Berliner ÖPNV - Verdi und BVG starten Tarifverhandlungen

Mi 15.01.25 | 06:32 Uhr
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Eine U-Bahn der BVG fährt in einen Bahnhof ein und spiegelt sich in einer Pfütze. Bild: picture alliance / SZ Photo, Jürgen Heinrich
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Audio: Radioeins | 15.01.2025 | Thorsten Gabriel | Bild: picture alliance / SZ Photo, Jürgen Heinrich

Die Gewerkschaft Verdi und die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) treffen sich am Mittwochvormittag zur ersten Verhandlungsrunde über einen neuen Tarifvertrag. Die Positionen der beiden Parteien liegen allerdings weit auseinander, es ist nicht ausgeschlossen, dass Verdi schon nach der ersten Verhandlungsrunde Warnstreiks ankündigt.

BVG bezeichnete Gewerkschaftsforderungen bereits als zu hoch

Die Gewerkschaft geht mit einer Forderung von monatlich 750 Euro mehr für alle Beschäftigten in die Tarifrunde. Zudem will die Dienstleistungsgewerkschaft ein dreizehntes Monatsgehalt als Weihnachtsgeld, eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage in Höhe von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro durchsetzen.

Die Forderungen belaufen sich nach Verdi-Angaben insgesamt auf 250 Millionen Euro jährlich. Die Personalkosten der BVG müssten demnach erheblich steigen. Laut Geschäftsbericht des Unternehmens lagen diese 2023 bei rund 820 Millionen Euro.

Die BVG hat die Forderungen in Person von Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe bereits als "nicht finanzierbar" zurückgewiesen. Beide Seiten müssten sich aufeinander zubewegen. Die BVG, die in den Verhandlungen durch den Kommunalen Arbeitgeberverband vertreten wird, kündigte an, am ersten Verhandlungstag kein Angebot vorzulegen.

Die Gewerkschaft bezeichnete die Verhandlungen im Vorfeld als "Bewährungsprobe für die BVG und den Berliner Senat". Wenn dieser die Mobilität der Stadt sichern wolle, müsse er die Beschäftigten ernst nehmen, so der Verhandlungsführer der Gesellschaft, Jeremy Arndt.

Sendung: Radioeins, 15.01.2025, 7:00 Uhr

36 Kommentare

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  1. 36.

    Da dir Mitarbeiter der BVG schon seit Jahren keine wirklich hohe Lohnerhöhung bekommen haben, sind die Forderungen vollkommen gerechtfertigt und voll im Rahmen.
    Ich wünsche den Mitarbeiter der BVG viel Glück in den nächsten Wochen.

  2. 35.

    Verständlich, daß die BVG noch kein Angebot vorlegt. Wäre schade ums Papier, denn die Gewerkschaften nennen die Angebote immer nicht verhandelbar, zu wenig, eine Beleidigung, ein Schlag ins Gesicht der Arbeiter usw. Das kann man sich sparen. Ich würde mir auch erst von Verdi vorrechnen lassen, wie sie auf ihre Forderungen kommt. Dann kann ich vielleicht antworten, in welcher Höhe die Gehaltssteigerungen verdient und gerechtfertigt sind. Aber ich muß erst sehen, wo ich das Geld her bekomme, bevor ich einen Vertrag unterschreibe. Verdi soll ihren Frust nicht an den Fahrgästen auslassen, sondern ihre Probleme mit der BVG-Führung und dem Senat klären. Denn die Fahrgäste können nichts dafür.

  3. 34.

    Reden Sie nicht so ein Zeug.Ich bin selbst bei der BVG und habe kein Auto.Ich muss trotz Streik zum Betrieb und stempeln, sonst kein Streikausfallgeld.Ich kann mir Besseres vorstellen.
    Ich muss auch von einem Randbezirk durchkommen.
    Das ist dann eben kein gemütliches Frei.Übrigens ist der MTV ein paar Jahre alt,bislang wurde nämlich Lohnverzicht geübt.

  4. 33.

    Die Wahrheit interessiert die Minderheit, aber wir geben nicht auf.

  5. 32.

    Ich bin Busfahrerin der BVG und nicht bei Verdi. Für mich bedeuteten die Streiks , finanzielle Ausfälle ( unbezahlte Freistellung) und das da was bei rumkommt wage ich zu bezweifeln.
    Die Forderung ist utopisch und selbst die Hälfte davon unerreichbar. Mehr Schein als sein, wie immer ber Verdi.
    Ich habe mehrfach überlegt , weniger auszugeben und dafür Miete und Bürgergeld zu kassieren, so wie viele Menschen neuerdings in Berlin . Fahrscheine kosten immer mehr , aber nur für die ,die Sie auch bezahlt haben. Die anderen profitieren davon.
    Sowohl für uns (Mitarbeiter) als auch Fahrgäste wird sich nach den Verhandlungen nichts Gravierendes verändern.

  6. 31.

    Ich bin Busfahrerin der BVG und nicht bei Verdi. Für mich bedeuteten die Streiks , finanzielle Ausfälle ( unbezahlte Freistellung) und das da was bei rumkommt wage ich zu bezweifeln.
    Die Forderung ist utopisch und selbst die Hälfte davon unerreichbar. Mehr Schein als sein, wie immer ber Verdi.
    Ich habe mehrfach überlegt , weniger auszugeben und dafür Miete und Bürgergeld zu kassieren, so wie viele Menschen neuerdings in Berlin . Fahrscheine kosten immer mehr , aber nur für die ,die Sie auch bezahlt haben. Die anderen profitieren davon.
    Sowohl für uns (Mitarbeiter) als auch Fahrgäste wird sich nach den Verhandlungen nichts Gravierendes verändern.

  7. 30.

    Beim Vergleich der Tarifforderungen bzw. Ergebnisse von BVG-Personal und IG Metall darf man nicht die völlig unterschiedlichen Ausgangswerte bei den Gehältern vergessen. Am Fließband bei VW gibt es im Schnitt 54.000 Euro pro Jahr plus (zumindest bisher) einen jährlichen Bonus von zuletzt mehr als 4.500 Euro. Tarifergebnis 2022: 5,2 plus 3,3 Prozent bis 5/2024, dazu 2 x 1500 Euro Inflationsausgleich. BVG seit 2021 ohne nennenswerte Gehaltserhöhungen, Busfahrer verdienen im Schnitt 37.000 Euro.

  8. 29.

    So ein quatsch! Nicht jeder junge Mensch ist Bürgergeldempfänger! Vielleicht überrascht es Sie, aber es arbeiten auch junge Menschen bei der BVG, bei der Bahn, bei Fluggesellschaften und anderen Unternehmen im Verkehrssektor.

  9. 28.

    Ich habe für Streiks mit entsprechenden Forderungen im angemessenen Rahmen Verständnis. Aber diese Forderungen sind einfach zu hoch und kaum für den BVG Vorstand umsetzbar. Alles Berufsgruppen haben ab 2025 weniger im Geldbeutel. Die BVG hat Nachholbedarf bei den Anzeigen die oft nicht stimmen. Die Straßenbahnen und Busse fahren wir sie wollen, teilweise ohne Heizung, wie in einem Viehtransport um einigermaßen pünktlich von A nach B zu kommen. Personal ist teilweise unschult und kann nicht mal erklären wo der Ersatzverkehr losfährt. Traurig für Berlin, aber mehr Geld fordern.

  10. 26.

    Das geht natürlich von heute auf morgen.Die BVG hat ja schon die Zulassung für das Autonome bzw Teilautonome Fahren beantragt.Und was Ihr Einwurf der Vergreisung der Fahrer betrifft, kann ich Ihnen sagen, für das aktuelle Gehalt stehen junge Leute nicht mal auf.Da wird lieber Bürgergeld kassiert anstatt für 400€ mehr an Wochenenden und Feiertagen arbeiten zu gehen.Die Fahrgäste können froh sein, dass Klaus Weselsky nicht der Verhandlungsführer ist.Also glänzen Sie hier nicht mit Halbwissen.

  11. 25.

    Man darf nicht vergessen die letzte Gehaltserhöhung gab es 2021 dann kam die Pandemie und die Inflation die BVGer verdienen im Vergleich mit den anderen Verkehrsbetriebe am wenigsten ! In Thüringen verdienen die Mitarbeiter über 700€ mehr also sind die Voderung nicht überzogen sondern gerechtfertigt !!!

  12. 24.

    Wir hatten die letzten Verhandlungen vor 4 Jahren.
    Vor Corona und der Inflation. Beim Manteltarifvertrag hat uns Verdi auch nur Verarscht.
    Wir kriegen noch immer Knapp über 16€ dafür stehen die Metaller morgens nicht auf

  13. 23.

    Verdi ist astronomisch ich bin bei der ig Metall und wir bekommen 150 Euro im Monat mehr

  14. 22.

    Sie wissen aber schon, dass die neue Dienstkleidung den Arbeitnehmer*innen zugute kommt?

  15. 20.

    Ja das möchte man gerne denken bzw. wird häufig so vermittelt, aber egal wo Digitalisierung durchgesetzt wurde, Behörden, Banken, Öffis, Gesundheitswesen, und und und werde eher mehr Personal benötigt um zu beobachten, zu steuern, Eingaben zu tätigen, Störungen zu beseitigen, die Netzwerksicherheit zu gewährleisten, und und und

  16. 19.

    Leider werden Investitionen und eine so hohe Lohnforderung nicht machbar sein. Auch beim öffentlichen Dienst wächst das Geld nicht auf Bäumen. Die Lohnforderung beträgt für die BVG 250 Millionen Euro mehr pro Jahr. Zur Zeit sind es 830 Millionen. Die Steigerung in Prozent können Sie sich gerne ausrechnen. Für eine realistische Lohnforderung bin ich gerne bereit Streiktage zu unterstützen, obwohl ich dann 14 km pro Tag laufen müßte, da wegen Sehbehinderung keine Alternative

  17. 18.

    Ich wünsche den Mitarbeitern der BVG viel Erfolg bei ihren Bemühungen, sehe allerdings auf der Gegenseite leider sehr viel Unwillen und die schiere Dummheit. Mit den Rezepten von gestern die Herausforderungen von morgen zu meistern (dafür sind ja insbesondere die CDU und in Teilen auch die SPD bekannt) und dabei dem kranken Schuldenbremsenfetisch zu frönen? Sind wir mal gespannt, was am Ende für die Mitarbeiter der BVG herauskommt. Mein Verständnis ist ebenso groß wie meine Geduld. Alles Gute!

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