In den Weiten des Internets gibt es schöne und informative, aber auch einige gefährliche Inhalte: Nutzer mit Experimentierdrang sollten ebenso wie Laien aufpassen, was ihnen unter den Mauszeiger kommt. Wenn Sie draufklicken, hat das teils unangenehme Folgen. Ähnliches gilt für Windows: Nicht alle Funktionen sind für den normalen User gedacht, einige sind zu Recht nicht einfach so zugänglich. Damit Sie nicht in solche Fallen tappen, erläutern wir im Folgenden, wo es aufzupassen gilt. Womöglich ist Ihnen davon manches bislang nicht in den Sinn gekommen: Dann lesen Sie hier erstmals davon. In dem Fall sollten Sie das Folgende nicht als "Mach mal"-Aufforderung verstehen, sondern als Info à la "Das geht, ist aber eigentlich zu heiß". Eine Datensicherung ist übrigens immer gut, in einem Download-Special versorgen wir Sie mit Freeware-Empfehlungen und Exklusiv-Vollversionen. In unserem Artikel zu Backup-Todsünden erfahren Sie, welche Datensicherungs-Fettnäpfchen Sie aussparen sollten.
Kostenlose Schutz-Tools gegen Malware, böse Skripte und Abzocke:
» Firefox – Browser mit Fokus auf Datenschutz
» Google Chrome – schneller Chromium-Surfclient
» Opera – ähnlich Google Chrome, inklusive VPN-Anonymisierung
» NoScript für Firefox / Chromium-basierte Browser – wehrt Drive-by-Download-Malware-Infektionen ab (wobei diese derzeit viel seltener als vor einem Jahrzehnt vorgekommen, aber noch immer eine Gefahr darstellen)
» Avast Free Antivirus – mit Webschutz, der bösartige Skripte aussperrt

Gefährliche Klicks am PC – Finger weg

Auf Links zu Virenseiten klicken
Die gefährlichsten Klicks am PC und im Internet

10 goldene Regeln für den Umgang mit dem PC

Mit einigen Tipps umgehen Sie einen Großteil der Gefahren des Internets und nutzen das Medium sicher. Was im Web zuweilen unter Brain.exe firmiert, wobei "Brain" Englisch ist und für Gehirn steht: Beim Surfen sollten Sie von Ihrem Verstand Gebrauch machen. Wir haben einige Tipps zusammengestellt, die Sie hoffentlich schon beherzigen und die den Schutzgrad erhöhen:
1. Surfen Sie nur mit aktivem Virenschutz. Er muss einen Hintergrundwächter haben und aktiviert sein. Bei einem Freeware-Antivirus ist Letzteres kein Problem, bei den kostenpflichtigen womöglich schon. Nutzen Sie so eine Anwendung, schauen Sie in deren Oberfläche nach, ob Ihre (meist 365 Tage währende) Lizenzlaufzeit noch gültig ist, und erneuern Sie per Kauf und der Eingabe einer Seriennummer gegebenenfalls die Lizenz/Aktivierung.
2. Aktualisieren Sie Ihre installierten Programme regelmäßig. So schließen Sie Sicherheitslücken, über die Hacker und Schadprogramme etwa über Buffer-Overflows (Pufferüberläufe) eindringen. Das manuelle Updaten entfällt, wenn Ihnen das eine Automatik von Windows, Browser, E-Mail-Client & Co. abnimmt. Deaktivieren Sie die Auto-Update-Funktionen Ihrer Anwendungen nicht.
3. Wenn eine Web-Meldung zu schön scheint, um wahr zu sein, ist sie häufig falsch. Glauben Sie also weder einer Fake-News, deren Wahrheitsgehalt sich mit etwas Recherche widerlegen lässt, noch einem vermeintlich günstigen Preis eines sonst teuren Produkts. Womöglich liefert der Versender, der die Ware beispielsweise bei Ebay offeriert, in einem Paket nur Steine.
Antivirus: Avast Free Antivirus
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4. Glauben Sie keinen vermeintlichen Windows-Fenstern innerhalb Ihres Webbrowsers, die als Werbung daherkommen. Es handelt sich um keine vom Betriebssystem erzeugten Fenster, sondern um verlinkte Web-Grafiken. Diese melden Ihnen Systemfehler und/oder Viren. Die Auskünfte basieren nicht auf einem Scan Ihres Computers, die Anbieter liefern sie vielmehr pauschal an Windows- und Nutzer anderer Betriebssysteme wie Linux aus. Es wirkt schon absurd, wenn unter Linux zum Beispiel in Firefox ein Fenster (angeblich) von Windows aufpoppt, das Sie mit Pseudo-Registry-Fehlern ängstigen will, oder? Die Fenster-Optik harmoniert nicht mit Ubuntus Gnome-Designsprache und eine Registry besitzt Linux gar nicht. Die Intention hinter solcher Reklame ist, Sie zum Download einer Testversion zu bewegen. Diese versucht Sie mit Meldungen nach einem nun meist wirklich stattfindenden System-Scan unter Druck zu setzen. Um die gemeldeten (technisch harmlosen, da keine echten) Fehler zu beheben, sind Sie angehalten, eine oft überteuerte, funktional nutzlose Vollversion zu kaufen. Diese läuft mitunter nicht einmal lebenslänglich, sondern zum Beispiel bloß ein Jahr.
5. Lassen Sie den Phishing-Schutz in Ihren Webbrowsern aktiviert. Wer ihn eingeschaltet lässt, sollte Warnmeldungen der Komponente ernst nehmen, die Sie auf gefälschte und betrügerische Websites aufmerksam macht. Meldet Ihnen etwa die Filterfunktion von Microsoft Edge beim Aufruf einer Bitcoin-Trading-Seite, dass sie nicht koscher ist, sollten Sie die Warnung nicht per Klick in den Wind schlagen und die Seite nicht dennoch aufrufen. Stattdessen brechen Sie das Surfen an dieser Stelle besser ab. Wer mag, hackt sich testweise harmlos selbst, um die Funktionsfähigkeit von Antivirus respektive Security-Suite und Phishing-Abwehr zu verifizieren. Einen Leitfaden für Selbst-Hacks etwa mit dem Testvirus Eicar hält ein weiterer Artikel bereit.
6. Meldet Ihr Antivirus eine Gefahr, sollten Sie dem zunächst einmal Glauben schenken. Es sei denn, Sie haben eine als schadhaft gemeldete Datei selbst programmiert. Das kommt nur selten vor. Befreien Sie eine per Automatik in Quarantäne verschobene Datei aus ihrer Sicherheitsverwahrung, handeln Sie auf eigenes Risiko, wenn Sie sie danach aufrufen.
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7. Achten Sie darauf, dass Ihr Windows 10 Updates erhält. Microsoft veröffentlicht seit 2015 halbjährlich Feature-Updates (Major-Releases, größere Betriebssystem-Aktualisierungen) und behält das wohl bis 2025 bei. In der Regel erhalten Windows-10-Versionen 18 Monate lang Support. In der Zeit kommen zum Patchday (zweiter Dienstag im Monat) kumulative Updates an, die vorige Aktualisierungen enthalten. So ist nur ein Update nötig (statt mehrere wie früher etwa bei XP/Vista), um Ihren PC auf Stand zu bringen. Die 18 Monate beginnen nicht ab der Installation einer Major-Release-Version auf Ihrem PC, sondern ab ihrer Veröffentlichung. Im Einzelfall beträgt die Zeitspanne der Updateauslieferung also weniger als eineinhalb Jahre. Das macht aber nichts, denn Feature-Updates sind kostenlos und per Windows-Update-Funktion oder per ISO-Datei-Inplace-Upgrade steigen Sie gratis auf den jüngsten Release um; so verlängern Sie die Update-Zeitspanne voraussichtlich bis ins Jahr 2025.
8. Wer ein starkes Technikinteresse hat, nutzt einen Skriptblocker in seinen Browsern: NoScript ist der beste. Die Extension für Firefox und mittlerweile auch Chromium-basierte Browser wie Google Chrome verhindert, dass schadhafte und Schnüffel-Skripte (Bestandteile) von Webseiten angreifen und spionieren. Die Konfiguration erfordert etwas Arbeit: NoScript blockiert bis auf wenige Domain-Ausnahmen auf allen möglichen Websites Skripte. Das reduziert die Funktionalität, schafft aber Sicherheit. Sie legen beim Surfen peu à peu fest, welche Domains und welche ihrer Elemente von eingebundenen Fremdservern Skripte verwenden dürfen. So stellen Sie deren Lauffähigkeit sicher. Auch Avast Free Antivirus besitzt einen Blocker für feindselige Skripte: Die Funktion ist Teil des Webschutzes, der HTTP- und HTTPS-Traffic scannt. Der Webschutz bewahrt Sie davor, dass Schadcode ohne expliziten Mausklick auf präparierten Sites übertritt.
9. Fallen Sie nicht auf Fake-Gewinnspiele herein und nehmen Sie nicht mit Ihrer hauptsächlich genutzten E-Mail-Adresse an Online-Preisverlosungen teil, es sei denn, Sie vertrauen dem Anbieter. Skeptisch sollten Sie sein, wenn im Kleingedruckten Sponsoren verlinkt sind: Der Hyperlink führt Sie zu einer Seite mit Unternehmen, denen Sie durch Teilnahme am Gewinnspiel die Einverständniserklärung geben, Sie telefonisch mit Werbung zu kontaktieren. Einen Gewinn halten die Gewinnspielseiten in den seltensten Fällen bereit.
10. Lassen Sie sich beim Websurfen nicht vom Schloss in der Adressleiste Ihres Browsers täuschen: Das Symbol steht zwar für "verschlüsselte Verbindung" (SSL-/TLS-Protokoll bei einer https://-URL). Das bürgt jedoch nur für abgeschirmte Datenübertragung zum Server, nicht jedoch für einen vertrauenswürdigen Kommunikationspartner.