Damit kommt jeder Nutzer zurecht: Ein Klick ruft das Kontextmenü auf, ein weiterer verewigt die Ordnerinhalte. Wahlweise downloaden Sie unseren Dateilisten-Ersteller oder bauen ihn selbst.
Gehören Sie zu denjenigen Nutzern, die in einer Textdatei die Dateien und Ordner speichern möchten, die sich in einem Verzeichnis befinden – als inventarisierte Liste? Hierfür stellen wir eine Software-Eigenentwicklung bereit – entstanden in der Redaktion. Dem Artikel-Autor erschienen bereits existierende Programme für Ordner-Bestandsaufnahmen nicht maximal einfach. Also codete er in circa einer halben Stunde ein neues, simpleres Tool. Nutzer klicken dabei mit der rechten Maustaste auf den zu erfassenden Ordner und wählen den "COMPUTER BILD-Dateilisten-Ersteller"-Befehl im Kontextmenü. Vorteile: Es sind keine Einstellungen vorzunehmen, und am Speicherort des Ordners entsteht sofort eine Textdatei, die die Ordner-internen Datei- und Verzeichnisnamen enthält. Das Textfile liegt im TXT-Format vor; der Dateilisten-Ersteller-Download enthält eine REG-Installations- und eine REG-Deinstallationsroutine.
Dieser Artikel stellt das Selbstbau-Tool zum Download bereit – und eine Anleitung, wie Sie die ressourcenschonende Funktion händisch in Windows installieren. Danach lesen Sie, wie der Konsolen-Code funktioniert. Ferner finden Sie leistungsfähigere Alternativ-Software (siehe nächsten Absatz), die jedoch komplexer zu bedienen ist.
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Ordnerinhalte archivieren per Kontextmenü

Ein beliebtes Programm für Dateilisten ist Directory List & Print. Die zu erfassenden Infos zu Ordner-Innereien sind konfigurierbar und lassen sich auf der Registerkarte "Ausgabe" drucken, in die Zwischenablage kopieren und an Microsoft Word weiterreichen. Allzu einfach ist das aber nicht: Das alternative Helferlein von computerbild.de ist besser handhabbar – mit nur zwei Klicks. Es erfindet das Rad nicht neu, sondern greift auf Windows-Funktionen zurück und macht sie zugänglicher: Zum Einsatz kommt der Kommandozeilenbefehl "dir" (der Ordnerinhalte auflistet) – er erübrigt den Einsatz eines Third-Party-Tools (eines Drittanbieter-Programms) wie Directory List & Print. Passend erweitert, leitet der dir-Befehl die ermittelten Infos in eine Datei um. "dir" ist leider unbequem: 08/15-Nutzer empfinden die Kommandozeile als unästhetisch und wollen sich oft nicht mit deren Befehlen herumschlagen. Also goss der Artikel-Autor den "dir"-Befehl in das Windows-Kontextmenü – zur Bedienung darüber genügt ein Klick.

Nach einigem Experimentieren zum Befehlsaufbau entstand die folgende Code-Zeile, einzutragen in die Registry: cmd /k dir "%1" /b > Ordnerinhalt.txt & exit
Den Code übernehmen Sie mit dem Registry-Editor (Windows-R drücken, regedit eingeben) in die eigene Windows-Installation: Navigieren Sie zum Schlüsselpfad HKEY_CLASSES_ROOT\Directory\shell, und legen Sie mit "Bearbeiten > Neu" einen "Schlüssel" namens COMPUTER BILD-Dateilisten-Ersteller an. Den Namen variieren Sie auf Wunsch. Im neuen Schlüssel erstellen Sie mit der gleichen Befehlsfolge einen Unterschlüssel, den Sie command nennen. In ihm folgt ein Doppelklick auf den Eintrag "(Standard)" im rechten Fensterbereich. Als Wert einzutragen ist der oben aufgeführte "dir"-Befehl. Ab jetzt reicht ein Rechtsklick auf einen zu inventarisierenden Ordner – und ein weiterer auf "COMPUTER BILD-Dateilisten-Ersteller" (je nach Name des eigens ergänzten Directory\shell-Unterschlüssels). Dieser Kontextbefehl erzeugt im Beispiel die Datei "Ordnerinhalt.txt" mit allen Ordnerinhalten im TXT-Bericht. Wer einen anderen Dateinamen wünscht, passt in regedit den Befehlsteil vor dem Abschnitt .txt an.

Tool zum Download – und Funktionsweise erklärt

Das Tool funktioniert unter Windows 7, Windows 8.1 und Windows 10 – für Bequeme bieten wir es zum Download an. Es handelt sich um ein ZIP-Archiv mit zwei REG-Dateien: Die eine importiert den Registry-Inhalt für den Kontextbefehl (Installation), die andere REG-Datei entfernt den Menüeintrag wieder (Deinstallation). Wer mit Registry-Frickeleien vertraut ist, hat mit der obigen Anleitung zur manuellen Installation kein Problem. Wer sich das Prozedere nicht zutraut oder Zeit sparen will, greift zum Download.
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dir-Parameter: So arbeitet das Tool


Sie sollten das Tool nicht einfach nur nutzen: Viel mehr Spaß bereitet ein Selbstbau-Tool, wenn Sie die Funktionsweise verstehen. Im Folgenden erläutern wir die Gedankengänge hinter den einzelnen Befehlsteilen. Womöglich dient Ihnen das als Anregung, um eigenen Code kreativ in neue Tools zu verfrachten. Jeder Parameter hat einen Sinn:

cmd: Ruft die Kommandozeile auf; sie ist nötig, um den "dir"-Befehl auszuführen.
/k: Der Parameter /k erlaubt, Kommandozeilenbefehle via Ausführen-Dialog abzusetzen – oder wie hier bei einem Registry-hinterlegten Kontextbefehl. Ohne den Zusatz würde sich ein Fenster der Kommandozeile öffnen, sie ignoriert aber jeglichen Befehlscode.
dir: nötig dafür, die Inhalte eines Ordners aufzulisten.
%1: Ist ein Platzhalter, eine Variable; diese setzt den mit der rechten Maustaste angeklickten Ordner im Befehl ein, sodass sich "dir" darauf auswirkt.
"%1": In ersten Versuchen bei der Code-Erstellung war das %1 noch ohne Anführungszeichen; mit ihnen funktioniert der Befehl/Code besser. Die Anführungszeichen stellen sicher, dass das resultierende TXT-Dokument selbst dann Datei-/Ordnernamen enthält, wenn der per Rechtsklick ausgewählte Ordner im Namen Leerzeichen hat; ohne "" bleibt das TXT-File leert und ist 0 Byte groß.
/b: Ist optional; es sorgt für mehr Übersicht durch das Weglassen der Datum-Uhrzeit-Stempel der Ordnerinhalte.
> Ordnerinhalt.txt: Der Pfeil ">" gibt an, dass eine Umleitung des kommandozeilenseitig ausgegebenen Inhalts, ihrer "Antwort", in eine Datei erfolgen soll; dahinter steht ein frei wählbarer Dateiname mit der .txt-Erweiterung für das Format. Wer die Datei-Umleitung weglässt, sieht im Kommandozeilenfenster die Ordnerinhalte und schließt es manuell.
& exit: Mehrere Kommandozeilenbefehle mit einer Befehlseingabe abzusetzen, klappt via "&". "exit" schließt die Kommandozeile abschließend; ohne "exit" wäre ihr Fenster manuell zu schließen. Idealerweise poppt das Kommandozeilenfenster nur kurz auf und schließt sich so schnell wieder, dass es beim Ordner-Archivieren nicht stört.
Der Beispielordner enthält ISO-Dateien von Windows XP bis Windows 8.1 sowie Linux Ubuntu; die Sortierung im resultierenden TXT-File mit einer Auflistung dieser Inhalte ist alphabetisch.

Dem Tool ein Symbol geben

Die zum Download angebotene ZIP-Datei mit dem REG-Installer hat noch ein Goodie in petto: ein Symbol im Kontextmenü. Dadurch fällt Ihnen der Ordner-Kontextmenüeintrag zum Inventarisieren gut ins Auge. Wollen Sie ein eigenes Icon anlegen, erstellen Sie im individuell benannten (Name identisch mit dem Kontextmenübefehl) Directory\shell-Unterschlüssel – im Beispiel "COMPUTER BILD-Dateilisten-Ersteller" – eine Zeichenfolge namens icon. Weisen Sie diesem Registry-Eintrag nach einem Doppelklick darauf als Wert den Pfad zu einer EXE-Datei zu, die als Symbol dienen soll.
Falls Sie sich fragen, wie die gezippte REG-Datei für den Download-Bereich entstand: simpel und ohne Coden – mit dem Registry-Editor von Windows und in wenigen Sekunden. Wir markierten den Schlüssel "COMPUTER BILD-Dateilisten-Ersteller" und exportierten ihn (samt darin definiertem Symbol) per Menü als REG-Datei. Die Deinstallations-REG-Datei ist eine Kopie der ersten REG-Datei, wurde aber bearbeitet – so sorgt im REG-Code je ein Minuszeichen nach den sich öffnenden eckigen Klammern dafür, dass Sie per Doppelklick auf die zweite REG-Datei die Registry-Änderungen der ersten Datei ungeschehen machen. Damit verbannen Sie den Dateilisten-Ersteller.