Magnat MR 750 im Test
Das Fenster auf der Front gibt den Blick auf Röhren-Glimmer frei. Selten konnten Preisbewusste so in Nostalgie und Wohlklang schwelgen wie beim MR 750.
Pro
- Satter, körperhafter und äußerst lebendiger Klang
Contra
Fazit
Audio-Testurteil: 92 Punkte; Preis-/Leistung: Überragend
Mit dem MR 750 wagt sich Magnat nicht zum ersten Mal aufs Elektronik-Territorium vor. Wer alt genug ist, erinnert sich vielleicht noch an die Car-Audio-Amps des Herstellers. Die machten in den 80ern und 90ern richtig Furore – lange bevor B&O mit den Linsen und Burmester mit den Bändchen das Automobil für sich entdeckten. Auch im HiFi-Bereich wollte sich die Macht vom Rhein nicht mit der Rolle des Lautsprecher-Spezialisten bescheiden. 2007 überraschte Magnat mit dem RV1 und schob später den RV2 und RV3 nach – allesamt klassische Röhrenverstärker. Nicht ganz so überraschend kam 2017 mit dem RV4 ein Röhren-Hybrid-Verstärker, mit dem der Boxenbauer dem Wildern auf fremdem Terrain abermals einen ernsthaften Anspruch verlieh.
Inzwischen haben die Rheinländer eine kleine, feine Elektronik-Linie aufgebaut, die nicht weniger Respekt als die traditionsreichen Magnat-Boxen genießt. Glückt dem Hersteller doch auch gerade mit dem neuen MR 750 der dreifache Spagat zwischen gediegener Verarbeitung, günstigem Preis und nicht alltäglicher, attraktiv feilgebotener Technik. Wie schon beim größeren MR 900 gibt ein Fenster rechts neben dem zentral angeordneten Lautstärkeregler, der wie die Frontplatte und die anderen Knöpfe aus gebürstetem Aluminium besteht, den Blick auf die im Betrieb rot glühenden Röhren frei.
Hinter der linken Seite des gläsernen Streifens glühen die Leuchtsegmente des fluoreszierenden Displays in kühlem Blau. Bei einem Hybrid-Verstärker wäre ein solches Display purer Luxus. Doch beim MR 750 handelt es sich um einen richtigen Receiver mit UKW- und DAB+-Tuner. Die 40 Stationsspeicher, die sich über die mitgelieferte Infrarot-Fernbedienung auf Knopfdruck abrufen lassen, sorgen für ein abwechslungsreiches Programmangebot.
Ausstattung
Weil wir aber in einer auf Bilder fixierten Zeit leben, belassen es die Entwickler nicht bei sechs Analog- (inklusive Phono- MM) und zwei S/PDIF-Eingängen plus Bluetooth-aptX-Schnittstelle. Via HDMI-ARC lässt sich Fernsehton wiedergeben. Und wer es auch ohne Surround- Ton etwas knallen lassen will, wenn Bruce oder Arnie im Hollywood- Blockbuster Kleinholz machen, der findet dafür auf der Rückseite einen Subwoofer- Ausgang vor. Man merkt dem MR 750 an, dass sich der Lautsprecher- Spezialist nicht mit bloßen Show-Effekten wie Design oder Röhren-Einsatz begnügen wollte, sondern reale Nutzer aus Fleisch und Blut bei der Konstruktion vor Augen hatte.
Apropos Röhren-Einsatz:
Natürlich zelebriert jeder, der im 21. Jahrhundert noch Elektronen-Röhren verwendet, deren Auftritt möglichst opulent. Selbst in einem Pocket-Player wie dem Cayin N3- Pro findet sich da noch ein Fensterchen, um den Blick auf die Mini-Röhren freizugeben. Beim Hybrid-Receiver 750 „hört“ das Auge schließlich, wie auch bei klassischen Röhrenverstärkern, mit.
Und wie man schon beim Magnat MR 900 und vielen anderen Transistor-Röhren- Kreuzungen hören konnte, geht das Konzept meist auf. Sehr gut lässt sich das an den AVM-Amps – die allerdings um ein Vielfaches teurer sind – ausprobieren, die es zum Teil als reine Transistor- Geräte und wahlweise als Hybride gibt. Die Implementierung einer Röhre im Vorstufen-Bereich verknüpft die Magie der Glimmerkolben, mit ihrem als angenehm empfundenen Klirr, mit der Leistungsfähigkeit und Kontrolle einer Transistor-Ausgangstufe.
Leistung
So verwendet Magnat die Doppeltriode vom Typ ECC81 in der Vorstufe und hängt hinten eine Transistor-Ausgangsstufe mit 70 Watt Nennleistung pro Kanal dran. Für perfektes Matching werden die Röhren vorher eingebrannt, um beim finalen Abgleich die Auswirkungen von Qualitätsschwankungen zu minimieren.
Im Hörtest klappte dann auch das Zusammenspiel der alten und neuen Verstärkerwelt wie geölt. Während viele aktuelle Transistor-Amps vor Leistung oder Bandbreite strotzen und mit Impulsen und Auflösung nur so um sich werfen, gelingt es dem Magnat MR 750, die Essenz der künstlerischen Darbietung darzustellen. Stimmen stehen im Hörraum nicht einfach nur stabil und fokussiert zwischen den beiden Lautsprechern. Sie vereinnahmen auch mit körperhafter Darstellung.
Man möge dem Autor diese Analogie nachsehen:
Der MR 750 versprüht diese Lebendigkeit, Lässigkeit und Lebensfreude, die den Unterschied zwischen Karneval in Köln und Karneval in Süddeutschland ausmacht. Der Magnat besitzt einfach diesen Drive, der einen beim Hören mitreißt. Dazu trug auch die breite und tiefe Bühnendarstellung des transparenten Receivers bei. Ganz große Klasse waren auch die nuancierten, feinperligen Klavier-Darbietungen, die von Auflösung und Feindynamik profitierten. Das Fundament bilden schnelle, saubere Bässe. Der Hybrid überzeugt durch natürliche, neutrale Abstimmung, die Nüchternheit ebenso vermeidet wie Zuckerguss.
Fazit
Fast alle modernen HiFi-Verstärker machen so ziemlich alles richtig, aber nicht alle machen auch an. Der Magnat MR 750 vereint das Beste aus beiden Welten. Er kann kraftvoll zupacken wie ein Transistor und selbst eine B&W-Box aus der Oberliga dynamisch und kontrolliert auf Trab bringen. Dabei verleiht er der Musikwiedergabe auch jenen Schuss Magie, der Genuss ausmacht.
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