Fender x Teufel Rockster Cross im Test: Party-Animal mit sattem Punch
Kennen Sie Animal aus der Muppet Show Band? Teufel hat mit dem Rockster Cross das Bluetooth-Lautsprecher-Pendant zum wilden Drummer geschaffen. Aber wie passt das mit dem sauberen und klaren Fender-Sound zusammen?
Pro
- dynamischer, druckvoller Klang mit Tiefgang
- robust und leicht zu tragen
- cooles Retro-Flair
- Spaßmaschine, die richtig laut spielen kann, ...
Contra
- ... dann aber etwas aufgeblähter Sound
Fazit
connect-Urteil: Sehr gut | Der Fender x Teufel Rockster Cross begeistert mit seinem dynamischen, druckvollen Sound und dem Fender-Kultfaktor. Mit seinem robusten und dennoch relativ leichten IPX5 zertifizierten Gehäuse ist er der ideale Begleiter für Open Air Festivals, Grillpartys und Co.
Ein ausgeprägtes Gespür für Trends war stets Teil der Teufel-DNA und eine der Säulen ihrer Erfolgsgeschichte. Bereits Ende der 70er Jahre, in der Blütezeit des Lautsprecherselbstbaus, konnten die Berliner mit Lautsprecherbausätzen erste Erfolge feiern.
In den 90er Jahren erkannte Teufel den Heimkino-Trend und etablierte sich mit erschwinglichen THX-zertifizierten Surround-Sets. Mittlerweile ist Teufel eine feste Größe auf dem deutschen HiFi-Markt und bietet von Smart Speakern über Noise Cancelling-Kopfhörer bis hin zu Soundbars alle modernen Geräteklassen an.
Dass auch Rock und PA zur Teufel-DNA gehören, bewies das Unternehmen bereits 2015 mit dem Partylautsprecher „Rockster" und später mit der mannshohen Aktivbox „Power HiFi".
Let there be rock
Mit der AC/DC-Edition des „Boomster“ hat sich Teufel bereits einen echten Rock-Giganten ins Boot geholt. Für die neueste Kooperation konnte Teufel keinen Geringeren als die Kultmarke Fender gewinnen. Fender gehört zu den bekanntesten und renommiertesten Herstellern von Gitarren und Gitarrenverstärkern und genießt bei Musikern einen legendären Ruf.
Das Ergebnis ist die Fender x Teufel Rockster Serie.
Neben dem Partylautsprecher „Rockster Air 2“ und dem kleineren „Rockster Go 2“ gehört auch der „Rockster Cross“ zur Serie.
Technisch unterscheidet sich die Fender-×-Teufel-Version nicht vom „normalen“ Rockster Cross, und das ist auch gut so. Er steckt in einem robusten und spritzwassergeschützten Kunststoffgehäuse mit einer gummierten Oberfläche und einem Innenvolumen von 2 Litern.
Dieses ist vollgepackt mit zeitgemäßen Komponenten und beherbergt zwei 20-mm-Gewebekalotten-Hochtöner, einen 120-mm-Tiefmitteltöner, zwei Passivmembranen zur Bassunterstützung und einen 3-Kanal-Class-D-Verstärker.
Der Verstärker wird von einem Lithium-Ionen-Akku gespeist, der bei mittlerer Lautstärke satte 16 Stunden durchhält und über den rückseitigen USB-A-Anschluss auch als Powerbank genutzt werden kann.
Audiosignale empfängt er entweder digital und kabellos über Bluetooth in aptX-Kodierung oder analog über einen 3,5-mm-Klinkenanschluss. Mit dem Lochblechgitter und dem ikonischen Fender-Logo ist es den Produktdesignern von Teufel gelungen, dem ansonsten modernen Look des Rockster Cross ein gewisses Retro-Flair zu verleihen.
Let there be sound
Nun stellt sich die Frage, ob der Rockster Cross dem Kultstatus der Marke Fender auch klanglich gerecht wird. Für den ersten Hörtest sollte es natürlich standesgemäß Rock und Blues sein. Der Bluesklassiker „Hoochie Coochie Man“ in der Version von „Blackstone Cherry“ aus dem Album „Back to the Blues“ gehört zu meinen persönlichen Lieblingssongs zum Testen.
Um den Rockster Cross gleich richtig zu fordern, drehe ich die Lautstärke natürlich auf 11, also auf Maximum. Denn 11 ist besser als 10, wie der geneigte Rocker spätestens seit Spinal Tap weiß.
Bei den ersten Tönen fiel mir fast die Kinnlade runter. Ich hatte zwar einen druckvollen, kickbasslastigen Sound erwartet, aber auf die Wucht dieses kleinen Kraftzwerges war ich nicht vorbereitet. Die dabei auftretenden Kräfte des Tieftöners ließen das Gehäuse des Rockster Cross merklich wackeln.
Okay, okay, dann eben etwas leiser.
Nachdem ich den ersten kleinen Schock verdaut hatte, zauberte mir „After Dark“ von „Tito & Tarantula“ (sowohl auf dem 1997 erschienenen Album „Tarantism“ als auch auf dem Soundtrack von „From Dusk Till Dawn“) ein breites Grinsen ins Gesicht.
Der klare und saubere, tendenziell etwas helle Fender-Sound war mit dem Rockster Cross allerdings eher bei niedrigen bis mittleren Lautstärken zu hören. Mit steigendem Pegel wurde die Wiedergabe deutlich wärmer und voluminöser.
Insgesamt lieferte der Rockster Cross einen satten Klang mit viel Punch und einer deutlichen Betonung im Oberbass und konnte auch größere Räume gut beschallen.
Durch die Abstimmung und die hohe Dynamik sprang mich die Musik förmlich an. Das wirkte zunächst spektakulär, vor allem bei der namensgebenden Musikrichtung, war aber auf Dauer etwas anstrengend. Für langes, hochkonzentriertes Musikhören ist der Rockster Cross aber auch nicht gedacht, sondern eher als pegelfeste Spaßmaschine. Und dieses Konzept ging voll auf.
Bei voller Lautstärke wirkte das Klangbild zwar etwas aufgedickt, machte aber durch die damit verbundene explosive Dynamik auch am meisten Spaß. Da konnte ich dem preußischen Kraftzwerg den etwas aufgeblasenen, nicht mehr Fender-typischen Sound schnell verzeihen.
Notizen aus dem Labor
Bei niedriger Lautstärke (grün) weist der Frequenzgang des Teufel/Fender-Smartspeakers eine maßvolle Loudness-Charakteristik auf, das heißt die Mitten erklingen zugunsten besserer Hörbarkeit von Bässen und Höhen relativ leise. Der Frequenzgang ist sonst ausgewogen und frei von auffälligen Tälern und Buckeln.
Bei höherer Lautstärke steigt die untere Grenzfrequenz moderat von ursprünglich 50 auf etwa 70 Hz/-6 dB. Zudem verschwindet die Mittensenke, der Frequenzgang fällt nun gleichmäßig und sanft von den Bässen zu den Höhen hin ab. Die zweite Grafik zeigt in der unteren Linie die dabei auftretenden Verzerrungen, sie betragen bei einem Schalldruck von 96 dBSPL (Mittelwert) bzw. 102 dBSPL (Maximalwert) akzeptable 6 %.
Let there be fun.
Sein beeindruckendes Verhältnis von Punch zu Größe lässt Assoziationen zu Mike Tyson aufkommen. Aber so ganz passt das nicht, denn der berühmt-berüchtigte Iron Mike war in seinen besten Tagen nicht gerade als Spaßvogel bekannt.
Eher würde die philippinische Box-Ikone Manny Pacquiao passen. Von der Größe und der beeindruckenden, aber nicht vernichtenden Wirkung seiner Schläge her, aber auch, weil er immer für einen Spaß zu haben war. Außerdem schlug er härter zu, als es seine Gewichtsklasse vermuten ließ. So boxte sich Manny vom Fliegengewicht bis zum Superweltergewicht und wurde in diesen sieben Gewichtsklassen Weltmeister.
Im Gegensatz zu den genannten Boxlegenden will der Rockster Cross aber niemanden besiegen, sondern einfach nur spielen und Spaß machen. Die passende Assoziation wäre also der eingangs erwähnte Drummer aus der Muppet Show Band.
Der war auch schwer zu kontrollieren, musste manchmal etwas gezügelt werden, trommelte mit einer Wucht auf die Drums ein, dass es eine wahre Freude war und wollte am Ende doch nur spielen, und zwar Musik ... Je härter, desto besser.
Fazit: Fender X Teufel Rockster Cross
Der Fender x Teufel Rockster Cross ist ein spannender und clever entwickelter Bluetooth-Lautsprecher, der mit seinem dynamischen und druckvollen Sound begeistert. Durch sein robustes und outdoortaugliches Gehäuse ist er der ideale Begleiter für Grillpartys und Open-Air-Festivals.
Technische Daten: Fender x Teufel Rockster Cross
Vollbild an/ausTechnische Daten | Fender x Teufel Rockster Cross |
---|---|
Arbeitsprinzipien | aktiv, Bassreflex/Bassradiator |
Chassis | 2 x 20 mm-Gewebekalotten-Hochtöner, 1 x 120-mm-Tiefmitteltöner, 2 x Passiv-membran |
Frequenzbereich | 50 Hz bis 20 kHz (−6 dB) |
Maximaler Schalldruck | 102 dBSPL |
Kanalzahl / Wege | 3 / 2.1 |
Verstärker | Class-D |
Fernbedienung / App | Nein / Nein |
ANSCHLÜSSE | |
Line In / USB / LAN | Ja / Ja, Micro-USB und USB-A (A nur als Powerbank) / Nein |
FUNKTIONEN | |
Bluetooth / Version | ja / nicht bekannt |
Codierung | aptX |
DNLA / HiRes | Nein / Nein |
Akkubetrieb / -laufzeit | Ja / 16 Stunden |
Telefon-Freisprechen | Ja |
ALLGEMEIN | |
Farben | Black & Steel |
Garantiezeit | 2 Jahre |
Maße (B × H × T) | 38 × 16 × 13 cm |
Gewicht | 2,4 kg |
Schutzklasse | IPX5 |
Gehäusematerial / -oberfläche | Kunststoff / matt, gummiert |
Besonderheiten | Tragegurt, Fender Edition |
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