Sacharow-Preis: Die Stimmen der Frauen im Iran dürfen nicht zum Schweigen gebracht werden

Dschina Mahsa Amini und die iranische Frauenprotestbewegung wurden mit dem Sacharow-Preis 2023 ausgezeichnte. Sehen Sie sich die Höhepunkte der Verleihung an.

Europäisches Parlament ehrt Dschina Mahsa Amini und „Frau, Leben, Freiheit“

Am 12. Dezember 2023 fand in Straßburg die Preisverleihungszeremonie zu Ehren von Dschina Mahsa Aminu und der Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“ statt.

Amini starb im September 2022 in Haft, nachdem sie von der iranischen „Sittenpolizei„ verhaftet worden war, da sie angeblich ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen hatte. Ihr Tod löste Proteste aus, im Rahmen derer mehr Frauenrechte in dem Land gefordert wurden.

Aminis Familie wurde von ihrem Anwalt Saleh Nikbacht vertreten. Sie durften den Iran nicht verlassen und konnten daher nicht an der Zeremonie teilnehmen. Die iranischen Frauenrechtlerinnen Afsun Nadschafi und Mersedeh Schahinkar, die beide den Iran im Jahr 2023 verlassen haben, vertraten die Protestbewegung.

„Der Mut und die Widerstandskraft der iranischen Frauen in ihrem Kampf für Gerechtigkeit, Freiheit und Menschenrechte werden nicht gestoppt werden. Ihre Stimmen können nicht zum Schweigen gebracht werden, und auch wenn sie heute nicht hier sind, wird ihre Anwesenheit spürbar sein“, sagte die Präsidentin des Europäischen Parlaments Roberta Metsola bei der Eröffnung der Zeremonie.

Saleh Nikbacht verlas eine Botschaft von Dschina Mahsa Aminis Mutter, Mozhgan Eftekhari: „Dschina ist die Inkarnation des Lebens, sie wurde zu einer geheimen Botschaft für die Freiheit und verbreitete den Traum der Freiheit von ihrem Geburtsort Kurdistan aus im ganzen Iran, im Nahen Osten und in der Welt.“

Sehen Sie die vollständige Aufzeichnung der Zeremonie.

Sehen Sie sich unser Live-Interview mit Afsun Nadschafi und Mersedeh Schahinkar an.

Sacharow-Preis 2023: Dschina Mahsa Amini und „Frau, Leben, Freiheit“ im Iran

Der Sacharow-Preis für geistige Freiheit wird seit 1988 jährlich an Personen und Organisationen verliehen, die sich für Menschenrechte und Grundfreiheiten einsetzen. Er ist nach dem sowjetischen Physiker und politischen Dissidenten Andrei Sacharow benannt und mit einem Preisgeld von 50.000 Euro dotiert.