Der Bestellvorgang – neudeutsch Check-out – im Onlineshop ist in vielen System recht fest vorgegeben. Er führt über eine Handvoll Seiten, in denen Standardformulare abgefragt werden, etwa nach Adresse, Zahlungsmethode und letztlich der Druck auf den Bestellknopf. Gelegentlich sollte man auch diese Standardprozesse in seinem Webshop auf Optimierungsmöglichkeiten prüfen. Auch wenn das System stabil funktioniert, ist vielleicht noch Platz für kleine Verbesserungen.
Immer wieder gibt es Onlineshops, die sich hier Neues einfallen lassen und den User zu mehr Umsatz oder zu anderen Interaktionen verführen. Der Neuheitenaspekt selbst sorgt schon für ein kleines Bisschen Aufmerksamkeit. Häufig steht aber einfach eine pfiffige Idee hinter der Neuerung oder ein Wandel im Userverhalten.

 1.      Gastbestellung 

Die großen Onlineshops machen das bereits in der Mehrzahl. Der Nutzer muß kein Konto mit Passwort anlegen, wenn er das nicht möchte. Er übergibt dem System seine Lieferdaten, bezahlt mit einer sofort verifizierbaren Online-Methode wie PayPal und weiss eventuell beim Erstkauf noch gar nicht, ob er den Shop jemals wieder betritt.

Zu den beiden Bezahloptionen „Neukunde“ und „Bestandskunde“ gehört also die Option Gastbestellung. Technisch ist das recht simpel, denn die Daten, die abgefragt werden sind fast die gleichen, wie bei den Neukunden. Der wunderbare Outdoorshop von Bergfreunde.de zeigt das. Und Marketingleiter Sebastian Ständecke ermittelt eine „signifikante Zahl“ von Gastbestellungen jeden Monat.

Wer übrigens aus dem Gast dann doch einen registrierten Kunden machen will, kann das zum Beispiel nach dem Kauf versuchen. Cyberport blendet als Zwischenschritt in einem PopUp diese Option ein und berichtet über die Vorteile wie Bestellhistorie oder One-Click-Shopping.


2.       Produktempfehlung mal anders

Und nochmal Cyberport. Eigentlich sind Produktempfehlungen im Warenkorb eine heikle Angelegenheit. Sie können schließlich vom eigentlichen Kaufwunsch ablenken. Dennoch ist die Lösung von Cyberport eine Erwähnung wert. Sie zeigt die empfohlenen Produkte nur unvollständig angeschnitten. Man sieht nicht das Ganze Produkt und auch nicht dessen Preis. So wie es dargestellt ist, stört es wenig. Vielleicht regt es aber auch die Neugier des Kunden an und generiert Zusatzverkäufe. Testen!


3.      Zahlungsdreher

Die Kraft der Voreinstellung in Formularen ist enorm. Häufig halten sich die Nutzer an die erste angebotene Option. Wie wäre es, wenn Sie es mal versuchen wie Conrad.de und eine andere Zahlungsmethode an die erste Stelle ihrer Liste setzen. In vielen Onlineshops ist Kreditkarte voreingestellt. Bei Conrad ist es die Sofortüberweisung.

 


4.      Danke und weiter

Die Dankeseite nach der Bestellung ist die meist vernachlässigte Seite im Onlineshop. Dabei hat sie so tolle Möglichkeiten. Man kann Newsletter bewerben, Umfragen durchführen oder die User zum viralen Weiterleiten auffordern. Mit Nachdruck macht das Fab.de. Kauft ein Freund des empfehlenden Users, so erhält letzterer eine Provision von 25 Euro.

5.      Testimonials im Bewegtbild

Natürlich zählt das Sammeln von Bewertungen zur übersten Händlerpflicht, wenn der Kauf abgewickelt wurde. Doch schauen Sie mal wie Asos das macht. Hier gibt es ein Unbox-Gewinnspiel. User filmen den Moment des Päckchenaufpackens und nehmen damit an einem Wettbewerb teil. Kundenbindung, User generated content und Testimonials in einem.