Herausforderungen für Landwirte und landwirtschaftliche Arbeitskräfte in der EU: Verbesserung der Arbeitsbedingungen und ihres psychischen Wohlbefindens (Aussprache)
Tilly Metz (Verts/ALE). – Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Kommissar! Aktuell gehen 80 % der finanziellen Unterstützung der Gemeinsamen Agrarpolitik an 20 % der größten Betriebe in Europa. Diese unverhältnismäßige Förderung größerer Landbesitzer führt zu Umweltschäden, zu sozialer Ungleichheit, und nicht nur das: Burnout können auch Bäuerinnen und Bauern und andere landwirtschaftliche Arbeitskräfte bekommen.
Ein anderes Problem ist die regelmäßige Aussetzung von Pestiziden. Sie führt zu Berufskrankheiten, von denen viele vom Sozialversicherungssystem nicht mal anerkannt werden, also ein Teufelskreis. Die Suizidrate in dieser Berufsgruppe ist in manchen Ländern gut 20 % höher als bei anderen Berufen.
Also: Schluss mit den Hektarzahlungen. Wir brauchen mehr Unterstützung für kleinere Betriebe, eine gerechte Verteilung der Mittel, Mitspracherecht der Bäuerinnen und Bauern, Unterstützung für die psychische und physische Gesundheit. Léiwer Christophe – dear Kommissar Hansen –, es ist Zeit für eine Gemeinsame Agrarpolitik, die das Wohlergehen der Landwirte, der Tiere und der Umwelt in den Mittelpunkt setzt!
(Die Rednerin ist damit einverstanden, auf eine Frage nach dem Verfahren der „blauen Karte“ zu antworten.)