Mini-PC Test: Die besten Computer von MSI, HP & Co.
Mini-PCs 2025 im Test: Die 14 besten Modelle im Vergleich
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Sie möchten Beinfreiheit und keinen Klotz unterm Tisch? Dann lohnt ein Blick auf die Sparte der Mini-PCs. COMPUTER BILD hatte einige der Zwergen-Rechner im Test und präsentiert hier die besten.
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Wer sich keinen riesigen Desktop-PC fürs Home-Office anschaffen will, kann zu einem Mini-PC greifen. Mit ihren kompakten Abmessungen passen die Zwergen-Rechner auf jeden Schreibtisch. Ebenfalls an Bord sind die wichtigsten Anschlüsse für Monitor, Maus und Tastatur. Aber liefern die Taschen-PCs auch genügend Leistung? Der Frage geht COMPUTER BILD im Test der besten Mini-PCs des Jahres 2025 nach.
Der MSI Cubi NUC 1MG-019DE ist der beste bislang von COMPUTER BILD getestete Mini-PC. Für Web- und Office-Aufgaben liefert der Prozessor genug Dampf und auch der Arbeitsspeicher ist mit 16 Gigabyte großzügig bemessen. Für Gamer eignet sich der Mini-PC nicht, auch die Zugriffsgeschwindigkeit der eingebauten M.2-SSD könnte höher sein. Dafür überzeugt der MSI mit seinen Anschlüssen und einem geringen Stromverbrauch. Mit rund 950 Euro ist er in der uns vorliegenden (besten) Ausstattungsvariante nicht ganz billig, sein Geld aber wert.
Den Spitzenplatz für Gamer ergattert der Intel NUC 12 Extreme Dragon Canyon. Das handliche Gerät gehört zu den Kraftmeiern unter den Mini-PCs und gefiel im Test mit starkem Core-i9-12900-Prozessor der aktuellen Alder-Lake-Serie. Er verfügt über acht Kerne des Typs "Golden Cove" (P-Kerne) und eignet sich gut für leistungshungrige Software wie Adobe Photoshop. Weitere acht Kerne des Typs "Gracemont" (E-Kerne) bewältigen einfache Office-Aufgaben. Dabei bleibt der Mini-PC angenehm leise. Größtes Manko: Eine Grafikkarte, RAM und Speicher sind nicht enthalten. Preislich liegt die Barebone-Ausführung bei rund 1.300 Euro.
Nichts für jeden PC-Nutzer, wer aber einen extrakleinen, leisen und sparsamen PC mit ordentlich Power zum Arbeiten sucht und sich nicht scheut, Speicher in den Intel NUC 11 zu stecken, kann bedenkenlos zuschlagen. Keine Selbstverständlichkeit bei einem Mini-PC: Der NUC bringt reichlich Anschlüsse mit, darunter gleich zweimal HDMI und eine superschnelle Netzwerkbuchse. Beim Kauf bedenken: Händler bieten den NUC meist als Barebone an – Speicher, Betriebssystem, Tastatur und Maus müssen Sie extra bestellen. Erhältlich ist der Intel NUC 11 für knapp 170 Euro.
Für Mini-PCs hat COMPUTER BILD ein aufwendiges Testverfahren entwickelt. Die wichtigsten Punkte sind:
Geschwindigkeit
Ein schneller Computer zahlt sich nicht nur beim Gaming aus, sondern auch im Büroalltag. Wie flott ein PC tatsächlich arbeitet, ermitteln unterschiedliche Benchmark-Tests, die automatisiert ablaufen. Hier setzt das COMPUTER BILD-Labor sowohl eigens programmierte Benchmark-Tools als auch Industriestandards ein. Die Gaming-Performance testet die Redaktion in unterschiedlichen Auflösungen sowie Detail-Einstellungen und ermittelt die dargestellten Bilder pro Sekunde (FPS).
Ausstattung
Die eingebauten Komponenten nimmt das Labor genau unter die Lupe. Dabei zählen neben Typ und Ausführung der Bauteile Aufrüstbarkeit und Erweiterungsmöglichkeiten. Auf dem Prüfstand stehen zum Beispiel die Festplatte, der Arbeitsspeicher und die vorhandenen Anschlüsse. WLAN-Frequenz und Bluetooth-Version inspiziert die Redaktion ebenso wie Speicherkartenleser und Laufwerke.
Betrieb
Spezialmikrofone messen in einem schallisolierten Raum das Betriebsgeräusch im normalen Arbeitsbetrieb und unter Volllast. Wer seinen PC häufig nutzt, freut sich über einen niedrigen Stromverbrauch. Diesen misst die Redaktion im laufenden Betrieb, im Stand-by-Modus und in ausgeschaltetem Zustand.
Unter den Zwergen gibt es enorme Unterschiede in Sachen Größe, Leistung und Design: Während die meisten Mini-PCs wie der Medion Akoya S62004 an ein externes DVD-Laufwerk erinnern, präsentiert sich der BleuJour Kubb Mini als Designerwürfel mit zwölf Zentimeter Kantenlänge, über den sich andere Gewänder stülpen lassen. Die sind richtig teuer: 90 Euro kostet ein einfaches Design, ein Holz-Cover satte 230 Euro. Größe und Formgebung sind bei Mini-PCs aber tatsächlich – im Gegensatz zu einem Desktop-PC – maßgeblich. Ein großes Gehäuse bietet innen meist genug Platz für zusätzliche Hardware und außen für genügend Anschlüsse. Und logisch: Je kleiner der Mini-PC, desto weniger Raum ist für Speicher und Ports vorhanden. Nur wenige, sehr kleine Komponenten finden Platz in einem Mini-PC. Das macht sich beim Nachrüsten bemerkbar, oft sind im Inneren alle Steckplätze besetzt. In den meisten Minis fehlt der Platz für ein Netzteil. In vielen Fällen ist die ausgelagerte Stromversorgungseinheit so groß wie der PC selbst und muss irgendwo hinter dem Schreibtisch verschwinden. Einige Rechenzwerge begnügen sich mit einem kompakten Netzstecker samt integriertem Netzteil. Immerhin entsteht so keine zusätzliche Abwärme in den Mini-PCs, eine zusätzliche Belüftung ist also nicht nötig.
Beim Kauf eines Mini-PCs haben Sie die Wahl: Möchten Sie einen sofort einsatzfähigen Mini-PC oder einen Barebone ("blanker Knochen")? Letztgenannte Systeme kommen fast immer ohne Arbeitsspeicher, SSD oder Festplatte, auch ein Betriebssystem fehlt. Bevor so ein PC einsatzbereit ist, müssen Sie also noch Geld investieren und Hand anlegen.
Wer gern aktuelle Videospiele spielt, weiß, wie wichtig – aber auch wie groß – Grafikkarten mittlerweile sind. Moderne Modelle wiegen mit 1,4 Kilogramm nicht selten das Dreifache eines Mini-PCs. Prozessoren, SSDs und Arbeitsspeicher sind derweil kleiner denn je, weshalb die Minis trotz ihrer Maße einiges an Rechenleistung mitbringen. In den Tempomessungen erreichten sie das Niveau von Notebooks der gleichen Preisklasse. Die spürbarsten Leistungsunterschiede verursacht dabei die CPU. Wie schnell ein AMD Ryzen 5 5600G oder Intel Core i5-12500T arbeitet, zeigen beispielsweise CSL Mini-PC X300 und HP Pro Mini 400 G9. Die erledigen Office-Aufgaben nur geringfügig langsamer als ein großer Desktop-PC. Spürbar behäbiger werkeln Minis wie der Asus PN40, die mit schwächeren Prozessoren bestückt sind (etwa einem Intel Celeron N4100 oder einem Pentium Silver J5040). Diese Prozessoren zählen zu den Schlusslichtern von Intels CPU-Palette, taugen in Kombination mit genügend Arbeitsspeicher (mindestens 8 Gigabyte) und einer flotten SSD aber durchaus für Office-Aufgaben. Wer nach Feierabend Lust auf Videospiele hat, findet mit dem Intel NUC 12 Extreme Dragon Canyon einen waschechten Gaming-PC.
Bei der Leistung müssen Nutzer und Nutzerinnen von Mini-PCs also Abstriche machen, aber das hat auch Vorteile – die Rechner verbrauchen wenig Energie, alle Testkandidaten sind Sparfüchse. Doch auch hier gibt es große Unterschiede: Der energiehungrigste Kandidat Silentmaxx Kenko H155S genehmigte sich im Normalbetrieb 37 Watt, nicht wirklich viel, doch es geht besser. Der HP Pro Mini 400 G9 kommt trotz leistungsstarken Prozessors mit 19 Watt aus, Sparmeister im Test war der CSL Narrow Box Ultra HD Compact V5 mit gerade einmal 11 Watt. Mini-PCs arbeiten meist flüsterleise – perfekt für konzentriertes Arbeiten oder den Einsatz im Wohnzimmer. Einige malochen sogar komplett geräuschlos. Das sind meist Geräte mit schwächerem Prozessor, es geht aber auch mit leistungsstärkeren Chips – wie der Silentmaxx Kenko H155S zeigt. Bei diesem Modell führen riesige Kühlrippen die Wärme ab (siehe Bild oben).
Generell hängt die Anschlussvielfalt eines Mini-PCs von seiner Größe ab. Im Vergleich mit üblichen Notebooks bieten die meisten Rechner mehr Buchsen. Schnelle USB-3.2-Anschlüsse hat jedes der getesteten Modelle. Die meisten Mini-PCs sind mit mindestens einer USB-Typ-C-Buchse ausgestattet. Viele getestete Geräte haben einige Anschlüsse an der Front, sodass Nutzer und Nutzerinnen schnell und einfach externe Festplatten oder Headsets anstöpseln. Besonders viele Anschlüsse bietet der Testsieger, der HP Pro Mini 400 G9: Hier gibt es schon auf der Vorderseite drei USB-Buchsen, hinten sind es noch einmal sechs. Dazu kommen gleich drei Monitorbuchsen (HDMI und zweimal DisplayPort). Ins Netz geht es (noch) überwiegend per WLAN-ac, bei neueren Geräten wie dem Testsieger von HP, dem CSL Mini-PC X300, dem Kiebel Mini-PC Deluxe 12 + WiFi und dem Minisforum Deskmini ist sogar schnelles WLAN-ax an Bord.
Wenn einem Desktop-PC nach einigen Jahren die Puste ausgeht, lässt er sich in der Regel mit neuer Hardware vergleichsweise einfach verjüngen. Bei den Mini-PCs sind die Aufrüstmöglichkeiten deutlich eingeschränkt. Mehr Speicher passt in die meisten, aber: In vielen Modellen wie dem BleuJour Kubb etwa ist so gut wie jeder Steckplatz belegt, da hilft nur noch der Austausch von Komponenten wie SSDs. Bei etwas größeren Modellen wie dem Akoya S62004 ist immerhin Platz für eine weitere 2,5-Zoll-SSD oder mehr Arbeitsspeicher. Besonders viel Speicher lässt sich beim CSL Mini-PC X300 nachrüsten. Hier passen noch eine Festplatte oder SSD im gängigen 2,5-Zoll-Format sowie eine Mini-SSD (M.2 22x42 Millimeter) rein. Komponenten wie Grafik- und Soundkarten finden nur in seltenen Fällen ihren Weg in einen Mini-PC, etwa beim Intel NUC 12 Extreme Dragon Canyon oder beim One Mini Gaming PC Ultra AR01, der allerdings nicht mehr ganz so mini ist.
An die Spitze schafft es der MSI Cubi NUC 1MG-019DE. Er überzeugte mit hohem Arbeitstempo und vielen Erweiterungsmöglichkeiten. Deutlich teurer – dafür spieletauglich – ist der Intel NUC 12 Extreme Dragon Canyon mit extrastarkem Core-i9-12900-Prozessor und einer extra Grafikkarte. Wer einen besonders kleinen, leisen und sparsamen PC mit ordentlich Power zum Arbeiten sucht und sich nicht scheut, Speicher in den Intel NUC 11 zu stecken, darf bedenkenlos zuschlagen.
Falls es nicht unbedingt ein Windows-Rechner sein muss, lohnt sich der Blick auf den Apple Mac mini 2023 M2 – eine kleine und bei üppiger Ausstattung teure Kiste, dafür aber mit sehr viel Tempo. Für die meisten Mac-User ist schon der kleinste Mac mini 2023 M2 (getestetes Modell MMFJ3D/A) schnell genug. Den gibt es für 600 Euro und er lässt ältere Macs mit Intel-Chip ziemlich alt aussehen. Den vollständigen Test des Apple Mac mini 2023 M2 lesen Sie hier.
Was braucht ein Mini-PC?
Das kommt auf die Anwendung an. Wer nur einfache Internet- und Office-Aufgaben erledigen will, kommt mit einem Einstiegsprozessor, 4 Gigabyte Arbeitsspeicher und einer SSD mit 256 Gigabyte Speicher zurecht. Wer mit einem Mini-PC jedoch auch Fotos und Videos aufwendig bearbeiten möchte, braucht einen Mini-PC mit einem Oberklasseprozessor, 16 Gigabyte Speicher und einer SSD mit schnellem PCI-Express-3.0-Anschluss sowie 1 Terabyte Speicher.
Was kostet ein Mini-PC?
Einstiegsmodelle ohne Windows 11, SSD und Arbeitsspeicher gibt es bereits für 140 Euro. Voll ausgestattete Mini-PCs mit starkem Prozessor kratzen an der 1.000-Euro-Marke – oder reißen sie sogar.
Sind Mini-PCs zu empfehlen?
Für Internet- und Office-Aufgaben: generell ja. Nutzer und Nutzerinnen sollten jedoch bedenken, dass sich Mini-PCs oft schlecht oder gar nicht aufrüsten lassen.
Welcher Mini-PC taugt als Media-Center?
Als Media-Center eignen sich prinzipiell alle Mini-PCs. Da sie dann oft als Datenlager dienen, sollte das gewählte Modell reichlich SSD- oder Festplattenspeicher bereitstellen.
Was kann man mit einem Mini-PC machen?
Je nach Modell und Leistungsklasse lassen sich mit Mini-PCs die gleichen Aufgaben erledigen wie mit großen Schreibtisch-PCs. Eine Ausnahme: Fürs Zocken aktueller Spiele sind sie meist nicht geeignet.
Was muss ein Mini-PC mitbringen?
Das kommt auf die Anwendung an. Wer nur einfache Internet- und Office-Aufgaben erledigen will, kommt mit einem Einstiegsprozessor, 4 Gigabyte Arbeitsspeicher und einer SSD mit 256 Gigabyte Speicher zurecht. Wer mit einem Mini-PC jedoch Fotos und Videos aufwendig bearbeiten möchte, braucht einen Mini-PC mit einem Oberklasseprozessor, 16 Gigabyte Speicher und einer SSD mit schnellem PCI-Express-3.0-Anschluss sowie 1 Terabyte Speicher.
Wie schließe ich einen Mini-PC an?
Sie müssen einen Bildschirm mit dem Mini-PC verbinden, das klappt meist per HDMI-Anschluss. Weiterhin klemmen Sie ein Tastatur-Maus-Set per USB an den Rechner. Obendrein braucht der Mini-PC Energie per Netzkabel (und Netzteil). Ins Netz gehen die kleinen Rechner oft per WLAN.