Nach Grundsteuerreform - Berlin setzt 812 Millionen Euro Grundsteuereinnahmen für 2025 fest

Do 16.01.25 | 12:08 Uhr
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Wohnhäuser in Berlin, aufgenommen am 16.10.2024. (Quelle: dpa-Bildfunk/Jens Kalaene)
Bild: dpa-Bildfunk/Jens Kalaene

Die Finanzverwaltung Berlin hat für das Jahr 2025 eine Grundsteuer von insgesamt rund 812 Millionen Euro festgesetzt. 2024 war ein Betrag von fast 887 Millionen Euro festgesetzt worden. Das geht aus einer am Dienstag bekannt gewordenen Antwort des Senats auf eine schriftliche Anfrage des SPD-Abgeordneten Matthias Kollatz hervor.

Demnach wird die Vorgabe eingehalten, dass der Staat durch die Reform nicht mehr Geld einnehmen soll als vorher.

75 Millionen Euro weniger Grundsteuer festgesetzt

Laut der nun vorgelegten Zahlen werden für 2025 rund 75 Millionen Euro weniger Grundsteuer festgesetzt im Vergleich zum Vorjahr. Ob Berlin den Betrag von etwa 812 Millionen Euro auch einnimmt, ist damit aber nicht sicher. So wurde für 2024 von den angesetzten 887 Millionen Euro ein Betrag von etwa 875 Millionen Euro gezahlt.

Mit der neuen Festsetzung wäre laut Matthias Kollatz die erforderliche Aufkommensneutralität erfüllt. Berlin würde durch die Grundsteuerreform demnach nicht mehr Geld einnehmen als vorher. So hatte es Finanzsenator Stefan Evers (CDU) im vergangenen Jahr zugesichert. Im Sommer 2024 war mit der Mehrheit der Regierungskoalition aus CDU und SPD eigens ein neues Gesetz beschlossen worden.

Allerdings hatte der Eigentümerverband "Haus & Grund" zuletzt kritisiert, dass durch die Reform die Steuerlast für einzelne Eigentümer deutlich steigen würde. Der Verband hat dafür die Daten von 200 seiner Berliner Mitglieder ausgewertet. Danach liegt der durchschnittliche Anstieg bei 74,4 Prozent.

Laut den aktuellen Zahlen des Senats scheinen dadurch aber die Steuereinnahmen insgesamt nicht zu steigen. Ende 2024 wurden in Berlin gut 900.000 Grundsteuerbescheide verschickt. Die neue Grundsteuer wird erstmals Mitte Februar eingezogen.

Warum der Grundsteuer-Betrag in einigen Fällen steigt, wann er gezahlt werden muss und weitere Fragen, beantwortet das rbb|24-Grundsteuer-FAQ.

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18 Kommentare

  1. 18.

    Nein. Es gibt Fälle, in denen jetzt mehr Grundsteuer gezahltvwird und es gibt Fälle, in denen weniger getahlt wird als vorher. Dafür sind Bewertungsmethode und Bezugspunkte der Bewertung jetzt gleich. Aber "typisch" für Berlin?!?: Die einen meckern, weil sie früher zu viel vezahlt hätten und die anderen, weil sie jetzt mehr zahlen. Es ginge auch anders herum, aber nicht in dieser Stadt?!? Und wenn gar nichts mehr gezahlt werden müsste, wird gemeckert, weil die öffentliche Infrastruktur so schlecht ist: Schulen, Kitas, Straßen, usw. Geht's noch? Es gibt Tage, da frage ich mich hier, ob ich richtig bin. Haben Berliner-innen Gemeinsinn? Auch übers Portemonnaie?

  2. 17.

    Die Vorabpauschale wird bei Gewinnrealisierung voll angerechnet. Besteuert wird dann nicht mehr die volle Summe sondern nur der "unversteuerte Rest". Eingeführt wurde sie schon 2019 im Rahmen der Investmentsteuerreform. Also wirklich nichts Neues. 2021 u. 2022 wurde sie wegen negativen Basiszins (2021 -0,45% / 2022 -0,05%) nicht erhoben. Für 2024 liegt der Basiszins bei 2,29% zur Berechnng der Pauschale.
    Auch wenn ich den Robse nicht mag - is' so.

  3. 16.

    Es ist Sache der einzelnen Kommune die Hebesätze festzusetzen. Deshalb sind die Hebesätze auch sehr unterschiedlich. Daher kann der Bundesgesetzgeber keine Hebesätze festsetzen. Und die Höhe der Hebesätze kann man erst (aufkommensneutralen) festgesetzt werden, wenn die Grundstücke neu bewertet sind. Ohne die Grundsteuer-Messbeträge zu kennen, kann keine Kommune einen solchen Hebesatz bestimmen.

  4. 15.

    Ja, demokratische Institutionen sorgen manchmal ein bisschen für mehr Gerechtigkeit. Härtefälle sollen überprüft werden, Fehler werden immer vorkommen.

  5. 14.

    Also, ich habe bisher 1036,00€ im Jahr bezahlt (mehr als 20 Jahre lang), nun sind es nur noch 916,00€, für rund 560qm mit einem Einfamlienhaus bebaut. Es gibt sie, die Menschen, die weniger bezahlen müssen. Es gibt also endlich ausgleichende Gerechtigkeit in unserer Stadt...

  6. 13.

    Ja, das passt prima zu der neuen politischen Grundhaltung. Erst nehmen die uns mehr Geld aus der Tasche mit der Grundsteuererhöhung, dann die Vorabpauschale, dann will Habeck unser Erspartes auch noch weiter schrumpfen, indem den "großen Habeck-Klau" versucht, weil er auf unser Erspartes auch noch Sozialversicherungsabgaben nehmen will. Die Politik sollte dem Wohle des Volkes dienen. Das bedeutet sparsam und gewissenhaft mit unserem Geld umzugehen. Wir haben in Deutschland kein Einnahmenproblem, sondern wir verpulvern zu viel ohne Sinn und Verstand unser gemeinsam erwirtschaftetes Geld. Bitte mehr Schwerpunkte setzen statt mit der Gießkanne umzuverteilen. Es besteht die Gefahr, dass Fachkräfte und Arbeitgeber sonst Deutschland verlassen werden.

  7. 12.

    Genau! Seit 2025 freue ich mich über ca. 30% weniger Grundsteuer, ärgere mich aber auch, weil ich offenbar jahrelang zu viel zahlen musste. Umgekehrt haben möglicherweise diejenigen, die jetzt mehr zahlen müssen, jahre/jahrzehnte lang zu wenig bezahlt.

  8. 11.

    (ch denke mal, die, die weniger oder etwa soviel wie vorher bezahlen müssen, lehnen sich zufrieden zurück. Haben ja keinen Grund irrsinnige Verschwörungstheorien zu verbreiten.

  9. 10.

    Bei uns lag die Grundsteuer bisher bei gut 250€ pro Jahr. Ab 2025 werden nun fast 600€ fällig. Das ist für eine Familie mit drei kleinen Kindern in einem alten Haus aus 1929 nicht ohne.

  10. 9.

    In meinem Fall geht es von bisher 383 Euro auf 826 Euro hoch. Baujahr 2005.
    Bringt mich jetzt nicht um, aber für 443 Tacken kann man schon mal ne nette Gartenparty mehr pro Jahr machen.

  11. 8.

    Das ganze sollte doch aufkommensneutral sein. Warum stand das nie so im Gesetz. Dann hätte sich der Hebesatz doch rechnerisch ergeben. Jetzt machen doch wieder einzelne Bundesländer hier Kasse und tun so, als ob Ihnen die Wohn-Gesamt-Kosten wichtig wären. Es wird immer nur auf die Wohnungsgeber geschaut, aber längst schröpft das Bundesland mit Grundsteuer, den landeseigenen Betrieben bei Straßenreinigung, Müll, Wasser sowie sonstigen Steuern und Gebühren wie u.a. den Parkgebühren den Bürger sehr stark.

  12. 7.

    Ich glaube, die Einzelfälle, die jeder kennt, eignen sich nicht für die Bestätigung oder Widerlegung der Aussage zum Gesamtaufkommen der Grundsteuer. Aber fürs Gemüt hilft es vlt. dass in meinen Fällen eine Erhöhung um ca. 30% und eine Minderung um ca. 20% erfolgte. Und der Hinweis, dass sich zufriedene Menschen (also jene mit einer Senkung) eher selten über das Thema aufregen.

  13. 5.

    Kann das ein Unabhängiger überprüfen? In jeder Nachrichtig in Zusammenhang mit der neuen Grundsteuer wird behauptet, dass kein zusätzliches Geld eingenommen wird. Dem entgegen stehen eigene und andere Erfahrung, dass die Steuer im Schnitt IMMER um 100% erhöht wird. Sind da so viele Ausnahmefälle im Verborgenen die sich nicht zu Wort melden?

  14. 4.

    Die Grundsteuer für mich hat sich verdoppelt. Mich würde interessieren, in welchen Ecken von Berlin es mehr wurde und wo weniger.

  15. 3.

    Vlt wurde die Grundsteuer in Biesdorf seit dem 3ten Reich nicht neu bewertet, oder die letzte Bemessung stammt von 1991 wo die ehemalige DDR an sich als Wertlos bewertet wurde.

    Es müssten schon Bürger aus allen Bezirken, Daten öffentlich in eine Tabelle packen, damit ersichtlich wird wie gerecht oder ungerecht das Resultat ist.

  16. 2.

    Kann ich das alles glauben ? Bei uns kam vor 3 Tagen der Bescheid reingeflattert. Der Betrag wurde nicht verdoppelt, nicht verdreifacht, sondern versechsfacht !!!?

  17. 1.

    "Von den bundesweit rund 15 Millionen privaten Eigentümern vertritt der Verband etwa 921.000 als Mitglieder"
    Davon werden 200 für eine Umfrage als Referenz genommen. Stellt sich die Frage nach der Seriösität der Umfrage oder ist es Stimmungsmache im Sinne der Mitglieder?

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