Welchen Einfluss haben unterschiedliche landwirtschaftliche Praktiken langfristig auf das Bodenleben in Obstplantagen? Ein Team von Forschenden um Aissa Arous ging dieser Frage nach und untersuchte kommerziell genutzte Obstplantagen in Süditalien. Das Ziel ihrer Forschung war es, die Effekte nachhaltiger Praktiken im Vergleich zu konventionellen Methoden auf die mikrobielle Biomasseaktivität und die funktionelle Diversität im Boden zu bewerten.
Bodenmikroorganismen spielen eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit. Nachhaltige Bodenbewirtschaftung zielt darauf ab, die Funktionen des Bodens durch minimale Störungen zu erhalten und durch den Einsatz organischer Stoffe zu verbessern. Dadurch können landwirtschaftliche Systeme effektiver funktionieren, während gleichzeitig die Ernteerträge gesteigert und negative Umweltauswirkungen reduziert werden.
Für die vorliegende Studie wurden sechs mediterrane Obstplantagen in Süditalien untersucht, die jeweils seit mehr als 15 Jahren entweder konventionell, biologisch oder biodynamisch bewirtschaftet werden. Die Resultate zeigen, dass biologische und biodynamische Praktiken zu einem höheren Gehalt an organischem Kohlenstoff im Boden (SOC, Soil Organic Carbon) führen. In diesen Böden ist auch die mikrobiologische Aktivität und die Vielfalt der mikrobiellen Gemeinschaften erhöht, mit den höchsten Werten bei biodynamisch angebauten Pflaumen und biologisch angebauten Pfirsichen. Die niedrigsten Werte wurden bei konventionell bewirtschafteten Aprikosen gemessen.