Bewohner unbefugt gefilmt

Erotikvideo-Skandal im Pflegeheim – Polizei ermittelt

In Thüringen steigt der Anteil pflegebedürftiger Menschen. (Symbolbild)
Eine Pflegekraft soll erotische Aufnahmen angefertigt haben. (Symbolbild)
Marijan Murat/dpa

„Moralisch verwerfliches Verhalten!“
Während ihrer Arbeitszeit soll eine Pflegekraft (39) erotische Aufnahmen in einem Heim angefertigt haben. Ohne ihr Einverständnis nimmt sie auch Bewohner auf, die plötzlich auf einer Online-Plattform auftauchen. Die Betroffenen und ihre Angehörigen reagieren schockiert.

Zwei Heimbewohner auf den Erotikvideos zu sehen

Auf den Videos, die die 39-Jährige auf einer Online-Plattform publiziert, seien auch zwei Heimbewohner zu sehen und zu hören, ohne dass diese davon Kenntnis gehabt hätten, informiert Polizeisprecher Denis Stegner. Es werde aber nicht wegen eines Sexualdelikts ermittelt, betont er. Die Einrichtung in Bad Neustadt a.d. Saale in Unterfranken stellte zuvor Strafanzeige. Die Main-Post berichtet darüber zuerst.

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Ein YouTuber habe die Einrichtung per E-Mail über die mögliche Rechtsverletzung informiert, bestätigt der Geschäftsführer des Alten- und Pflegeheims, Philipp Krech. Die Beschuldigte sei zu dem Zeitpunkt aus anderen Gründen nicht mehr in der Einrichtung beschäftigt gewesen.

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Polizei ermittelt wegen zwei Delikten

„Es ist ein moralisch verwerfliches Verhalten“, sagt Krech. So etwas mache man während der Arbeitszeit nicht und vor allem nicht in einer Pflegeeinrichtung. Die Betroffenen und die Angehörigen seien umgehend informiert worden. Die Angehörigen seien zunächst schockiert gewesen, beruhigten sich aber nach der Ergänzung, dass es sich nicht um ein Sexualdelikt handele.

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Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben wegen zwei Delikten. Im Raum stehen mögliche Verstöße wegen Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes und unbefugter Aufnahmen von Personen im privaten Raum. Laut Strafgesetzbuch kann das mit Freiheitsstrafen von bis zu drei beziehungsweise zwei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden. (fkl, mit dpa)