CDs-Rippen: So digitalisieren Sie ihre CD-Sammlung
Die CD-Sammlung digitalisieren? Das kann dauern; am besten, man macht es nur einmal. Mit Programmen wie Exact Audio Copy und AccurateRip lassen sich CDs in voller Qualität rippen, sodass man hinterher auch andere Formate aus den Daten erzeugen kann.
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- CD-Rippen: Leserbrief
Anfang der 80er-Jahre war die Audio-CD der Startschuss zur digitalen Revolution des Musikhörens. Das erste digitale Medium. Doch die Zeiten, in denen wir andächtig auf die drei Ds auf der CD-Hülle gestarrt haben, sind vorbei. Die digitale Arbeitsweise hat sich in allen Stadien der Musikproduktion, von der Aufnahme übers Mischen bis hin zum Mastern, flächendeckend durchgesetzt.
Begonnen hat alles mit der kleinen Silberscheibe. Wie der Klassiker Vinyl wird die CD wohl nie aussterben, aber wie alle physischen Datenträger altert auch die CD. Industriell gepresste CDs zeigen, je nach Lagerbedingungen, nach etwa 35 Jahren erste Aussetzer. Bei selbstgebrannten Scheiben können diese bereits nach 13 Jahren Probleme machen. Was also tun, um die eigene Musiksammlung für die Nachwelt zu erhalten?
Die Lösung: digitale Backups der CDs mit einem Ripping-Programm auf einer Festplatte. Indem Sie die Daten der CDs in einem Lossless-Format speichern, bleibt die Musik theoretisch ewig erhalten. Zwar haben auch Festplatten einen begrenzten Lebenszyklus, doch dieser lässt sich mit Freeware überprüfen.
Das heißt: Wenn die Festplatte mit der eigenen Musiksammlung nach etwa zehn Jahren langsam den Geist aufgibt, ist das im Normalfall frühzeitig erkennbar, sodass Sie die Daten einfach auf eine neuere Festplatte übertragen können, ohne einen Verlust befürchten zu müssen. So muss man das Trägermedium zwar immer noch in einem regelmäßigen Zyklus austauschen, aber mit verhältnismäßig geringem Aufwand und ohne die Gefahr, dass die Musiksammlung an Klangqualität verliert.
Außerdem kann man Festplatten auf deutlich schnellere SSDs umkopieren. Selbst eine umfangreiche Sammlung ist damit in der Regel in ein paar Minuten auf ein neues Medium gesichert.
Es gibt viele sogenannte Lossless-Formate (verlustlose Komprimierung der Audiodaten) auf dem Markt, wie WAV, FLAC, ALAC, AIFF oder WMA-Lossless. Das FLAC-Format ist ein praktischer Vertreter dieser Formatgattung – aus mehreren Gründen: FLAC ist frei verfügbar, unter den Lossless-Codecs einer der am weitesten verbreiteten und ID3-Tag-fähig. Es lassen sich also Metadaten wie Titel, Interpret, Album und so weiter direkt in der Datei ablegen.
Damit ist FLAC auch für die Verwaltung größerer Musiksammlungen geeignet. Zudem lassen sich aus Liedern im FLAC-Format wieder Stücke in WAV, MP3 oder AAC erzeugen, wenn es gewünscht ist. Doch nicht nur das richtige Format, sondern auch die Hardware – also das eigentliche CD-Laufwerk, mit dem Sie die Musikalben einlesen – und die Ripping-Software nehmen Einfluss auf die Qualität des Endergebnisses.
Exact Audio Copy (EAC)
Ein Programm, das sich für Windows-User anbietet, ist Exact Audio Copy, kurz EAC. Es ist für den privaten Gebrauch kostenlos verfügbar und hat in der aktuellen Version den FLAC-Codec bereits als Option vorinstalliert. EAC liest – wenn möglich – die CD akkurat Bit für Bit aus und legt nach dem Rip-Prozess in einem Statusbericht dar, ob es Probleme gab oder Lesefehler aufgetreten sind.
Es erlaubt außerdem weitgehende Eingriffe in seine internen Abläufe: Funktionen wie Caching oder C2-Fehlerkorrektur lassen sich zum Beispiel manuell aus- oder einschalten. Caching bedeutet in diesem Fall, dass das Laufwerk einen eigenen, internen Speicher benutzt, um Daten während des Ausleseprozesses zwischenzulagern. Diese Option sollte beim Rippen abgeschaltet werden, weil das Laufwerk sonst Stellen, die es zweimal lesen müsste, das zweite Mal aus dem Cache liest statt vom Medium, wodurch stets eine Übereinstimmung vorliegt. Lesefehler kann die Software dadurch nicht zuverlässig erkennen.
Die C2-Fehlerkorrektur erlaubt es, Stellen, die auch nach mehrmaligem Lesen nicht korrekt gelesen werden können, mit einem Näherungswert zu füllen. Diesen ermittelt das Laufwerk aus den Informationen vor und nach der defekten Stelle. Die C2-Fehlerkorrektur ist in verschiedenen Laufwerken unterschiedlich gut implementiert und kann oftmals zu vom Original abweichenden Datensektoren führen. Daher sollte man auch diese Funktion besser abschalten. So werden zwar bei einer defekten CD kleine Aussetzer hörbar, aber der Sound wird bei überwiegend gut lesbaren Medien nicht durch Teile ergänzt, die auf dem Original gar nicht vorhanden waren.
AccurateRip
Zusätzlich ist der Service AccurateRip in EAC integriert. AccurateRip besteht aus einem Plugin, das mehreren CD-Rippern hinzugefügt werden kann. Es ist genau wie EAC für die private Anwendung kostenlos. AccurateRip vergleicht das Ergebnis des Rippens über eine Checksumme mit bereits gerippten CDs aus einer Datenbank im Internet. Damit überprüft praktisch eine weitere Instanz, wie akkurat das Ergebnis ist.
AccurateRip funktioniert jedoch nur mit Laufwerken, die die Funktion Accurate Stream unterstützen. Diese Lesegeräte haben die Möglichkeit, eine CD sehr exakt, Bit für Bit, auszulesen. Bei anderen Produkten würde die Checksumme sonst grundsätzlich durch ein nicht akkurates Einlesen verfälscht.
Auf der Homepage von AccurateRip finden Sie eine Liste an Laufwerken, die diese Funktion bieten. Da Laptop-Laufwerke für diese Zwecke oft nicht besonders gut geeignet sind, empfehlen wir Laptop-Besitzern, ein separates, externes USB-Laufwerk anzuschaffen, möglichst eines, das in der Liste vermerkt ist.
AccurateRip erkennt zudem automatisch die Eigenschaften des verwendeten Laufwerks. Viele Laufwerke erzeugen beim Einlesen von CDs vor den eigentlichen Audiodaten eine Latenz (kurze Pause) von einer bestimmten festen Sampleanzahl. Diese Latenz kann EAC herausrechnen und somit ungewollte Phasen der Stille im Rip vermeiden. Auch Apple-Fans müssen auf AccurateRip nicht verzichten: Das für macOS erhältliche Tool XLD arbeitet ebenfalls mit dem Service zusammen.
Die Zeit, die das Programm zum Einlesen einer ganzen CD braucht, hängt stark von deren Zustand, der Menge an Daten, die auf sie gepresst wurden und nicht zuletzt auch von der Leistungsfähigkeit des PCs ab. In unserem Test variierte die Zeitspanne von fünf Minuten bis zu einer halben Stunde, wenn wir ganze Alben ins FLAC-Format konvertieren.
Da hierbei ein konstanter Datenstrom ohne Datenreduktion ausgelesen wird, nimmt die Qualität in der Produktion des Audiomaterials auf der CD keinen Einfluss auf die aufzuwendende Zeit. EAC greift auf mehrere Datenbanken zu, um die korrekten Metadaten (ID3 Tags) aus dem Internet zu holen.
Auch das Anlegen einer eigenen, lokalen Datenbank zur Benennung der Tracks lässt EAC zu. Sollte sich die zu rippende CD in keiner dieser drei Datenbanken finden, können Sie alle wichtigen Metainformationen aber auch von Hand eingetragen.
FLAC abspielen
Wenn die Musiksammlung fertig gerippt und mit ID3-Tags und Albumcovern versehen ist, bietet sich zum Beispiel der Windows Media Player an, um diese wiederzugeben. Dazu müssen Sie allerdings – je nach Windows-Version – ein FLAC-Plugin installieren, fortan ist der in Windows integrierte Player in der Lage, Daten dieses Formates wiederzugeben.
Da die Musik-App unter macOS nach wie vor keine FLAC-Dateien abspielen kann, müssen Mac-User entweder eine separate Abspielsoftware benutzen oder die Daten im Format Apple Lossless (ALAC) speichern, das die Musik-App problemlos erkennt und verwaltet.
Wichtig: Klanglich gibt es keine Unterschiede zwischen FLAC und ALAC. Auch viele Netzwerkplayer und Systeme wie beispielsweise Roon unterstützen den FLAC-Codec, sodass Sie Ihre gerettete Musik auch an der heimischen HiFi-Anlage wiedergeben können. Das Gleiche gilt für viele aktuelle mobile HiRes-Player.
Laufwerks-Check
Das zum Einlesen verwendete Laufwerk sollte folgende Eigenschaften mitbringen:
• Accurate-Stream-fähig
• Ausgemessene Latenz
Je nach Vorliebe sollten Sie auf die Unterstützung der C2-Fehlerkorrektur achten. Auf der folgenden Liste finden Sie Laufwerke, die die oberen beiden Kriterien sicher erfüllen.
Lossless-Ripping
Es gibt für jedes Betriebssystem Programme, die CDs in Lossless- Formaten einlesen können.
Windows
- EAC: Exact Audio Copy beinhaltet AccurateRip
- dBpowerAMP Music Converter: Kostenpflichtiger Ripper
Apple
- Roxio Toast: Der Klassiker, viele Funktionen, brennt CDs, hoher Preis
- XLD: Viele Funktionen, einfache Bedienung, brennt CDs
Linux
- abcde: A Better CD Encoder, CD Ripper für den Command Line Interpreter
- Rubyripper: CLI- und GIU-Versionen möglich
Links
- Bei den Kollegen vom PC Magazin finden Sie eine gute Anleitung für EAC
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