Besuchergruppen und Einzelbesucher im Europäischen Parlament
Der Besuch des Europäischen Parlaments ist eine einzigartige Gelegenheit für die Bürger zu erfahren, wie die parlamentarische Demokratie in der EU funktioniert und wie die Entscheidungen des Europäischen Parlaments für ihr tägliches Leben relevant sind. Das Parlament bietet seinen Besuchern vielfältige Möglichkeiten, sich mit der Arbeit, der Geschichte und der Arbeitsweise des Organs und der Europäischen Union vertraut zu machen. Das Europäische Parlament begrüßt in seinen an verschiedenen Orten gelegenen Räumlichkeiten, den parlamentarischen Besucherzentren und seinen Museen eine große Zahl von Besuchern.
Das Besucherangebot des EP ist vielfältig und richtet sich an Gruppen und Einzelbesucher.
Etwa eine halbe Million Menschen aus der EU und der ganzen Welt besuchen jedes Jahr die Plenarsäle des Europäischen Parlaments in Brüssel und Straßburg. Viele dieser Besucher sind Teil einer Gruppe (entweder auf Einladung eines MdEP oder aus eigener Initiative), aber die Zahl der Einzelbesucher ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Die Gruppen werden von Bediensteten des Parlaments begrüßt, die über die Arbeit und die Rolle des Europäischen Parlaments sprechen. Die Gruppen können mit MdEP zusammentreffen und den Plenarsaal besuchen. Einzelbesucher können den Plenarsaal mit einem interaktiven Multimedia-Guide in 24 Sprachen besuchen, eine Plenartagung verfolgen oder einen Kurzvortrag im Plenarsaal mit einem Mitarbeiter des Parlaments buchen.
Das Europäische Parlament ist der Ansicht, dass Offenheit und Transparenz wesentliche Voraussetzungen für die Ausübung der demokratischen Rechte in der Europäischen Union sind und deshalb die Bürgerinnen und Bürger einfachen Zugang zu seiner Arbeit und seinen Gebäuden haben sollen. Da sich viele Bürgerinnen und Bürger angesichts der weiten Entfernungen eine Reise nach Brüssel oder Straßburg nicht leisten können, gibt das Parlament in einigen Fällen Zuschüsse zur teilweisen Deckung der Reisekosten der Besuchergruppen von MdEP.
In Brüssel können die Besucher auch das Parlamentarium und das Haus der Europäischen Geschichte besuchen, die sich außerhalb der eigentlichen Parlamentsgebäude befinden und auch an den Wochenenden geöffnet sind. Im Parlamentarium können Schüler der Sekundarstufe an einem beliebten Rollenspiel teilnehmen, das der Arbeitsweise des Europäischen Parlaments nachempfunden ist und bei dem die Teilnehmer in die Rolle eines MdEP schlüpfen, das über Rechtsvorschriften verhandelt, die das tägliche Leben der Menschen in Europa beeinflussen werden.
In Straßburg steht den Besuchern der Ausstellungsraum „Parlamentarium Simone Veil “ offen, der über ein Rundumkino verfügt und interaktive Anwendungen bietet. In den Straßburger Räumlichkeiten des Parlaments findet auch das Schülerprogramm Euroscola statt, das Tausenden von Schülern zwischen 16 und 18 Jahren Gelegenheit bietet, einen Tag lang in die Rolle eines Mitglieds des Europäischen Parlaments zu schlüpfen.
Das Europäische Parlament hat kleinere Besucherzentren in den Mitgliedstaaten eröffnet, um das Parlament den Bürgern näher zu bringen. Es ist geplant, in jedem Mitgliedstaat ein Zentrum zu eröffnen. Ziel der dort gezeigten Ausstellung Erlebnis Europa ist es, Europa zu den Menschen zu bringen, ihnen Informationen zur Verfügung zu stellen und die Bürgerinnen und Bürger dazu anzuregen, sich selbst einzubringen.
Das Besucherangebot ist nicht auf reale Besuche beschränkt. Das Europäische Parlament hat auch sein Online- bzw. digitales Angebot erweitert und bietet nun beispielsweise EP-Onlinegespräche, Europäische Jugendseminare und eine neue Digitale Reise online an.
Bei den EP-Onlinegesprächen können die Besucher ihr Wissen über die Befugnisse, die Rolle und die Tätigkeiten des Parlaments durch eine Online-Präsentation und eine Fragestunde, die an die Interessen der Gruppe angepasst ist, vertiefen. Die EP-Onlinegespräche werden in dem 24 Amtssprachen der Europäischen Union angeboten.
Jedes Jahr feiert das Parlament Anfang Mai den Europatag mit verschiedenen Aktivitäten in Straßburg und Brüssel, die von verschiedenen Dienststellen und Fraktionen des Parlaments organisiert werden.
Die Digitale Reise bietet eine Reihe neuer Online-Erfahrungen. Mit dem Projekt soll den Bürgerinnen und Bürgern unabhängig von ihrem Standort ermöglicht werden, Vertreter des Parlaments zu treffen und das Parlament zu entdecken und zu erleben. Es besteht aus vier neuen immersiven und interaktiven webbasierten Plattformen, der „Experience Parliament in 360° (EP360)“, der „MEP Virtual Reality Experience“, dem virtuellen Rundgang durch das Haus der Europäischen Geschichte und einem virtuellen Rollenspiel.