein Programm initial in Betrieb nehmen, kommt dafür meist ein Installer zum Einsatz. Es handelt sich um eine Anwendung, die in der Regel kleiner ausfällt als die zu verwendende Applikation an sich. Ein Installer komprimiert diverse Daten einer Software und entpackt sie auf den PC. Das passiert nach der Ausführung einer Installer-Datei per Doppelklick und oft einigen Bestätigungen. Nach dem Entpacken fällt der Speicherverbrauch der in das System eingebundenen Anwendung (viel) höher aus als das Volumen des im EXE-, seltener im MSI-Format vorliegenden Installers. Das zeigt ein Blick in den Deinstallations-/Software-Manager von Windows "appwiz.cpl" der Systemsteuerung; zum Vergleich betrachten Sie die Ausmaße eines zu prüfenden Installers durch den Aufruf von dessen Eigenschaften (zu erreichen per Doppelklick bei gedrückter Alt-Taste auf die entsprechende Datei).
Ein Installer extrahiert im einfachsten Fall eine oder mehrere Dateien in das NTFS-Dateisystem. Dabei haben Sie manchmal die Wahl, in welchen Ordner dieser Expandier-Vorgang stattfinden soll. Häufig lassen sich für spätere komfortable Software-Starts ein oder mehrere Desktop-Symbole anlegen (Verknüpfungen im LNK-Format; die Erzeugung ist teilweise abwählbar), mit Schnellstartleisten-Ordner-Verweisen funktioniert das mitunter ebenfalls (relativ sinnlos, da der zugehörige Internet-Explorer-Quick-Launch-Ordner seit Windows 7 werkseitig nicht mehr in der Taskleiste angebracht ist und sich unter Windows 11 ohne Zusatzprogramme dort nicht länger einbinden lässt).
Welche Daten bringt ein Installer ins System?
Je nachdem, ob eine via Installer in Windows eingebrachte Anwendung ihre Einstellungen in der Registry oder in Form etwa von INI-Dateien (NTFS) speichert, legt das zugehörige Setup-Programm auch noch Registry-Schlüssel und -Einträge an – oder das unterbleibt. Die Nutzung der Registry ist üblich. Sogar manche portablen Programme, die nicht zu installieren sind und die nicht unbedingt einen Installer einsetzen, organisieren ihre Konfigurationswerte indes in der Registry (Sysinternals Suite); doch erfolgt das nur rudimentär. Bei manchen portablen Tools, die ohne direkt startfähige (gezippte) EXE-Datei verteilt werden, ist ein Installer anhängig: Er legt etwa in einem via Ein-Klick-Bedienung handhabbaren Fenster mutmaßlich aufgrund des grazilen Software-Charakters nur minimale Schreiblast an den Tag, sowohl in puncto NTFS-Dateisystem (dorthin erfolgt die OS-Integration primär) als auch in Sachen Registry.
Ferner ist das Erzeugen von Diensten, Autostart-Einträgen und Aufgabenplaner-Eintragungen aufseiten von Installern möglich. Portable Programme erstellen bei ihrer Einrichtung anbei bemerkt eher keine Dienste und Aufgabenplanungs-Einträge. Letztere dienen der Automatisierung von Aktivitäten auf Basis eines aktionsbasierten oder eines zeitlichen Triggers – ein Tuning-Tool löscht Datenmüll, ein Defragmentierer konsolidiert die physikalischen Datei-Fragmente –, oft aber auch einfach nur dem Umgehen von UAC-Abfragen (User Account Control, Benutzerkonten-Steuerung): Die UAC existiert seit Windows Vista und damit davon betroffene Programme Sie bei ihrem Aufruf nicht mit wegzuklickenden UAC-Pop-up-Fenstern (Prompts) behelligen, greifen einige Programmierer in die "Scheduled Tasks"-Trickkiste.
Damit ein entsprechender Aufgabenplaner-Verweis zum Umgehen der UAC entstehen kann, ist es nötig, dass ein Installer mit Administrator-Rechten gestartet wurde. Die UAC billigt per Klick Administrator-Rechte zu und macht manche Aktivitäten dadurch erst möglich. Solche erhöhten Privilegien sind jenseits des Anlegens von OS-Aufgaben erforderlich, um in einigen Dateisystem- und auch Registry-Bereichen schreiben zu dürfen (Schlüssel und Einträge anlegen); dies gilt unter HKEY_LOCAL_MACHINE (HKLM) im Besonderen, nicht aber im User-/Non-Admin-Bereich HKEY_CURRENT_USER (HKCU). Moderne Setup-Dateien der letzten zehn Jahre oder noch ältere Pendants haben ein XML-Manifest integriert, aufgrund dessen sie bei ihrem intuitiven Aufruf per Doppelklick von selbst einen UAC-Prompt öffnen, in dem Sie mit "Ja" oder mit Alt-J bestätigen. Ältere Installer weisen dieses Merkmal nicht auf: Sie schreiben ihre gepackte Software demnach nach einem Start per Doppelklick nicht in entpackter Form in den Ordner "C:\Programme" ("Program Files"), sondern sind unterprivilegiert und scheitern.
Es hilft, per Rechtsklick auf ein solches EXE-File und via "Als Administrator ausführen" die UAC anzustupsen. Quittieren Sie sie, sind erhöhte Rechte im Spiel und der Installer, der vermutlich für das UAC-lose Windows XP gemacht war, sollte einwandfrei durchlaufen. Sind keine solchen Berechtigungen nötig, um etwa einen Desktop-LNK-Verweis anzulegen, für andere Setup-Aktivitäten wiederum schon? Admin-Rechte für Aufgaben, die sich mit Non-Admin-Rechten erledigen lassen, stören in der Regel nicht; sie sind aber für bestimmte Systemeingriffe gefragt und deswegen können und sollten Sie sie gewähren. Dies gilt natürlich nur bei vertrauenswürdigen Programmen – Installer aus zwielichtiger Quelle sollten Sie nicht auf Ihr System loslassen. Sonst klinken sich Dritte zu tief bei Ihnen ein.
Setup-Ordner frei wählen, Web-Installer & Co.
Manche Installer setzen eine Internetverbindung voraus, um zu funktionieren (Web-Installer). Denn sie laden Daten aus dem Internet vom Server ihres Anbieters nach. Gut ist, dass die Installer-Größe in dem Fall zurückhaltend ausfällt. Anhand des geringen Platzverbrauches sehen es Pessimisten Setup-Files auf den ersten Blick an, dass sie nur als Web-Installer vorliegen. Negativ wiegt, dass Sie bei ihnen keine Kontrolle haben, welche Daten da eigentlich auf Ihren Rechner gelangen. Hat ein Anbieter die Gesinnung von "gut" zu "desaströs" gewechselt, etwa nach einer Firmenübernahme oder einem Hacker-Angriff, ist es möglich, dass ein Web-Installer Malware in das System schmuggelt. Andererseits erhalten Sie stets die neueste Programmversion. Die Nachteile dürften meistens überwiegen.
Legitime Firmen wie Audials setzen Web-Installer ein, auch Browser-Hersteller machen von ihnen Gebrauch. Mitunter lässt sich online ein separater klassischer Offline-Installer finden, den alteingesessene User bevorzugen dürften. Ein Workaround bei bloß auffindbaren Web-Installern, wenn Sie Offline-Installer für künftige auch ohne eine Internetverbindung gelingende Setups wünschen: Wenn lästige Web-Installer samt Reklame von dubiosen Werbefirmen einen Offline-Installer im Hintergrund herunterladen und starten, aber die entsprechende Datei vor Ihnen verstecken, fischen Sie sie heraus. Hierfür rufen Sie den Task-Manager von Windows auf und wählen darin im Kontextmenü des EXE-Dateinamens des laufenden Offline-Setup-Programms im RAM (Arbeitsspeicher) "Dateipfad öffnen"; nun kopieren Sie das betreffende im Explorer zu sehende, schon markierte File aus einem OS-Temp-Ordner etwa auf den Desktop. Den Task-Manager erreichen Sie mit Strg-Umschalt-Escape.
Den Edge-Browser erhalten Sie in der Regel als Web-Installer, was angesichts der Tatsache, dass Microsoft als vertrauenswürdig einzustufen ist, nicht allzu schlimm wiegt. Bevorzugen Sie einen Edge-Offline-Installer? Dann ist Edge Enterprise alias Edge for Business ein wichtiges Stichwort. Dieses Angebot fällt mit seinem Installations-File im Umfang relativ exorbitant aus; daran erkennen Sie den Non-Online-Installer-Charakter. Entgegen des Namens läuft die Software als ganz normaler Edge-Browser auch unter den Windows-Editionen für den Konsumenten-Bereich (Home) einwandfrei.
Es ist im Rahmen mancher Installationen möglich, den Setup-Ordner "C:\Program Files", der normalerweise voreingestellt ist, zu ändern. Empfehlenswert ist das aber meist nicht, da bei der Nutzung eines anderen Ordners auf C:\ oder etwa bei D:\ als Entpackziel künftige Probleme im Betrieb der jeweiligen Software nicht ausgeschlossen sind. Anfänger sollten davon Abstand nehmen. Per Registry-Einstellung beeinflussen Sie bei Bedarf sogar die Werkseinstellung von Windows, die Installer instruiert, wohin diese zu schreiben haben, sodass etwa statt C: eine andere Partition wie D:\ mit mehr Platz zum Einsatz kommt. Das ist am ehesten Profis zu empfehlen.
Wer sich gut auskennt, darf indes erwägen, eine solche Registry-Modifikation anzuwenden, um Installer-gestützte portable Programme einfacher in eine RAM-Disk für Tests zu befördern. Eine RAM-Disk ist ein virtuelles Laufwerk auf Basis von schnellem RAM. Da beim Herunterfahren von Windows (je nach RAM-Disk-Software) alle RAM-Disk-Daten verloren gehen, sind zugehörige angelegte Desktop-LNKs nicht ratsam, da diese verwaisen, wenn sie auf durch OS-Shutdowns gelöschte RAM-Disk-Executable-Files verlinken.
Gut sind allenfalls portable Programme in einer RAM-Disk aufgehoben. Bei ordentlich zu installierenden Anwendungen in einer RAM-Disk wiederum haben Sie mit den Strapazen zu kämpfen, dass Desktop-LNKs und Registry-Einträge nach dem Herunterfahren ins Leere verweisen.
32 Bit und 64 Bit – und eigene Installer bauen
Im vorigen Artikel-Absatz haben wir die Änderungsoption für den Setup-/Entpack-Ort von Software angesprochen. Diese Eingriffsmöglichkeit haben Sie jedenfalls bei manchen Installern. Es hängt davon ab, wie ein Programmierer seine Anwendung ausgestaltet hat. Manche Entwickler gestehen Ihnen mehr und andere weniger Individualisierungsfreiheiten zu. Einige Installer sind besonders flexibel und imstande, passend zu Ihrem Windows die 32-Bit- oder die 64-Bit-Software-Version aufzuspielen. Andere Installer zeigen sich weniger dynamisch: So versagt ein 64-Bit-Installer unter Windows 32 Bit (das mit dem Support-Ende von Windows 10 2025 Update-Versorgungs-technisch ausgestorben ist, es gibt kein Windows 11 32 Bit); ein 32-Bit-Installer unter Windows 64 Bit funktioniert meist, sofern dies keine Schranke wie im Falle des Nitro PDF Reader 32 Bit torpediert. Bei wählerischen Software-Titeln gilt es, gezielt den 32-Bit- oder den 64-Bit-Installer von der Projektseite des jeweiligen Herstellers herunterzuladen; respektive Sie laden beides in Form eines ZIP-Archivs herunter und entpacken sowie starten den zu Ihrer OS-Architektur passenden Einrichtungshelfer (64 Bit nennt sich im Dateinamen dabei auch x64; x86 kennzeichnet 32 Bit – wobei das nicht in Stein gemeißelt ist).
Wer selbst programmiert, etwa Batch-Programme, denen man mit AutoHotkey noch eine GUI (Graphical User Interface, grafische Benutzeroberfläche) überstülpt, will sein Software-Werk im Sinne eines professionellen Anspruchs nicht unbedingt in ZIP-Archiv-Gestalt an Interessenten ausliefern. Eine Lösung bieten Tools wie der Actual Installer: Er erlaubt es, in einer GUI bequem einen EXE-Installer zusammenzuklicken. Das Design, die Anzahl der Dialoge und Setup-Beschränkungen (Installation nur bei bestehender Internetverbindung erlauben, nur bei bestimmten Betriebssystemen, nur bei minimal installierter Software-Version von .NET Framework, Adobe Reader, Java, SQL, Visual C++ Runtime) liegen in der Hand des Skripting-Experten.
Der Actual Installer generiert auch ein Deinstallationsprogramm, das von dessen EXE-Installern eingerichtet wird und das sich in appwiz.cpl einklinkt. Solche Uninstaller sind das Gegenteil von Installern – sie löschen Inhalte. Die manchmal geäußerte Kritik, dass eine Software unvollständig zu deinstallieren sei, weil der Programmierer geschlampt habe, lässt sich relativieren: Die Qualität im Hinblick auf die Gründlichkeit einer Entfernung hängt auch von der Güte von Actual Installer & Co. ab. Wobei ein Entwickler die Handhabe hat, welchen Installer-Baukasten er nutzt und wie er ihn konfiguriert, sofern möglich, oder ob er die Uninstall-Routine in Eigenregie programmiert.
Wer einen eigenen EXE-Installer erschafft, der sieht sich ebenso wie bei AutoHotkey-seitig kompilierten EXE-Dateien (AHK-Skript- in EXE-Datei umwandeln) mit offenbar fälschlich ausgelösten Malware-Warnungen konfrontiert. Ein Check auf VirusTotal fördert das zutage. Solche False Positives sind alles andere als optimal, wenn Sie eigens entworfene Software an ein größeres Nutzerpublikum verteilen möchten.
Rein auf Batch-Programmier-Basis erschaffen Sie ebenfalls Installer, die mangels Kompilierung und Verschlüsselung als Nebeneffekt Open Source sind: Hierfür tippen Sie in einem Editor in einer CMD-/BAT-Datei Zeilen nach dem Schema "echo <Textinhalt> >Ausgabedatei-Pfad.cmd" ein. Ab der zweiten (optional schon in der ersten) Zeile muss es am Ende ">>Ausgabedatei-Pfad.cmd" heißen, damit kein destruktives Überschreiben stattfindet.
Via "echo" erfolgt eine Textausgabe und die ">>"-Zeichen am Zeilenende leiten den Inhalt in eine weitere (Batch-)Datei aus. Ein Batch-Skript erschafft derart nach Entwickler-Gusto ein neues File oder mehrere Exemplare. Eine Fortschrittsanzeige, wie sie "richtige", grafische Installer – bei aber mäßigem Wahrheitsgehalt – bieten, bleibt bei dieser Variante aus.
Changelog und EULA
Bessere Software-Hersteller geben preis, welche Neuerungen und Verbesserungen die von ihnen frisch veröffentlichten Programmversionen mitbringen. Die Informationsdatensätze hierzu finden sich im Internet, zu entdecken unter den Schlagworten "Changelog", "Release Notes", "History". Im Vergleich seltener tauchen solche Angaben in Installern auf. Interessierte User sollten bei ihnen genau hinschauen, wenn sie wissen möchten, was ein Update an Innovationen bringt. Man überliest Installer-eigenen Text sonst gerne mal: Darin finden sich die nicht gerade spannenden Nutzungsbedingungen (EULA, End User License Agreement) – deren Länge nicht selten abschreckt.
In den EULA finden sich sicherlich keine unfairen Klauseln, so das Kalkül der Nutzerschaft, die solche Lizenzverträge daher ohne ernsthafte Blicke quittiert. Ohne eine Zustimmung würde es in einem Setup nicht vorangehen und man müsste es beenden. EULAs sind meist unproblematisch, doch eventuell sichert sich ein Hersteller darin das Recht zu, Daten zu sammeln (Telemetrie), weiterzuverkaufen und anderes. Wenn so etwas geschieht, braucht man sich aus Nutzersicht kaum zu beschweren: Man hat derlei ja via Klick abgesegnet.
Das sorgfältige Lesen von Setup-Screens empfiehlt sich jenseits der EULA aus einem weiteren Grund: Auf diese Weise entdecken Sie Werbeangebote für Software, die der Programmanbieter aus dem eigenen Portfolio (wie bei IObit) durch Ihre Genehmigung per Klick auf Ihrem Rechner aufspielen möchte; in anderen Fällen stammen Werbe-Software-Offerten von Drittanbietern (Third Party) wie insbesondere von Browser-Herstellern (Chrome, Opera), aus dem Sicherheitsbereich (Ad-aware) oder aus einer unseriösen Quelle. Es ist unklug, in einem Installer so schnell wie möglich immer wieder auf "Weiter" zu klicken. Es ist anzuraten, mit einem Grundmaß an Skepsis auf der Hut in Bezug auf die erwähnten Adware-Dreingaben zu sein. Wählen Sie unsinnige Software, die mit dem Hauptprodukt nichts zu tun hat, ab. Mitunter muss man höllisch aufpassen, da dies mittels einer Option im Kontext von doppelter Verneinung geschieht.
Zwei Tool-Tipps, die beide keine Wunder vollbringen, aber besser sind als nichts: Unchecky wählt unerwünschte beigepackte Software in Installern automatisch ab und warnt Sie davor. Toolbars stellen hier indes keine Bedrohung mehr dar; sie laufen nur noch im Internet Explorer und der ist unter Windows 11 von Anfang an nicht mehr (ohne Weiteres) und unter Windows 10 mittlerweile nicht mehr startfähig. Haben Sie keine Lust, EULA-Texte zu lesen, betrauen Sie den EULAlyzer mit einer Analyse dieser Inhalte. Er findet automatisch womöglich interessante Passagen, bei denen Ihre Alarmglocken schrillen sollten. Das Auseinanderklamüsern erfolgt per Copy & Paste; die Pro-Version der Software scannt EULA-Texte von Installer-Wizards sogar eigeninitiativ ("EULA-Watch").
Installationen anhalten und abbrechen
Installationen lassen sich abbrechen, aber kaum anhalten. Details finden Sie im Artikel "Installation pausieren: So halten Sie ein Software-Setup an".
Browser-Add-ons installieren
Neben normalen Programmen gibt es Browser-Add-ons. Abgesehen von Erweiterungen für den Internet Explorer im EXE-Format bringen die Extensions für Firefox, Chrome & Co. in der Regel kein eigenes Installer-Programm mit. Vielmehr sind sie für die Einrichtung und den Betrieb auf eine Wirtssoftware angewiesen. Im Falle von Firefox ziehen Sie eine heruntergeladene XPI-Add-on-Datei in den Browser und er kümmert sich in der Folge nach einer Bestätigung Ihrerseits in einem Pop-up um die Einbindung in die Surf-Umgebung und in einen versteckten Ordner im Dateisystem.
Betriebssystem-Installer: Windows und Linux
Auch Betriebssysteme verfügen über einen Installer. Das Setup-Programm von Windows funktioniert seit Vista auf recht simple Weise: Es entpackt lediglich den Inhalt einer WIM-Datei auf die SSD oder Festplatte. Enthalten im Windows-Setup-Programm sind anreichernde GUI-Partitionierungswerkzeuge, die Sie zum Einteilen Ihres Boot-Datenträgers in logische Bereiche (Partitionen) respektive zum Löschen, Formatieren und Erstellen derselben benötigen. Mit Diskpart ist auch ein gebooteter Non-GUI-/CLI-Partitionierer in Reichweite.
Die Installationssituation bei Linux ist vertrackter: Einige Installer sind vorbildlich einfach – kein Vergleich zu dem komplizierten Ruf, den Linux bei einigen noch innehat. Solche Setup-Wizards unterstützen Sie bei der Partitionierung und ermöglichen Dual Boot mit Windows, sie nehmen Ihnen viel Arbeit ab und machen ausschweifendes technisches Know-how überflüssig. Positives gibt es hier insbesondere hinsichtlich der verbreiteteren Distributionen zu vermelden. Andere Linux-Installer sind Totalausfälle und selbst Profis hadern aufgrund ihrer nicht zu Ende gedachten Usability oder ihrer nicht stringenten Zuverlässigkeit mit ihnen. So etwas muss man aber mit der Lupe suchen.
Das verbreitete und beliebte Ubuntu nutzte früher einen Installer namens Ubiquity. Bei anderen Distributionen kommt zum Beispiel Calamares zum Einsatz. Ubuntu verwendet derweil einen Flutter-Installer. Bei Ubuntu 23.10 war die Lage zunächst prekär: Jemand schmuggelte antisemitische Hassrede in die ukrainische Übersetzung des Installers. Der Anbieter Canonical zog seine ISO-Image-Datei zurück und stellte sie später in bereinigter Form erneut bereit; in der Zwischenzeit konnte man als Interessent ein Ubuntu-Legacy-ISO herunterladen – mit altem Installer, eine Interims-Version. Die Sache lehrt uns, dass Open-Source-Projekte verwundbar sind, wenn an Qualitäts-Kontrollmechanismen gespart wird.
Linux installiert man üblicherweise per ISO-Datei, entweder im Zusammenspiel mit einem DVD-/USB-Bootmedium (mit einem Tool wie Rufus zu erstellen) oder in einer virtuellen Maschine. Eine Installation unter Windows per EXE-Datei(-Installer), wie bei einem herkömmlichen Programm, ist nicht vorgesehen. Meist jedenfalls: Früher gab es für die Ubuntu-Inbetriebnahme hierzu das Utility "Wubi" – das mit Wubiuefi einen Nachfolger erhalten hat. Ferner ist es bei den Distributionen "Q4OS" und "EndlessOS" gangbar, via EXE-Anwendungs-Ausführung unter Windows ein Setup durchzuführen.
Die Installation von Software unter Linux erfolgt über eine von diversen Möglichkeiten, es sind mehr als bei Windows. Für Linux Debian und von dieser Mutter-Distribution abgeleitete Linux-OS wie Ubuntu haben Sie die Option, zu DEB-Dateien zu greifen. Diese bilden grob gesprochen ein Äquivalent zu Microsofts EXE-Elementen.
Windows und Programme schneller sowie ohne Installation nutzen
Lässt sich das Windows-Setup beschleunigen? Sicher, wenn Sie nicht von DVD, sondern per Stick installieren und wenn das Zielmedium eine SSD statt einer Festplatte ist. Noch stärker tragen Tuning-Ambitionen Früchte, wenn Sie den Vorgang zusätzlich automatisieren: Den Windows-Installer brauchen Sie nicht durchzuklicken, wenn Sie die bei ihm bevorzugten Konfigurationswerte in einer XML-Datei festhalten, sie aufs Setup-Medium kopieren und Letzteres nach dem Booten über das BIOS einfach machen lassen.
Ein solches XML-File für ein Silent Install erzeugen Sie auf der Webseite https://schneegans.de/windows/unattend-generator/ und laden es dort herunter. Die Microsoft-OS-Installer-eigenen Dialoge ab einem gewissen Punkt heißen indes OOBE (Out Of Box Experience). Für flottere Programmeinrichtungen bei installiertem Windows wenden Sie bestimmte weitere Silent-Install-Methoden an, unter Windows 11 greifen Sie bevorzugt zum Bordmittel "Winget".
Es führt übrigens manchmal zum Erfolg, mit 7-Zip eine Installationsdatei zu entpacken, um das ihr innewohnende Programm Setup-frei zu nutzen. Einen Installer umgehen Sie dann. Ein weiterer Tipp: Windows führt im abgesicherten Modus keine MSI-Setup-/-Installer-Dateien aus. Firmen nutzen sie zur unternehmensinternen Verteilung von Software, doch auch als Privatanwender kommt man mit ihnen sporadisch in Berührung. MSI-Files haben unter anderem die Eigenheit, dass Sie in deren Eigenschaften anders als bei ihren EXE-Datei-Kollegen in puncto Kompatibilitätsmodus kein spezifisches Betriebssystem angeben; bei Komplikationen lässt sich ein älteres OS simulieren. Möchten Sie Ihr System für die MSI-Unterstützung im Safe Mode ertüchtigen, geht das über den Winaero Tweaker: siehe dort den Bereich "Behavior > Windows Installer in Safe Mode". Hier setzen Sie im rechten Programmbereich ein Häkchen.