Sturz des syrischen Regimes, seine geopolitischen Auswirkungen und die humanitäre Lage in der Region (Aussprache)
Tomasz Froelich (ESN). – Herr Präsident! Die Ära Assad ist beendet. Ein Grund zur Freude? Das wird sich erst zeigen – Zweifel sind angebracht. Neuer starker Mann in Damaskus ist Muhammad al-Dschaulani, islamistischer Terrorist und Hoffnungsträger progressiver Globalisten zugleich. Schon hierin zeigt sich der moralische Bankrott westlicher Eliten. Man jubelt dem neuen Herrscher zu, auf den man zuvor noch 10 Millionen US-Dollar Kopfgeld ausgesetzt hat.
Was erwartet uns in Syrien? Im besten Fall ein streng religiöses, sunnitisches, aber stabiles Regime. Im schlimmsten Fall ein zweites Libyen mit endlosem Bürgerkrieg – ich befürchte Letzteres. Ein Albtraum, insbesondere für unsere christlichen Glaubensbrüder in der Levante. Was das für uns bedeutet? Noch mehr Massenmigration. Das alte Spiel: Europa hat nichts zu melden, Europa ist geopolitisch impotent, Europa darf aber die Folgen fremder Konflikte ausbaden – das ist eine Katastrophe.
Deshalb: Wer wegen Assad zu uns geflohen ist – abschieben. Eure Heimat braucht euch beim Wiederaufbau. Wer nun aus Syrien zu uns kommen möchte – abweisen. Unser Boot ist voll, wir schaffen das nicht! Ansonsten haben wir bald syrischen Bürgerkrieg – nur eben mitten in Europa.